04.11.2024: App ID-Pilze hilft bei der Bestimmung
Steinpilz oder Fastberingter Ritterling? Pilzsammlerinnen und -sammlern fällt es oft schwer, genießbare von ungenießbaren oder gar giftigen Pilzen zu unterscheiden. Hilfe bietet die App ID-Logics, die um eine neue Bestimmungshilfe für Pilze erweitert wurde. Das Besondere daran: Entstanden ist die App in Kooperation mit dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) an der Leibniz Universität Hannover und der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V. (DGfM). Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung hat das Projekt mit dem Namen „ID-Pilze“ gefördert.
Die App ID-Logics zur Pilzbestimmung richtet sich insbesondere an Menschen, die keine pilzkundigen Familienmitglieder oder Freunde haben, die ihr Wissen an sie weitergeben können. Das Ziel ist es, einem breiten Publikum die Möglichkeit zu bieten, das Reich der Pilze mithilfe digitaler und damit verknüpften analogen Medien näher zu bringen. ID-Logics vereinfacht die bislang schwierige Bestimmung, da sie einen unkomplizierten Zugang zur Organismengruppe bietet und so die Scheu vor den Pilzen nehmen soll.
Die eigentliche Bestimmung läuft im Gegensatz zu reinen Bilderkennungsapps nicht nur über Fotos, da die Verwechslungsgefahr einfach zu groß ist. Die Bestimmung der Pilzart erfolgt zunächst über die äußeren Merkmale eines Pilzes wie die Farbe der Lamellen oder die Form des Hutes. Gleichzeitig spielen nicht sichtbare Merkmale wie beispielsweise der Geruch eine Rolle. Je mehr Merkmale eingegeben werden, desto kleiner wird die Gruppe der infrage kommenden Pilzarten. Hierbei wurden in sorgfältiger rund zweieinhalbjähriger Arbeit eine Fehlertoleranz und Erklärvideos entwickelt, die Benutzerinnen und Benutzer gezielt bei der Bestimmung helfen. Im Zweifelsfall gilt es jedoch auch hier, sich an Fachleute zu wenden, denn manchmal liegen nur Nuancen zwischen genießbar und giftig. So sind beispielsweise Champignons für Laien abgesehen von der Farbe der Lamellen nur schwer von tödlichen Knollenblätterpilzen zu unterscheiden. Erst der nichtsichtbare Teil, der im Erdreich verborgen ist, offenbart den Unterschied: Im Gegensatz zum Champignon hat der Knollenblätterpilz eine deutlich abgesetzte Knolle.
Die Pilzbestimmung mit ID-Logics soll allerdings nicht nur helfen, Verwechslungen und damit im schlimmsten Fall Vergiftungen zu vermeiden. Die App möchte Freude an der Natur und Neugier auf Pilze wecken. Daher versteht sich ID-Logics auch als Lernangebot für interessierte Laien. Hier setzt das Forschungsteam ganz auf digitale Medien, um so einen Grundstein für zukünftige Artenkennerinnen und –kenner zu legen und damit gleichzeitig das Interesse für Naturschutz gezielt zu wecken.
05.08.2024: Physiker entwickeln neue Methode, um konventionelles Internet mit dem Quanteninternet zu vereinen
Ein Team von vier Forschenden des Instituts für Photonik an der Leibniz Universität Hannover hat ein neues Sender-Empfänger-Konzept für die Übertragung von verschränkten Photonen über eine Glasfaser entwickelt. Dadurch könnte die nächste Generation der Telekommunikationstechnologie, das sogenannte Quanteninternet, ebenfalls über die bestehenden Glasfasern geleitet werden. Mit dem Quanteninternet sollen abhörsichere Verschlüsselungsmethoden eingeführt werden, die nicht von künftigen Quantencomputern entschlüsselt werden können. Hierdurch soll der Betrieb kritischer Infrastruktur gesichert werden.
„Um das Quanteninternet Realität werden zu lassen, müssen wir verschränkte Photonen über Glasfasernetzwerke übertragen“, sagt Prof. Dr. Michael Kues, Leiter des Instituts für Photonik und Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters PhoenixD der Leibniz Universität Hannover. „Glasfasern wollen wir auch weiterhin für die konventionelle Datenübertragung nutzen. Unsere Forschung ist ein wichtiger Schritt, um das herkömmliche Internet mit dem Quanteninternet vereinen zu können.“
In ihrem Experiment konnten die Forschenden nachweisen, dass die Verschränkung der Photonen auch dann erhalten bleibt, wenn diese zusammen mit einem Laserpuls gesendet werden. „Wir können die Farbe eines Laserpulses mit einem sehr schnellen elektrischen Signal verändern, sodass sie die Farbe der verschränkten Photonen annehmen“, erklärt Philip Rübeling, der als Doktorand am Institut für Photonik zum Quanteninternet forscht. „Dieser Effekt ermöglicht es uns, Laserpulse und verschränkte Photonen in der gleichen Farbe in einer Glasfaser zu kombinieren und wieder voneinander zu trennen.“
Dieser Effekt könnte die Kombination von konventionellem Internet mit dem Quanteninternet ermöglich. Für den schnellen Datentransport per Internet wird Laserlicht verschiedener Farben über Glasfaser übertragen. Bislang konnte pro Farbe nur eine der beiden Übertragungsmethoden in einer Glasfaser umgesetzt werden. „Die verschränkten Photonen blockieren einen Datenkanal in der Glasfaser, der somit nicht mehr für die konventionelle Datenübertragung genutzt werden kann“, sagt Jan Heine, ebenfalls Doktorand in Kues‘ Gruppe.
Mit dem im Experiment erstmals demonstrierten Konzept können die Photonen nun im selben Farbkanal wie das Laserlicht gesendet werden. Dadurch könnten auch weiterhin alle Farbkanäle für die herkömmliche Datenübertragung verwendet werden. „Unser Experiment zeigt, wie die praktische Umsetzung von hybriden Netzwerken gelingen kann“, sagt Prof. Michael Kues. Die Forschungsergebnisse wurden im Journal Science Advances veröffentlicht.
Originalartikel:
Philip Rübeling, Jan Heine, Robert Johanning and Michael Kues
Quantum and coherent signal transmission on a single frequency channel via the electro-optic serrodyne technique
Science Advances (2024)
https://doi.org/10.1126/sciadv.adn8907
05.08.2024: Gauß-Newton-Medaille geht an Prof. Dr.-Ing. Peter Wriggers
Großer Erfolg für Prof. Dr.-Ing. Peter Wriggers, Institut für Kontinuumsmechanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH): Der ehemalige Vizepräsident für Forschung und Leibniz Emeritus ist mit der Gauß-Newton-Medaille ausgezeichnet worden. Die Kongressmedaille ist die höchste von der International Association of Computational Mechanics (IACM) verliehene Auszeichnung. Sie wird alle zwei Jahre auf dem Weltkongress an einen Wissenschaftler aus dem Bereich der Numerischen Mechanik (Computational Mechanics) vergeben.
Mit ihr werden Personen geehrt, die herausragende, nachhaltige Beiträge auf dem Gebiet der Computational Mechanics über einen Zeitraum geleistet haben, der einen wesentlichen Teil ihrer beruflichen Laufbahn ausmacht. Die Auszeichnung trägt den Namen Gauß-Newton in Anerkennung der Synergie zwischen Mathematik, numerischer Analyse und mathematischer Modellierung physikalischer Vorgänge, die einen Großteil des weiten Bereichs der Computational Mechanics ausmachen.
Mit Professor Wriggers wird seit 2008 erstmals wieder ein deutscher Wissenschaftler für seine grundlegenden Arbeiten in unterschiedlichen Bereichen der Computational Mechanics mit dem Preis geehrt. Peter Wriggers war von Januar 2015 bis Januar 2020 Vizepräsident für Forschung an der LUH. Als Leibniz Emeritus ist er der LUH weiterhin in beratender Funktion verbunden.
https://iacm.info/iacm-awards/congress-medal-gauss-newton-medal/
05.08.2024: Deutscher Studienpreis 2024 geht an Dr. Stefan Nagel
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Studienpreises 2024 stehen fest: Einer der drei ersten Preise in Höhe von jeweils 25.000 Euro geht an Dr. Stefan Nagel, Institut für Berufswissenschaften der Metalltechnik an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Weitere Preisträgerinnen sind die Ökonomin Hannah Klauber von der Technischen Universität Berlin und die Systembiologin Lena Cords von der Universität Zürich. Mit dem Deutschen Studienpreis zeichnet die Körber-Stiftung exzellente Dissertationen aus, die eine besonders hohe gesellschaftliche Relevanz haben. Neben den drei ersten Preisen vergibt die Körber-Stiftung sechs zweite Preise, die mit je 5.000 Euro dotiert sind.
Dr. Stefan Nagel hat den Preis in der 1. Sektion Geistes- und Kulturwissenschaften erhalten. In seiner Dissertation hat er sich damit befasst, wie Facharbeit zur Nachhaltigkeit beitragen kann. Eine nachhaltige Entwicklung gehört zu den dringendsten Anliegen unserer Zeit. Nicht nur das Konsumverhalten muss sich ändern, sondern auch die Abläufe in der Industrieproduktion. Der Berufsbildungsforscher Stefan Nagel untersucht in seiner interdisziplinären Dissertation, wie durch die Facharbeit in industriellen Metallberufen eine nachhaltige Transformation in den Unternehmen gelingen kann und was Fachkräfte dafür wissen und können müssen. Auf Basis umfassender empirischer Untersuchungen entwickelt er ein Modell zur Beschreibung erforderlicher Kompetenzen sowie konkrete Ansätze zur Verankerung und Förderung von Nachhaltigkeit in Berufsbildung und Facharbeit.
Der Deutsche Studienpreis zeichnet jährlich herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aller Fachrichtungen aus. Für exzellente Dissertationen von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung vergibt die Körber-Stiftung Preise im Gesamtwert von mehr als 100.000 Euro. Der Deutsche Studienpreis zählt damit zu den höchstdotierten wissenschaftlichen Nachwuchspreisen in Deutschland. Schirmfrau ist Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Am Dienstag, 3. Dezember verleiht sie den Deutschen Studienpreis 2024 in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin.
05.08.2024: Online-Intensivkurs in Mathematik für angehende Studierende
Mit dem dreiwöchigen Intensivkursprogramm uni:fit können sich angehende Erstsemesterstudierende der Leibniz Universität Hannover auf die Mathematikanforderungen im Studium vorbereiten. Durch eine Kombination aus Lernvideos, Online-Tutorien und Übungsaufgaben vermittelt der Kurs mathematische Grundlagen, die für alle mathematisch-orientierten Studienfächer benötigt werden. Dadurch eignet sich der Kurs als Vorbereitung auf die studiengangsspezifischen Vorkurse der Fakultäten.
Zusätzlich zu den mathematischen Kenntnissen erhalten die Teilnehmenden Insiderwissen rund um das Studium.
Termin: 26. August bis 13. September 2024
Ort: online
Informationen und Anmeldung: www.uni-hannover.de/unifit
05.08.2024: Niedersachsen-Impuls-Professur für Prof. Dr. Philippe van Baßhuysen
Das Thema öffentliche Gesundheit steht im Fokus: Prof. Dr. Philippe van Baßhuysen forscht daran, wie Gesundheitssysteme künftig gestaltet werden sollen, wann Einschränkungen von Grundfreiheiten im Namen der öffentlichen Gesundheit gerechtfertigt sein können und wie es möglich ist, Gesundheitsgüter sowie –dienstleistungen möglichst gerecht zu verteilen. Für seine Forschung hat der Wissenschaftler der Leibniz Universität Hannover (LUH) jetzt eine Förderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro im Rahmen einer Niedersachsen-Impuls-Professur erhalten. Mit dieser Förderlinie aus zukunft.niedersachsen unterstützen das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung niedersächsische Hochschulen jeweils fünf Jahre lang dabei, vielversprechende akademische Talente in frühen Karrierephasen für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen zu gewinnen sowie ihre Professuren zu stärken.
„Als Land Niedersachsen wollen wir jüngere Spitzenkräfte, die noch eine lange Perspektive in der Wissenschaft vor sich haben, für unsere Hochschulen gewinnen. Wir haben mit den ‚Niedersachsen-Impuls-Professuren‘ ein passgenaues Förderformat, das helfen soll, junge Talente zu holen und zu halten. Damit stärken wir den Wissenschaftsstandort Niedersachsen im Wettbewerb um exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler“, sagt Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs und betont: „Ich bin überzeugt, dass mit Prof. Dr. Philippe van Baßhuysen ein besonders qualifizierter junger Wissenschaftler gewonnen wurde, dessen herausragendes Potential sich an der LUH weiter entfalten wird. Sein Wirken und seine Expertise werden dazu beitragen, dass Hannover in der Forschung und Lehre im Bereich Public Health Ethics international sichtbar wird.“
Philippe van Baßhuysen hat eine Professur mit dem Schwerpunkt Public Health Ethics am Centre for Ethics and Law in the Life Sciences (CELLS) der LUH. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt darin, die Perspektiven von Philosophie, Politik und Ökonomik in gesundheitsethische Überlegungen zu integrieren, um so konkrete Handlungsanweisungen für Gesundheitspolitikerinnen und -politiker sowie private Akteure zu gewinnen.
Darüber hinaus befasst sich der Wissenschaftler mit Chancen und Risiken der Digitalisierung für die öffentliche Gesundheit. Als eine der ersten Professuren für Public Health Ethics in Deutschland soll die Impuls-Professur dazu beitragen, die LUH als internationalen Leuchtturm in diesem Feld zu positionieren.
Philippe van Basshuysen hat 2019 an der London School of Economics promoviert. Davor studierte er Philosophie, Mathematik und Sozialwissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko und der London School of Economics. Von 2019 bis 2024 war van Basshuysen Postdoc an der Leibniz Universität Hannover sowie Assistenzprofessor an der Universität Wageningen (Niederlande).
Im Februar 2024 ist unter seiner Leitung ein neuer ERC Starting Grant an der LUH gestartet. Mit den Starting Grants fördert der Europäische Wissenschaftsrat exzellente und visionäre Forschung von herausragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern mit jeweils bis zu 1,5 Millionen Euro. Das Projekt am CELLS stärkt den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion an der LUH.
15.07.2024: Mit dem DigiUni-Projekt in dieMit dem DigiUni-Projekt in die digitale Zukunft der Ukraine
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine wirkt sich auch auf die Universitäten des Landes aus. Studierende und Lehrende sind in alle Welt verstreut, die Infrastruktur vor Ort hat vielfach Schaden genommen. Eine Möglichkeit, weiter zu lernen und zu lehren, wäre es, das Studium auch online anzubieten, was vielfach bereits geschieht. Doch für ein übergreifendes System, das die einzelnen Hochschulen mit einander vernetzt, fehlt die Infrastruktur. „Digital University – Open Ukrainian Initiative“ (DigiUni), ein neues von der Europäischen Union (EU) finanziertes Vorhaben, zielt nun unter Koordination der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität Kyjiw auf den Aufbau eines effektiven und digitalen Bildungsökosystems für die Ukraine. Beteiligt sind neben zehn ukrainischen Universitäten weitere acht Universitäten aus Europa, darunter auch die Leibniz Universität Hannover (LUH). An der LUH ist das Projekt unter Leitung von TIB-Direktor Prof. Dr. Sören Auer, Institut für Data Science, am Forschungszentrum L3S angedockt. Die TIB – Leibniz Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek ist ein assoziierter Partner in diesem Projekt. Insgesamt investiert die EU bis November 2027 rund 5 Millionen Euro in das DigiUni-Projekt.
Genau wie ein Ökosystem in der Natur funktioniert auch ein Bildungsökosystem über den Austausch und das Zusammenspiel der Beteiligten. Im Mittelpunkt des DigiUni-Projekts stehen daher der Wissensaustausch, die Wissensvermittlung sowie die Entwicklung einer geeigneten Infrastruktur für digitalen Unterricht an den beteiligten ukrainischen Hochschulen. Das Ziel ist es, unabhängig vom Lernort eine kontinuierliche, qualitativ hochwertige, inklusive und transparente Bildung für Studierende zu gewährleisten. Gleichzeitig soll eine Grundlage geschaffen werden, um trotz des Krieges den Wiederaufbau des Bildungssystems in der Ukraine zu fördern.
Konkret werden in dem Projekt Erfahrungen und Best Practices in dem Bereich der Digitalen Lehr- und Lerninfrastrukturen untersucht. Zudem sollen dezentrale digitale Zentren, sogenannte DigiZentren, in der Ukraine eingerichtet werden. Darüber hinaus wollen die Akteurinnen und Akteure eine nationale digitale Plattform, die sogenannte DigiPlattform, initiieren. Dafür wollen sie spezielle Kurse entwickeln, die sich an Trainerinnen und Trainer sowie an Contentherstellerinnen und -hersteller richten. Gleichzeitig werden Qualitätsstandards für digitale Inhalte festgelegt und virtuelle Labore auf der Plattform zugänglich gemacht.
Die LUH richtet gemeinsam mit der TIB vom 21. bis 25. Juli 2024 einen Studienaufenthalt für rund 40 Partnerinnen und Partner aus der Ukraine zum Thema „Digital Learning Environments and Open Education at LUH and TIB“ aus.
15.07.2024: Tablet-basiertes Rechtschreibtraining minimiert Fehler
Zehn Minuten täglich für die Rechtschreibung: Mit der Booost App können Kinder im Grundschulalter ganz einfach lernen, Fehler beim Schreiben selbständig zu korrigieren. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Instituts für Sportwissenschaft der Leibniz Universität Hannover (LUH) und Neurowissenschaftler der Universität zu Lübeck haben eine einfache digitale Übungsmethode nach aktuellen Erkenntnissen der Lernforschung entwickelt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Entwicklung der Methode über sieben Jahre lang unterstützt.
Auf dieser Forschung aufbauend haben die Sportwissenschaftler der LUH nun die Booost App entwickelt: Diese App verhindert Fehlschreibungen maximal nach der „Errorless-Learning“-Methode, funktioniert extrem einfach und ist kostenlos. Seit April 2024 ist die Booost App für das Betriebssystem Android im Google Play Store verfügbar, so dass Schülerinnen und Schüler leicht mit dem Handy oder dem Tablet lernen können. „Jetzt steht die Booost App auch für iOS-Geräte im Apple App Store zur Verfügung – Kinder können nach nur drei Minuten Einführung mit dem Üben beginnen und haben sogar Spaß dabei“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Alfred Effenberg. Die App richtet sich an Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche, aber auch an Kinder, die Deutsch nicht als Muttersprache haben und alle, die ihre Rechtschreibung noch verbessern möchten.
Das Angebot ist aktuell für Schülerinnen und Schüler der 2. bis 4. Klasse konzipiert. Dabei schreiben die Kinder mit der Hand – einfach mit dem Finger oder mit einem Stylus-Pen. Eine Übungssitzung dauert zehn Minuten, kann jederzeit unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden. Dabei ist die Booost App selbsterklärend und erfordert lediglich beim ersten Start eine Internetverbindung.
Weitere Informationen: https://sonification-online.com/forschung/booost-app-tablet-basiertes-rechtschreibtraining-minimiert-rechtschreibfehler/.
Die Booost App und ein dreiminütiges Erklärungsvideo: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.sonification.hottraining.
09.07.2024: Durchbruch für sichere Kommunikation mit „künstlichen Atomen“
Forschende der Leibniz Universität Hannover (LUH), der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig und der Universität Stuttgart haben eine neue Methode zur sicheren Kommunikation mit Halbleiter-Quantenpunkten entwickelt. Diese Weiterentwicklung könnte die Art und Weise revolutionieren, wie vertrauliche Informationen vor Cyber-Bedrohungen geschützt werden.
Herkömmliche Verschlüsselungsmethoden beruhen auf komplexen mathematischen Algorithmen und den Grenzen derzeitiger Rechnerleistung. Durch Fortschritte in der Entwicklung von Quantencomputern werden diese Methoden jedoch immer anfälliger, so dass eine Quantenschlüsselverteilung (Quantum Key Distribution, QKD) erforderlich wird. QKD ist eine Technologie, die sich die einzigartigen Eigenschaften der Quantenphysik zunutze macht, um die Datenübertragung zu sichern. Durch die Verwendung einzelner Photonen als Träger von Quantenschlüsseln gewährleistet QKD, dass jeder Versuch, die Kommunikation abzufangen, sofort erkannt wird, da der Versuch selbst bereits Fehler in das Signal einbringt. Diese Methode wurde im Laufe der Jahre ständig optimiert, aber ein Aufbau großer Netze war aufgrund der Beschränkungen der vorhandenen Quantenlichtquellen bisher kaum möglich.
Das Team um die Professoren Fei Ding, Stefan Kück und Peter Michler hat auf diesem Gebiet nun große Fortschritte gemacht. Sie verwendeten Halbleiter-Quantenpunkte als Einzelphotonenquellen und erreichten damit hohe sichere Schlüsselübertragungsraten über eine 79 Kilometer lange Strecke zwischen Hannover und Braunschweig. Dies ist die erste Quantenkommunikationsverbindung in Niedersachsen.
Professor Fei Ding vom Institut für Festkörperphysik der LUH erklärt den Durchbruch: "Wir arbeiten mit Quantenpunkten, also winzigen Strukturen, die Atomen ähneln, aber auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten sind. Zum ersten Mal haben wir diese 'künstlichen Atome' jetzt in einem Quantenkommunikationsexperiment zwischen zwei verschiedenen Städten eingesetzt. Dieser Aufbau, der sogenannte Niedersachsen Quantum Link, verbindet Hannover und Braunschweig über eine optische Faser."
Das Bedürfnis nach sicherer Kommunikation ist so alt wie die Menschheit selbst. Die Quantenkommunikation nutzt die Quanteneigenschaften des Lichts, um sicherzustellen, dass Nachrichten nicht abgefangen werden können. „Quantenpunkt-Geräte senden einzelne Photonen aus, deren Polarisierung wir kontrollieren und zur Messung nach Braunschweig schicken. Dieses Verfahren ist von grundlegender Bedeutung für die Verteilung von Quantenschlüsseln", beschreibt Ding den Prozess und zeigt sich begeistert über das Ergebnis der Zusammenarbeit: „Noch vor wenigen Jahren haben wir nur davon geträumt, Quantenpunkte in realen Quantenkommunikationsszenarien einsetzen zu können. Heute haben wir ihr Potenzial für viele weitere faszinierende Experimente und Anwendungen in der Zukunft und auf dem Weg zu einem Quanteninternet demonstriert."
Die aktuelle Arbeit wurde vom Europäischen Forschungsrat ERC, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und weiteren Partnern gefördert und entstand unter Beteiligung des Exzellenzclusters QuantumFrontiers.
09.07.2024: Junger Physiker der LUH bei Nobelpreisträgertagung
Riesenerfolg für einen jungen Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH): Dr. Philip K. Schwartz, Postdoc am Institut für Theoretische Physik (ITP), ist bei der 73. Lindauer Nobelpreisträgertagung dabei. Während der derzeit laufenden Konferenz vom 30. Juni bis 5. Juli 2024 treffen ausgezeichnete Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdocs aus 90 Ländern auf Nobelpreisträgerinnen und –träger und tauschen sich mit ihnen über aktuelle wissenschaftliche Themen aus. Die Tagung findet jährlich in Lindau am Bodensee mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung statt, in diesem Jahr liegt der Fokus auf Physik – Energie, KI und Quantenphysik.
Dr. Philip K. Schwartz ist von der Fakultät für Mathematik und Physik der LUH für die Teilnahme nominiert worden. Der Weg zur Tagung ist äußerst anspruchsvoll. Die Bewerberinnen und Bewerber durchlaufen ein mehrstufiges internationales Auswahlverfahren, an dem rund 140 Wissenschaftsakademien, Universitäten, Stiftungen und forschende Unternehmen beteiligt sind. Bewerberinnen und Bewerbern der LUH gelingt es längst nicht in jedem Jahr, einen Zuschlag zu erhalten.
Der theoretische Gravitationsphysiker Schwartz forscht und lehrt seit 2020 als Postdoc an der LUH. Als Doktorand war er zuvor bereits seit 2016 an der Leibniz Universität. Er promovierte zum Thema „Post-Newtonian Description of Quantum Systems in Gravitational Fields“.
Während der 73. Lindauer Nobelpreisträgertagung treffen mehr als 630 Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler unter 35 Jahren, die aus 90 Ländern kommen, auf etwa 35 Nobelpreisträgerinnen und –träger – darunter in diesem Jahr Anne L’Huillier, Nobelpreisträgerin für Physik 2023. Zum ersten Mal in Lindau dabei sind zudem die Nobelpreisträger Alain Aspect und Anton Zeilinger (Physik 2022), Didier Queloz (Physik 2019), Saul Perlmutter (Physik 2011) und Richard Henderson (Chemie 2017). Seit der ersten Tagung im Jahr 1951 haben mehr als 35.000 Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler an den Lindauer Tagungen teilgenommen.
09.07.2024: Künstliche Intelligenz – Game Changer in Wissenschaft und Forschung?
Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen sind, teils unbemerkt, in viele Lebensbereiche eingezogen. Sprachassistenten wie Alexa oder Siri kennen wir schon länger, die automatische Gesichtserkennung ist bei den neuesten Smartphones bereits Standard. KI ist da.
Unzählige Services werden durch KI ermöglicht, sei es beim online-shopping, der personalisierten Werbung, bei Suchmaschinen, digitalen Assistenzen, dem automatisierten Übersetzen, im Smart Home, dem autonomen Fahren, der personalisierten Medizin, der Navigation, der intelligenten Produktion und vielem mehr. Der Fortschritt ist einerseits faszinierend, sorgt aber andererseits auch für Unsicherheit und Misstrauen. Kritiker von KI warnen vor Vertrauensverlust und Demokratiegefährdung zum Beispiel durch eine Flut von automatisierten Fake News. KI wird ganze Berufsfelder umpflügen und auch Jobverluste drohen.
Auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz Universität sind sich sowohl der Risiken als auch die Potenziale bewusst, die entstehen, wenn neue Technologien in ihren Grundlagen erforscht und weiterentwickelt werden und schließlich zur Anwendung führen. Alle Wissenschaftsdisziplinen werden durch KI beeinflusst und verändert. In diesem Unimagazin haben sich alle Fakultäten der Leibniz Universität zu diesem Thema geäußert – die Autorinnen und Autoren zeigen ihre Expertise auf ganz unterschiedlichen Feldern und berichten über ihren Einsatz, ihre Erfahrungen und ihre Visionen von KI.
Das Heft findet sich hier zum Download:
https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin
Das Unimagazin gibt es auch in einer App der Leibniz Universität für das Smartphone oder Tablet. Dort finden Sie die Berichte in angepasstem Format, auch das Lesen im Browser ist möglich. Hier können Sie sich die Anwendung im App Store von Apple sowie im Google Play Store laden.
Es kann auch als gedrucktes Exemplar unter alumni@zuv.uni-hannover.de bestellt werden.
09.07.2024: Papierbrücke, Tauchboot und Kettenreaktion – kreative Köpfe messen sich in Hannover
Physik spielerisch erleben – das bietet der Schülerwettbewerb „exciting physics“, der im Rahmen des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ im September in Hannover stattfindet: Wie baut man eine Papierbrücke, die ein Kilogramm Gewicht trägt? Wie muss eine Konstruktion beschaffen sein, die ein rohes Ei beim Aufprall schützt? Und wie ein Tauchboot, das selbstständig ab- und nach einer definierten Zeit wieder auftaucht? Mit diesen und weiteren spannenden Aufgaben beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „exciting physics“ – von der ersten Idee bis zu ihrer kreativen Umsetzung.
Einzelpersonen und Teams aus bis zu fünf Schülerinnen und Schülern ab der fünften Jahrgangsstufe sind herzlich eingeladen, ihre in der Schule oder zu Hause entwickelten Projekte in der Landeshauptstadt zu präsentieren. Eine Fachjury wird die Arbeiten bewerten und hochwertige Preise vergeben. Präsentiert und prämiert werden die Wettbewerbsbeiträge vom 25. bis 27. September 2024 auf dem Ernst-August-Platz in Hannover, Anmeldungen sind noch bis zum 31. August unter www.exciting-physics.info möglich.
