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Der Hochschulvergleich: Friedrich-Schiller-Universität Jena | Zurück

„Ich studiere in Jena.“ Bei dem Satz fängt es bei einigen womöglich ein bisschen an zu rattern. Wo war jetzt noch Jena? Tendenziell Richtung Osten, aber das Geographiewissen ist leicht eingerostet. Okay, Jena liegt natürlich in Thüringen. Und Jena hört sich erstmal nach Kleinstadt an, in der der/die Durchschnitts-Jenenser*in (ja, das Wort gibt es wirklich) die Stadt mit grauen Haaren und einem Gehstock unsicher macht. Weit gefehlt! Neben Gießen und Tübingen, den klassischen alten Studierendenstädten, reiht sich Jena mit einer respektablen Studierendenquote von 19,3 Prozent ein. Und das merkt man auch sofort an der jungen Atmosphäre in der Stadt. 

Mit den rund 200 Studienfächern sollte es der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) eigentlich gelingen, die vielseitigen Interessen aller Studierenden abzudecken. Die Universität ist dabei über die Stadt verteilt, was die Studierenden wohl oder übel dazu zwingt, sich durch das hügelige Jena zur nächsten Vorlesung zu bewegen. Könnte allerdings schlimmer sein, denn Jena ist sehr überschaubar. Außerdem ist die Stadt übersät mit charmanten Altbauten und schöner Architektur, die zum Bewundern einlädt. Das Damenviertel und Jena West erinnern dabei sehr an Linden und List in Hannover. Stadtteile, die Zugezogene vielleicht eher meiden sollten, sind Jenas Vororte. Graue, gigantische Neubaublöcke bestätigen hier die Vorurteile gegenüber Städten im Osten. Die Viertel rund um die Uni sind tatsächlich um einiges spannender.

An der FSU finden sich viele junge Professor*innen, die zum Beispiel auch „Fridays for Future oder Psychologists for Future unterstützen. Eine schöne, offene und engagierte Atmosphäre. Und ein großer Pluspunkt der FSU ist auch die Mensa. Ganz nach dem Motto „MMAM“ (Morgens-Mittags-Abends-Mensen) versorgen Jenas Mensen die Studierenden mit einem vielseitigen Angebot zu jeder Tageszeit, selbst am Samstag. Ob vegane, vegetarische, glutenfreie oder einfach wählerische Esser*innen – hier findet jede und jeder etwas. Und wen das Essen und die netten Mensadamen nicht überzeugen können, sollte es einfach in einer der anderen drei Mensen probieren.

Bleiben wir beim Essen und Trinken. In der schönen Wagnergasse finden sich zahlreiche süße Cafés und Restaurants, die zum Vorlesung-Sausen-Lassen einladen. Aufgrund der hohen Studierendenquote ist Jena kulturell sehr durchmischt, was sich auch in den kulinarischen Angeboten widerspiegelt. Also, wer Lust auf klassisch-deutsche Kaffee-Kuchen-Zeit hat, kann das in einem der schönen Cafés ausleben. Indisches oder anatolisches Essen gibt’s aber auch. Und wenn es zwischendurch ganz schnell gehen muss, kann der McDonalds mitten auf dem Hauptcampus Abhilfe schaffen. Kann man machen, muss man nicht. Hungrige Partygänger*innen sind auf dem Nachhauseweg über den Hauptcampus aber immer wieder zutiefst dankbar.

Und was ist noch wichtig in einer Stadt, neben modern aufgestellter Lehre und gutem Essen? Richtig, Freizeit! Trotz Kleinstadtcharakter verfügt Jena über ein buntes Kulturangebot, auch abseits vom universitätsinternen Hochschulsport. Freie Bühnen für Stand-up-Comedy, kleine Gigs von lokalen Bands, schnuckelige Indie-Kinos und das Theaterhaus locken die Studierenden tagtäglich ins Zentrum. An Clubs und Bars mangelt es ebenfalls nicht. Mit den neuen Kommiliton*innen etwas trinken gehen? Ab ins Irish Pub oder zur Strandbar direkt an der Saale. Mal wieder Donnerstagabend das Wochenende einläuten und abtanzen? Das Kassablanca ist mit starken House Beats und gutem, alten Hip Hop dein Place to be. Und wer es eher gesittet mag oder seine Eltern zu Besuch hat, kann mit dem Fahrstuhl den bekannten „JenTower“ hochfahren. Vom 30. Stockwerk aus hat man den perfekten Ausblick über die gesamte Stadt. Ansonsten hat der Turm, der unter waschechten Jenensern nur als „die Keksrolle“ bekannt ist, keinen weiteren Sinn. Ist aber leider trotzdem unübersehbar.

Wen es eher in die Natur zieht, der ist in Jena ebenfalls bestens versorgt. Jena liegt mitten im Grünen. Fahrradtouren im thüringischen Hinterland bieten sich an. Oder man legt sich einfach nur in den Park irgendwo ins Grüne. Fun Fact zum Schluss: Jenas große Parkfläche nennt sich offiziell „das Paradies“. Ob es dort wirklich überall so paradiesisch zugeht, sei hier mal dahingestellt, aber ruhig und idyllisch ist es auf jeden Fall.

Fazit: Jena bietet für Studierende alles, was das Herz begehrt. Viele Studierende bevorzugen bei der Wahl des Ortes eher die großen Städte, aber Jena zeigt, dass man auch in kleineren Studierendenstädten sehr gut aufgehoben sein kann. Und wer trotzdem keine Lust auf ein Studium an der Friedrich-Schiller-Universität hat, der sollte trotzdem mal Jena besuchen, denn es lohnt sich wirklich, die schönen Ecken der Stadt zu erkunden (die Mensa nicht vergessen! „MMAM!“)

>> Lara Luisa Dawurske

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