Der Schülerwettbewerb wird traditionell als Teil des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ ausgetragen. Das Festival macht in der Woche vom 23. bis 28. September 2024 in der Landeshauptstadt Hannover Station. Auf dem Ernst-August-Platz vor dem Hauptbahnhof können Interessierte in einer großen Ausstellung überraschende Effekte und neue Entwicklungen von der Atom- bis zur Astrophysik erforschen. Für Kinder und Jugendliche gibt es dort Mitmach-Experimente und Bühnenshows. Ein vielfältiges Vortragsprogramm ergänzt das Festival, das die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) und die Leibniz Universität Hannover mit ihren beiden Exzellenzclustern, PhoenixD und QuantumFrontiers, veranstalten und das von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung in besonderem Maße unterstützt wird. Der Eintritt zu allen Festival-Angeboten ist kostenlos. Einige Angebote, wie Vorträge für Schulklassen, erfordern eine vorherige, kostenlose Anmeldung unter www.highlights-physik.de.
Unter diesen Aufgaben können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schülerwettbewerbs exciting physics in diesem Jahr wählen:
Papierbrücke: Ziel der Aufgabe ist es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier, Bindfaden und Klebstoff eine möglichst leichte Brücke zu bauen, die eine Distanz von einem Meter überspannt und dabei ein in ihrer Mitte platziertes Gewicht von einem Kilogramm tragen kann.
Sisyphus: Hier soll ein „Sisyphus“-Modell konstruiert werden, das eine Getränkedose eine ein Meter lange schiefe Ebene hochrollen kann, wobei der Antrieb frei wählbar ist, aber nicht größer als ein DIN-A4-Blatt sein darf. Der Neigungswinkel der Ebene wird zunehmend gesteigert, bis der Wettbewerbsbeitrag feststeht, der den höchsten Winkel meistert.
Kettenreaktion: Ziel der Aufgabe ist es, eine Kettenreaktion zu entwerfen und zu konstruieren, die aus der phantasievollen Kombination möglichst vieler sich nacheinander auslösender physikalischer Effekte besteht. Dabei sollten mindestens drei dieser Effekte das Thema „Licht und Photonen“ veranschaulichen.
Crashtest: Beim „Crashtest“ gilt es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier und Klebstoff ein möglichst leichtes Modell einer „iZelle“ mit Knautschzone zu bauen. Ein sich im Inneren der Zelle befindliches rohes Ei darf beim Aufprall der Konstruktion aus unterschiedlichen Höhen nicht beschädigt werden.
Tauchboot: Ziel ist es, ein Tauchboot zu bauen, das ohne Fernsteuerung auf den Grund eines ca. 40 cm tiefen Bassins sinkt und dort für möglichst genau zwei Minuten verweilt. Danach soll das U-Boot ohne Einwirkung von außen selbstständig wieder auftauchen.
Frequenznormal: Bei dieser Aufgabe soll eine Apparatur gebaut werden, die – einmal in Gang gesetzt – einen beliebigen Vorgang mit einer Dauer von 10 Sekunden periodisch wiederholt. Es dürfen keine Uhren oder Oszillatoren zur Stabilisierung dieses Vorgangs verwendet werden.
Weitere allgemeine Informationen zum Wettbewerb und zur Anmeldung finden alle Interessierten unter: www.exciting-physics.info.
11.06.2024: Richtfest beim Forum Wissenschaftsreflexion
Im Frühjahr 2023 haben die Rohbauarbeiten für den Forschungsbau Forum Wissenschaftsreflexion der Leibniz Universität Hannover (LUH) begonnen. Am heutigen Mittwoch wurde – elf Monate nach der Grundsteinlegung im Juli 2023 – Richtfest in der hannoverschen Nordstadt gefeiert. Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping, die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer des Forschungsbaus, das verantwortliche Architekturbüro, Mitarbeitende des Gebäudemanagements der LUH und zahlreiche Gäste waren dabei, als der Polier die Richtkrone an dem Rohbau hochzog.
Das neue Gebäude wird direkt an das bestehende LUH-Gebäude Im Moore 21 angebaut. Der Innenausbau beginnt in diesen Tagen, die Fertigstellung des Forschungsbaus ist für Herbst 2025 geplant. Die Kosten werden rund 19,3 Millionen Euro betragen, von denen das Land knapp zwölf Millionen Euro trägt, davon rund 9,6 Millionen Euro aus dem Programm „zukunft.niedersachsen“; der Bund übernimmt rund 7,3 Millionen Euro.
„Die Leibniz Universität gewinnt mit dem Forum Wissenschaftsreflexion an internationaler Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit und dies wird sich auch positiv auf den Standort Hannover auswirken“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping. Der Neubau sei ein nach außen sichtbares Zeichen, dass die LUH nicht nur ein starkes technisch-naturwissenschaftliches Profil habe, sondern mit der Wissenschaftsreflexion auch einen weithin sichtbaren Forschungsschwerpunkt in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Die Sprecherin des Forums Wissenschaftsreflexion, Prof. Dr. Eva Barlösius (Institut für Soziologie und Leibniz Center for Science and Society), erläuterte: „Wir sind dem gesamten Bau-Team dankbar für die schnelle Erstellung des Rohbaus. Wir, die künftigen Nutzenden, blicken mit großer Vorfreude auf den Einzug im kommenden Jahr. Denn: Das Forum Wissenschaftsreflexion wird unsere Forschungs- und internationalen Kooperationsmöglichkeiten grundlegend verbessern.“
Der Neubau wurde von Michel+Wolf Architekten (Stuttgart) entworfen und hat eine Nutzungsfläche von gut 2.100 Quadratmetern mit Raum für interdisziplinäre Forschung, einer Wissenswerkstatt mit innovativer Forschungsinfrastruktur, Begegnungsorten und Veranstaltungsräumen für wissenschaftliche Konferenzen bieten. Er wird im Sinne der Nachhaltigkeit nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert.
An keiner anderen Universität in Deutschland existieren vergleichbar viele Professuren in den Themengebieten Wissenschafts- und Hochschulforschung – an der LUH sind es rund 20. Beteiligte Disziplinen sind Philosophie, Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Politik- und Rechtswissenschaften. In dem Forschungsbau werden die bislang auf unterschiedliche Universitätsstandorte verteilten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter einem Dach zusammenarbeiten.
11.06.2024: Mit Matrix Evolution zu langlebigen Implantaten
Menschen werden immer älter. Nicht zuletzt deswegen gewinnen regenerative Therapien und langlebige Implantate zunehmend an Bedeutung. Um Komplikationen wie Entzündungen oder Infektionen zu vermeiden, ist ein besseres Verständnis von Gewebestrukturen und der Nutzbarkeit von Biomaterialien notwendig. Matrix Evolution, ein interdisziplinärer Verbund von Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Fachbereichen der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), will dazu beitragen, dass künftig komplexere Biomaterialien entwickelt und insbesondere in der regenerativen Medizin sowie der Implantatforschung eingesetzt werden können. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Forschungsvorhaben mit rund 1,5 Millionen Euro.
Biomaterialien, wie Implantate oder andere Konstrukte, die in den Körper eingesetzt werden, spielen eine Schlüsselrolle für den Ersatz verloren gegangener Gewebe und Organe. Die biophysikalischen und biochemischen Eigenschaften von Materialien erschaffen spezifische zelluläre Milieus, die maßgeblich Zellverhalten und -funktion beeinflussen. Eine breite Palette an natürlichen und synthetischen Stoffen wird zurzeit im Bereich der regenerativen Medizin (z.B. Tissue Engineering) und Implantatforschung eingesetzt oder für die Anwendung erforscht. Obwohl diese Biomaterialien wichtige Anforderungen wie Biokompatibilität, Abbaubarkeit oder mechanische Stabilität bereits erfüllen, stellen sie letztendlich häufig stark vereinfachte Nachbildungen der extrazellulären Matrix (EZM) dar.
Die EZM ist die Substanz, in die die Zellen in natürlichen Geweben eingebettet sind. Sie weist eine komplex zusammengesetzte und hierarchische Struktur auf, die Gewebeeigenschaften und -funktionen maßgeblich mitbestimmt. Sie ist darüber hinaus hochdynamisch und wird in physiologischen Prozessen umgebaut und angepasst. Heutige in der regenerativen Medizin und Implantatforschung eingesetzte Materialien bleiben hinter der Komplexität der natürlichen Matrix, die sie ersetzen sollen, weit zurück, was ihre Funktionalität erheblich einschränkt. Daher werden dringend Biomaterialien benötigt, die die natürliche Matrix hinsichtlich ihrer hierarchischen Strukturierung, Komplexität und Dynamik nachahmen und so den Aufbau von definierten, bioresponsiven Architekturen von der Nano- bis hin zur 3D-Makroebene im Labor ermöglichen. Neue, bioinspirierte Matrixmoleküle und -materialien könnten zu einer Evolution der Matrix in der Gewebemodellierung führen, mit erheblichen Vorteilen für alle Bereiche der regenerativen Medizin und klinischen Forschung.
Um dieses Ziel zu erreichen, umfasst das Projekt breites Spektrum von Aktivitäten, von der Erforschung der EZM Struktur, über die Produktion von EZM-Bausteinen, die Verfeinerung der Strukturen, das Überwachen des Zellverhaltens und die in silico Modellierung bis hin zur Anwendung im medizinischen Bereich. Für diese interdisziplinäre Herangehensweise ist der Projektleiterinnen-Verbund aus den Disziplinen Zellbiologie/Biophysik, Technischer Chemie, Polymerchemie, Biotechnologie, Bioinformatik und Zahnmedizin/Mikrobiologie exzellent ausgewiesen. In der Initiative Matrix Evolution werden sechs Gruppen das Thema eng miteinander verzahnt aus unterschiedlichen Perspektiven untersuchen. Die Erkenntnisse des Verbundes werden zunächst für die Implantatforschung eingesetzt und sollen langfristig zu einer Evolution verwendeter Matrizes in der regenerativen Medizin beitragen. Gleichzeitig mit dem Forschungsvorhaben wollen die beteiligten Forscherinnen zusammen mit anderen Forschungsverbünden am Standort, wie dem Sonderforschungsbereich SIIRI, ein niedersächsisches Frauen-in-der-Wissenschaft-Netzwerk aufbauen, das voraussichtlich zum Herbst 2024 offiziell an den Start gehen soll.
03.06.2024: Helmholtz-Preis für die Entwicklung neuartiger Hautkrebsdiagnostik
Hautkrebserkennung ohne Gewebeprobe und Skalpell, sondern schmerzfrei per Scan von außen: Das ist die Vision eines gemeinsamen Forschungsteams der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Universitätsmedizin Rostock. Dem Team ist es nun gelungen, mittels dreidimensionaler Bildgebung eine frühe und sichere Diagnose von bösartigen Hautveränderungen zu ermöglichen. Für ihren Hautkrebsscanner haben die Gruppen um Prof. Dr. Bernhard Roth (LUH, Hannoversches Zentrum für Optische Technologien und Exzellenzcluster PhoenixD) und Prof. Dr. Steffen Emmert (Universitätsmedizin Rostock) jetzt den Helmholtz-Preis 2024 erhalten. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird für Präzisionsmessungen in der Grundlagenforschung und in der angewandten Messtechnik verliehen.
Das interdisziplinäre Team aus der Physik und der Medizin konnte in mehrjähriger gemeinsamer Arbeit ein System zur dreidimensionalen Abbildung der Hautstruktur inklusive Bestimmung der so genannten Invasionstiefe sowie der Gut- oder Bösartigkeit von Hautläsionen entwickeln. Bislang ist es im medizinischen Alltag notwendig, eine Gewebeprobe chirurgisch zu entnehmen und sie histologisch zu untersuchen, um insbesondere den schwarzen Hautkrebs (Melanom) zu diagnostizieren. Das neue System macht eine nicht-invasive Melanom-Diagnostik möglich – schnell und per Laserscan von außen.
Vier verschiedene Messverfahren wurden dazu in einem Messgerät miteinander kombiniert: die optische Kohärenztomographie (OCT), die Raman-Spektroskopie (RS), die photoakustische Tomographie (PAT) sowie die Hochfrequenz-Ultraschall-Bildgebung (US). Das im Wesentlichen laserbasierte System ermöglicht Messungen unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Expositionsgrenzwerte für die humane Haut und wurde in prä-klinischen Studien an mehreren Dutzend Patientinnen und Patienten erprobt. Sobald diese erste Datenbasis groß genug ist, wird eine KI-Software trainiert, um die Hautveränderungen im klinischen Umfeld in Echtzeit diagnostizieren zu können. Als Nächstes stehen dann die notwendigen, mehrjährigen klinischen Studien an. Ziel ist es, das System zu etablieren und es als Medizinprodukt zu zertifizieren, so dass es in absehbarerer Zeit in der Praxis eingesetzt werden kann. Je früher der schwarze Hautkrebs entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen: Im Frühstadium erkannt, überleben mehr als 90 Prozent der Betroffenen die ersten fünf Jahre nach Behandlungsbeginn. Dazu soll der neue Laserscanner einen wertvollen Beitrag leisten.
Prof. Dr. Bernhard Roth forscht mit seiner Gruppe bereits seit vielen Jahren zur optischen Detektion von Hautkrankheiten und zur integrierten Sensorik in den Lebenswissenschaften. Er leitet zudem die Arbeitsgruppe Präzisionsmetrologie im Exzellenzcluster „PhoenixD: Photonics, Optics, Engineering - Innovation across Disciplines“ der LUH, in dem an digitalen Optiken der Zukunft geforscht wird.
03.06.2024: Leibniz Campus Lecture: 75 Jahre Grundgesetz
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) lädt im Rahmen der Leibniz Campus Lecture ein zum öffentlichen Vortrag „75 Jahre Grundgesetz - Wie schützen wir unsere freiheitlich-demokratische Ordnung?“. Referent ist Peter Müller, ehemals Ministerpräsident und Justizminister des Saarlandes sowie Richter am Bundesverfassungsgericht. Die Begrüßung und Moderation übernimmt Universitätspräsident Prof. Dr. iur. Volker Epping. Die Leibniz Campus Lecture ist Teil des Veranstaltungsprogramms der Leibniz Universität Hannover im Wissenschaftsjahr „Freiheit“.
Die Leibniz Campus Lecture findet statt am Mittwoch, den 12. Juni 2024, um 18 Uhr im Lichthof des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1, 30167 Hannover). Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter: www.uni-hannover.de/lcl-anmeldung
Am 8. Mai 1949 wurde im Parlamentarischen Rat das Grundgesetz als „vorläufige Teilverfassung Westdeutschlands“ beschlossen. Der Vortrag zeichnet die Entstehung des Grundgesetzes nach und thematisiert dessen Beständigkeit und Belastbarkeit trotz seiner provisorischen Anlage. Er zeigt die zentralen Grundentscheidungen im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung auf und setzt sich mit der identitätsbildenden Gegenbildlichkeit zum Nationalsozialismus auseinander. Angesichts der jüngeren Entwicklung wird insbesondere das Problem der „wehrhaften Demokratie“ (Parteiverbot, Vereinsverbot, Grundrechtsverwirkung) erörtert. Abschließend werden die wesentlichen Änderungen und Fragen der Weiterentwicklung und Reform des Grundgesetzes behandelt.
03.06.2024: Was fliegt denn da? Kostenlose App ermöglicht Laien Bestimmung von Marienkäfern
Marienkäfer gelten schon seit dem Mittelalter als Glücksbringer und sind als Schädlingsbekämpfer im Garten sehr beliebt. Doch in den vergangenen Jahren hat die Anzahl der heimischen Marienkäfer abgenommen und sie sind vom Aussterben bedroht. Eine der Hauptursachen stellt der asiatische Marienkäfer dar, der seit 2002 durch sein massenhaftes Auftreten zu einem der häufigsten Marienkäfer in Deutschland geworden ist. Anders als sein heimischer Verwandter ist er größer und stärker und hat hier keine Feinde in der Natur. Heimische Marienkäfer werden dagegen von anderen Insekten gefressen oder durch Raubparasiten getötet. Aber woran erkennt man, welche Marienkäferarten heimisch und welche zugewandert sind?
Wer schon immer wissen wollte, welche Art von Marienkäfer man gefunden hat und welche Besonderheiten sie auszeichnen, kann das ab sofort per App erfahren. Im Rahmen des Projektes „ID-Logics“ steht jetzt eine neue Bestimmungs-App „Marienkäfer“ für alle 52 europäischen Marienkäfer zum kostenlosen Download bereit. Entwickelt wurde sie von Prof. Dr. Denis Messig, Geschäftsführender Leiter der Didaktik der Naturwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, und Prof. Dr. Jorge Groß, Professor für Didaktik der Biologie an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Mithilfe der App können Nutzerinnen und Nutzer alle Marienkäfer-Arten einfach und sicher bestimmen und bekommen zudem biologische Hintergrundinformationen.
Mit der neuen Ergänzung zur Bestimmung für Marienkäfer wagt sich das Entwicklungsteam nun auch an komplexere Artengruppen: „Die Käferbestimmung mit bisherigen Mitteln war etwas für Fachexpertinnen und -experten. Eine Bestimmung ohne biologische Ausbildung war bislang kaum möglich“, erläutert Denis Messig von der Universität Bamberg. „Wir sind sehr stolz, unser Wissen mithilfe der App nun auch Laien zugänglich zu machen. Besonders in der Welt der Insekten gibt es viele spannende Zusammenhänge, die es zu entdecken gilt. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen!“ Die App „ID-Logics“ richtet sich zwar vor allem an interessierte Laien; sie soll aber auch fortgeschrittenen Naturfreunden eine gute Unterstützung bieten. Die App besitzt eine eigene Logik und ist fehlertolerant, sodass die Bestimmung der Marienkäfer anhand von leicht zu erkennenden Merkmalen stark vereinfacht wird. Zudem helfen ausführliche Beschreibungen, aufwendig produzierte Videos und zahlreiche Bilder in die Glückskäfer-Gruppe einzutauchen.
Die Grundlagen dieser neuartigen App wurden von der LUH um Jorge Groß in Kooperation mit Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern und der Firma Initree entwickelt. Sie enthält bereits mehrere, überwiegend kostenfreie Bestimmungshilfen, zum Beispiel für Ameisen, Bäume und Sträucher, Wildblumen, Hummeln, Eulen oder auch Amphibien und Reptilien. „Mit der App wollen wir einen Beitrag für den Naturschutz leisten und Laien mithilfe digitaler Medien für die Natur begeistern“, sagt Groß. „Mit der App ist es nun ganz einfach, Marienkäfer zu bestimmen und alle Interessierten dabei zu unterstützen, neue Artengruppen zu erschließen und diese auch zu melden.“ Die von Laien bedienbare App hilft, Informationen zu unterschiedlichsten Marienkäferarten und ihrer jeweiligen Biologie zu erhalten und so zum Erhalt der Tiere beizutragen.
Besitzerinnen und Besitzer eines Smartphones oder Tablets können die kostenlose App „ID-Logics“ ab sofort für Android- oder Apple-Betriebssysteme kostenlos herunterladen. Die Bestimmungs-App für Marienkäfer ist ebenfalls kostenfrei.
Links zur kostenlosen App:
https://apps.apple.com/de/app/id-logics/id1309493227
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.initree.idlogics&hl=de
Weitere Informationen finden Sie unter: www.id-logics.de
03.06.2024: Forschung für die genauesten Messgeräte der Welt
Noch immer sind grundlegende Fragen der Physik offen. Woraus ein Großteil des Universums besteht ist unklar, denn die rätselhafte dunkle Materie konnte bislang nicht aufgespürt werden. Den bekannten Naturgesetzen zufolge müsste sie jedoch existieren, um das Universum zusammenzuhalten. Die Theorien zu Gravitation und Quantenmechanik sind zwar in sich schlüssig und etabliert, können bisher aber nicht in einer einheitlichen Formel vereint werden. Im Sonderforschungsbereich DQ-mat kooperieren mehr als 60 Physikerinnen und Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, um ihren Teil zur Beantwortung dieser und anderer fundamentaler Fragen beizutragen. Sie bringen komplexe Quantenphysik und hochpräzise Messverfahren zusammen, um neuartige Quantensensoren für extrem genaue Messgeräte zu entwickeln. Seit dem Start des Verbunds im Jahr 2016 hat er sich zum deutschen Zentrum für Quantenmetrologie entwickelt und ist auch weltweit führend auf diesem Gebiet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt eine Verlängerung um weitere vier Jahre bewilligt und fördert den Sonderforschungsbereich mit rund 10 Millionen Euro.
„Ich freue mich sehr über die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs DQ-mat und danke den beteiligten Forschenden für ihr großes und dauerhaftes Engagement“, sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover. „Dieser Erfolg trägt zur Stärkung des Forschungsschwerpunkts Quantenoptik und Gravitationsphysik an unserer Universität bei, er vertieft die guten und gewachsenen Beziehungen zwischen den Partnern Leibniz Universität, PTB und DLR-SI und er kann unterstützend für den Folgeantrag unseres Exzellenzclusters QuantumFrontiers wirken.“
“Wir freuen uns außerordentlich über diese Bestätigung unserer Arbeit, denn wir sind an einem ganz spannenden Punkt”, sagt Piet Schmidt, Physikprofessor an LUH und PTB und Sprecher des Sonderforschungsbereichs. „Wir wissen, dass im großen physikalischen Bild etwas fehlt und wir können mit unseren Experimenten und den zugehörigen theoretischen Grundlagen im Sonderforschungsbereich wirklich dazu beitragen, diese Lücken zu schließen.“ DQ-mat vereint Experten aus den Bereichen Metrologie und Quantenoptik sowie aus der Vielteilchenphysik und der Quanteninformation und schafft so eine einzigartige Kombination.
Schon jetzt gehören die Messinstrumente der DQ-mat Forschenden zu den genauesten der Welt. Doch um der Lösung der großen Fragen der Physik näher kommen zu können, benötigen sie noch einmal deutlich genauere Geräte. Im Sonderforschungsbereich entwickeln sie daher die nächste Generation von Quantensensoren für noch sensiblere, schnellere und höher aufgelöste Messgeräte wie Atomuhren oder Atominterferometer. In Verbindung mit Methoden der Quantentechnologie wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so das volle Potenzial der Quantenmechanik in Präzisionsmessungen ausschöpfen. Ihr Ziel sind bis zu hundertfach genauere oder schnellere Messungen.
Wichtige Erfolge haben die Forschenden bereits in der jetzt endenden zweiten Förderperiode verbucht. So konnten sie in diesem Frühjahr den Atomkern des Elements Thorium-229 zu einem Quantensprung anregen. Was unspektakulär klingt, war Forschenden jahrzehntlang nicht gelungen und ist ein wissenschaftlicher Durchbruch. Er öffnet die Tür für neuartige Atomkern-Uhren, die noch einmal deutlich genauer sein könnten als heutige Atomuhren. Auf der Suche nach dunkler Materie haben DQ-mat Forschende kürzlich die bisher genaueste Suche nach ultraleichten dunkle Materie-Teilchen realisiert. Auch wenn noch kein entsprechender Nachweis gelungen ist, ihre Beschaffenheit konnte damit weiter eingegrenzt werden. DQ-mat Experimente reichten sogar bis zur Internationalen Raumstation. Dort waren sie im vergangenen Jahr an der erstmaligen Erzeugung einer Quantengas-Mischung beteiligt, die aus zwei Arten von Atomen besteht. Damit entstehen völlig neue Möglichkeiten, bisher nur auf der Erde verfügbare Quantentechnologien ins All zu bringen aber auch, um etwa Einsteins Äquivalenzprinzip zu testen. Insgesamt haben die Forschenden ihre Ergebnisse in mehr als 170 wissenschaftlichen Veröffentlichungen publiziert, über einhundert Fachvorträge gehalten und 25 Workshops und Konferenzen organsiert.
Der Sonderforschungsbereich 1227: Designte Quantenzustände der Materie (DQ-mat) - Herstellung, Manipulation und Detektion für metrologische Anwendungen und Tests fundamentaler Physik ist an der Leibniz Universität Hannover angesiedelt. Verbundpartner ist das nationale Metrologieinstitut Deutschlands, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, sowie in der dritten Förderperiode auch das DLR-Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik in Hannover. Die dritte und letzte Förderperiode läuft bis Ende Juni 2028.
03.06.2024: Die „Salzgärten“ des Wattenmeeres
Können Salzwiesen im Wattenmeer der ökologischen Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung standhalten? Forschende aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark wollen gemeinsam der Frage nachgehen, in welchem Maße diese für den Küstenschutz äußerst wichtigen Ökosysteme in der Lage sind, dem zunehmenden ökologischen Druck zu begegnen.
Salzwiesen im Übergangsbereich zwischen Land und Meer sind wertvolle Pufferzonen, die die Energie der Wellen abschwächen und somit die Erosion und Überflutung der Küstengebiete verringern können. Dadurch tragen Salzwiesen wesentlich zum Küstenschutz bei und sind außerdem ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, die nur in diesem Ökosystem vorkommen. Auch als Kohlenstoffspeicher erfüllen sie eine wichtige Funktion. Doch können Salzwiesen unter zukünftigen klimatischen Bedingungen überleben? Können sie unter den neuen Randbedingungen mit steigenden Meeresspiegeln und höherer CO2-Belastung weiterhin ihrer Küstenschutzfunktion nachkommen?
Das Forschungsvorhaben SALTGARDEN untersucht, inwieweit die Erhaltung und Förderung der Biodiversität in Salzwiesen ein wesentlicher Bestandteil einer Lösungsstrategie für die so genannte ökologische Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung sein kann. In dem von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie dem Niederländischen Forschungsrat (NWO) geförderten Projekt haben sich deutsche, niederländische und dänische Forschungseinrichtungen zusammengetan. Die Projektleitung liegt beim Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der Leibniz Universität Hannover (LUH) (PhD Maike Paul und Dr. Dorothea Bunzel), die Co-Sprecherschaft hat die niederländische Universität Twente (Erik Horstmann). Die LUH war bereits an vorangegangenen Forschungsvorhaben zu Salzwiesen beteiligt, die bereits erste vielversprechende Ergebnisse zur Widerstandskraft dieser Ökosysteme geliefert haben.
Betrachtet man die Salzwiesen an der Schnittstelle zwischen Land und Meer genauer, wird deutlich, dass es sich bei den meisten Salzwiesenflächen um kultivierte und zumeist unterhaltene Landschaften handelt. Sie werden mit einem starken Fokus auf ihren weidewirtschaftlichen und küstenschutztechnischen Nutzen bewirtschaftet. Auch die künstliche Entwässerung des Deichvorlands – mit dem ursprünglichen Zweck der Landgewinnung – ist eine gängige Praxis. Zwar wurden viele Nutzungsformen in den letzten Jahrzehnten reduziert oder eingestellt, trotzdem sind viele der künstlichen Landschaftsstrukturen noch heute deutlich erkennbar. Dadurch ist die natürliche Biodiversität der Salzwiesen nachhaltig beeinträchtigt. Dabei sind es gerade die biologische Artenvielfalt und die Vegetationsdynamiken einer Salzwiese, die die wesentlichen Ökosystemprozesse steuern und somit die Grundvoraussetzung für die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit dieser Küstenökosysteme darstellen. Vor diesem Hintergrund erscheinen die kultivierten Salzwiesenlandschaften als anfällig gegenüber den zunehmenden Einflüssen der ökologischen Krise.
Das SALTGARDEN Konsortium will mit Laborversuchen und Felduntersuchungen sowohl die Grenzen der Belastbarkeit von Salzwiesen unter hydrodynamischen Einflüssen wie Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten bewerten als auch die Reaktion von Salzwiesenpflanzen auf veränderte klimatische Bedingungen wie Hitze- und Trockenstress untersuchen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt stellt zudem die Untersuchung der Anreicherung von Schadstoffen, zum Beispiel durch Mikroplastik- und Nährstoffeinträge, dar. Das Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der LUH hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Widerstandsfähigkeit von echten, im Wattenmeer extrahierten Salzwiesen unterschiedlicher Struktur und Qualität der Diversität im institutseigenen Wellenbecken zu untersuchen.
In enger Zusammenarbeit mit Landesbetrieben und Verwaltungen, NGOs und lokalen Interessenvertretern der drei Nordseeanrainerstaaten will das SALTGARDEN-Forschungsteam Strategien für ein nachhaltiges Salzwiesenmanagement entwickeln. Diese Strategien sollen auf den Grundprinzipien des so genannten naturnahen Gärtnerns (Nature-based Gardening, NbG) basieren. Ziel ist es, den Wert biodiverser und dynamischer Küstenökosysteme besser zu verstehen, Sensitivitäten zu quantifizieren und daraus zukunftsfähige Vorlandmanagementstrategien auf sozial-politischer Ebene zu etablieren.
SALTGARDEN ist eines von fünf geförderten Forschungsprojekten zum Thema „Internationale Wattenmeerforschung: Komplexe Belastungen des Wattenmeeres verstehen und Handlungsoptionen entwickeln“. Das SALTGARDEN Konsortium erhält 2,8 Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren.
03.06.2024: Gastprofessorin Gender & Diversity an der Juristischen Fakultät
Gender- und Diversitythemen haben an der Leibniz Universität Hannover (LUH) in vielen Disziplinen eine langjährige Tradition. Um aber die interdisziplinäre Perspektive zu stärken und eine breite Verankerung in den Fakultäten zu initiieren, gibt es seit 2011 die Gastprofessur Gender & Diversity. Die Gastprofessur vermittelt aktuelle Forschungsstandards der Geschlechter- und Diversityforschung, auch in den Fächern, die bisher keinen ausgewiesenen Schwerpunkt in diesem Bereich haben. Zum Sommersemester 2024 hat Prof. Dr. Berit Völzmann die Gastprofessur für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Geschlechter- und Diversityforschung an der Juristischen Fakultät angetreten.
Prof. Dr. Berit Völzmann ist habilitierte Rechtswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt auf Geschlechter- und Diversityforschung, insbesondere im Bereich des Öffentlichen Rechts. Ihre Forschungsinhalte umfassen Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Medienrecht und Recht der Digitalisierung, Rechtsphilosophie, Antidiskriminierungsrecht und Legal Gender Studies. Ihre Dissertation zum Thema „Geschlechtsdiskriminierende Wirtschaftswerbung“ wurde mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Preis des Deutschen Juristinnenbundes (djb) ausgezeichnet. Von 2016 bis 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Öffentliches Recht der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. h.c. Ute Sacksofsky veröffentlichte sie 2018 ein Gutachten zur Frauenförderung in der Wissenschaft durch Professorinnenprogramme.
Nach ihrer Habilitation im Jahr 2023 (mit einer Arbeit zum Funktionswandel des Verwaltungsprozesses) übernahm sie im Wintersemester 2023/2024 eine Vertretungsprofessur für den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie an der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Stefan Huster). Im März 2024 war sie als Sachverständige für eine Anhörung im Ausschuss für Verfassung und Recht, Europa, Demokratie und Gleichstellung des Sächsischen Landtags geladen. Berit Völzmann ist Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes (djb) und des Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2023 engagiert sie sich als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von GeStiK (GENDER UND QUEER STUDIES an der Universität zu Köln).
Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Gastprofessorin an der Leibniz Universität möchte Völzmann den Studierenden einen Einblick in den aktuellen Stand der Geschlechter- und Diversityforschung in der Rechtswissenschaft, insbesondere im Öffentlichen Recht geben und setzt sich dafür ein, dass interdisziplinäre Veranstaltungen angeboten werden, die auch für Studierende anderer Fachrichtungen zugänglich sind. Darüber hinaus ist es ihr ein Anliegen, den Austausch über Geschlechter- und Diversitybezüge des Rechts innerhalb der Fakultät aufrecht zu halten und diesen stärker in Forschungs- und Lehrgebieten zu berücksichtigen.
07.05.2024: Wirtschaftsempfang: WiDesign- und Medienstudiengänge der Hochschule Hannover veranstalten eine Werkschau
Vom 24. Mai bis 27. Mai öffnet die Hochschule Hannover die Türen des Design Centers auf der Expo Plaza und lädt herzlich ein. Die Ausstellung präsentiert über 200 Werke aller Design- und Medienstudiengänge auf einer Fläche von fast 5.000 Quadratmetern und ermöglicht so vielseitige Einblicke in das Studium an der Fakultät III – Medien, Information und Design.
Die Werkschau wird am Freitag, den 24. Mai, um 16 Uhr eröffnet: Neben der Ausstellung gibt es an diesem Tag einen Talk mit Philip Rudzinski, der sich nach seinem Modedesignstudium mit einem Denim-Label selbstständig gemacht hat sowie eine Modenschau des zweiten und dritten Semesters mit anschließender Party. Am Sonnabend und Sonntag sind die Türen von 10-19 Uhr geöffnet. Highlights sind unter anderem Workshops, experimentelle Performances, besondere Installationen, Kurzfilme im Kino sowie faszinierende Augmented Reality Projekte. Außerdem gibt es spannende Gastvorträge von Alumnis und etablierten Designer*innen, die wertvolle Einblicke in die Hochschul- und Arbeitswelt geben werden.
Am Montag, den 27. Mai dreht sich alles um die Studien- und Berufsinformation. Neben der Ausstellung und einem vielseitigen Workshopangebot wird von 10-16 Uhr zusätzlichen Schnupperunterricht angeboten, der Schüler*innen einen ersten Eindruck in den Hochschulalltag gibt. Um 11 und 13 Uhr werden die einzelnen Studiengänge und das Bewerbungsverfahren vorgestellt und anschließend durch die Werkstätten des Design Centers geführt.
Das Programm wächst täglich. Mehr unter www.f3.hs-hannover.de/werkschau.
03.05.2024: Ausstellung zeigt Bezüge zwischen Forschung und Freiheit
Im Leibniz Science Cube des Referats für Kommunikation und Marketing werden jeweils passend zum Thema des Wissenschaftsjahres Forschungsprojekte der Leibniz Universität Hannover (LUH) kommuniziert. Ab dem 15. Mai 2024 werden hier unter dem Titel „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ Forschungsthemen und -projekte präsentiert, die in inhaltlichen Bezügen zum Thema „Freiheit“ stehen. Auch die Gedanken von Gottfried Wilhelm Leibniz zur Freiheit und zum freien Willen werden thematisiert.
Gezeigt werden Exponate zu den Themen Cancel Culture, Demokratiebildung an Schulen, Energiespeicherung in Form von Wasserstoff, Erinnerung am Beispiel der innerdeutschen Grenze, freie Rede in Zeiten von Fake News und Populismus, Künstliche Intelligenz, neue Heilverfahren in der Biomedizintechnik und Leibniz‘ Gedanken zum freien Willen.
Der Leibniz Science Cube befindet sich im Sockelgeschoss des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1). Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie jederzeit zugänglich ist und individuell betrachtet werden kann.
Die Eröffnung der Ausstellung im Leibniz Science Cube findet statt im Rahmen des Vortrags „Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte“ am Mittwoch, 15. Mai 2024, um 18.30 Uhr. Um Anmeldung zu dieser Veranstaltung wird gebeten: www.uni-hannover.de/leibniz-science-cube. Unter diesem Link gibt es auch weiterführende Informationen zu den vorgestellten Forschungsprojekten.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit.
03.05.2024: CHE Hochschulranking: Spitzennoten für Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie
Mehrere Studiengänge an der Leibniz Universität Hannover (LUH) konnten im aktuellen CHE Hochschulranking eine hervorragende Bilanz erzielen. Die Ergebnisse des Rankings erscheinen heute im ZEIT Studienführer 2024/25 sowie unter heystudium.de/ranking. In den Fächern Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie konnten sich die LUH in zahlreichen Kategorien in der Spitzengruppe positionieren.
Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) beurteilen Studierende ihre Studienbedingungen an den Fakultäten. Zusätzlich werden Fakten zu Lehre und Forschung wie die Höhe der eingeworbenen Forschungsgelder oder die Ausstattung der Fakultät erfasst. Jedes Jahr wird ein Teil der Fächer neu bewertet. Für 2024 sind dies aus dem Studienangebot der LUH die Fächer Biochemie, Biologie/Biowissenschaften, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie und Sport/Sportwissenschaft. Erhoben wurden in dieser Runde außerdem die Fächer Medizin, Pflegewissenschaft, Pharmazie und Zahnmedizin, die aber nicht Teil des Studienangebots der LUH sind.
Herausragend in den Studierendenurteilen schneiden die Fächer Mathematik, Geographie und Geowissenschaften ab. Die Studierenden geben ihren Fakultäten Bestnoten mit sehr hohen Punktzahlen bei der Unterstützung im Studium, der Betreuung durch Lehrende, der Studienorganisation, beim Lehrangebot und bei der IT-Infrastruktur. Alle drei Fächer präsentieren sich zudem forschungsstark mit Spitzengruppenbewertungen bei den Veröffentlichungen pro Wissenschaftler/-in (Mathematik und Geographie) sowie der Anzahl der Promotionen pro Wissenschaftler/-in (Geographie und Geowissenschaften). Die Geowissenschaften sind außerdem besonders erfolgreich in der Drittmitteleinwerbung.
Auch die Studierenden der Fächer Biochemie und Biologie stellen ihrer Fakultät ein gutes Zeugnis aus. Bei den Studierendenurteilen landen die Fächer in der Studienorganisation und der Unterstützung im Studium in der Spitzengruppe. Die Biologie-Studierenden loben außerdem die gute Unterstützung bei Auslandsaufenthalten und die Möglichkeiten für Exkursionen.
Sehr erfreulich ist, dass sich die Studierenden der LUH über alle ausgewerteten Fächer hinweg mit der Studienorganisation und der Bibliotheksausstattung sehr zufrieden zeigen. Bei der Unterstützung am Studienanfang schneidet die LUH ebenfalls in allen Fächern gut ab (7-mal Spitzengruppe, 5-mal Mittelgruppe). Forschungsstark zeigen sich außerdem die Fächer Politikwissenschaft und Informatik mit sehr vielen Promotionen pro Professor/-in.
Im CHE Hochschulranking werden insgesamt mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum untersucht. Es ist mit rund 120.000 befragten Studierenden der umfassendste und detaillierteste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Alle Ergebnisse und weitere Informationen sind unter heystudium.de/ranking zu finden. Der ZEIT Studienführer 2024/25 ist ab Sonnabend, 4. Mai, für 11,95 Euro im Handel oder unter www.zeit.de/studienfuehrer erhältlich.
03.05.2024: Erfolg für die LUH im Programm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“
Mehrere Projekte unter Federführung beziehungsweise mit Beteiligung der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben den Zuschlag im Förderprogramm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“ des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung erhalten. „Wissenschaftsräume“ ist eine Förderlinie innerhalb des Programms zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der VolkswagenStiftung, bei der insgesamt 45,5 Millionen Euro an Kooperationsprojekte zwischen mindestens zwei niedersächsischen Hochschulen, zum Teil auch unter Beteiligung außeruniversitärer Einrichtungen, ausgeschüttet werden.
Die LUH hat die Sprecherschaft des Verbundprojekts „Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre“, gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Bei weiteren fünf bewilligten Kooperationsprojekten ist die LUH maßgeblich beteiligt.
Die geförderten Projekte:
Wissenschaftsraum Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre
Sprecherschaft: Leibniz Universität Hannover
Beteiligt: Technische Universität Braunschweig (kooperativ geführt: nach der Hälfte der Laufzeit wechselt die Sprecherschaft an die TU Braunschweig)
Fördersumme: 2,98 Millionen Euro
Die Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik und die damit verbundene stetige Steigerung der Leistungsfähigkeit hochintegrierter mikroelektronischer Komponenten sind essentiell für das Innovationspotenzial zukünftiger technologischer Entwicklungen. Mit der Einrichtung eines „Wissenschaftsraums“ mit dem Fokus auf Chiplet-basierte Systeme als Zukunftsthema der Mikroelektronik will der Verbund die Kompetenzen an den Standorten Hannover und Braunschweig bündeln. Ziel ist die gemeinsame Bearbeitung von Forschungsfragen zu Grundkomponenten heterogener Systeme sowie der Aufbau eines englischsprachigen Master-Studiengangs „Microelectronics“. Durch dieses Angebot will sich der „Wissenschaftsraum“ Mikroelektronik auch für Industrieunternehmen in Niedersachsen als starker Partner sowohl in Forschungsfragen als auch hinsichtlich der Qualifizierung von Fachkräften etablieren.
Weitere Verbundprojekte unter Beteiligung der LUH:
CoastAdapt – Wissens- und Innovationsökosystem Küsteningenieurwesen & Küstenforschung
Sprecherschaft: Technische Universität Braunschweig
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 3 Millionen Euro
Teaching Labs für die Analyse und Förderung von Core Teaching Practices
Sprecherschaft: Stiftung Universität Hildesheim
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, TU Braunschweig
Fördersumme: 2,97 Millionen Euro
Hannover-Hildesheim Urban Living Lab for Sustainability (HULLS)
Sprecherschaft: Hochschule Hannover
Beteiligt: HAWK, Universität Hildesheim, Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 2,81 Millionen Euro
Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation
Sprecherschaft: Leuphana Universität Lüneburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Universität Göttingen, Universität Vechta, TU Clausthal, Universität Osnabrück, Universität Oldenburg
Fördersumme: 2,43 Millionen Euro
ProSaDi – Provenienz- und Sammlungsforschung Digital
Sprecherschaft: Universität Oldenburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Leuphana Universität Lüneburg, Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg, Jade Hochschule, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Deutsches Schifffahrtmuseum, Bremerhaven
Fördersumme: 2,99 Millionen Euro
Mit dem Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ soll der Austausch in Forschung, Lehre und Transfer der niedersächsischen Hochschulen gestärkt werden. Ziel ist es, noch engere Formen der Zusammenarbeit zu finden und institutionelle Grenzen zu überwinden, um gemeinsam an entscheidenden Themen der Zukunft zu arbeiten. Bei der Auswahl spielten die Aktualität und der Innovationsgrad sowie die Verzahnung von Lehre, Forschung und die Praxistauglichkeit des vorgelegten Konzepts eine wichtige Rolle.
03.05.2024: Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Volkshochschule Hannover laden gemeinsam zur Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“ ein. An vier Abenden sprechen Professorinnen und Professoren aus der Philosophischen Fakultät, der Juristischen Fakultät sowie der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. Verbindendes Element ist das Thema des Wissenschaftsjahres „Freiheit“. Die Referentinnen und Referenten zeigen, wie sehr das Reflektieren über Freiheit in ihren verschiedenen Dimensionen ganz unterschiedliche Fachgebiete beeinflusst.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: www.uni-hannover.de/freiheit-im-wandel.
Die vier Termine im Überblick:
Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.30 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1 (Sockelgeschoss)
Grußwort Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH
Für die (geschichtswissenschaftliche) Demokratie- und Diktaturforschung ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Freiheit konstituierend. Dies gilt für die deutsche Teilungsgeschichte in ganz besonderem Maße. Der Vortrag setzt sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit diesen Themen auseinander und diskutiert anhand aktueller Forschungen und Projekte darin enthaltene Freiheitskonzepte. Im Rahmen des Vortrages wird zudem die Ausstellung „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ im Leibniz Science Cube eröffnet.
„Cancel Culture“: Neue Form der Zensur oder altbekannte Panik?
Montag, 27. Mai, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Seit einigen Jahren wird, in den Medien wie im Universitätsbetrieb, das Gespenst einer „Cancel Culture“ beschworen. Dies ist nicht neu, sondern ein Dauerbrenner der Multikulturalismusdebatte. Der Referent zeigt auf, warum fehl liegt, wer unterstellt, heute herrsche eine Zensur wie in autokratischen Systemen. Der Vortrag zeichnet aus der Perspektive der Zensurforschung die Diskursgeschichte der aktuellen medialen Panik nach und versucht, diese Aufregung als identitätspolitische Verteidigungshaltung einer unter Druck geratenen Gruppe zu erklären.
Künstliche Intelligenz: Wegbereiter oder Risiko für Freiheit?
Mittwoch, 5. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einem zentralen Thema entwickelt, besonders seit dem Aufkommen von Tools wie ChatGPT. Diese Systeme können menschliche Gesprächspartner imitieren und in Sekunden Texte oder Programmiercode generieren. Der Referent gibt einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der KI und erörtert den Einfluss generativer KI-Technologien auf die demokratische Gesellschaft. Dazu beleuchtet er Potenziale und Limitierungen aktueller KI-Systeme und diskutiert deren Risiken sowie Möglichkeiten für die Freiheit in Deutschland und weltweit.
Freie Meinungsäußerung: Wie steht es um das Grundrecht?
Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Das Thema des Vortrags ist die Kommunikationsfreiheit, insbesondere geht es der Referentin um die Frage, in welchem Verhältnis die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht stehen. Daher setzt sich sie sich auch – und mit Bezug auf aktuelle Entwicklungen auf dem Universitätscampus und in den sozialen Medien – mit dem Kampf um die Diskurshoheit auseinander. Zum Schluss widmet sie sich der Frage, ob und, wenn ja, wie Abwägungsentscheidungen überhaupt noch möglich sind, wenn mit „Absolutismen“ argumentiert wird.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit
15.04.2024: Land und Bund eröffnen Niedersachsen Standort für die Quantentechnologie-Industrie
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Am 10. April 2024 wurde in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien eröffnet: Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI). Auf rund 500 Quadratmetern neuer Büro- und Laborfläche treffen Startups, exzellente Forschungseinrichtungen und künftig auch etablierte Unternehmen zu einem kontinuierlichen Ideenaustausch aufeinander. Für einen starken Impuls in die Region bündelt der QVLS-HTI Förderungen von Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Land (Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) sowie die wissenschaftliche Expertise der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).
Durch eine initiale Förderung für Niedersächsische Hightech-Inkubatoren in Höhe von über 4 Millionen Euro sind bereits 11 Startups mit dem QVLS-HTI verbunden. In den ehemaligen Rolleiwerken knüpft der QVLS-HTI an eine lange industrielle Tradition an: Wo vor fast 100 Jahren weltberühmte Kameras vom Band gingen, arbeiten jetzt junge Talente wie die Ausgründung QUDORA, einem Spin-Off der PTB und der LUH, am Chip des Niedersächsischen Quantencomputers. Damit Startups wie QUDORA ihre technologische Reife demonstrieren können, hat der HTI 1,5 Millionen in die technische Ausstattung des Standorts investiert. Neben einem DeepTech-Makerspace inklusive 3D-Druckern liegt dabei ein Schwerpunkt auf empfindlichen quantenoptischen Experimenten.
Am konstanten Erfolg des QVLS HighTech-Inkubator sind zwei Großprojekte der niedersächsischen Allianz Quantum Valley Lower Saxony beteiligt. Förderungen von Land- und Bund greifen hier ineinander, um in einer forschungs- und wirtschaftsstarken Region das Zukunftspotenzial der Quantentechnologien zu heben:
Mit insgesamt 25 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm von des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung, wird das Projekt QVLS-Q1 zur Realisierung eines Quantencomputers für fünf Jahre bis zum Jahr 2025 unterstützt. Seit 2022 und bis zum Jahresende 2024 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die notwendigen Mittel für den QVLS-HTI bereit. Mit 4,1 Millionen Euro unterstützt das Land die Gründung und Weiterentwicklung von insgesamt 11 Quantentechnologie-Startups, die die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt bringen. Der im Jahr 2022 gestartete Inkubator wurde von Anfang an darauf angesetzt, jungen Deep-Tech Unternehmen gemeinsam genutzte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die jetzt in den Rolleiwerken eröffnet werden. Eingebunden in das Ökosystem des Quantum Valley Lower Saxony steht hier anhaltender Technologietransfer im Mittelpunkt
Aus der gemeinsamen Anschubfinanzierung in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft durch das Land konnte jetzt eine Bundesförderung erzielt werden. Ab Januar 2025 ist der QVLS-HTI dann der neue Knotenpunkt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer ersten Phase mit rund 15 Millionen Euro geförderte Zukunftscluster QVLS iLabs. Im Zukunftscluster arbeiten Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um die enormen Chancen der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Der HighTech-Inkubator öffnet sich dann für weitere Startups und Unternehmen, die bis an die Grenzen der Physik gehen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Während Startups für innovative Ideen und Impulse stehen, braucht es für die Skalierung dieser Ideen häufig Unternehmen mit größeren Kapazitäten. Die iLabs sichern langfristig die Zusammenarbeit von der Entwicklung von Schlüsseltechnologien bis zur Anwendungs- und Produktentwicklung.
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Sabine Döring: „Quantentechnologien sind Schlüsseltechnologien der Zukunft mit enormem Potenzial für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen vom quantencomputergestützten Design neuer Wirkstoffe bis hin zu abhörsicherer Kommunikation. Damit dieses Potenzial und die großen Chancen der Technologie Wirklichkeit werden, stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen rund drei Milliarden Euro bereit. Das Quantum Valley Lower Saxony und der Zukunftscluster QVLS-iLabs sind hierfür außerordentlich wichtig. Gemeinsam bauen wir hier ein Innovationsökosystem mit glänzender Zukunft auf. Start-Ups spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Im neu eröffneten High Tech Inkubator erhalten sie die Unterstützung, die sie brauchen, um im internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen.“
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der QVLS HighTech-Inkubator ist ein toller Erfolg für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen: Dass aus der Anschubfinanzierung durch das Land diese wichtige Unterstützung durch den Bund resultiert, belegt die Relevanz unserer Forschung über Niedersachsen hinaus. Der QVLS HighTech-Inkubator zeigt beispielhaft auf, dass Grundlagenforschung und Start-ups im Bereich der Quantentechnologien ideal zusammenpassen und eine gezielte Zusammenarbeit große Perspektiven für den Transfer junger Wissenschaftsbereiche in Gesellschaft und Wirtschaft birgt.“
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15.04.2024: Wirtschaft verstehen, Wissen schaffen - Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der LUH wird 50 Jahre alt
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Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
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15.04.2024: Vizepräsidentin verleiht Lehrpreise
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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15.04.2024: LUH im Fach Philosophie sehr gut gerankt
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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02.04.2024: Forschungsteam entdeckt Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Die App ID-Logics zur Pilzbestimmung richtet sich insbesondere an Menschen, die keine pilzkundigen Familienmitglieder oder Freunde haben, die ihr Wissen an sie weitergeben können. Das Ziel ist es, einem breiten Publikum die Möglichkeit zu bieten, das Reich der Pilze mithilfe digitaler und damit verknüpften analogen Medien näher zu bringen. ID-Logics vereinfacht die bislang schwierige Bestimmung, da sie einen unkomplizierten Zugang zur Organismengruppe bietet und so die Scheu vor den Pilzen nehmen soll.
Die eigentliche Bestimmung läuft im Gegensatz zu reinen Bilderkennungsapps nicht nur über Fotos, da die Verwechslungsgefahr einfach zu groß ist. Die Bestimmung der Pilzart erfolgt zunächst über die äußeren Merkmale eines Pilzes wie die Farbe der Lamellen oder die Form des Hutes. Gleichzeitig spielen nicht sichtbare Merkmale wie beispielsweise der Geruch eine Rolle. Je mehr Merkmale eingegeben werden, desto kleiner wird die Gruppe der infrage kommenden Pilzarten. Hierbei wurden in sorgfältiger rund zweieinhalbjähriger Arbeit eine Fehlertoleranz und Erklärvideos entwickelt, die Benutzerinnen und Benutzer gezielt bei der Bestimmung helfen. Im Zweifelsfall gilt es jedoch auch hier, sich an Fachleute zu wenden, denn manchmal liegen nur Nuancen zwischen genießbar und giftig. So sind beispielsweise Champignons für Laien abgesehen von der Farbe der Lamellen nur schwer von tödlichen Knollenblätterpilzen zu unterscheiden. Erst der nichtsichtbare Teil, der im Erdreich verborgen ist, offenbart den Unterschied: Im Gegensatz zum Champignon hat der Knollenblätterpilz eine deutlich abgesetzte Knolle.
Die Pilzbestimmung mit ID-Logics soll allerdings nicht nur helfen, Verwechslungen und damit im schlimmsten Fall Vergiftungen zu vermeiden. Die App möchte Freude an der Natur und Neugier auf Pilze wecken. Daher versteht sich ID-Logics auch als Lernangebot für interessierte Laien. Hier setzt das Forschungsteam ganz auf digitale Medien, um so einen Grundstein für zukünftige Artenkennerinnen und –kenner zu legen und damit gleichzeitig das Interesse für Naturschutz gezielt zu wecken.
Ein Team von vier Forschenden des Instituts für Photonik an der Leibniz Universität Hannover hat ein neues Sender-Empfänger-Konzept für die Übertragung von verschränkten Photonen über eine Glasfaser entwickelt. Dadurch könnte die nächste Generation der Telekommunikationstechnologie, das sogenannte Quanteninternet, ebenfalls über die bestehenden Glasfasern geleitet werden. Mit dem Quanteninternet sollen abhörsichere Verschlüsselungsmethoden eingeführt werden, die nicht von künftigen Quantencomputern entschlüsselt werden können. Hierdurch soll der Betrieb kritischer Infrastruktur gesichert werden.
„Um das Quanteninternet Realität werden zu lassen, müssen wir verschränkte Photonen über Glasfasernetzwerke übertragen“, sagt Prof. Dr. Michael Kues, Leiter des Instituts für Photonik und Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters PhoenixD der Leibniz Universität Hannover. „Glasfasern wollen wir auch weiterhin für die konventionelle Datenübertragung nutzen. Unsere Forschung ist ein wichtiger Schritt, um das herkömmliche Internet mit dem Quanteninternet vereinen zu können.“
In ihrem Experiment konnten die Forschenden nachweisen, dass die Verschränkung der Photonen auch dann erhalten bleibt, wenn diese zusammen mit einem Laserpuls gesendet werden. „Wir können die Farbe eines Laserpulses mit einem sehr schnellen elektrischen Signal verändern, sodass sie die Farbe der verschränkten Photonen annehmen“, erklärt Philip Rübeling, der als Doktorand am Institut für Photonik zum Quanteninternet forscht. „Dieser Effekt ermöglicht es uns, Laserpulse und verschränkte Photonen in der gleichen Farbe in einer Glasfaser zu kombinieren und wieder voneinander zu trennen.“
Dieser Effekt könnte die Kombination von konventionellem Internet mit dem Quanteninternet ermöglich. Für den schnellen Datentransport per Internet wird Laserlicht verschiedener Farben über Glasfaser übertragen. Bislang konnte pro Farbe nur eine der beiden Übertragungsmethoden in einer Glasfaser umgesetzt werden. „Die verschränkten Photonen blockieren einen Datenkanal in der Glasfaser, der somit nicht mehr für die konventionelle Datenübertragung genutzt werden kann“, sagt Jan Heine, ebenfalls Doktorand in Kues‘ Gruppe.
Mit dem im Experiment erstmals demonstrierten Konzept können die Photonen nun im selben Farbkanal wie das Laserlicht gesendet werden. Dadurch könnten auch weiterhin alle Farbkanäle für die herkömmliche Datenübertragung verwendet werden. „Unser Experiment zeigt, wie die praktische Umsetzung von hybriden Netzwerken gelingen kann“, sagt Prof. Michael Kues. Die Forschungsergebnisse wurden im Journal Science Advances veröffentlicht.
Originalartikel:
Philip Rübeling, Jan Heine, Robert Johanning and Michael Kues
Quantum and coherent signal transmission on a single frequency channel via the electro-optic serrodyne technique
Science Advances (2024)
https://doi.org/10.1126/sciadv.adn8907
„Um das Quanteninternet Realität werden zu lassen, müssen wir verschränkte Photonen über Glasfasernetzwerke übertragen“, sagt Prof. Dr. Michael Kues, Leiter des Instituts für Photonik und Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters PhoenixD der Leibniz Universität Hannover. „Glasfasern wollen wir auch weiterhin für die konventionelle Datenübertragung nutzen. Unsere Forschung ist ein wichtiger Schritt, um das herkömmliche Internet mit dem Quanteninternet vereinen zu können.“
In ihrem Experiment konnten die Forschenden nachweisen, dass die Verschränkung der Photonen auch dann erhalten bleibt, wenn diese zusammen mit einem Laserpuls gesendet werden. „Wir können die Farbe eines Laserpulses mit einem sehr schnellen elektrischen Signal verändern, sodass sie die Farbe der verschränkten Photonen annehmen“, erklärt Philip Rübeling, der als Doktorand am Institut für Photonik zum Quanteninternet forscht. „Dieser Effekt ermöglicht es uns, Laserpulse und verschränkte Photonen in der gleichen Farbe in einer Glasfaser zu kombinieren und wieder voneinander zu trennen.“
Dieser Effekt könnte die Kombination von konventionellem Internet mit dem Quanteninternet ermöglich. Für den schnellen Datentransport per Internet wird Laserlicht verschiedener Farben über Glasfaser übertragen. Bislang konnte pro Farbe nur eine der beiden Übertragungsmethoden in einer Glasfaser umgesetzt werden. „Die verschränkten Photonen blockieren einen Datenkanal in der Glasfaser, der somit nicht mehr für die konventionelle Datenübertragung genutzt werden kann“, sagt Jan Heine, ebenfalls Doktorand in Kues‘ Gruppe.
Mit dem im Experiment erstmals demonstrierten Konzept können die Photonen nun im selben Farbkanal wie das Laserlicht gesendet werden. Dadurch könnten auch weiterhin alle Farbkanäle für die herkömmliche Datenübertragung verwendet werden. „Unser Experiment zeigt, wie die praktische Umsetzung von hybriden Netzwerken gelingen kann“, sagt Prof. Michael Kues. Die Forschungsergebnisse wurden im Journal Science Advances veröffentlicht.
Originalartikel:
Philip Rübeling, Jan Heine, Robert Johanning and Michael Kues
Quantum and coherent signal transmission on a single frequency channel via the electro-optic serrodyne technique
Science Advances (2024)
https://doi.org/10.1126/sciadv.adn8907
05.08.2024: Gauß-Newton-Medaille geht an Prof. Dr.-Ing. Peter Wriggers
Großer Erfolg für Prof. Dr.-Ing. Peter Wriggers, Institut für Kontinuumsmechanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH): Der ehemalige Vizepräsident für Forschung und Leibniz Emeritus ist mit der Gauß-Newton-Medaille ausgezeichnet worden. Die Kongressmedaille ist die höchste von der International Association of Computational Mechanics (IACM) verliehene Auszeichnung. Sie wird alle zwei Jahre auf dem Weltkongress an einen Wissenschaftler aus dem Bereich der Numerischen Mechanik (Computational Mechanics) vergeben.
Mit ihr werden Personen geehrt, die herausragende, nachhaltige Beiträge auf dem Gebiet der Computational Mechanics über einen Zeitraum geleistet haben, der einen wesentlichen Teil ihrer beruflichen Laufbahn ausmacht. Die Auszeichnung trägt den Namen Gauß-Newton in Anerkennung der Synergie zwischen Mathematik, numerischer Analyse und mathematischer Modellierung physikalischer Vorgänge, die einen Großteil des weiten Bereichs der Computational Mechanics ausmachen.
Mit Professor Wriggers wird seit 2008 erstmals wieder ein deutscher Wissenschaftler für seine grundlegenden Arbeiten in unterschiedlichen Bereichen der Computational Mechanics mit dem Preis geehrt. Peter Wriggers war von Januar 2015 bis Januar 2020 Vizepräsident für Forschung an der LUH. Als Leibniz Emeritus ist er der LUH weiterhin in beratender Funktion verbunden.
https://iacm.info/iacm-awards/congress-medal-gauss-newton-medal/
05.08.2024: Deutscher Studienpreis 2024 geht an Dr. Stefan Nagel
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Studienpreises 2024 stehen fest: Einer der drei ersten Preise in Höhe von jeweils 25.000 Euro geht an Dr. Stefan Nagel, Institut für Berufswissenschaften der Metalltechnik an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Weitere Preisträgerinnen sind die Ökonomin Hannah Klauber von der Technischen Universität Berlin und die Systembiologin Lena Cords von der Universität Zürich. Mit dem Deutschen Studienpreis zeichnet die Körber-Stiftung exzellente Dissertationen aus, die eine besonders hohe gesellschaftliche Relevanz haben. Neben den drei ersten Preisen vergibt die Körber-Stiftung sechs zweite Preise, die mit je 5.000 Euro dotiert sind.
Dr. Stefan Nagel hat den Preis in der 1. Sektion Geistes- und Kulturwissenschaften erhalten. In seiner Dissertation hat er sich damit befasst, wie Facharbeit zur Nachhaltigkeit beitragen kann. Eine nachhaltige Entwicklung gehört zu den dringendsten Anliegen unserer Zeit. Nicht nur das Konsumverhalten muss sich ändern, sondern auch die Abläufe in der Industrieproduktion. Der Berufsbildungsforscher Stefan Nagel untersucht in seiner interdisziplinären Dissertation, wie durch die Facharbeit in industriellen Metallberufen eine nachhaltige Transformation in den Unternehmen gelingen kann und was Fachkräfte dafür wissen und können müssen. Auf Basis umfassender empirischer Untersuchungen entwickelt er ein Modell zur Beschreibung erforderlicher Kompetenzen sowie konkrete Ansätze zur Verankerung und Förderung von Nachhaltigkeit in Berufsbildung und Facharbeit.
Der Deutsche Studienpreis zeichnet jährlich herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aller Fachrichtungen aus. Für exzellente Dissertationen von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung vergibt die Körber-Stiftung Preise im Gesamtwert von mehr als 100.000 Euro. Der Deutsche Studienpreis zählt damit zu den höchstdotierten wissenschaftlichen Nachwuchspreisen in Deutschland. Schirmfrau ist Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Am Dienstag, 3. Dezember verleiht sie den Deutschen Studienpreis 2024 in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin.
05.08.2024: Online-Intensivkurs in Mathematik für angehende Studierende
Mit dem dreiwöchigen Intensivkursprogramm uni:fit können sich angehende Erstsemesterstudierende der Leibniz Universität Hannover auf die Mathematikanforderungen im Studium vorbereiten. Durch eine Kombination aus Lernvideos, Online-Tutorien und Übungsaufgaben vermittelt der Kurs mathematische Grundlagen, die für alle mathematisch-orientierten Studienfächer benötigt werden. Dadurch eignet sich der Kurs als Vorbereitung auf die studiengangsspezifischen Vorkurse der Fakultäten.
Zusätzlich zu den mathematischen Kenntnissen erhalten die Teilnehmenden Insiderwissen rund um das Studium.
Termin: 26. August bis 13. September 2024
Ort: online
Informationen und Anmeldung: www.uni-hannover.de/unifit
05.08.2024: Niedersachsen-Impuls-Professur für Prof. Dr. Philippe van Baßhuysen
Das Thema öffentliche Gesundheit steht im Fokus: Prof. Dr. Philippe van Baßhuysen forscht daran, wie Gesundheitssysteme künftig gestaltet werden sollen, wann Einschränkungen von Grundfreiheiten im Namen der öffentlichen Gesundheit gerechtfertigt sein können und wie es möglich ist, Gesundheitsgüter sowie –dienstleistungen möglichst gerecht zu verteilen. Für seine Forschung hat der Wissenschaftler der Leibniz Universität Hannover (LUH) jetzt eine Förderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro im Rahmen einer Niedersachsen-Impuls-Professur erhalten. Mit dieser Förderlinie aus zukunft.niedersachsen unterstützen das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung niedersächsische Hochschulen jeweils fünf Jahre lang dabei, vielversprechende akademische Talente in frühen Karrierephasen für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen zu gewinnen sowie ihre Professuren zu stärken.
„Als Land Niedersachsen wollen wir jüngere Spitzenkräfte, die noch eine lange Perspektive in der Wissenschaft vor sich haben, für unsere Hochschulen gewinnen. Wir haben mit den ‚Niedersachsen-Impuls-Professuren‘ ein passgenaues Förderformat, das helfen soll, junge Talente zu holen und zu halten. Damit stärken wir den Wissenschaftsstandort Niedersachsen im Wettbewerb um exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler“, sagt Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs und betont: „Ich bin überzeugt, dass mit Prof. Dr. Philippe van Baßhuysen ein besonders qualifizierter junger Wissenschaftler gewonnen wurde, dessen herausragendes Potential sich an der LUH weiter entfalten wird. Sein Wirken und seine Expertise werden dazu beitragen, dass Hannover in der Forschung und Lehre im Bereich Public Health Ethics international sichtbar wird.“
Philippe van Baßhuysen hat eine Professur mit dem Schwerpunkt Public Health Ethics am Centre for Ethics and Law in the Life Sciences (CELLS) der LUH. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt darin, die Perspektiven von Philosophie, Politik und Ökonomik in gesundheitsethische Überlegungen zu integrieren, um so konkrete Handlungsanweisungen für Gesundheitspolitikerinnen und -politiker sowie private Akteure zu gewinnen.
Darüber hinaus befasst sich der Wissenschaftler mit Chancen und Risiken der Digitalisierung für die öffentliche Gesundheit. Als eine der ersten Professuren für Public Health Ethics in Deutschland soll die Impuls-Professur dazu beitragen, die LUH als internationalen Leuchtturm in diesem Feld zu positionieren.
Philippe van Basshuysen hat 2019 an der London School of Economics promoviert. Davor studierte er Philosophie, Mathematik und Sozialwissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko und der London School of Economics. Von 2019 bis 2024 war van Basshuysen Postdoc an der Leibniz Universität Hannover sowie Assistenzprofessor an der Universität Wageningen (Niederlande).
Im Februar 2024 ist unter seiner Leitung ein neuer ERC Starting Grant an der LUH gestartet. Mit den Starting Grants fördert der Europäische Wissenschaftsrat exzellente und visionäre Forschung von herausragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern mit jeweils bis zu 1,5 Millionen Euro. Das Projekt am CELLS stärkt den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion an der LUH.
15.07.2024: Mit dem DigiUni-Projekt in dieMit dem DigiUni-Projekt in die digitale Zukunft der Ukraine
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine wirkt sich auch auf die Universitäten des Landes aus. Studierende und Lehrende sind in alle Welt verstreut, die Infrastruktur vor Ort hat vielfach Schaden genommen. Eine Möglichkeit, weiter zu lernen und zu lehren, wäre es, das Studium auch online anzubieten, was vielfach bereits geschieht. Doch für ein übergreifendes System, das die einzelnen Hochschulen mit einander vernetzt, fehlt die Infrastruktur. „Digital University – Open Ukrainian Initiative“ (DigiUni), ein neues von der Europäischen Union (EU) finanziertes Vorhaben, zielt nun unter Koordination der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität Kyjiw auf den Aufbau eines effektiven und digitalen Bildungsökosystems für die Ukraine. Beteiligt sind neben zehn ukrainischen Universitäten weitere acht Universitäten aus Europa, darunter auch die Leibniz Universität Hannover (LUH). An der LUH ist das Projekt unter Leitung von TIB-Direktor Prof. Dr. Sören Auer, Institut für Data Science, am Forschungszentrum L3S angedockt. Die TIB – Leibniz Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek ist ein assoziierter Partner in diesem Projekt. Insgesamt investiert die EU bis November 2027 rund 5 Millionen Euro in das DigiUni-Projekt.
Genau wie ein Ökosystem in der Natur funktioniert auch ein Bildungsökosystem über den Austausch und das Zusammenspiel der Beteiligten. Im Mittelpunkt des DigiUni-Projekts stehen daher der Wissensaustausch, die Wissensvermittlung sowie die Entwicklung einer geeigneten Infrastruktur für digitalen Unterricht an den beteiligten ukrainischen Hochschulen. Das Ziel ist es, unabhängig vom Lernort eine kontinuierliche, qualitativ hochwertige, inklusive und transparente Bildung für Studierende zu gewährleisten. Gleichzeitig soll eine Grundlage geschaffen werden, um trotz des Krieges den Wiederaufbau des Bildungssystems in der Ukraine zu fördern.
Konkret werden in dem Projekt Erfahrungen und Best Practices in dem Bereich der Digitalen Lehr- und Lerninfrastrukturen untersucht. Zudem sollen dezentrale digitale Zentren, sogenannte DigiZentren, in der Ukraine eingerichtet werden. Darüber hinaus wollen die Akteurinnen und Akteure eine nationale digitale Plattform, die sogenannte DigiPlattform, initiieren. Dafür wollen sie spezielle Kurse entwickeln, die sich an Trainerinnen und Trainer sowie an Contentherstellerinnen und -hersteller richten. Gleichzeitig werden Qualitätsstandards für digitale Inhalte festgelegt und virtuelle Labore auf der Plattform zugänglich gemacht.
Die LUH richtet gemeinsam mit der TIB vom 21. bis 25. Juli 2024 einen Studienaufenthalt für rund 40 Partnerinnen und Partner aus der Ukraine zum Thema „Digital Learning Environments and Open Education at LUH and TIB“ aus.
15.07.2024: Tablet-basiertes Rechtschreibtraining minimiert Fehler
Zehn Minuten täglich für die Rechtschreibung: Mit der Booost App können Kinder im Grundschulalter ganz einfach lernen, Fehler beim Schreiben selbständig zu korrigieren. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Instituts für Sportwissenschaft der Leibniz Universität Hannover (LUH) und Neurowissenschaftler der Universität zu Lübeck haben eine einfache digitale Übungsmethode nach aktuellen Erkenntnissen der Lernforschung entwickelt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Entwicklung der Methode über sieben Jahre lang unterstützt.
Auf dieser Forschung aufbauend haben die Sportwissenschaftler der LUH nun die Booost App entwickelt: Diese App verhindert Fehlschreibungen maximal nach der „Errorless-Learning“-Methode, funktioniert extrem einfach und ist kostenlos. Seit April 2024 ist die Booost App für das Betriebssystem Android im Google Play Store verfügbar, so dass Schülerinnen und Schüler leicht mit dem Handy oder dem Tablet lernen können. „Jetzt steht die Booost App auch für iOS-Geräte im Apple App Store zur Verfügung – Kinder können nach nur drei Minuten Einführung mit dem Üben beginnen und haben sogar Spaß dabei“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Alfred Effenberg. Die App richtet sich an Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche, aber auch an Kinder, die Deutsch nicht als Muttersprache haben und alle, die ihre Rechtschreibung noch verbessern möchten.
Das Angebot ist aktuell für Schülerinnen und Schüler der 2. bis 4. Klasse konzipiert. Dabei schreiben die Kinder mit der Hand – einfach mit dem Finger oder mit einem Stylus-Pen. Eine Übungssitzung dauert zehn Minuten, kann jederzeit unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden. Dabei ist die Booost App selbsterklärend und erfordert lediglich beim ersten Start eine Internetverbindung.
Weitere Informationen: https://sonification-online.com/forschung/booost-app-tablet-basiertes-rechtschreibtraining-minimiert-rechtschreibfehler/.
Die Booost App und ein dreiminütiges Erklärungsvideo: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.sonification.hottraining.
09.07.2024: Durchbruch für sichere Kommunikation mit „künstlichen Atomen“
Forschende der Leibniz Universität Hannover (LUH), der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig und der Universität Stuttgart haben eine neue Methode zur sicheren Kommunikation mit Halbleiter-Quantenpunkten entwickelt. Diese Weiterentwicklung könnte die Art und Weise revolutionieren, wie vertrauliche Informationen vor Cyber-Bedrohungen geschützt werden.
Herkömmliche Verschlüsselungsmethoden beruhen auf komplexen mathematischen Algorithmen und den Grenzen derzeitiger Rechnerleistung. Durch Fortschritte in der Entwicklung von Quantencomputern werden diese Methoden jedoch immer anfälliger, so dass eine Quantenschlüsselverteilung (Quantum Key Distribution, QKD) erforderlich wird. QKD ist eine Technologie, die sich die einzigartigen Eigenschaften der Quantenphysik zunutze macht, um die Datenübertragung zu sichern. Durch die Verwendung einzelner Photonen als Träger von Quantenschlüsseln gewährleistet QKD, dass jeder Versuch, die Kommunikation abzufangen, sofort erkannt wird, da der Versuch selbst bereits Fehler in das Signal einbringt. Diese Methode wurde im Laufe der Jahre ständig optimiert, aber ein Aufbau großer Netze war aufgrund der Beschränkungen der vorhandenen Quantenlichtquellen bisher kaum möglich.
Das Team um die Professoren Fei Ding, Stefan Kück und Peter Michler hat auf diesem Gebiet nun große Fortschritte gemacht. Sie verwendeten Halbleiter-Quantenpunkte als Einzelphotonenquellen und erreichten damit hohe sichere Schlüsselübertragungsraten über eine 79 Kilometer lange Strecke zwischen Hannover und Braunschweig. Dies ist die erste Quantenkommunikationsverbindung in Niedersachsen.
Professor Fei Ding vom Institut für Festkörperphysik der LUH erklärt den Durchbruch: "Wir arbeiten mit Quantenpunkten, also winzigen Strukturen, die Atomen ähneln, aber auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten sind. Zum ersten Mal haben wir diese 'künstlichen Atome' jetzt in einem Quantenkommunikationsexperiment zwischen zwei verschiedenen Städten eingesetzt. Dieser Aufbau, der sogenannte Niedersachsen Quantum Link, verbindet Hannover und Braunschweig über eine optische Faser."
Das Bedürfnis nach sicherer Kommunikation ist so alt wie die Menschheit selbst. Die Quantenkommunikation nutzt die Quanteneigenschaften des Lichts, um sicherzustellen, dass Nachrichten nicht abgefangen werden können. „Quantenpunkt-Geräte senden einzelne Photonen aus, deren Polarisierung wir kontrollieren und zur Messung nach Braunschweig schicken. Dieses Verfahren ist von grundlegender Bedeutung für die Verteilung von Quantenschlüsseln", beschreibt Ding den Prozess und zeigt sich begeistert über das Ergebnis der Zusammenarbeit: „Noch vor wenigen Jahren haben wir nur davon geträumt, Quantenpunkte in realen Quantenkommunikationsszenarien einsetzen zu können. Heute haben wir ihr Potenzial für viele weitere faszinierende Experimente und Anwendungen in der Zukunft und auf dem Weg zu einem Quanteninternet demonstriert."
Die aktuelle Arbeit wurde vom Europäischen Forschungsrat ERC, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und weiteren Partnern gefördert und entstand unter Beteiligung des Exzellenzclusters QuantumFrontiers.
09.07.2024: Junger Physiker der LUH bei Nobelpreisträgertagung
Riesenerfolg für einen jungen Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH): Dr. Philip K. Schwartz, Postdoc am Institut für Theoretische Physik (ITP), ist bei der 73. Lindauer Nobelpreisträgertagung dabei. Während der derzeit laufenden Konferenz vom 30. Juni bis 5. Juli 2024 treffen ausgezeichnete Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdocs aus 90 Ländern auf Nobelpreisträgerinnen und –träger und tauschen sich mit ihnen über aktuelle wissenschaftliche Themen aus. Die Tagung findet jährlich in Lindau am Bodensee mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung statt, in diesem Jahr liegt der Fokus auf Physik – Energie, KI und Quantenphysik.
Dr. Philip K. Schwartz ist von der Fakultät für Mathematik und Physik der LUH für die Teilnahme nominiert worden. Der Weg zur Tagung ist äußerst anspruchsvoll. Die Bewerberinnen und Bewerber durchlaufen ein mehrstufiges internationales Auswahlverfahren, an dem rund 140 Wissenschaftsakademien, Universitäten, Stiftungen und forschende Unternehmen beteiligt sind. Bewerberinnen und Bewerbern der LUH gelingt es längst nicht in jedem Jahr, einen Zuschlag zu erhalten.
Der theoretische Gravitationsphysiker Schwartz forscht und lehrt seit 2020 als Postdoc an der LUH. Als Doktorand war er zuvor bereits seit 2016 an der Leibniz Universität. Er promovierte zum Thema „Post-Newtonian Description of Quantum Systems in Gravitational Fields“.
Während der 73. Lindauer Nobelpreisträgertagung treffen mehr als 630 Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler unter 35 Jahren, die aus 90 Ländern kommen, auf etwa 35 Nobelpreisträgerinnen und –träger – darunter in diesem Jahr Anne L’Huillier, Nobelpreisträgerin für Physik 2023. Zum ersten Mal in Lindau dabei sind zudem die Nobelpreisträger Alain Aspect und Anton Zeilinger (Physik 2022), Didier Queloz (Physik 2019), Saul Perlmutter (Physik 2011) und Richard Henderson (Chemie 2017). Seit der ersten Tagung im Jahr 1951 haben mehr als 35.000 Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler an den Lindauer Tagungen teilgenommen.
09.07.2024: Künstliche Intelligenz – Game Changer in Wissenschaft und Forschung?
Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen sind, teils unbemerkt, in viele Lebensbereiche eingezogen. Sprachassistenten wie Alexa oder Siri kennen wir schon länger, die automatische Gesichtserkennung ist bei den neuesten Smartphones bereits Standard. KI ist da.
Unzählige Services werden durch KI ermöglicht, sei es beim online-shopping, der personalisierten Werbung, bei Suchmaschinen, digitalen Assistenzen, dem automatisierten Übersetzen, im Smart Home, dem autonomen Fahren, der personalisierten Medizin, der Navigation, der intelligenten Produktion und vielem mehr. Der Fortschritt ist einerseits faszinierend, sorgt aber andererseits auch für Unsicherheit und Misstrauen. Kritiker von KI warnen vor Vertrauensverlust und Demokratiegefährdung zum Beispiel durch eine Flut von automatisierten Fake News. KI wird ganze Berufsfelder umpflügen und auch Jobverluste drohen.
Auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz Universität sind sich sowohl der Risiken als auch die Potenziale bewusst, die entstehen, wenn neue Technologien in ihren Grundlagen erforscht und weiterentwickelt werden und schließlich zur Anwendung führen. Alle Wissenschaftsdisziplinen werden durch KI beeinflusst und verändert. In diesem Unimagazin haben sich alle Fakultäten der Leibniz Universität zu diesem Thema geäußert – die Autorinnen und Autoren zeigen ihre Expertise auf ganz unterschiedlichen Feldern und berichten über ihren Einsatz, ihre Erfahrungen und ihre Visionen von KI.
Das Heft findet sich hier zum Download:
https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin
Das Unimagazin gibt es auch in einer App der Leibniz Universität für das Smartphone oder Tablet. Dort finden Sie die Berichte in angepasstem Format, auch das Lesen im Browser ist möglich. Hier können Sie sich die Anwendung im App Store von Apple sowie im Google Play Store laden.
Es kann auch als gedrucktes Exemplar unter alumni@zuv.uni-hannover.de bestellt werden.
09.07.2024: Papierbrücke, Tauchboot und Kettenreaktion – kreative Köpfe messen sich in Hannover
Physik spielerisch erleben – das bietet der Schülerwettbewerb „exciting physics“, der im Rahmen des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ im September in Hannover stattfindet: Wie baut man eine Papierbrücke, die ein Kilogramm Gewicht trägt? Wie muss eine Konstruktion beschaffen sein, die ein rohes Ei beim Aufprall schützt? Und wie ein Tauchboot, das selbstständig ab- und nach einer definierten Zeit wieder auftaucht? Mit diesen und weiteren spannenden Aufgaben beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „exciting physics“ – von der ersten Idee bis zu ihrer kreativen Umsetzung.
Einzelpersonen und Teams aus bis zu fünf Schülerinnen und Schülern ab der fünften Jahrgangsstufe sind herzlich eingeladen, ihre in der Schule oder zu Hause entwickelten Projekte in der Landeshauptstadt zu präsentieren. Eine Fachjury wird die Arbeiten bewerten und hochwertige Preise vergeben. Präsentiert und prämiert werden die Wettbewerbsbeiträge vom 25. bis 27. September 2024 auf dem Ernst-August-Platz in Hannover, Anmeldungen sind noch bis zum 31. August unter www.exciting-physics.info möglich.
Der Schülerwettbewerb wird traditionell als Teil des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ ausgetragen. Das Festival macht in der Woche vom 23. bis 28. September 2024 in der Landeshauptstadt Hannover Station. Auf dem Ernst-August-Platz vor dem Hauptbahnhof können Interessierte in einer großen Ausstellung überraschende Effekte und neue Entwicklungen von der Atom- bis zur Astrophysik erforschen. Für Kinder und Jugendliche gibt es dort Mitmach-Experimente und Bühnenshows. Ein vielfältiges Vortragsprogramm ergänzt das Festival, das die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) und die Leibniz Universität Hannover mit ihren beiden Exzellenzclustern, PhoenixD und QuantumFrontiers, veranstalten und das von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung in besonderem Maße unterstützt wird. Der Eintritt zu allen Festival-Angeboten ist kostenlos. Einige Angebote, wie Vorträge für Schulklassen, erfordern eine vorherige, kostenlose Anmeldung unter www.highlights-physik.de.
Unter diesen Aufgaben können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schülerwettbewerbs exciting physics in diesem Jahr wählen:
Papierbrücke: Ziel der Aufgabe ist es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier, Bindfaden und Klebstoff eine möglichst leichte Brücke zu bauen, die eine Distanz von einem Meter überspannt und dabei ein in ihrer Mitte platziertes Gewicht von einem Kilogramm tragen kann.
Sisyphus: Hier soll ein „Sisyphus“-Modell konstruiert werden, das eine Getränkedose eine ein Meter lange schiefe Ebene hochrollen kann, wobei der Antrieb frei wählbar ist, aber nicht größer als ein DIN-A4-Blatt sein darf. Der Neigungswinkel der Ebene wird zunehmend gesteigert, bis der Wettbewerbsbeitrag feststeht, der den höchsten Winkel meistert.
Kettenreaktion: Ziel der Aufgabe ist es, eine Kettenreaktion zu entwerfen und zu konstruieren, die aus der phantasievollen Kombination möglichst vieler sich nacheinander auslösender physikalischer Effekte besteht. Dabei sollten mindestens drei dieser Effekte das Thema „Licht und Photonen“ veranschaulichen.
Crashtest: Beim „Crashtest“ gilt es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier und Klebstoff ein möglichst leichtes Modell einer „iZelle“ mit Knautschzone zu bauen. Ein sich im Inneren der Zelle befindliches rohes Ei darf beim Aufprall der Konstruktion aus unterschiedlichen Höhen nicht beschädigt werden.
Tauchboot: Ziel ist es, ein Tauchboot zu bauen, das ohne Fernsteuerung auf den Grund eines ca. 40 cm tiefen Bassins sinkt und dort für möglichst genau zwei Minuten verweilt. Danach soll das U-Boot ohne Einwirkung von außen selbstständig wieder auftauchen.
Frequenznormal: Bei dieser Aufgabe soll eine Apparatur gebaut werden, die – einmal in Gang gesetzt – einen beliebigen Vorgang mit einer Dauer von 10 Sekunden periodisch wiederholt. Es dürfen keine Uhren oder Oszillatoren zur Stabilisierung dieses Vorgangs verwendet werden.
Weitere allgemeine Informationen zum Wettbewerb und zur Anmeldung finden alle Interessierten unter: www.exciting-physics.info.
11.06.2024: Richtfest beim Forum Wissenschaftsreflexion
Im Frühjahr 2023 haben die Rohbauarbeiten für den Forschungsbau Forum Wissenschaftsreflexion der Leibniz Universität Hannover (LUH) begonnen. Am heutigen Mittwoch wurde – elf Monate nach der Grundsteinlegung im Juli 2023 – Richtfest in der hannoverschen Nordstadt gefeiert. Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping, die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer des Forschungsbaus, das verantwortliche Architekturbüro, Mitarbeitende des Gebäudemanagements der LUH und zahlreiche Gäste waren dabei, als der Polier die Richtkrone an dem Rohbau hochzog.
Das neue Gebäude wird direkt an das bestehende LUH-Gebäude Im Moore 21 angebaut. Der Innenausbau beginnt in diesen Tagen, die Fertigstellung des Forschungsbaus ist für Herbst 2025 geplant. Die Kosten werden rund 19,3 Millionen Euro betragen, von denen das Land knapp zwölf Millionen Euro trägt, davon rund 9,6 Millionen Euro aus dem Programm „zukunft.niedersachsen“; der Bund übernimmt rund 7,3 Millionen Euro.
„Die Leibniz Universität gewinnt mit dem Forum Wissenschaftsreflexion an internationaler Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit und dies wird sich auch positiv auf den Standort Hannover auswirken“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping. Der Neubau sei ein nach außen sichtbares Zeichen, dass die LUH nicht nur ein starkes technisch-naturwissenschaftliches Profil habe, sondern mit der Wissenschaftsreflexion auch einen weithin sichtbaren Forschungsschwerpunkt in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Die Sprecherin des Forums Wissenschaftsreflexion, Prof. Dr. Eva Barlösius (Institut für Soziologie und Leibniz Center for Science and Society), erläuterte: „Wir sind dem gesamten Bau-Team dankbar für die schnelle Erstellung des Rohbaus. Wir, die künftigen Nutzenden, blicken mit großer Vorfreude auf den Einzug im kommenden Jahr. Denn: Das Forum Wissenschaftsreflexion wird unsere Forschungs- und internationalen Kooperationsmöglichkeiten grundlegend verbessern.“
Der Neubau wurde von Michel+Wolf Architekten (Stuttgart) entworfen und hat eine Nutzungsfläche von gut 2.100 Quadratmetern mit Raum für interdisziplinäre Forschung, einer Wissenswerkstatt mit innovativer Forschungsinfrastruktur, Begegnungsorten und Veranstaltungsräumen für wissenschaftliche Konferenzen bieten. Er wird im Sinne der Nachhaltigkeit nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert.
An keiner anderen Universität in Deutschland existieren vergleichbar viele Professuren in den Themengebieten Wissenschafts- und Hochschulforschung – an der LUH sind es rund 20. Beteiligte Disziplinen sind Philosophie, Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Politik- und Rechtswissenschaften. In dem Forschungsbau werden die bislang auf unterschiedliche Universitätsstandorte verteilten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter einem Dach zusammenarbeiten.
11.06.2024: Mit Matrix Evolution zu langlebigen Implantaten
Menschen werden immer älter. Nicht zuletzt deswegen gewinnen regenerative Therapien und langlebige Implantate zunehmend an Bedeutung. Um Komplikationen wie Entzündungen oder Infektionen zu vermeiden, ist ein besseres Verständnis von Gewebestrukturen und der Nutzbarkeit von Biomaterialien notwendig. Matrix Evolution, ein interdisziplinärer Verbund von Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Fachbereichen der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), will dazu beitragen, dass künftig komplexere Biomaterialien entwickelt und insbesondere in der regenerativen Medizin sowie der Implantatforschung eingesetzt werden können. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Forschungsvorhaben mit rund 1,5 Millionen Euro.
Biomaterialien, wie Implantate oder andere Konstrukte, die in den Körper eingesetzt werden, spielen eine Schlüsselrolle für den Ersatz verloren gegangener Gewebe und Organe. Die biophysikalischen und biochemischen Eigenschaften von Materialien erschaffen spezifische zelluläre Milieus, die maßgeblich Zellverhalten und -funktion beeinflussen. Eine breite Palette an natürlichen und synthetischen Stoffen wird zurzeit im Bereich der regenerativen Medizin (z.B. Tissue Engineering) und Implantatforschung eingesetzt oder für die Anwendung erforscht. Obwohl diese Biomaterialien wichtige Anforderungen wie Biokompatibilität, Abbaubarkeit oder mechanische Stabilität bereits erfüllen, stellen sie letztendlich häufig stark vereinfachte Nachbildungen der extrazellulären Matrix (EZM) dar.
Die EZM ist die Substanz, in die die Zellen in natürlichen Geweben eingebettet sind. Sie weist eine komplex zusammengesetzte und hierarchische Struktur auf, die Gewebeeigenschaften und -funktionen maßgeblich mitbestimmt. Sie ist darüber hinaus hochdynamisch und wird in physiologischen Prozessen umgebaut und angepasst. Heutige in der regenerativen Medizin und Implantatforschung eingesetzte Materialien bleiben hinter der Komplexität der natürlichen Matrix, die sie ersetzen sollen, weit zurück, was ihre Funktionalität erheblich einschränkt. Daher werden dringend Biomaterialien benötigt, die die natürliche Matrix hinsichtlich ihrer hierarchischen Strukturierung, Komplexität und Dynamik nachahmen und so den Aufbau von definierten, bioresponsiven Architekturen von der Nano- bis hin zur 3D-Makroebene im Labor ermöglichen. Neue, bioinspirierte Matrixmoleküle und -materialien könnten zu einer Evolution der Matrix in der Gewebemodellierung führen, mit erheblichen Vorteilen für alle Bereiche der regenerativen Medizin und klinischen Forschung.
Um dieses Ziel zu erreichen, umfasst das Projekt breites Spektrum von Aktivitäten, von der Erforschung der EZM Struktur, über die Produktion von EZM-Bausteinen, die Verfeinerung der Strukturen, das Überwachen des Zellverhaltens und die in silico Modellierung bis hin zur Anwendung im medizinischen Bereich. Für diese interdisziplinäre Herangehensweise ist der Projektleiterinnen-Verbund aus den Disziplinen Zellbiologie/Biophysik, Technischer Chemie, Polymerchemie, Biotechnologie, Bioinformatik und Zahnmedizin/Mikrobiologie exzellent ausgewiesen. In der Initiative Matrix Evolution werden sechs Gruppen das Thema eng miteinander verzahnt aus unterschiedlichen Perspektiven untersuchen. Die Erkenntnisse des Verbundes werden zunächst für die Implantatforschung eingesetzt und sollen langfristig zu einer Evolution verwendeter Matrizes in der regenerativen Medizin beitragen. Gleichzeitig mit dem Forschungsvorhaben wollen die beteiligten Forscherinnen zusammen mit anderen Forschungsverbünden am Standort, wie dem Sonderforschungsbereich SIIRI, ein niedersächsisches Frauen-in-der-Wissenschaft-Netzwerk aufbauen, das voraussichtlich zum Herbst 2024 offiziell an den Start gehen soll.
03.06.2024: Helmholtz-Preis für die Entwicklung neuartiger Hautkrebsdiagnostik
Hautkrebserkennung ohne Gewebeprobe und Skalpell, sondern schmerzfrei per Scan von außen: Das ist die Vision eines gemeinsamen Forschungsteams der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Universitätsmedizin Rostock. Dem Team ist es nun gelungen, mittels dreidimensionaler Bildgebung eine frühe und sichere Diagnose von bösartigen Hautveränderungen zu ermöglichen. Für ihren Hautkrebsscanner haben die Gruppen um Prof. Dr. Bernhard Roth (LUH, Hannoversches Zentrum für Optische Technologien und Exzellenzcluster PhoenixD) und Prof. Dr. Steffen Emmert (Universitätsmedizin Rostock) jetzt den Helmholtz-Preis 2024 erhalten. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird für Präzisionsmessungen in der Grundlagenforschung und in der angewandten Messtechnik verliehen.
Das interdisziplinäre Team aus der Physik und der Medizin konnte in mehrjähriger gemeinsamer Arbeit ein System zur dreidimensionalen Abbildung der Hautstruktur inklusive Bestimmung der so genannten Invasionstiefe sowie der Gut- oder Bösartigkeit von Hautläsionen entwickeln. Bislang ist es im medizinischen Alltag notwendig, eine Gewebeprobe chirurgisch zu entnehmen und sie histologisch zu untersuchen, um insbesondere den schwarzen Hautkrebs (Melanom) zu diagnostizieren. Das neue System macht eine nicht-invasive Melanom-Diagnostik möglich – schnell und per Laserscan von außen.
Vier verschiedene Messverfahren wurden dazu in einem Messgerät miteinander kombiniert: die optische Kohärenztomographie (OCT), die Raman-Spektroskopie (RS), die photoakustische Tomographie (PAT) sowie die Hochfrequenz-Ultraschall-Bildgebung (US). Das im Wesentlichen laserbasierte System ermöglicht Messungen unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Expositionsgrenzwerte für die humane Haut und wurde in prä-klinischen Studien an mehreren Dutzend Patientinnen und Patienten erprobt. Sobald diese erste Datenbasis groß genug ist, wird eine KI-Software trainiert, um die Hautveränderungen im klinischen Umfeld in Echtzeit diagnostizieren zu können. Als Nächstes stehen dann die notwendigen, mehrjährigen klinischen Studien an. Ziel ist es, das System zu etablieren und es als Medizinprodukt zu zertifizieren, so dass es in absehbarerer Zeit in der Praxis eingesetzt werden kann. Je früher der schwarze Hautkrebs entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen: Im Frühstadium erkannt, überleben mehr als 90 Prozent der Betroffenen die ersten fünf Jahre nach Behandlungsbeginn. Dazu soll der neue Laserscanner einen wertvollen Beitrag leisten.
Prof. Dr. Bernhard Roth forscht mit seiner Gruppe bereits seit vielen Jahren zur optischen Detektion von Hautkrankheiten und zur integrierten Sensorik in den Lebenswissenschaften. Er leitet zudem die Arbeitsgruppe Präzisionsmetrologie im Exzellenzcluster „PhoenixD: Photonics, Optics, Engineering - Innovation across Disciplines“ der LUH, in dem an digitalen Optiken der Zukunft geforscht wird.
03.06.2024: Leibniz Campus Lecture: 75 Jahre Grundgesetz
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) lädt im Rahmen der Leibniz Campus Lecture ein zum öffentlichen Vortrag „75 Jahre Grundgesetz - Wie schützen wir unsere freiheitlich-demokratische Ordnung?“. Referent ist Peter Müller, ehemals Ministerpräsident und Justizminister des Saarlandes sowie Richter am Bundesverfassungsgericht. Die Begrüßung und Moderation übernimmt Universitätspräsident Prof. Dr. iur. Volker Epping. Die Leibniz Campus Lecture ist Teil des Veranstaltungsprogramms der Leibniz Universität Hannover im Wissenschaftsjahr „Freiheit“.
Die Leibniz Campus Lecture findet statt am Mittwoch, den 12. Juni 2024, um 18 Uhr im Lichthof des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1, 30167 Hannover). Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter: www.uni-hannover.de/lcl-anmeldung
Am 8. Mai 1949 wurde im Parlamentarischen Rat das Grundgesetz als „vorläufige Teilverfassung Westdeutschlands“ beschlossen. Der Vortrag zeichnet die Entstehung des Grundgesetzes nach und thematisiert dessen Beständigkeit und Belastbarkeit trotz seiner provisorischen Anlage. Er zeigt die zentralen Grundentscheidungen im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung auf und setzt sich mit der identitätsbildenden Gegenbildlichkeit zum Nationalsozialismus auseinander. Angesichts der jüngeren Entwicklung wird insbesondere das Problem der „wehrhaften Demokratie“ (Parteiverbot, Vereinsverbot, Grundrechtsverwirkung) erörtert. Abschließend werden die wesentlichen Änderungen und Fragen der Weiterentwicklung und Reform des Grundgesetzes behandelt.
03.06.2024: Was fliegt denn da? Kostenlose App ermöglicht Laien Bestimmung von Marienkäfern
Marienkäfer gelten schon seit dem Mittelalter als Glücksbringer und sind als Schädlingsbekämpfer im Garten sehr beliebt. Doch in den vergangenen Jahren hat die Anzahl der heimischen Marienkäfer abgenommen und sie sind vom Aussterben bedroht. Eine der Hauptursachen stellt der asiatische Marienkäfer dar, der seit 2002 durch sein massenhaftes Auftreten zu einem der häufigsten Marienkäfer in Deutschland geworden ist. Anders als sein heimischer Verwandter ist er größer und stärker und hat hier keine Feinde in der Natur. Heimische Marienkäfer werden dagegen von anderen Insekten gefressen oder durch Raubparasiten getötet. Aber woran erkennt man, welche Marienkäferarten heimisch und welche zugewandert sind?
Wer schon immer wissen wollte, welche Art von Marienkäfer man gefunden hat und welche Besonderheiten sie auszeichnen, kann das ab sofort per App erfahren. Im Rahmen des Projektes „ID-Logics“ steht jetzt eine neue Bestimmungs-App „Marienkäfer“ für alle 52 europäischen Marienkäfer zum kostenlosen Download bereit. Entwickelt wurde sie von Prof. Dr. Denis Messig, Geschäftsführender Leiter der Didaktik der Naturwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, und Prof. Dr. Jorge Groß, Professor für Didaktik der Biologie an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Mithilfe der App können Nutzerinnen und Nutzer alle Marienkäfer-Arten einfach und sicher bestimmen und bekommen zudem biologische Hintergrundinformationen.
Mit der neuen Ergänzung zur Bestimmung für Marienkäfer wagt sich das Entwicklungsteam nun auch an komplexere Artengruppen: „Die Käferbestimmung mit bisherigen Mitteln war etwas für Fachexpertinnen und -experten. Eine Bestimmung ohne biologische Ausbildung war bislang kaum möglich“, erläutert Denis Messig von der Universität Bamberg. „Wir sind sehr stolz, unser Wissen mithilfe der App nun auch Laien zugänglich zu machen. Besonders in der Welt der Insekten gibt es viele spannende Zusammenhänge, die es zu entdecken gilt. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen!“ Die App „ID-Logics“ richtet sich zwar vor allem an interessierte Laien; sie soll aber auch fortgeschrittenen Naturfreunden eine gute Unterstützung bieten. Die App besitzt eine eigene Logik und ist fehlertolerant, sodass die Bestimmung der Marienkäfer anhand von leicht zu erkennenden Merkmalen stark vereinfacht wird. Zudem helfen ausführliche Beschreibungen, aufwendig produzierte Videos und zahlreiche Bilder in die Glückskäfer-Gruppe einzutauchen.
Die Grundlagen dieser neuartigen App wurden von der LUH um Jorge Groß in Kooperation mit Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern und der Firma Initree entwickelt. Sie enthält bereits mehrere, überwiegend kostenfreie Bestimmungshilfen, zum Beispiel für Ameisen, Bäume und Sträucher, Wildblumen, Hummeln, Eulen oder auch Amphibien und Reptilien. „Mit der App wollen wir einen Beitrag für den Naturschutz leisten und Laien mithilfe digitaler Medien für die Natur begeistern“, sagt Groß. „Mit der App ist es nun ganz einfach, Marienkäfer zu bestimmen und alle Interessierten dabei zu unterstützen, neue Artengruppen zu erschließen und diese auch zu melden.“ Die von Laien bedienbare App hilft, Informationen zu unterschiedlichsten Marienkäferarten und ihrer jeweiligen Biologie zu erhalten und so zum Erhalt der Tiere beizutragen.
Besitzerinnen und Besitzer eines Smartphones oder Tablets können die kostenlose App „ID-Logics“ ab sofort für Android- oder Apple-Betriebssysteme kostenlos herunterladen. Die Bestimmungs-App für Marienkäfer ist ebenfalls kostenfrei.
Links zur kostenlosen App:
https://apps.apple.com/de/app/id-logics/id1309493227
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.initree.idlogics&hl=de
Weitere Informationen finden Sie unter: www.id-logics.de
03.06.2024: Forschung für die genauesten Messgeräte der Welt
Noch immer sind grundlegende Fragen der Physik offen. Woraus ein Großteil des Universums besteht ist unklar, denn die rätselhafte dunkle Materie konnte bislang nicht aufgespürt werden. Den bekannten Naturgesetzen zufolge müsste sie jedoch existieren, um das Universum zusammenzuhalten. Die Theorien zu Gravitation und Quantenmechanik sind zwar in sich schlüssig und etabliert, können bisher aber nicht in einer einheitlichen Formel vereint werden. Im Sonderforschungsbereich DQ-mat kooperieren mehr als 60 Physikerinnen und Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, um ihren Teil zur Beantwortung dieser und anderer fundamentaler Fragen beizutragen. Sie bringen komplexe Quantenphysik und hochpräzise Messverfahren zusammen, um neuartige Quantensensoren für extrem genaue Messgeräte zu entwickeln. Seit dem Start des Verbunds im Jahr 2016 hat er sich zum deutschen Zentrum für Quantenmetrologie entwickelt und ist auch weltweit führend auf diesem Gebiet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt eine Verlängerung um weitere vier Jahre bewilligt und fördert den Sonderforschungsbereich mit rund 10 Millionen Euro.
„Ich freue mich sehr über die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs DQ-mat und danke den beteiligten Forschenden für ihr großes und dauerhaftes Engagement“, sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover. „Dieser Erfolg trägt zur Stärkung des Forschungsschwerpunkts Quantenoptik und Gravitationsphysik an unserer Universität bei, er vertieft die guten und gewachsenen Beziehungen zwischen den Partnern Leibniz Universität, PTB und DLR-SI und er kann unterstützend für den Folgeantrag unseres Exzellenzclusters QuantumFrontiers wirken.“
“Wir freuen uns außerordentlich über diese Bestätigung unserer Arbeit, denn wir sind an einem ganz spannenden Punkt”, sagt Piet Schmidt, Physikprofessor an LUH und PTB und Sprecher des Sonderforschungsbereichs. „Wir wissen, dass im großen physikalischen Bild etwas fehlt und wir können mit unseren Experimenten und den zugehörigen theoretischen Grundlagen im Sonderforschungsbereich wirklich dazu beitragen, diese Lücken zu schließen.“ DQ-mat vereint Experten aus den Bereichen Metrologie und Quantenoptik sowie aus der Vielteilchenphysik und der Quanteninformation und schafft so eine einzigartige Kombination.
Schon jetzt gehören die Messinstrumente der DQ-mat Forschenden zu den genauesten der Welt. Doch um der Lösung der großen Fragen der Physik näher kommen zu können, benötigen sie noch einmal deutlich genauere Geräte. Im Sonderforschungsbereich entwickeln sie daher die nächste Generation von Quantensensoren für noch sensiblere, schnellere und höher aufgelöste Messgeräte wie Atomuhren oder Atominterferometer. In Verbindung mit Methoden der Quantentechnologie wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so das volle Potenzial der Quantenmechanik in Präzisionsmessungen ausschöpfen. Ihr Ziel sind bis zu hundertfach genauere oder schnellere Messungen.
Wichtige Erfolge haben die Forschenden bereits in der jetzt endenden zweiten Förderperiode verbucht. So konnten sie in diesem Frühjahr den Atomkern des Elements Thorium-229 zu einem Quantensprung anregen. Was unspektakulär klingt, war Forschenden jahrzehntlang nicht gelungen und ist ein wissenschaftlicher Durchbruch. Er öffnet die Tür für neuartige Atomkern-Uhren, die noch einmal deutlich genauer sein könnten als heutige Atomuhren. Auf der Suche nach dunkler Materie haben DQ-mat Forschende kürzlich die bisher genaueste Suche nach ultraleichten dunkle Materie-Teilchen realisiert. Auch wenn noch kein entsprechender Nachweis gelungen ist, ihre Beschaffenheit konnte damit weiter eingegrenzt werden. DQ-mat Experimente reichten sogar bis zur Internationalen Raumstation. Dort waren sie im vergangenen Jahr an der erstmaligen Erzeugung einer Quantengas-Mischung beteiligt, die aus zwei Arten von Atomen besteht. Damit entstehen völlig neue Möglichkeiten, bisher nur auf der Erde verfügbare Quantentechnologien ins All zu bringen aber auch, um etwa Einsteins Äquivalenzprinzip zu testen. Insgesamt haben die Forschenden ihre Ergebnisse in mehr als 170 wissenschaftlichen Veröffentlichungen publiziert, über einhundert Fachvorträge gehalten und 25 Workshops und Konferenzen organsiert.
Der Sonderforschungsbereich 1227: Designte Quantenzustände der Materie (DQ-mat) - Herstellung, Manipulation und Detektion für metrologische Anwendungen und Tests fundamentaler Physik ist an der Leibniz Universität Hannover angesiedelt. Verbundpartner ist das nationale Metrologieinstitut Deutschlands, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, sowie in der dritten Förderperiode auch das DLR-Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik in Hannover. Die dritte und letzte Förderperiode läuft bis Ende Juni 2028.
03.06.2024: Die „Salzgärten“ des Wattenmeeres
Können Salzwiesen im Wattenmeer der ökologischen Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung standhalten? Forschende aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark wollen gemeinsam der Frage nachgehen, in welchem Maße diese für den Küstenschutz äußerst wichtigen Ökosysteme in der Lage sind, dem zunehmenden ökologischen Druck zu begegnen.
Salzwiesen im Übergangsbereich zwischen Land und Meer sind wertvolle Pufferzonen, die die Energie der Wellen abschwächen und somit die Erosion und Überflutung der Küstengebiete verringern können. Dadurch tragen Salzwiesen wesentlich zum Küstenschutz bei und sind außerdem ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, die nur in diesem Ökosystem vorkommen. Auch als Kohlenstoffspeicher erfüllen sie eine wichtige Funktion. Doch können Salzwiesen unter zukünftigen klimatischen Bedingungen überleben? Können sie unter den neuen Randbedingungen mit steigenden Meeresspiegeln und höherer CO2-Belastung weiterhin ihrer Küstenschutzfunktion nachkommen?
Das Forschungsvorhaben SALTGARDEN untersucht, inwieweit die Erhaltung und Förderung der Biodiversität in Salzwiesen ein wesentlicher Bestandteil einer Lösungsstrategie für die so genannte ökologische Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung sein kann. In dem von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie dem Niederländischen Forschungsrat (NWO) geförderten Projekt haben sich deutsche, niederländische und dänische Forschungseinrichtungen zusammengetan. Die Projektleitung liegt beim Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der Leibniz Universität Hannover (LUH) (PhD Maike Paul und Dr. Dorothea Bunzel), die Co-Sprecherschaft hat die niederländische Universität Twente (Erik Horstmann). Die LUH war bereits an vorangegangenen Forschungsvorhaben zu Salzwiesen beteiligt, die bereits erste vielversprechende Ergebnisse zur Widerstandskraft dieser Ökosysteme geliefert haben.
Betrachtet man die Salzwiesen an der Schnittstelle zwischen Land und Meer genauer, wird deutlich, dass es sich bei den meisten Salzwiesenflächen um kultivierte und zumeist unterhaltene Landschaften handelt. Sie werden mit einem starken Fokus auf ihren weidewirtschaftlichen und küstenschutztechnischen Nutzen bewirtschaftet. Auch die künstliche Entwässerung des Deichvorlands – mit dem ursprünglichen Zweck der Landgewinnung – ist eine gängige Praxis. Zwar wurden viele Nutzungsformen in den letzten Jahrzehnten reduziert oder eingestellt, trotzdem sind viele der künstlichen Landschaftsstrukturen noch heute deutlich erkennbar. Dadurch ist die natürliche Biodiversität der Salzwiesen nachhaltig beeinträchtigt. Dabei sind es gerade die biologische Artenvielfalt und die Vegetationsdynamiken einer Salzwiese, die die wesentlichen Ökosystemprozesse steuern und somit die Grundvoraussetzung für die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit dieser Küstenökosysteme darstellen. Vor diesem Hintergrund erscheinen die kultivierten Salzwiesenlandschaften als anfällig gegenüber den zunehmenden Einflüssen der ökologischen Krise.
Das SALTGARDEN Konsortium will mit Laborversuchen und Felduntersuchungen sowohl die Grenzen der Belastbarkeit von Salzwiesen unter hydrodynamischen Einflüssen wie Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten bewerten als auch die Reaktion von Salzwiesenpflanzen auf veränderte klimatische Bedingungen wie Hitze- und Trockenstress untersuchen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt stellt zudem die Untersuchung der Anreicherung von Schadstoffen, zum Beispiel durch Mikroplastik- und Nährstoffeinträge, dar. Das Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der LUH hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Widerstandsfähigkeit von echten, im Wattenmeer extrahierten Salzwiesen unterschiedlicher Struktur und Qualität der Diversität im institutseigenen Wellenbecken zu untersuchen.
In enger Zusammenarbeit mit Landesbetrieben und Verwaltungen, NGOs und lokalen Interessenvertretern der drei Nordseeanrainerstaaten will das SALTGARDEN-Forschungsteam Strategien für ein nachhaltiges Salzwiesenmanagement entwickeln. Diese Strategien sollen auf den Grundprinzipien des so genannten naturnahen Gärtnerns (Nature-based Gardening, NbG) basieren. Ziel ist es, den Wert biodiverser und dynamischer Küstenökosysteme besser zu verstehen, Sensitivitäten zu quantifizieren und daraus zukunftsfähige Vorlandmanagementstrategien auf sozial-politischer Ebene zu etablieren.
SALTGARDEN ist eines von fünf geförderten Forschungsprojekten zum Thema „Internationale Wattenmeerforschung: Komplexe Belastungen des Wattenmeeres verstehen und Handlungsoptionen entwickeln“. Das SALTGARDEN Konsortium erhält 2,8 Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren.
03.06.2024: Gastprofessorin Gender & Diversity an der Juristischen Fakultät
Gender- und Diversitythemen haben an der Leibniz Universität Hannover (LUH) in vielen Disziplinen eine langjährige Tradition. Um aber die interdisziplinäre Perspektive zu stärken und eine breite Verankerung in den Fakultäten zu initiieren, gibt es seit 2011 die Gastprofessur Gender & Diversity. Die Gastprofessur vermittelt aktuelle Forschungsstandards der Geschlechter- und Diversityforschung, auch in den Fächern, die bisher keinen ausgewiesenen Schwerpunkt in diesem Bereich haben. Zum Sommersemester 2024 hat Prof. Dr. Berit Völzmann die Gastprofessur für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Geschlechter- und Diversityforschung an der Juristischen Fakultät angetreten.
Prof. Dr. Berit Völzmann ist habilitierte Rechtswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt auf Geschlechter- und Diversityforschung, insbesondere im Bereich des Öffentlichen Rechts. Ihre Forschungsinhalte umfassen Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Medienrecht und Recht der Digitalisierung, Rechtsphilosophie, Antidiskriminierungsrecht und Legal Gender Studies. Ihre Dissertation zum Thema „Geschlechtsdiskriminierende Wirtschaftswerbung“ wurde mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Preis des Deutschen Juristinnenbundes (djb) ausgezeichnet. Von 2016 bis 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Öffentliches Recht der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. h.c. Ute Sacksofsky veröffentlichte sie 2018 ein Gutachten zur Frauenförderung in der Wissenschaft durch Professorinnenprogramme.
Nach ihrer Habilitation im Jahr 2023 (mit einer Arbeit zum Funktionswandel des Verwaltungsprozesses) übernahm sie im Wintersemester 2023/2024 eine Vertretungsprofessur für den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie an der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Stefan Huster). Im März 2024 war sie als Sachverständige für eine Anhörung im Ausschuss für Verfassung und Recht, Europa, Demokratie und Gleichstellung des Sächsischen Landtags geladen. Berit Völzmann ist Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes (djb) und des Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2023 engagiert sie sich als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von GeStiK (GENDER UND QUEER STUDIES an der Universität zu Köln).
Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Gastprofessorin an der Leibniz Universität möchte Völzmann den Studierenden einen Einblick in den aktuellen Stand der Geschlechter- und Diversityforschung in der Rechtswissenschaft, insbesondere im Öffentlichen Recht geben und setzt sich dafür ein, dass interdisziplinäre Veranstaltungen angeboten werden, die auch für Studierende anderer Fachrichtungen zugänglich sind. Darüber hinaus ist es ihr ein Anliegen, den Austausch über Geschlechter- und Diversitybezüge des Rechts innerhalb der Fakultät aufrecht zu halten und diesen stärker in Forschungs- und Lehrgebieten zu berücksichtigen.
07.05.2024: Wirtschaftsempfang: WiDesign- und Medienstudiengänge der Hochschule Hannover veranstalten eine Werkschau
Vom 24. Mai bis 27. Mai öffnet die Hochschule Hannover die Türen des Design Centers auf der Expo Plaza und lädt herzlich ein. Die Ausstellung präsentiert über 200 Werke aller Design- und Medienstudiengänge auf einer Fläche von fast 5.000 Quadratmetern und ermöglicht so vielseitige Einblicke in das Studium an der Fakultät III – Medien, Information und Design.
Die Werkschau wird am Freitag, den 24. Mai, um 16 Uhr eröffnet: Neben der Ausstellung gibt es an diesem Tag einen Talk mit Philip Rudzinski, der sich nach seinem Modedesignstudium mit einem Denim-Label selbstständig gemacht hat sowie eine Modenschau des zweiten und dritten Semesters mit anschließender Party. Am Sonnabend und Sonntag sind die Türen von 10-19 Uhr geöffnet. Highlights sind unter anderem Workshops, experimentelle Performances, besondere Installationen, Kurzfilme im Kino sowie faszinierende Augmented Reality Projekte. Außerdem gibt es spannende Gastvorträge von Alumnis und etablierten Designer*innen, die wertvolle Einblicke in die Hochschul- und Arbeitswelt geben werden.
Am Montag, den 27. Mai dreht sich alles um die Studien- und Berufsinformation. Neben der Ausstellung und einem vielseitigen Workshopangebot wird von 10-16 Uhr zusätzlichen Schnupperunterricht angeboten, der Schüler*innen einen ersten Eindruck in den Hochschulalltag gibt. Um 11 und 13 Uhr werden die einzelnen Studiengänge und das Bewerbungsverfahren vorgestellt und anschließend durch die Werkstätten des Design Centers geführt.
Das Programm wächst täglich. Mehr unter www.f3.hs-hannover.de/werkschau.
03.05.2024: Ausstellung zeigt Bezüge zwischen Forschung und Freiheit
Im Leibniz Science Cube des Referats für Kommunikation und Marketing werden jeweils passend zum Thema des Wissenschaftsjahres Forschungsprojekte der Leibniz Universität Hannover (LUH) kommuniziert. Ab dem 15. Mai 2024 werden hier unter dem Titel „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ Forschungsthemen und -projekte präsentiert, die in inhaltlichen Bezügen zum Thema „Freiheit“ stehen. Auch die Gedanken von Gottfried Wilhelm Leibniz zur Freiheit und zum freien Willen werden thematisiert.
Gezeigt werden Exponate zu den Themen Cancel Culture, Demokratiebildung an Schulen, Energiespeicherung in Form von Wasserstoff, Erinnerung am Beispiel der innerdeutschen Grenze, freie Rede in Zeiten von Fake News und Populismus, Künstliche Intelligenz, neue Heilverfahren in der Biomedizintechnik und Leibniz‘ Gedanken zum freien Willen.
Der Leibniz Science Cube befindet sich im Sockelgeschoss des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1). Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie jederzeit zugänglich ist und individuell betrachtet werden kann.
Die Eröffnung der Ausstellung im Leibniz Science Cube findet statt im Rahmen des Vortrags „Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte“ am Mittwoch, 15. Mai 2024, um 18.30 Uhr. Um Anmeldung zu dieser Veranstaltung wird gebeten: www.uni-hannover.de/leibniz-science-cube. Unter diesem Link gibt es auch weiterführende Informationen zu den vorgestellten Forschungsprojekten.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit.
03.05.2024: CHE Hochschulranking: Spitzennoten für Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie
Mehrere Studiengänge an der Leibniz Universität Hannover (LUH) konnten im aktuellen CHE Hochschulranking eine hervorragende Bilanz erzielen. Die Ergebnisse des Rankings erscheinen heute im ZEIT Studienführer 2024/25 sowie unter heystudium.de/ranking. In den Fächern Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie konnten sich die LUH in zahlreichen Kategorien in der Spitzengruppe positionieren.
Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) beurteilen Studierende ihre Studienbedingungen an den Fakultäten. Zusätzlich werden Fakten zu Lehre und Forschung wie die Höhe der eingeworbenen Forschungsgelder oder die Ausstattung der Fakultät erfasst. Jedes Jahr wird ein Teil der Fächer neu bewertet. Für 2024 sind dies aus dem Studienangebot der LUH die Fächer Biochemie, Biologie/Biowissenschaften, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie und Sport/Sportwissenschaft. Erhoben wurden in dieser Runde außerdem die Fächer Medizin, Pflegewissenschaft, Pharmazie und Zahnmedizin, die aber nicht Teil des Studienangebots der LUH sind.
Herausragend in den Studierendenurteilen schneiden die Fächer Mathematik, Geographie und Geowissenschaften ab. Die Studierenden geben ihren Fakultäten Bestnoten mit sehr hohen Punktzahlen bei der Unterstützung im Studium, der Betreuung durch Lehrende, der Studienorganisation, beim Lehrangebot und bei der IT-Infrastruktur. Alle drei Fächer präsentieren sich zudem forschungsstark mit Spitzengruppenbewertungen bei den Veröffentlichungen pro Wissenschaftler/-in (Mathematik und Geographie) sowie der Anzahl der Promotionen pro Wissenschaftler/-in (Geographie und Geowissenschaften). Die Geowissenschaften sind außerdem besonders erfolgreich in der Drittmitteleinwerbung.
Auch die Studierenden der Fächer Biochemie und Biologie stellen ihrer Fakultät ein gutes Zeugnis aus. Bei den Studierendenurteilen landen die Fächer in der Studienorganisation und der Unterstützung im Studium in der Spitzengruppe. Die Biologie-Studierenden loben außerdem die gute Unterstützung bei Auslandsaufenthalten und die Möglichkeiten für Exkursionen.
Sehr erfreulich ist, dass sich die Studierenden der LUH über alle ausgewerteten Fächer hinweg mit der Studienorganisation und der Bibliotheksausstattung sehr zufrieden zeigen. Bei der Unterstützung am Studienanfang schneidet die LUH ebenfalls in allen Fächern gut ab (7-mal Spitzengruppe, 5-mal Mittelgruppe). Forschungsstark zeigen sich außerdem die Fächer Politikwissenschaft und Informatik mit sehr vielen Promotionen pro Professor/-in.
Im CHE Hochschulranking werden insgesamt mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum untersucht. Es ist mit rund 120.000 befragten Studierenden der umfassendste und detaillierteste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Alle Ergebnisse und weitere Informationen sind unter heystudium.de/ranking zu finden. Der ZEIT Studienführer 2024/25 ist ab Sonnabend, 4. Mai, für 11,95 Euro im Handel oder unter www.zeit.de/studienfuehrer erhältlich.
03.05.2024: Erfolg für die LUH im Programm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“
Mehrere Projekte unter Federführung beziehungsweise mit Beteiligung der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben den Zuschlag im Förderprogramm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“ des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung erhalten. „Wissenschaftsräume“ ist eine Förderlinie innerhalb des Programms zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der VolkswagenStiftung, bei der insgesamt 45,5 Millionen Euro an Kooperationsprojekte zwischen mindestens zwei niedersächsischen Hochschulen, zum Teil auch unter Beteiligung außeruniversitärer Einrichtungen, ausgeschüttet werden.
Die LUH hat die Sprecherschaft des Verbundprojekts „Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre“, gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Bei weiteren fünf bewilligten Kooperationsprojekten ist die LUH maßgeblich beteiligt.
Die geförderten Projekte:
Wissenschaftsraum Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre
Sprecherschaft: Leibniz Universität Hannover
Beteiligt: Technische Universität Braunschweig (kooperativ geführt: nach der Hälfte der Laufzeit wechselt die Sprecherschaft an die TU Braunschweig)
Fördersumme: 2,98 Millionen Euro
Die Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik und die damit verbundene stetige Steigerung der Leistungsfähigkeit hochintegrierter mikroelektronischer Komponenten sind essentiell für das Innovationspotenzial zukünftiger technologischer Entwicklungen. Mit der Einrichtung eines „Wissenschaftsraums“ mit dem Fokus auf Chiplet-basierte Systeme als Zukunftsthema der Mikroelektronik will der Verbund die Kompetenzen an den Standorten Hannover und Braunschweig bündeln. Ziel ist die gemeinsame Bearbeitung von Forschungsfragen zu Grundkomponenten heterogener Systeme sowie der Aufbau eines englischsprachigen Master-Studiengangs „Microelectronics“. Durch dieses Angebot will sich der „Wissenschaftsraum“ Mikroelektronik auch für Industrieunternehmen in Niedersachsen als starker Partner sowohl in Forschungsfragen als auch hinsichtlich der Qualifizierung von Fachkräften etablieren.
Weitere Verbundprojekte unter Beteiligung der LUH:
CoastAdapt – Wissens- und Innovationsökosystem Küsteningenieurwesen & Küstenforschung
Sprecherschaft: Technische Universität Braunschweig
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 3 Millionen Euro
Teaching Labs für die Analyse und Förderung von Core Teaching Practices
Sprecherschaft: Stiftung Universität Hildesheim
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, TU Braunschweig
Fördersumme: 2,97 Millionen Euro
Hannover-Hildesheim Urban Living Lab for Sustainability (HULLS)
Sprecherschaft: Hochschule Hannover
Beteiligt: HAWK, Universität Hildesheim, Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 2,81 Millionen Euro
Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation
Sprecherschaft: Leuphana Universität Lüneburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Universität Göttingen, Universität Vechta, TU Clausthal, Universität Osnabrück, Universität Oldenburg
Fördersumme: 2,43 Millionen Euro
ProSaDi – Provenienz- und Sammlungsforschung Digital
Sprecherschaft: Universität Oldenburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Leuphana Universität Lüneburg, Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg, Jade Hochschule, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Deutsches Schifffahrtmuseum, Bremerhaven
Fördersumme: 2,99 Millionen Euro
Mit dem Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ soll der Austausch in Forschung, Lehre und Transfer der niedersächsischen Hochschulen gestärkt werden. Ziel ist es, noch engere Formen der Zusammenarbeit zu finden und institutionelle Grenzen zu überwinden, um gemeinsam an entscheidenden Themen der Zukunft zu arbeiten. Bei der Auswahl spielten die Aktualität und der Innovationsgrad sowie die Verzahnung von Lehre, Forschung und die Praxistauglichkeit des vorgelegten Konzepts eine wichtige Rolle.
03.05.2024: Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Volkshochschule Hannover laden gemeinsam zur Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“ ein. An vier Abenden sprechen Professorinnen und Professoren aus der Philosophischen Fakultät, der Juristischen Fakultät sowie der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. Verbindendes Element ist das Thema des Wissenschaftsjahres „Freiheit“. Die Referentinnen und Referenten zeigen, wie sehr das Reflektieren über Freiheit in ihren verschiedenen Dimensionen ganz unterschiedliche Fachgebiete beeinflusst.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: www.uni-hannover.de/freiheit-im-wandel.
Die vier Termine im Überblick:
Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.30 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1 (Sockelgeschoss)
Grußwort Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH
Für die (geschichtswissenschaftliche) Demokratie- und Diktaturforschung ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Freiheit konstituierend. Dies gilt für die deutsche Teilungsgeschichte in ganz besonderem Maße. Der Vortrag setzt sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit diesen Themen auseinander und diskutiert anhand aktueller Forschungen und Projekte darin enthaltene Freiheitskonzepte. Im Rahmen des Vortrages wird zudem die Ausstellung „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ im Leibniz Science Cube eröffnet.
„Cancel Culture“: Neue Form der Zensur oder altbekannte Panik?
Montag, 27. Mai, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Seit einigen Jahren wird, in den Medien wie im Universitätsbetrieb, das Gespenst einer „Cancel Culture“ beschworen. Dies ist nicht neu, sondern ein Dauerbrenner der Multikulturalismusdebatte. Der Referent zeigt auf, warum fehl liegt, wer unterstellt, heute herrsche eine Zensur wie in autokratischen Systemen. Der Vortrag zeichnet aus der Perspektive der Zensurforschung die Diskursgeschichte der aktuellen medialen Panik nach und versucht, diese Aufregung als identitätspolitische Verteidigungshaltung einer unter Druck geratenen Gruppe zu erklären.
Künstliche Intelligenz: Wegbereiter oder Risiko für Freiheit?
Mittwoch, 5. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einem zentralen Thema entwickelt, besonders seit dem Aufkommen von Tools wie ChatGPT. Diese Systeme können menschliche Gesprächspartner imitieren und in Sekunden Texte oder Programmiercode generieren. Der Referent gibt einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der KI und erörtert den Einfluss generativer KI-Technologien auf die demokratische Gesellschaft. Dazu beleuchtet er Potenziale und Limitierungen aktueller KI-Systeme und diskutiert deren Risiken sowie Möglichkeiten für die Freiheit in Deutschland und weltweit.
Freie Meinungsäußerung: Wie steht es um das Grundrecht?
Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Das Thema des Vortrags ist die Kommunikationsfreiheit, insbesondere geht es der Referentin um die Frage, in welchem Verhältnis die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht stehen. Daher setzt sich sie sich auch – und mit Bezug auf aktuelle Entwicklungen auf dem Universitätscampus und in den sozialen Medien – mit dem Kampf um die Diskurshoheit auseinander. Zum Schluss widmet sie sich der Frage, ob und, wenn ja, wie Abwägungsentscheidungen überhaupt noch möglich sind, wenn mit „Absolutismen“ argumentiert wird.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit
15.04.2024: Land und Bund eröffnen Niedersachsen Standort für die Quantentechnologie-Industrie
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Am 10. April 2024 wurde in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien eröffnet: Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI). Auf rund 500 Quadratmetern neuer Büro- und Laborfläche treffen Startups, exzellente Forschungseinrichtungen und künftig auch etablierte Unternehmen zu einem kontinuierlichen Ideenaustausch aufeinander. Für einen starken Impuls in die Region bündelt der QVLS-HTI Förderungen von Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Land (Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) sowie die wissenschaftliche Expertise der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).
Durch eine initiale Förderung für Niedersächsische Hightech-Inkubatoren in Höhe von über 4 Millionen Euro sind bereits 11 Startups mit dem QVLS-HTI verbunden. In den ehemaligen Rolleiwerken knüpft der QVLS-HTI an eine lange industrielle Tradition an: Wo vor fast 100 Jahren weltberühmte Kameras vom Band gingen, arbeiten jetzt junge Talente wie die Ausgründung QUDORA, einem Spin-Off der PTB und der LUH, am Chip des Niedersächsischen Quantencomputers. Damit Startups wie QUDORA ihre technologische Reife demonstrieren können, hat der HTI 1,5 Millionen in die technische Ausstattung des Standorts investiert. Neben einem DeepTech-Makerspace inklusive 3D-Druckern liegt dabei ein Schwerpunkt auf empfindlichen quantenoptischen Experimenten.
Am konstanten Erfolg des QVLS HighTech-Inkubator sind zwei Großprojekte der niedersächsischen Allianz Quantum Valley Lower Saxony beteiligt. Förderungen von Land- und Bund greifen hier ineinander, um in einer forschungs- und wirtschaftsstarken Region das Zukunftspotenzial der Quantentechnologien zu heben:
Mit insgesamt 25 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm von des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung, wird das Projekt QVLS-Q1 zur Realisierung eines Quantencomputers für fünf Jahre bis zum Jahr 2025 unterstützt. Seit 2022 und bis zum Jahresende 2024 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die notwendigen Mittel für den QVLS-HTI bereit. Mit 4,1 Millionen Euro unterstützt das Land die Gründung und Weiterentwicklung von insgesamt 11 Quantentechnologie-Startups, die die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt bringen. Der im Jahr 2022 gestartete Inkubator wurde von Anfang an darauf angesetzt, jungen Deep-Tech Unternehmen gemeinsam genutzte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die jetzt in den Rolleiwerken eröffnet werden. Eingebunden in das Ökosystem des Quantum Valley Lower Saxony steht hier anhaltender Technologietransfer im Mittelpunkt
Aus der gemeinsamen Anschubfinanzierung in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft durch das Land konnte jetzt eine Bundesförderung erzielt werden. Ab Januar 2025 ist der QVLS-HTI dann der neue Knotenpunkt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer ersten Phase mit rund 15 Millionen Euro geförderte Zukunftscluster QVLS iLabs. Im Zukunftscluster arbeiten Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um die enormen Chancen der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Der HighTech-Inkubator öffnet sich dann für weitere Startups und Unternehmen, die bis an die Grenzen der Physik gehen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Während Startups für innovative Ideen und Impulse stehen, braucht es für die Skalierung dieser Ideen häufig Unternehmen mit größeren Kapazitäten. Die iLabs sichern langfristig die Zusammenarbeit von der Entwicklung von Schlüsseltechnologien bis zur Anwendungs- und Produktentwicklung.
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Sabine Döring: „Quantentechnologien sind Schlüsseltechnologien der Zukunft mit enormem Potenzial für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen vom quantencomputergestützten Design neuer Wirkstoffe bis hin zu abhörsicherer Kommunikation. Damit dieses Potenzial und die großen Chancen der Technologie Wirklichkeit werden, stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen rund drei Milliarden Euro bereit. Das Quantum Valley Lower Saxony und der Zukunftscluster QVLS-iLabs sind hierfür außerordentlich wichtig. Gemeinsam bauen wir hier ein Innovationsökosystem mit glänzender Zukunft auf. Start-Ups spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Im neu eröffneten High Tech Inkubator erhalten sie die Unterstützung, die sie brauchen, um im internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen.“
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der QVLS HighTech-Inkubator ist ein toller Erfolg für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen: Dass aus der Anschubfinanzierung durch das Land diese wichtige Unterstützung durch den Bund resultiert, belegt die Relevanz unserer Forschung über Niedersachsen hinaus. Der QVLS HighTech-Inkubator zeigt beispielhaft auf, dass Grundlagenforschung und Start-ups im Bereich der Quantentechnologien ideal zusammenpassen und eine gezielte Zusammenarbeit große Perspektiven für den Transfer junger Wissenschaftsbereiche in Gesellschaft und Wirtschaft birgt.“
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15.04.2024: Wirtschaft verstehen, Wissen schaffen - Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der LUH wird 50 Jahre alt
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Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
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15.04.2024: Vizepräsidentin verleiht Lehrpreise
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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15.04.2024: LUH im Fach Philosophie sehr gut gerankt
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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02.04.2024: Forschungsteam entdeckt Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Mit ihr werden Personen geehrt, die herausragende, nachhaltige Beiträge auf dem Gebiet der Computational Mechanics über einen Zeitraum geleistet haben, der einen wesentlichen Teil ihrer beruflichen Laufbahn ausmacht. Die Auszeichnung trägt den Namen Gauß-Newton in Anerkennung der Synergie zwischen Mathematik, numerischer Analyse und mathematischer Modellierung physikalischer Vorgänge, die einen Großteil des weiten Bereichs der Computational Mechanics ausmachen.
Mit Professor Wriggers wird seit 2008 erstmals wieder ein deutscher Wissenschaftler für seine grundlegenden Arbeiten in unterschiedlichen Bereichen der Computational Mechanics mit dem Preis geehrt. Peter Wriggers war von Januar 2015 bis Januar 2020 Vizepräsident für Forschung an der LUH. Als Leibniz Emeritus ist er der LUH weiterhin in beratender Funktion verbunden.
https://iacm.info/iacm-awards/congress-medal-gauss-newton-medal/
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Studienpreises 2024 stehen fest: Einer der drei ersten Preise in Höhe von jeweils 25.000 Euro geht an Dr. Stefan Nagel, Institut für Berufswissenschaften der Metalltechnik an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Weitere Preisträgerinnen sind die Ökonomin Hannah Klauber von der Technischen Universität Berlin und die Systembiologin Lena Cords von der Universität Zürich. Mit dem Deutschen Studienpreis zeichnet die Körber-Stiftung exzellente Dissertationen aus, die eine besonders hohe gesellschaftliche Relevanz haben. Neben den drei ersten Preisen vergibt die Körber-Stiftung sechs zweite Preise, die mit je 5.000 Euro dotiert sind.
Dr. Stefan Nagel hat den Preis in der 1. Sektion Geistes- und Kulturwissenschaften erhalten. In seiner Dissertation hat er sich damit befasst, wie Facharbeit zur Nachhaltigkeit beitragen kann. Eine nachhaltige Entwicklung gehört zu den dringendsten Anliegen unserer Zeit. Nicht nur das Konsumverhalten muss sich ändern, sondern auch die Abläufe in der Industrieproduktion. Der Berufsbildungsforscher Stefan Nagel untersucht in seiner interdisziplinären Dissertation, wie durch die Facharbeit in industriellen Metallberufen eine nachhaltige Transformation in den Unternehmen gelingen kann und was Fachkräfte dafür wissen und können müssen. Auf Basis umfassender empirischer Untersuchungen entwickelt er ein Modell zur Beschreibung erforderlicher Kompetenzen sowie konkrete Ansätze zur Verankerung und Förderung von Nachhaltigkeit in Berufsbildung und Facharbeit.
Der Deutsche Studienpreis zeichnet jährlich herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aller Fachrichtungen aus. Für exzellente Dissertationen von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung vergibt die Körber-Stiftung Preise im Gesamtwert von mehr als 100.000 Euro. Der Deutsche Studienpreis zählt damit zu den höchstdotierten wissenschaftlichen Nachwuchspreisen in Deutschland. Schirmfrau ist Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Am Dienstag, 3. Dezember verleiht sie den Deutschen Studienpreis 2024 in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin.
Dr. Stefan Nagel hat den Preis in der 1. Sektion Geistes- und Kulturwissenschaften erhalten. In seiner Dissertation hat er sich damit befasst, wie Facharbeit zur Nachhaltigkeit beitragen kann. Eine nachhaltige Entwicklung gehört zu den dringendsten Anliegen unserer Zeit. Nicht nur das Konsumverhalten muss sich ändern, sondern auch die Abläufe in der Industrieproduktion. Der Berufsbildungsforscher Stefan Nagel untersucht in seiner interdisziplinären Dissertation, wie durch die Facharbeit in industriellen Metallberufen eine nachhaltige Transformation in den Unternehmen gelingen kann und was Fachkräfte dafür wissen und können müssen. Auf Basis umfassender empirischer Untersuchungen entwickelt er ein Modell zur Beschreibung erforderlicher Kompetenzen sowie konkrete Ansätze zur Verankerung und Förderung von Nachhaltigkeit in Berufsbildung und Facharbeit.
Der Deutsche Studienpreis zeichnet jährlich herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aller Fachrichtungen aus. Für exzellente Dissertationen von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung vergibt die Körber-Stiftung Preise im Gesamtwert von mehr als 100.000 Euro. Der Deutsche Studienpreis zählt damit zu den höchstdotierten wissenschaftlichen Nachwuchspreisen in Deutschland. Schirmfrau ist Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Am Dienstag, 3. Dezember verleiht sie den Deutschen Studienpreis 2024 in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin.
05.08.2024: Online-Intensivkurs in Mathematik für angehende Studierende
Mit dem dreiwöchigen Intensivkursprogramm uni:fit können sich angehende Erstsemesterstudierende der Leibniz Universität Hannover auf die Mathematikanforderungen im Studium vorbereiten. Durch eine Kombination aus Lernvideos, Online-Tutorien und Übungsaufgaben vermittelt der Kurs mathematische Grundlagen, die für alle mathematisch-orientierten Studienfächer benötigt werden. Dadurch eignet sich der Kurs als Vorbereitung auf die studiengangsspezifischen Vorkurse der Fakultäten.
Zusätzlich zu den mathematischen Kenntnissen erhalten die Teilnehmenden Insiderwissen rund um das Studium.
Termin: 26. August bis 13. September 2024
Ort: online
Informationen und Anmeldung: www.uni-hannover.de/unifit
05.08.2024: Niedersachsen-Impuls-Professur für Prof. Dr. Philippe van Baßhuysen
Das Thema öffentliche Gesundheit steht im Fokus: Prof. Dr. Philippe van Baßhuysen forscht daran, wie Gesundheitssysteme künftig gestaltet werden sollen, wann Einschränkungen von Grundfreiheiten im Namen der öffentlichen Gesundheit gerechtfertigt sein können und wie es möglich ist, Gesundheitsgüter sowie –dienstleistungen möglichst gerecht zu verteilen. Für seine Forschung hat der Wissenschaftler der Leibniz Universität Hannover (LUH) jetzt eine Förderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro im Rahmen einer Niedersachsen-Impuls-Professur erhalten. Mit dieser Förderlinie aus zukunft.niedersachsen unterstützen das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung niedersächsische Hochschulen jeweils fünf Jahre lang dabei, vielversprechende akademische Talente in frühen Karrierephasen für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen zu gewinnen sowie ihre Professuren zu stärken.
„Als Land Niedersachsen wollen wir jüngere Spitzenkräfte, die noch eine lange Perspektive in der Wissenschaft vor sich haben, für unsere Hochschulen gewinnen. Wir haben mit den ‚Niedersachsen-Impuls-Professuren‘ ein passgenaues Förderformat, das helfen soll, junge Talente zu holen und zu halten. Damit stärken wir den Wissenschaftsstandort Niedersachsen im Wettbewerb um exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler“, sagt Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs und betont: „Ich bin überzeugt, dass mit Prof. Dr. Philippe van Baßhuysen ein besonders qualifizierter junger Wissenschaftler gewonnen wurde, dessen herausragendes Potential sich an der LUH weiter entfalten wird. Sein Wirken und seine Expertise werden dazu beitragen, dass Hannover in der Forschung und Lehre im Bereich Public Health Ethics international sichtbar wird.“
Philippe van Baßhuysen hat eine Professur mit dem Schwerpunkt Public Health Ethics am Centre for Ethics and Law in the Life Sciences (CELLS) der LUH. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt darin, die Perspektiven von Philosophie, Politik und Ökonomik in gesundheitsethische Überlegungen zu integrieren, um so konkrete Handlungsanweisungen für Gesundheitspolitikerinnen und -politiker sowie private Akteure zu gewinnen.
Darüber hinaus befasst sich der Wissenschaftler mit Chancen und Risiken der Digitalisierung für die öffentliche Gesundheit. Als eine der ersten Professuren für Public Health Ethics in Deutschland soll die Impuls-Professur dazu beitragen, die LUH als internationalen Leuchtturm in diesem Feld zu positionieren.
Philippe van Basshuysen hat 2019 an der London School of Economics promoviert. Davor studierte er Philosophie, Mathematik und Sozialwissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko und der London School of Economics. Von 2019 bis 2024 war van Basshuysen Postdoc an der Leibniz Universität Hannover sowie Assistenzprofessor an der Universität Wageningen (Niederlande).
Im Februar 2024 ist unter seiner Leitung ein neuer ERC Starting Grant an der LUH gestartet. Mit den Starting Grants fördert der Europäische Wissenschaftsrat exzellente und visionäre Forschung von herausragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern mit jeweils bis zu 1,5 Millionen Euro. Das Projekt am CELLS stärkt den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion an der LUH.
15.07.2024: Mit dem DigiUni-Projekt in dieMit dem DigiUni-Projekt in die digitale Zukunft der Ukraine
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine wirkt sich auch auf die Universitäten des Landes aus. Studierende und Lehrende sind in alle Welt verstreut, die Infrastruktur vor Ort hat vielfach Schaden genommen. Eine Möglichkeit, weiter zu lernen und zu lehren, wäre es, das Studium auch online anzubieten, was vielfach bereits geschieht. Doch für ein übergreifendes System, das die einzelnen Hochschulen mit einander vernetzt, fehlt die Infrastruktur. „Digital University – Open Ukrainian Initiative“ (DigiUni), ein neues von der Europäischen Union (EU) finanziertes Vorhaben, zielt nun unter Koordination der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität Kyjiw auf den Aufbau eines effektiven und digitalen Bildungsökosystems für die Ukraine. Beteiligt sind neben zehn ukrainischen Universitäten weitere acht Universitäten aus Europa, darunter auch die Leibniz Universität Hannover (LUH). An der LUH ist das Projekt unter Leitung von TIB-Direktor Prof. Dr. Sören Auer, Institut für Data Science, am Forschungszentrum L3S angedockt. Die TIB – Leibniz Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek ist ein assoziierter Partner in diesem Projekt. Insgesamt investiert die EU bis November 2027 rund 5 Millionen Euro in das DigiUni-Projekt.
Genau wie ein Ökosystem in der Natur funktioniert auch ein Bildungsökosystem über den Austausch und das Zusammenspiel der Beteiligten. Im Mittelpunkt des DigiUni-Projekts stehen daher der Wissensaustausch, die Wissensvermittlung sowie die Entwicklung einer geeigneten Infrastruktur für digitalen Unterricht an den beteiligten ukrainischen Hochschulen. Das Ziel ist es, unabhängig vom Lernort eine kontinuierliche, qualitativ hochwertige, inklusive und transparente Bildung für Studierende zu gewährleisten. Gleichzeitig soll eine Grundlage geschaffen werden, um trotz des Krieges den Wiederaufbau des Bildungssystems in der Ukraine zu fördern.
Konkret werden in dem Projekt Erfahrungen und Best Practices in dem Bereich der Digitalen Lehr- und Lerninfrastrukturen untersucht. Zudem sollen dezentrale digitale Zentren, sogenannte DigiZentren, in der Ukraine eingerichtet werden. Darüber hinaus wollen die Akteurinnen und Akteure eine nationale digitale Plattform, die sogenannte DigiPlattform, initiieren. Dafür wollen sie spezielle Kurse entwickeln, die sich an Trainerinnen und Trainer sowie an Contentherstellerinnen und -hersteller richten. Gleichzeitig werden Qualitätsstandards für digitale Inhalte festgelegt und virtuelle Labore auf der Plattform zugänglich gemacht.
Die LUH richtet gemeinsam mit der TIB vom 21. bis 25. Juli 2024 einen Studienaufenthalt für rund 40 Partnerinnen und Partner aus der Ukraine zum Thema „Digital Learning Environments and Open Education at LUH and TIB“ aus.
15.07.2024: Tablet-basiertes Rechtschreibtraining minimiert Fehler
Zehn Minuten täglich für die Rechtschreibung: Mit der Booost App können Kinder im Grundschulalter ganz einfach lernen, Fehler beim Schreiben selbständig zu korrigieren. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Instituts für Sportwissenschaft der Leibniz Universität Hannover (LUH) und Neurowissenschaftler der Universität zu Lübeck haben eine einfache digitale Übungsmethode nach aktuellen Erkenntnissen der Lernforschung entwickelt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Entwicklung der Methode über sieben Jahre lang unterstützt.
Auf dieser Forschung aufbauend haben die Sportwissenschaftler der LUH nun die Booost App entwickelt: Diese App verhindert Fehlschreibungen maximal nach der „Errorless-Learning“-Methode, funktioniert extrem einfach und ist kostenlos. Seit April 2024 ist die Booost App für das Betriebssystem Android im Google Play Store verfügbar, so dass Schülerinnen und Schüler leicht mit dem Handy oder dem Tablet lernen können. „Jetzt steht die Booost App auch für iOS-Geräte im Apple App Store zur Verfügung – Kinder können nach nur drei Minuten Einführung mit dem Üben beginnen und haben sogar Spaß dabei“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Alfred Effenberg. Die App richtet sich an Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche, aber auch an Kinder, die Deutsch nicht als Muttersprache haben und alle, die ihre Rechtschreibung noch verbessern möchten.
Das Angebot ist aktuell für Schülerinnen und Schüler der 2. bis 4. Klasse konzipiert. Dabei schreiben die Kinder mit der Hand – einfach mit dem Finger oder mit einem Stylus-Pen. Eine Übungssitzung dauert zehn Minuten, kann jederzeit unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden. Dabei ist die Booost App selbsterklärend und erfordert lediglich beim ersten Start eine Internetverbindung.
Weitere Informationen: https://sonification-online.com/forschung/booost-app-tablet-basiertes-rechtschreibtraining-minimiert-rechtschreibfehler/.
Die Booost App und ein dreiminütiges Erklärungsvideo: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.sonification.hottraining.
09.07.2024: Durchbruch für sichere Kommunikation mit „künstlichen Atomen“
Forschende der Leibniz Universität Hannover (LUH), der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig und der Universität Stuttgart haben eine neue Methode zur sicheren Kommunikation mit Halbleiter-Quantenpunkten entwickelt. Diese Weiterentwicklung könnte die Art und Weise revolutionieren, wie vertrauliche Informationen vor Cyber-Bedrohungen geschützt werden.
Herkömmliche Verschlüsselungsmethoden beruhen auf komplexen mathematischen Algorithmen und den Grenzen derzeitiger Rechnerleistung. Durch Fortschritte in der Entwicklung von Quantencomputern werden diese Methoden jedoch immer anfälliger, so dass eine Quantenschlüsselverteilung (Quantum Key Distribution, QKD) erforderlich wird. QKD ist eine Technologie, die sich die einzigartigen Eigenschaften der Quantenphysik zunutze macht, um die Datenübertragung zu sichern. Durch die Verwendung einzelner Photonen als Träger von Quantenschlüsseln gewährleistet QKD, dass jeder Versuch, die Kommunikation abzufangen, sofort erkannt wird, da der Versuch selbst bereits Fehler in das Signal einbringt. Diese Methode wurde im Laufe der Jahre ständig optimiert, aber ein Aufbau großer Netze war aufgrund der Beschränkungen der vorhandenen Quantenlichtquellen bisher kaum möglich.
Das Team um die Professoren Fei Ding, Stefan Kück und Peter Michler hat auf diesem Gebiet nun große Fortschritte gemacht. Sie verwendeten Halbleiter-Quantenpunkte als Einzelphotonenquellen und erreichten damit hohe sichere Schlüsselübertragungsraten über eine 79 Kilometer lange Strecke zwischen Hannover und Braunschweig. Dies ist die erste Quantenkommunikationsverbindung in Niedersachsen.
Professor Fei Ding vom Institut für Festkörperphysik der LUH erklärt den Durchbruch: "Wir arbeiten mit Quantenpunkten, also winzigen Strukturen, die Atomen ähneln, aber auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten sind. Zum ersten Mal haben wir diese 'künstlichen Atome' jetzt in einem Quantenkommunikationsexperiment zwischen zwei verschiedenen Städten eingesetzt. Dieser Aufbau, der sogenannte Niedersachsen Quantum Link, verbindet Hannover und Braunschweig über eine optische Faser."
Das Bedürfnis nach sicherer Kommunikation ist so alt wie die Menschheit selbst. Die Quantenkommunikation nutzt die Quanteneigenschaften des Lichts, um sicherzustellen, dass Nachrichten nicht abgefangen werden können. „Quantenpunkt-Geräte senden einzelne Photonen aus, deren Polarisierung wir kontrollieren und zur Messung nach Braunschweig schicken. Dieses Verfahren ist von grundlegender Bedeutung für die Verteilung von Quantenschlüsseln", beschreibt Ding den Prozess und zeigt sich begeistert über das Ergebnis der Zusammenarbeit: „Noch vor wenigen Jahren haben wir nur davon geträumt, Quantenpunkte in realen Quantenkommunikationsszenarien einsetzen zu können. Heute haben wir ihr Potenzial für viele weitere faszinierende Experimente und Anwendungen in der Zukunft und auf dem Weg zu einem Quanteninternet demonstriert."
Die aktuelle Arbeit wurde vom Europäischen Forschungsrat ERC, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und weiteren Partnern gefördert und entstand unter Beteiligung des Exzellenzclusters QuantumFrontiers.
09.07.2024: Junger Physiker der LUH bei Nobelpreisträgertagung
Riesenerfolg für einen jungen Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH): Dr. Philip K. Schwartz, Postdoc am Institut für Theoretische Physik (ITP), ist bei der 73. Lindauer Nobelpreisträgertagung dabei. Während der derzeit laufenden Konferenz vom 30. Juni bis 5. Juli 2024 treffen ausgezeichnete Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdocs aus 90 Ländern auf Nobelpreisträgerinnen und –träger und tauschen sich mit ihnen über aktuelle wissenschaftliche Themen aus. Die Tagung findet jährlich in Lindau am Bodensee mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung statt, in diesem Jahr liegt der Fokus auf Physik – Energie, KI und Quantenphysik.
Dr. Philip K. Schwartz ist von der Fakultät für Mathematik und Physik der LUH für die Teilnahme nominiert worden. Der Weg zur Tagung ist äußerst anspruchsvoll. Die Bewerberinnen und Bewerber durchlaufen ein mehrstufiges internationales Auswahlverfahren, an dem rund 140 Wissenschaftsakademien, Universitäten, Stiftungen und forschende Unternehmen beteiligt sind. Bewerberinnen und Bewerbern der LUH gelingt es längst nicht in jedem Jahr, einen Zuschlag zu erhalten.
Der theoretische Gravitationsphysiker Schwartz forscht und lehrt seit 2020 als Postdoc an der LUH. Als Doktorand war er zuvor bereits seit 2016 an der Leibniz Universität. Er promovierte zum Thema „Post-Newtonian Description of Quantum Systems in Gravitational Fields“.
Während der 73. Lindauer Nobelpreisträgertagung treffen mehr als 630 Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler unter 35 Jahren, die aus 90 Ländern kommen, auf etwa 35 Nobelpreisträgerinnen und –träger – darunter in diesem Jahr Anne L’Huillier, Nobelpreisträgerin für Physik 2023. Zum ersten Mal in Lindau dabei sind zudem die Nobelpreisträger Alain Aspect und Anton Zeilinger (Physik 2022), Didier Queloz (Physik 2019), Saul Perlmutter (Physik 2011) und Richard Henderson (Chemie 2017). Seit der ersten Tagung im Jahr 1951 haben mehr als 35.000 Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler an den Lindauer Tagungen teilgenommen.
09.07.2024: Künstliche Intelligenz – Game Changer in Wissenschaft und Forschung?
Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen sind, teils unbemerkt, in viele Lebensbereiche eingezogen. Sprachassistenten wie Alexa oder Siri kennen wir schon länger, die automatische Gesichtserkennung ist bei den neuesten Smartphones bereits Standard. KI ist da.
Unzählige Services werden durch KI ermöglicht, sei es beim online-shopping, der personalisierten Werbung, bei Suchmaschinen, digitalen Assistenzen, dem automatisierten Übersetzen, im Smart Home, dem autonomen Fahren, der personalisierten Medizin, der Navigation, der intelligenten Produktion und vielem mehr. Der Fortschritt ist einerseits faszinierend, sorgt aber andererseits auch für Unsicherheit und Misstrauen. Kritiker von KI warnen vor Vertrauensverlust und Demokratiegefährdung zum Beispiel durch eine Flut von automatisierten Fake News. KI wird ganze Berufsfelder umpflügen und auch Jobverluste drohen.
Auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz Universität sind sich sowohl der Risiken als auch die Potenziale bewusst, die entstehen, wenn neue Technologien in ihren Grundlagen erforscht und weiterentwickelt werden und schließlich zur Anwendung führen. Alle Wissenschaftsdisziplinen werden durch KI beeinflusst und verändert. In diesem Unimagazin haben sich alle Fakultäten der Leibniz Universität zu diesem Thema geäußert – die Autorinnen und Autoren zeigen ihre Expertise auf ganz unterschiedlichen Feldern und berichten über ihren Einsatz, ihre Erfahrungen und ihre Visionen von KI.
Das Heft findet sich hier zum Download:
https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin
Das Unimagazin gibt es auch in einer App der Leibniz Universität für das Smartphone oder Tablet. Dort finden Sie die Berichte in angepasstem Format, auch das Lesen im Browser ist möglich. Hier können Sie sich die Anwendung im App Store von Apple sowie im Google Play Store laden.
Es kann auch als gedrucktes Exemplar unter alumni@zuv.uni-hannover.de bestellt werden.
09.07.2024: Papierbrücke, Tauchboot und Kettenreaktion – kreative Köpfe messen sich in Hannover
Physik spielerisch erleben – das bietet der Schülerwettbewerb „exciting physics“, der im Rahmen des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ im September in Hannover stattfindet: Wie baut man eine Papierbrücke, die ein Kilogramm Gewicht trägt? Wie muss eine Konstruktion beschaffen sein, die ein rohes Ei beim Aufprall schützt? Und wie ein Tauchboot, das selbstständig ab- und nach einer definierten Zeit wieder auftaucht? Mit diesen und weiteren spannenden Aufgaben beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „exciting physics“ – von der ersten Idee bis zu ihrer kreativen Umsetzung.
Einzelpersonen und Teams aus bis zu fünf Schülerinnen und Schülern ab der fünften Jahrgangsstufe sind herzlich eingeladen, ihre in der Schule oder zu Hause entwickelten Projekte in der Landeshauptstadt zu präsentieren. Eine Fachjury wird die Arbeiten bewerten und hochwertige Preise vergeben. Präsentiert und prämiert werden die Wettbewerbsbeiträge vom 25. bis 27. September 2024 auf dem Ernst-August-Platz in Hannover, Anmeldungen sind noch bis zum 31. August unter www.exciting-physics.info möglich.
Der Schülerwettbewerb wird traditionell als Teil des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ ausgetragen. Das Festival macht in der Woche vom 23. bis 28. September 2024 in der Landeshauptstadt Hannover Station. Auf dem Ernst-August-Platz vor dem Hauptbahnhof können Interessierte in einer großen Ausstellung überraschende Effekte und neue Entwicklungen von der Atom- bis zur Astrophysik erforschen. Für Kinder und Jugendliche gibt es dort Mitmach-Experimente und Bühnenshows. Ein vielfältiges Vortragsprogramm ergänzt das Festival, das die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) und die Leibniz Universität Hannover mit ihren beiden Exzellenzclustern, PhoenixD und QuantumFrontiers, veranstalten und das von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung in besonderem Maße unterstützt wird. Der Eintritt zu allen Festival-Angeboten ist kostenlos. Einige Angebote, wie Vorträge für Schulklassen, erfordern eine vorherige, kostenlose Anmeldung unter www.highlights-physik.de.
Unter diesen Aufgaben können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schülerwettbewerbs exciting physics in diesem Jahr wählen:
Papierbrücke: Ziel der Aufgabe ist es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier, Bindfaden und Klebstoff eine möglichst leichte Brücke zu bauen, die eine Distanz von einem Meter überspannt und dabei ein in ihrer Mitte platziertes Gewicht von einem Kilogramm tragen kann.
Sisyphus: Hier soll ein „Sisyphus“-Modell konstruiert werden, das eine Getränkedose eine ein Meter lange schiefe Ebene hochrollen kann, wobei der Antrieb frei wählbar ist, aber nicht größer als ein DIN-A4-Blatt sein darf. Der Neigungswinkel der Ebene wird zunehmend gesteigert, bis der Wettbewerbsbeitrag feststeht, der den höchsten Winkel meistert.
Kettenreaktion: Ziel der Aufgabe ist es, eine Kettenreaktion zu entwerfen und zu konstruieren, die aus der phantasievollen Kombination möglichst vieler sich nacheinander auslösender physikalischer Effekte besteht. Dabei sollten mindestens drei dieser Effekte das Thema „Licht und Photonen“ veranschaulichen.
Crashtest: Beim „Crashtest“ gilt es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier und Klebstoff ein möglichst leichtes Modell einer „iZelle“ mit Knautschzone zu bauen. Ein sich im Inneren der Zelle befindliches rohes Ei darf beim Aufprall der Konstruktion aus unterschiedlichen Höhen nicht beschädigt werden.
Tauchboot: Ziel ist es, ein Tauchboot zu bauen, das ohne Fernsteuerung auf den Grund eines ca. 40 cm tiefen Bassins sinkt und dort für möglichst genau zwei Minuten verweilt. Danach soll das U-Boot ohne Einwirkung von außen selbstständig wieder auftauchen.
Frequenznormal: Bei dieser Aufgabe soll eine Apparatur gebaut werden, die – einmal in Gang gesetzt – einen beliebigen Vorgang mit einer Dauer von 10 Sekunden periodisch wiederholt. Es dürfen keine Uhren oder Oszillatoren zur Stabilisierung dieses Vorgangs verwendet werden.
Weitere allgemeine Informationen zum Wettbewerb und zur Anmeldung finden alle Interessierten unter: www.exciting-physics.info.
11.06.2024: Richtfest beim Forum Wissenschaftsreflexion
Im Frühjahr 2023 haben die Rohbauarbeiten für den Forschungsbau Forum Wissenschaftsreflexion der Leibniz Universität Hannover (LUH) begonnen. Am heutigen Mittwoch wurde – elf Monate nach der Grundsteinlegung im Juli 2023 – Richtfest in der hannoverschen Nordstadt gefeiert. Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping, die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer des Forschungsbaus, das verantwortliche Architekturbüro, Mitarbeitende des Gebäudemanagements der LUH und zahlreiche Gäste waren dabei, als der Polier die Richtkrone an dem Rohbau hochzog.
Das neue Gebäude wird direkt an das bestehende LUH-Gebäude Im Moore 21 angebaut. Der Innenausbau beginnt in diesen Tagen, die Fertigstellung des Forschungsbaus ist für Herbst 2025 geplant. Die Kosten werden rund 19,3 Millionen Euro betragen, von denen das Land knapp zwölf Millionen Euro trägt, davon rund 9,6 Millionen Euro aus dem Programm „zukunft.niedersachsen“; der Bund übernimmt rund 7,3 Millionen Euro.
„Die Leibniz Universität gewinnt mit dem Forum Wissenschaftsreflexion an internationaler Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit und dies wird sich auch positiv auf den Standort Hannover auswirken“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping. Der Neubau sei ein nach außen sichtbares Zeichen, dass die LUH nicht nur ein starkes technisch-naturwissenschaftliches Profil habe, sondern mit der Wissenschaftsreflexion auch einen weithin sichtbaren Forschungsschwerpunkt in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Die Sprecherin des Forums Wissenschaftsreflexion, Prof. Dr. Eva Barlösius (Institut für Soziologie und Leibniz Center for Science and Society), erläuterte: „Wir sind dem gesamten Bau-Team dankbar für die schnelle Erstellung des Rohbaus. Wir, die künftigen Nutzenden, blicken mit großer Vorfreude auf den Einzug im kommenden Jahr. Denn: Das Forum Wissenschaftsreflexion wird unsere Forschungs- und internationalen Kooperationsmöglichkeiten grundlegend verbessern.“
Der Neubau wurde von Michel+Wolf Architekten (Stuttgart) entworfen und hat eine Nutzungsfläche von gut 2.100 Quadratmetern mit Raum für interdisziplinäre Forschung, einer Wissenswerkstatt mit innovativer Forschungsinfrastruktur, Begegnungsorten und Veranstaltungsräumen für wissenschaftliche Konferenzen bieten. Er wird im Sinne der Nachhaltigkeit nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert.
An keiner anderen Universität in Deutschland existieren vergleichbar viele Professuren in den Themengebieten Wissenschafts- und Hochschulforschung – an der LUH sind es rund 20. Beteiligte Disziplinen sind Philosophie, Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Politik- und Rechtswissenschaften. In dem Forschungsbau werden die bislang auf unterschiedliche Universitätsstandorte verteilten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter einem Dach zusammenarbeiten.
11.06.2024: Mit Matrix Evolution zu langlebigen Implantaten
Menschen werden immer älter. Nicht zuletzt deswegen gewinnen regenerative Therapien und langlebige Implantate zunehmend an Bedeutung. Um Komplikationen wie Entzündungen oder Infektionen zu vermeiden, ist ein besseres Verständnis von Gewebestrukturen und der Nutzbarkeit von Biomaterialien notwendig. Matrix Evolution, ein interdisziplinärer Verbund von Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Fachbereichen der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), will dazu beitragen, dass künftig komplexere Biomaterialien entwickelt und insbesondere in der regenerativen Medizin sowie der Implantatforschung eingesetzt werden können. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Forschungsvorhaben mit rund 1,5 Millionen Euro.
Biomaterialien, wie Implantate oder andere Konstrukte, die in den Körper eingesetzt werden, spielen eine Schlüsselrolle für den Ersatz verloren gegangener Gewebe und Organe. Die biophysikalischen und biochemischen Eigenschaften von Materialien erschaffen spezifische zelluläre Milieus, die maßgeblich Zellverhalten und -funktion beeinflussen. Eine breite Palette an natürlichen und synthetischen Stoffen wird zurzeit im Bereich der regenerativen Medizin (z.B. Tissue Engineering) und Implantatforschung eingesetzt oder für die Anwendung erforscht. Obwohl diese Biomaterialien wichtige Anforderungen wie Biokompatibilität, Abbaubarkeit oder mechanische Stabilität bereits erfüllen, stellen sie letztendlich häufig stark vereinfachte Nachbildungen der extrazellulären Matrix (EZM) dar.
Die EZM ist die Substanz, in die die Zellen in natürlichen Geweben eingebettet sind. Sie weist eine komplex zusammengesetzte und hierarchische Struktur auf, die Gewebeeigenschaften und -funktionen maßgeblich mitbestimmt. Sie ist darüber hinaus hochdynamisch und wird in physiologischen Prozessen umgebaut und angepasst. Heutige in der regenerativen Medizin und Implantatforschung eingesetzte Materialien bleiben hinter der Komplexität der natürlichen Matrix, die sie ersetzen sollen, weit zurück, was ihre Funktionalität erheblich einschränkt. Daher werden dringend Biomaterialien benötigt, die die natürliche Matrix hinsichtlich ihrer hierarchischen Strukturierung, Komplexität und Dynamik nachahmen und so den Aufbau von definierten, bioresponsiven Architekturen von der Nano- bis hin zur 3D-Makroebene im Labor ermöglichen. Neue, bioinspirierte Matrixmoleküle und -materialien könnten zu einer Evolution der Matrix in der Gewebemodellierung führen, mit erheblichen Vorteilen für alle Bereiche der regenerativen Medizin und klinischen Forschung.
Um dieses Ziel zu erreichen, umfasst das Projekt breites Spektrum von Aktivitäten, von der Erforschung der EZM Struktur, über die Produktion von EZM-Bausteinen, die Verfeinerung der Strukturen, das Überwachen des Zellverhaltens und die in silico Modellierung bis hin zur Anwendung im medizinischen Bereich. Für diese interdisziplinäre Herangehensweise ist der Projektleiterinnen-Verbund aus den Disziplinen Zellbiologie/Biophysik, Technischer Chemie, Polymerchemie, Biotechnologie, Bioinformatik und Zahnmedizin/Mikrobiologie exzellent ausgewiesen. In der Initiative Matrix Evolution werden sechs Gruppen das Thema eng miteinander verzahnt aus unterschiedlichen Perspektiven untersuchen. Die Erkenntnisse des Verbundes werden zunächst für die Implantatforschung eingesetzt und sollen langfristig zu einer Evolution verwendeter Matrizes in der regenerativen Medizin beitragen. Gleichzeitig mit dem Forschungsvorhaben wollen die beteiligten Forscherinnen zusammen mit anderen Forschungsverbünden am Standort, wie dem Sonderforschungsbereich SIIRI, ein niedersächsisches Frauen-in-der-Wissenschaft-Netzwerk aufbauen, das voraussichtlich zum Herbst 2024 offiziell an den Start gehen soll.
03.06.2024: Helmholtz-Preis für die Entwicklung neuartiger Hautkrebsdiagnostik
Hautkrebserkennung ohne Gewebeprobe und Skalpell, sondern schmerzfrei per Scan von außen: Das ist die Vision eines gemeinsamen Forschungsteams der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Universitätsmedizin Rostock. Dem Team ist es nun gelungen, mittels dreidimensionaler Bildgebung eine frühe und sichere Diagnose von bösartigen Hautveränderungen zu ermöglichen. Für ihren Hautkrebsscanner haben die Gruppen um Prof. Dr. Bernhard Roth (LUH, Hannoversches Zentrum für Optische Technologien und Exzellenzcluster PhoenixD) und Prof. Dr. Steffen Emmert (Universitätsmedizin Rostock) jetzt den Helmholtz-Preis 2024 erhalten. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird für Präzisionsmessungen in der Grundlagenforschung und in der angewandten Messtechnik verliehen.
Das interdisziplinäre Team aus der Physik und der Medizin konnte in mehrjähriger gemeinsamer Arbeit ein System zur dreidimensionalen Abbildung der Hautstruktur inklusive Bestimmung der so genannten Invasionstiefe sowie der Gut- oder Bösartigkeit von Hautläsionen entwickeln. Bislang ist es im medizinischen Alltag notwendig, eine Gewebeprobe chirurgisch zu entnehmen und sie histologisch zu untersuchen, um insbesondere den schwarzen Hautkrebs (Melanom) zu diagnostizieren. Das neue System macht eine nicht-invasive Melanom-Diagnostik möglich – schnell und per Laserscan von außen.
Vier verschiedene Messverfahren wurden dazu in einem Messgerät miteinander kombiniert: die optische Kohärenztomographie (OCT), die Raman-Spektroskopie (RS), die photoakustische Tomographie (PAT) sowie die Hochfrequenz-Ultraschall-Bildgebung (US). Das im Wesentlichen laserbasierte System ermöglicht Messungen unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Expositionsgrenzwerte für die humane Haut und wurde in prä-klinischen Studien an mehreren Dutzend Patientinnen und Patienten erprobt. Sobald diese erste Datenbasis groß genug ist, wird eine KI-Software trainiert, um die Hautveränderungen im klinischen Umfeld in Echtzeit diagnostizieren zu können. Als Nächstes stehen dann die notwendigen, mehrjährigen klinischen Studien an. Ziel ist es, das System zu etablieren und es als Medizinprodukt zu zertifizieren, so dass es in absehbarerer Zeit in der Praxis eingesetzt werden kann. Je früher der schwarze Hautkrebs entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen: Im Frühstadium erkannt, überleben mehr als 90 Prozent der Betroffenen die ersten fünf Jahre nach Behandlungsbeginn. Dazu soll der neue Laserscanner einen wertvollen Beitrag leisten.
Prof. Dr. Bernhard Roth forscht mit seiner Gruppe bereits seit vielen Jahren zur optischen Detektion von Hautkrankheiten und zur integrierten Sensorik in den Lebenswissenschaften. Er leitet zudem die Arbeitsgruppe Präzisionsmetrologie im Exzellenzcluster „PhoenixD: Photonics, Optics, Engineering - Innovation across Disciplines“ der LUH, in dem an digitalen Optiken der Zukunft geforscht wird.
03.06.2024: Leibniz Campus Lecture: 75 Jahre Grundgesetz
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) lädt im Rahmen der Leibniz Campus Lecture ein zum öffentlichen Vortrag „75 Jahre Grundgesetz - Wie schützen wir unsere freiheitlich-demokratische Ordnung?“. Referent ist Peter Müller, ehemals Ministerpräsident und Justizminister des Saarlandes sowie Richter am Bundesverfassungsgericht. Die Begrüßung und Moderation übernimmt Universitätspräsident Prof. Dr. iur. Volker Epping. Die Leibniz Campus Lecture ist Teil des Veranstaltungsprogramms der Leibniz Universität Hannover im Wissenschaftsjahr „Freiheit“.
Die Leibniz Campus Lecture findet statt am Mittwoch, den 12. Juni 2024, um 18 Uhr im Lichthof des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1, 30167 Hannover). Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter: www.uni-hannover.de/lcl-anmeldung
Am 8. Mai 1949 wurde im Parlamentarischen Rat das Grundgesetz als „vorläufige Teilverfassung Westdeutschlands“ beschlossen. Der Vortrag zeichnet die Entstehung des Grundgesetzes nach und thematisiert dessen Beständigkeit und Belastbarkeit trotz seiner provisorischen Anlage. Er zeigt die zentralen Grundentscheidungen im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung auf und setzt sich mit der identitätsbildenden Gegenbildlichkeit zum Nationalsozialismus auseinander. Angesichts der jüngeren Entwicklung wird insbesondere das Problem der „wehrhaften Demokratie“ (Parteiverbot, Vereinsverbot, Grundrechtsverwirkung) erörtert. Abschließend werden die wesentlichen Änderungen und Fragen der Weiterentwicklung und Reform des Grundgesetzes behandelt.
03.06.2024: Was fliegt denn da? Kostenlose App ermöglicht Laien Bestimmung von Marienkäfern
Marienkäfer gelten schon seit dem Mittelalter als Glücksbringer und sind als Schädlingsbekämpfer im Garten sehr beliebt. Doch in den vergangenen Jahren hat die Anzahl der heimischen Marienkäfer abgenommen und sie sind vom Aussterben bedroht. Eine der Hauptursachen stellt der asiatische Marienkäfer dar, der seit 2002 durch sein massenhaftes Auftreten zu einem der häufigsten Marienkäfer in Deutschland geworden ist. Anders als sein heimischer Verwandter ist er größer und stärker und hat hier keine Feinde in der Natur. Heimische Marienkäfer werden dagegen von anderen Insekten gefressen oder durch Raubparasiten getötet. Aber woran erkennt man, welche Marienkäferarten heimisch und welche zugewandert sind?
Wer schon immer wissen wollte, welche Art von Marienkäfer man gefunden hat und welche Besonderheiten sie auszeichnen, kann das ab sofort per App erfahren. Im Rahmen des Projektes „ID-Logics“ steht jetzt eine neue Bestimmungs-App „Marienkäfer“ für alle 52 europäischen Marienkäfer zum kostenlosen Download bereit. Entwickelt wurde sie von Prof. Dr. Denis Messig, Geschäftsführender Leiter der Didaktik der Naturwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, und Prof. Dr. Jorge Groß, Professor für Didaktik der Biologie an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Mithilfe der App können Nutzerinnen und Nutzer alle Marienkäfer-Arten einfach und sicher bestimmen und bekommen zudem biologische Hintergrundinformationen.
Mit der neuen Ergänzung zur Bestimmung für Marienkäfer wagt sich das Entwicklungsteam nun auch an komplexere Artengruppen: „Die Käferbestimmung mit bisherigen Mitteln war etwas für Fachexpertinnen und -experten. Eine Bestimmung ohne biologische Ausbildung war bislang kaum möglich“, erläutert Denis Messig von der Universität Bamberg. „Wir sind sehr stolz, unser Wissen mithilfe der App nun auch Laien zugänglich zu machen. Besonders in der Welt der Insekten gibt es viele spannende Zusammenhänge, die es zu entdecken gilt. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen!“ Die App „ID-Logics“ richtet sich zwar vor allem an interessierte Laien; sie soll aber auch fortgeschrittenen Naturfreunden eine gute Unterstützung bieten. Die App besitzt eine eigene Logik und ist fehlertolerant, sodass die Bestimmung der Marienkäfer anhand von leicht zu erkennenden Merkmalen stark vereinfacht wird. Zudem helfen ausführliche Beschreibungen, aufwendig produzierte Videos und zahlreiche Bilder in die Glückskäfer-Gruppe einzutauchen.
Die Grundlagen dieser neuartigen App wurden von der LUH um Jorge Groß in Kooperation mit Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern und der Firma Initree entwickelt. Sie enthält bereits mehrere, überwiegend kostenfreie Bestimmungshilfen, zum Beispiel für Ameisen, Bäume und Sträucher, Wildblumen, Hummeln, Eulen oder auch Amphibien und Reptilien. „Mit der App wollen wir einen Beitrag für den Naturschutz leisten und Laien mithilfe digitaler Medien für die Natur begeistern“, sagt Groß. „Mit der App ist es nun ganz einfach, Marienkäfer zu bestimmen und alle Interessierten dabei zu unterstützen, neue Artengruppen zu erschließen und diese auch zu melden.“ Die von Laien bedienbare App hilft, Informationen zu unterschiedlichsten Marienkäferarten und ihrer jeweiligen Biologie zu erhalten und so zum Erhalt der Tiere beizutragen.
Besitzerinnen und Besitzer eines Smartphones oder Tablets können die kostenlose App „ID-Logics“ ab sofort für Android- oder Apple-Betriebssysteme kostenlos herunterladen. Die Bestimmungs-App für Marienkäfer ist ebenfalls kostenfrei.
Links zur kostenlosen App:
https://apps.apple.com/de/app/id-logics/id1309493227
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.initree.idlogics&hl=de
Weitere Informationen finden Sie unter: www.id-logics.de
03.06.2024: Forschung für die genauesten Messgeräte der Welt
Noch immer sind grundlegende Fragen der Physik offen. Woraus ein Großteil des Universums besteht ist unklar, denn die rätselhafte dunkle Materie konnte bislang nicht aufgespürt werden. Den bekannten Naturgesetzen zufolge müsste sie jedoch existieren, um das Universum zusammenzuhalten. Die Theorien zu Gravitation und Quantenmechanik sind zwar in sich schlüssig und etabliert, können bisher aber nicht in einer einheitlichen Formel vereint werden. Im Sonderforschungsbereich DQ-mat kooperieren mehr als 60 Physikerinnen und Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, um ihren Teil zur Beantwortung dieser und anderer fundamentaler Fragen beizutragen. Sie bringen komplexe Quantenphysik und hochpräzise Messverfahren zusammen, um neuartige Quantensensoren für extrem genaue Messgeräte zu entwickeln. Seit dem Start des Verbunds im Jahr 2016 hat er sich zum deutschen Zentrum für Quantenmetrologie entwickelt und ist auch weltweit führend auf diesem Gebiet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt eine Verlängerung um weitere vier Jahre bewilligt und fördert den Sonderforschungsbereich mit rund 10 Millionen Euro.
„Ich freue mich sehr über die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs DQ-mat und danke den beteiligten Forschenden für ihr großes und dauerhaftes Engagement“, sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover. „Dieser Erfolg trägt zur Stärkung des Forschungsschwerpunkts Quantenoptik und Gravitationsphysik an unserer Universität bei, er vertieft die guten und gewachsenen Beziehungen zwischen den Partnern Leibniz Universität, PTB und DLR-SI und er kann unterstützend für den Folgeantrag unseres Exzellenzclusters QuantumFrontiers wirken.“
“Wir freuen uns außerordentlich über diese Bestätigung unserer Arbeit, denn wir sind an einem ganz spannenden Punkt”, sagt Piet Schmidt, Physikprofessor an LUH und PTB und Sprecher des Sonderforschungsbereichs. „Wir wissen, dass im großen physikalischen Bild etwas fehlt und wir können mit unseren Experimenten und den zugehörigen theoretischen Grundlagen im Sonderforschungsbereich wirklich dazu beitragen, diese Lücken zu schließen.“ DQ-mat vereint Experten aus den Bereichen Metrologie und Quantenoptik sowie aus der Vielteilchenphysik und der Quanteninformation und schafft so eine einzigartige Kombination.
Schon jetzt gehören die Messinstrumente der DQ-mat Forschenden zu den genauesten der Welt. Doch um der Lösung der großen Fragen der Physik näher kommen zu können, benötigen sie noch einmal deutlich genauere Geräte. Im Sonderforschungsbereich entwickeln sie daher die nächste Generation von Quantensensoren für noch sensiblere, schnellere und höher aufgelöste Messgeräte wie Atomuhren oder Atominterferometer. In Verbindung mit Methoden der Quantentechnologie wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so das volle Potenzial der Quantenmechanik in Präzisionsmessungen ausschöpfen. Ihr Ziel sind bis zu hundertfach genauere oder schnellere Messungen.
Wichtige Erfolge haben die Forschenden bereits in der jetzt endenden zweiten Förderperiode verbucht. So konnten sie in diesem Frühjahr den Atomkern des Elements Thorium-229 zu einem Quantensprung anregen. Was unspektakulär klingt, war Forschenden jahrzehntlang nicht gelungen und ist ein wissenschaftlicher Durchbruch. Er öffnet die Tür für neuartige Atomkern-Uhren, die noch einmal deutlich genauer sein könnten als heutige Atomuhren. Auf der Suche nach dunkler Materie haben DQ-mat Forschende kürzlich die bisher genaueste Suche nach ultraleichten dunkle Materie-Teilchen realisiert. Auch wenn noch kein entsprechender Nachweis gelungen ist, ihre Beschaffenheit konnte damit weiter eingegrenzt werden. DQ-mat Experimente reichten sogar bis zur Internationalen Raumstation. Dort waren sie im vergangenen Jahr an der erstmaligen Erzeugung einer Quantengas-Mischung beteiligt, die aus zwei Arten von Atomen besteht. Damit entstehen völlig neue Möglichkeiten, bisher nur auf der Erde verfügbare Quantentechnologien ins All zu bringen aber auch, um etwa Einsteins Äquivalenzprinzip zu testen. Insgesamt haben die Forschenden ihre Ergebnisse in mehr als 170 wissenschaftlichen Veröffentlichungen publiziert, über einhundert Fachvorträge gehalten und 25 Workshops und Konferenzen organsiert.
Der Sonderforschungsbereich 1227: Designte Quantenzustände der Materie (DQ-mat) - Herstellung, Manipulation und Detektion für metrologische Anwendungen und Tests fundamentaler Physik ist an der Leibniz Universität Hannover angesiedelt. Verbundpartner ist das nationale Metrologieinstitut Deutschlands, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, sowie in der dritten Förderperiode auch das DLR-Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik in Hannover. Die dritte und letzte Förderperiode läuft bis Ende Juni 2028.
03.06.2024: Die „Salzgärten“ des Wattenmeeres
Können Salzwiesen im Wattenmeer der ökologischen Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung standhalten? Forschende aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark wollen gemeinsam der Frage nachgehen, in welchem Maße diese für den Küstenschutz äußerst wichtigen Ökosysteme in der Lage sind, dem zunehmenden ökologischen Druck zu begegnen.
Salzwiesen im Übergangsbereich zwischen Land und Meer sind wertvolle Pufferzonen, die die Energie der Wellen abschwächen und somit die Erosion und Überflutung der Küstengebiete verringern können. Dadurch tragen Salzwiesen wesentlich zum Küstenschutz bei und sind außerdem ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, die nur in diesem Ökosystem vorkommen. Auch als Kohlenstoffspeicher erfüllen sie eine wichtige Funktion. Doch können Salzwiesen unter zukünftigen klimatischen Bedingungen überleben? Können sie unter den neuen Randbedingungen mit steigenden Meeresspiegeln und höherer CO2-Belastung weiterhin ihrer Küstenschutzfunktion nachkommen?
Das Forschungsvorhaben SALTGARDEN untersucht, inwieweit die Erhaltung und Förderung der Biodiversität in Salzwiesen ein wesentlicher Bestandteil einer Lösungsstrategie für die so genannte ökologische Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung sein kann. In dem von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie dem Niederländischen Forschungsrat (NWO) geförderten Projekt haben sich deutsche, niederländische und dänische Forschungseinrichtungen zusammengetan. Die Projektleitung liegt beim Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der Leibniz Universität Hannover (LUH) (PhD Maike Paul und Dr. Dorothea Bunzel), die Co-Sprecherschaft hat die niederländische Universität Twente (Erik Horstmann). Die LUH war bereits an vorangegangenen Forschungsvorhaben zu Salzwiesen beteiligt, die bereits erste vielversprechende Ergebnisse zur Widerstandskraft dieser Ökosysteme geliefert haben.
Betrachtet man die Salzwiesen an der Schnittstelle zwischen Land und Meer genauer, wird deutlich, dass es sich bei den meisten Salzwiesenflächen um kultivierte und zumeist unterhaltene Landschaften handelt. Sie werden mit einem starken Fokus auf ihren weidewirtschaftlichen und küstenschutztechnischen Nutzen bewirtschaftet. Auch die künstliche Entwässerung des Deichvorlands – mit dem ursprünglichen Zweck der Landgewinnung – ist eine gängige Praxis. Zwar wurden viele Nutzungsformen in den letzten Jahrzehnten reduziert oder eingestellt, trotzdem sind viele der künstlichen Landschaftsstrukturen noch heute deutlich erkennbar. Dadurch ist die natürliche Biodiversität der Salzwiesen nachhaltig beeinträchtigt. Dabei sind es gerade die biologische Artenvielfalt und die Vegetationsdynamiken einer Salzwiese, die die wesentlichen Ökosystemprozesse steuern und somit die Grundvoraussetzung für die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit dieser Küstenökosysteme darstellen. Vor diesem Hintergrund erscheinen die kultivierten Salzwiesenlandschaften als anfällig gegenüber den zunehmenden Einflüssen der ökologischen Krise.
Das SALTGARDEN Konsortium will mit Laborversuchen und Felduntersuchungen sowohl die Grenzen der Belastbarkeit von Salzwiesen unter hydrodynamischen Einflüssen wie Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten bewerten als auch die Reaktion von Salzwiesenpflanzen auf veränderte klimatische Bedingungen wie Hitze- und Trockenstress untersuchen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt stellt zudem die Untersuchung der Anreicherung von Schadstoffen, zum Beispiel durch Mikroplastik- und Nährstoffeinträge, dar. Das Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der LUH hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Widerstandsfähigkeit von echten, im Wattenmeer extrahierten Salzwiesen unterschiedlicher Struktur und Qualität der Diversität im institutseigenen Wellenbecken zu untersuchen.
In enger Zusammenarbeit mit Landesbetrieben und Verwaltungen, NGOs und lokalen Interessenvertretern der drei Nordseeanrainerstaaten will das SALTGARDEN-Forschungsteam Strategien für ein nachhaltiges Salzwiesenmanagement entwickeln. Diese Strategien sollen auf den Grundprinzipien des so genannten naturnahen Gärtnerns (Nature-based Gardening, NbG) basieren. Ziel ist es, den Wert biodiverser und dynamischer Küstenökosysteme besser zu verstehen, Sensitivitäten zu quantifizieren und daraus zukunftsfähige Vorlandmanagementstrategien auf sozial-politischer Ebene zu etablieren.
SALTGARDEN ist eines von fünf geförderten Forschungsprojekten zum Thema „Internationale Wattenmeerforschung: Komplexe Belastungen des Wattenmeeres verstehen und Handlungsoptionen entwickeln“. Das SALTGARDEN Konsortium erhält 2,8 Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren.
03.06.2024: Gastprofessorin Gender & Diversity an der Juristischen Fakultät
Gender- und Diversitythemen haben an der Leibniz Universität Hannover (LUH) in vielen Disziplinen eine langjährige Tradition. Um aber die interdisziplinäre Perspektive zu stärken und eine breite Verankerung in den Fakultäten zu initiieren, gibt es seit 2011 die Gastprofessur Gender & Diversity. Die Gastprofessur vermittelt aktuelle Forschungsstandards der Geschlechter- und Diversityforschung, auch in den Fächern, die bisher keinen ausgewiesenen Schwerpunkt in diesem Bereich haben. Zum Sommersemester 2024 hat Prof. Dr. Berit Völzmann die Gastprofessur für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Geschlechter- und Diversityforschung an der Juristischen Fakultät angetreten.
Prof. Dr. Berit Völzmann ist habilitierte Rechtswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt auf Geschlechter- und Diversityforschung, insbesondere im Bereich des Öffentlichen Rechts. Ihre Forschungsinhalte umfassen Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Medienrecht und Recht der Digitalisierung, Rechtsphilosophie, Antidiskriminierungsrecht und Legal Gender Studies. Ihre Dissertation zum Thema „Geschlechtsdiskriminierende Wirtschaftswerbung“ wurde mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Preis des Deutschen Juristinnenbundes (djb) ausgezeichnet. Von 2016 bis 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Öffentliches Recht der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. h.c. Ute Sacksofsky veröffentlichte sie 2018 ein Gutachten zur Frauenförderung in der Wissenschaft durch Professorinnenprogramme.
Nach ihrer Habilitation im Jahr 2023 (mit einer Arbeit zum Funktionswandel des Verwaltungsprozesses) übernahm sie im Wintersemester 2023/2024 eine Vertretungsprofessur für den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie an der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Stefan Huster). Im März 2024 war sie als Sachverständige für eine Anhörung im Ausschuss für Verfassung und Recht, Europa, Demokratie und Gleichstellung des Sächsischen Landtags geladen. Berit Völzmann ist Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes (djb) und des Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2023 engagiert sie sich als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von GeStiK (GENDER UND QUEER STUDIES an der Universität zu Köln).
Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Gastprofessorin an der Leibniz Universität möchte Völzmann den Studierenden einen Einblick in den aktuellen Stand der Geschlechter- und Diversityforschung in der Rechtswissenschaft, insbesondere im Öffentlichen Recht geben und setzt sich dafür ein, dass interdisziplinäre Veranstaltungen angeboten werden, die auch für Studierende anderer Fachrichtungen zugänglich sind. Darüber hinaus ist es ihr ein Anliegen, den Austausch über Geschlechter- und Diversitybezüge des Rechts innerhalb der Fakultät aufrecht zu halten und diesen stärker in Forschungs- und Lehrgebieten zu berücksichtigen.
07.05.2024: Wirtschaftsempfang: WiDesign- und Medienstudiengänge der Hochschule Hannover veranstalten eine Werkschau
Vom 24. Mai bis 27. Mai öffnet die Hochschule Hannover die Türen des Design Centers auf der Expo Plaza und lädt herzlich ein. Die Ausstellung präsentiert über 200 Werke aller Design- und Medienstudiengänge auf einer Fläche von fast 5.000 Quadratmetern und ermöglicht so vielseitige Einblicke in das Studium an der Fakultät III – Medien, Information und Design.
Die Werkschau wird am Freitag, den 24. Mai, um 16 Uhr eröffnet: Neben der Ausstellung gibt es an diesem Tag einen Talk mit Philip Rudzinski, der sich nach seinem Modedesignstudium mit einem Denim-Label selbstständig gemacht hat sowie eine Modenschau des zweiten und dritten Semesters mit anschließender Party. Am Sonnabend und Sonntag sind die Türen von 10-19 Uhr geöffnet. Highlights sind unter anderem Workshops, experimentelle Performances, besondere Installationen, Kurzfilme im Kino sowie faszinierende Augmented Reality Projekte. Außerdem gibt es spannende Gastvorträge von Alumnis und etablierten Designer*innen, die wertvolle Einblicke in die Hochschul- und Arbeitswelt geben werden.
Am Montag, den 27. Mai dreht sich alles um die Studien- und Berufsinformation. Neben der Ausstellung und einem vielseitigen Workshopangebot wird von 10-16 Uhr zusätzlichen Schnupperunterricht angeboten, der Schüler*innen einen ersten Eindruck in den Hochschulalltag gibt. Um 11 und 13 Uhr werden die einzelnen Studiengänge und das Bewerbungsverfahren vorgestellt und anschließend durch die Werkstätten des Design Centers geführt.
Das Programm wächst täglich. Mehr unter www.f3.hs-hannover.de/werkschau.
03.05.2024: Ausstellung zeigt Bezüge zwischen Forschung und Freiheit
Im Leibniz Science Cube des Referats für Kommunikation und Marketing werden jeweils passend zum Thema des Wissenschaftsjahres Forschungsprojekte der Leibniz Universität Hannover (LUH) kommuniziert. Ab dem 15. Mai 2024 werden hier unter dem Titel „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ Forschungsthemen und -projekte präsentiert, die in inhaltlichen Bezügen zum Thema „Freiheit“ stehen. Auch die Gedanken von Gottfried Wilhelm Leibniz zur Freiheit und zum freien Willen werden thematisiert.
Gezeigt werden Exponate zu den Themen Cancel Culture, Demokratiebildung an Schulen, Energiespeicherung in Form von Wasserstoff, Erinnerung am Beispiel der innerdeutschen Grenze, freie Rede in Zeiten von Fake News und Populismus, Künstliche Intelligenz, neue Heilverfahren in der Biomedizintechnik und Leibniz‘ Gedanken zum freien Willen.
Der Leibniz Science Cube befindet sich im Sockelgeschoss des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1). Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie jederzeit zugänglich ist und individuell betrachtet werden kann.
Die Eröffnung der Ausstellung im Leibniz Science Cube findet statt im Rahmen des Vortrags „Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte“ am Mittwoch, 15. Mai 2024, um 18.30 Uhr. Um Anmeldung zu dieser Veranstaltung wird gebeten: www.uni-hannover.de/leibniz-science-cube. Unter diesem Link gibt es auch weiterführende Informationen zu den vorgestellten Forschungsprojekten.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit.
03.05.2024: CHE Hochschulranking: Spitzennoten für Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie
Mehrere Studiengänge an der Leibniz Universität Hannover (LUH) konnten im aktuellen CHE Hochschulranking eine hervorragende Bilanz erzielen. Die Ergebnisse des Rankings erscheinen heute im ZEIT Studienführer 2024/25 sowie unter heystudium.de/ranking. In den Fächern Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie konnten sich die LUH in zahlreichen Kategorien in der Spitzengruppe positionieren.
Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) beurteilen Studierende ihre Studienbedingungen an den Fakultäten. Zusätzlich werden Fakten zu Lehre und Forschung wie die Höhe der eingeworbenen Forschungsgelder oder die Ausstattung der Fakultät erfasst. Jedes Jahr wird ein Teil der Fächer neu bewertet. Für 2024 sind dies aus dem Studienangebot der LUH die Fächer Biochemie, Biologie/Biowissenschaften, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie und Sport/Sportwissenschaft. Erhoben wurden in dieser Runde außerdem die Fächer Medizin, Pflegewissenschaft, Pharmazie und Zahnmedizin, die aber nicht Teil des Studienangebots der LUH sind.
Herausragend in den Studierendenurteilen schneiden die Fächer Mathematik, Geographie und Geowissenschaften ab. Die Studierenden geben ihren Fakultäten Bestnoten mit sehr hohen Punktzahlen bei der Unterstützung im Studium, der Betreuung durch Lehrende, der Studienorganisation, beim Lehrangebot und bei der IT-Infrastruktur. Alle drei Fächer präsentieren sich zudem forschungsstark mit Spitzengruppenbewertungen bei den Veröffentlichungen pro Wissenschaftler/-in (Mathematik und Geographie) sowie der Anzahl der Promotionen pro Wissenschaftler/-in (Geographie und Geowissenschaften). Die Geowissenschaften sind außerdem besonders erfolgreich in der Drittmitteleinwerbung.
Auch die Studierenden der Fächer Biochemie und Biologie stellen ihrer Fakultät ein gutes Zeugnis aus. Bei den Studierendenurteilen landen die Fächer in der Studienorganisation und der Unterstützung im Studium in der Spitzengruppe. Die Biologie-Studierenden loben außerdem die gute Unterstützung bei Auslandsaufenthalten und die Möglichkeiten für Exkursionen.
Sehr erfreulich ist, dass sich die Studierenden der LUH über alle ausgewerteten Fächer hinweg mit der Studienorganisation und der Bibliotheksausstattung sehr zufrieden zeigen. Bei der Unterstützung am Studienanfang schneidet die LUH ebenfalls in allen Fächern gut ab (7-mal Spitzengruppe, 5-mal Mittelgruppe). Forschungsstark zeigen sich außerdem die Fächer Politikwissenschaft und Informatik mit sehr vielen Promotionen pro Professor/-in.
Im CHE Hochschulranking werden insgesamt mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum untersucht. Es ist mit rund 120.000 befragten Studierenden der umfassendste und detaillierteste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Alle Ergebnisse und weitere Informationen sind unter heystudium.de/ranking zu finden. Der ZEIT Studienführer 2024/25 ist ab Sonnabend, 4. Mai, für 11,95 Euro im Handel oder unter www.zeit.de/studienfuehrer erhältlich.
03.05.2024: Erfolg für die LUH im Programm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“
Mehrere Projekte unter Federführung beziehungsweise mit Beteiligung der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben den Zuschlag im Förderprogramm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“ des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung erhalten. „Wissenschaftsräume“ ist eine Förderlinie innerhalb des Programms zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der VolkswagenStiftung, bei der insgesamt 45,5 Millionen Euro an Kooperationsprojekte zwischen mindestens zwei niedersächsischen Hochschulen, zum Teil auch unter Beteiligung außeruniversitärer Einrichtungen, ausgeschüttet werden.
Die LUH hat die Sprecherschaft des Verbundprojekts „Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre“, gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Bei weiteren fünf bewilligten Kooperationsprojekten ist die LUH maßgeblich beteiligt.
Die geförderten Projekte:
Wissenschaftsraum Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre
Sprecherschaft: Leibniz Universität Hannover
Beteiligt: Technische Universität Braunschweig (kooperativ geführt: nach der Hälfte der Laufzeit wechselt die Sprecherschaft an die TU Braunschweig)
Fördersumme: 2,98 Millionen Euro
Die Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik und die damit verbundene stetige Steigerung der Leistungsfähigkeit hochintegrierter mikroelektronischer Komponenten sind essentiell für das Innovationspotenzial zukünftiger technologischer Entwicklungen. Mit der Einrichtung eines „Wissenschaftsraums“ mit dem Fokus auf Chiplet-basierte Systeme als Zukunftsthema der Mikroelektronik will der Verbund die Kompetenzen an den Standorten Hannover und Braunschweig bündeln. Ziel ist die gemeinsame Bearbeitung von Forschungsfragen zu Grundkomponenten heterogener Systeme sowie der Aufbau eines englischsprachigen Master-Studiengangs „Microelectronics“. Durch dieses Angebot will sich der „Wissenschaftsraum“ Mikroelektronik auch für Industrieunternehmen in Niedersachsen als starker Partner sowohl in Forschungsfragen als auch hinsichtlich der Qualifizierung von Fachkräften etablieren.
Weitere Verbundprojekte unter Beteiligung der LUH:
CoastAdapt – Wissens- und Innovationsökosystem Küsteningenieurwesen & Küstenforschung
Sprecherschaft: Technische Universität Braunschweig
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 3 Millionen Euro
Teaching Labs für die Analyse und Förderung von Core Teaching Practices
Sprecherschaft: Stiftung Universität Hildesheim
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, TU Braunschweig
Fördersumme: 2,97 Millionen Euro
Hannover-Hildesheim Urban Living Lab for Sustainability (HULLS)
Sprecherschaft: Hochschule Hannover
Beteiligt: HAWK, Universität Hildesheim, Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 2,81 Millionen Euro
Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation
Sprecherschaft: Leuphana Universität Lüneburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Universität Göttingen, Universität Vechta, TU Clausthal, Universität Osnabrück, Universität Oldenburg
Fördersumme: 2,43 Millionen Euro
ProSaDi – Provenienz- und Sammlungsforschung Digital
Sprecherschaft: Universität Oldenburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Leuphana Universität Lüneburg, Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg, Jade Hochschule, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Deutsches Schifffahrtmuseum, Bremerhaven
Fördersumme: 2,99 Millionen Euro
Mit dem Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ soll der Austausch in Forschung, Lehre und Transfer der niedersächsischen Hochschulen gestärkt werden. Ziel ist es, noch engere Formen der Zusammenarbeit zu finden und institutionelle Grenzen zu überwinden, um gemeinsam an entscheidenden Themen der Zukunft zu arbeiten. Bei der Auswahl spielten die Aktualität und der Innovationsgrad sowie die Verzahnung von Lehre, Forschung und die Praxistauglichkeit des vorgelegten Konzepts eine wichtige Rolle.
03.05.2024: Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Volkshochschule Hannover laden gemeinsam zur Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“ ein. An vier Abenden sprechen Professorinnen und Professoren aus der Philosophischen Fakultät, der Juristischen Fakultät sowie der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. Verbindendes Element ist das Thema des Wissenschaftsjahres „Freiheit“. Die Referentinnen und Referenten zeigen, wie sehr das Reflektieren über Freiheit in ihren verschiedenen Dimensionen ganz unterschiedliche Fachgebiete beeinflusst.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: www.uni-hannover.de/freiheit-im-wandel.
Die vier Termine im Überblick:
Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.30 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1 (Sockelgeschoss)
Grußwort Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH
Für die (geschichtswissenschaftliche) Demokratie- und Diktaturforschung ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Freiheit konstituierend. Dies gilt für die deutsche Teilungsgeschichte in ganz besonderem Maße. Der Vortrag setzt sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit diesen Themen auseinander und diskutiert anhand aktueller Forschungen und Projekte darin enthaltene Freiheitskonzepte. Im Rahmen des Vortrages wird zudem die Ausstellung „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ im Leibniz Science Cube eröffnet.
„Cancel Culture“: Neue Form der Zensur oder altbekannte Panik?
Montag, 27. Mai, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Seit einigen Jahren wird, in den Medien wie im Universitätsbetrieb, das Gespenst einer „Cancel Culture“ beschworen. Dies ist nicht neu, sondern ein Dauerbrenner der Multikulturalismusdebatte. Der Referent zeigt auf, warum fehl liegt, wer unterstellt, heute herrsche eine Zensur wie in autokratischen Systemen. Der Vortrag zeichnet aus der Perspektive der Zensurforschung die Diskursgeschichte der aktuellen medialen Panik nach und versucht, diese Aufregung als identitätspolitische Verteidigungshaltung einer unter Druck geratenen Gruppe zu erklären.
Künstliche Intelligenz: Wegbereiter oder Risiko für Freiheit?
Mittwoch, 5. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einem zentralen Thema entwickelt, besonders seit dem Aufkommen von Tools wie ChatGPT. Diese Systeme können menschliche Gesprächspartner imitieren und in Sekunden Texte oder Programmiercode generieren. Der Referent gibt einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der KI und erörtert den Einfluss generativer KI-Technologien auf die demokratische Gesellschaft. Dazu beleuchtet er Potenziale und Limitierungen aktueller KI-Systeme und diskutiert deren Risiken sowie Möglichkeiten für die Freiheit in Deutschland und weltweit.
Freie Meinungsäußerung: Wie steht es um das Grundrecht?
Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Das Thema des Vortrags ist die Kommunikationsfreiheit, insbesondere geht es der Referentin um die Frage, in welchem Verhältnis die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht stehen. Daher setzt sich sie sich auch – und mit Bezug auf aktuelle Entwicklungen auf dem Universitätscampus und in den sozialen Medien – mit dem Kampf um die Diskurshoheit auseinander. Zum Schluss widmet sie sich der Frage, ob und, wenn ja, wie Abwägungsentscheidungen überhaupt noch möglich sind, wenn mit „Absolutismen“ argumentiert wird.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit
15.04.2024: Land und Bund eröffnen Niedersachsen Standort für die Quantentechnologie-Industrie
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Am 10. April 2024 wurde in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien eröffnet: Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI). Auf rund 500 Quadratmetern neuer Büro- und Laborfläche treffen Startups, exzellente Forschungseinrichtungen und künftig auch etablierte Unternehmen zu einem kontinuierlichen Ideenaustausch aufeinander. Für einen starken Impuls in die Region bündelt der QVLS-HTI Förderungen von Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Land (Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) sowie die wissenschaftliche Expertise der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).
Durch eine initiale Förderung für Niedersächsische Hightech-Inkubatoren in Höhe von über 4 Millionen Euro sind bereits 11 Startups mit dem QVLS-HTI verbunden. In den ehemaligen Rolleiwerken knüpft der QVLS-HTI an eine lange industrielle Tradition an: Wo vor fast 100 Jahren weltberühmte Kameras vom Band gingen, arbeiten jetzt junge Talente wie die Ausgründung QUDORA, einem Spin-Off der PTB und der LUH, am Chip des Niedersächsischen Quantencomputers. Damit Startups wie QUDORA ihre technologische Reife demonstrieren können, hat der HTI 1,5 Millionen in die technische Ausstattung des Standorts investiert. Neben einem DeepTech-Makerspace inklusive 3D-Druckern liegt dabei ein Schwerpunkt auf empfindlichen quantenoptischen Experimenten.
Am konstanten Erfolg des QVLS HighTech-Inkubator sind zwei Großprojekte der niedersächsischen Allianz Quantum Valley Lower Saxony beteiligt. Förderungen von Land- und Bund greifen hier ineinander, um in einer forschungs- und wirtschaftsstarken Region das Zukunftspotenzial der Quantentechnologien zu heben:
Mit insgesamt 25 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm von des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung, wird das Projekt QVLS-Q1 zur Realisierung eines Quantencomputers für fünf Jahre bis zum Jahr 2025 unterstützt. Seit 2022 und bis zum Jahresende 2024 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die notwendigen Mittel für den QVLS-HTI bereit. Mit 4,1 Millionen Euro unterstützt das Land die Gründung und Weiterentwicklung von insgesamt 11 Quantentechnologie-Startups, die die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt bringen. Der im Jahr 2022 gestartete Inkubator wurde von Anfang an darauf angesetzt, jungen Deep-Tech Unternehmen gemeinsam genutzte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die jetzt in den Rolleiwerken eröffnet werden. Eingebunden in das Ökosystem des Quantum Valley Lower Saxony steht hier anhaltender Technologietransfer im Mittelpunkt
Aus der gemeinsamen Anschubfinanzierung in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft durch das Land konnte jetzt eine Bundesförderung erzielt werden. Ab Januar 2025 ist der QVLS-HTI dann der neue Knotenpunkt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer ersten Phase mit rund 15 Millionen Euro geförderte Zukunftscluster QVLS iLabs. Im Zukunftscluster arbeiten Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um die enormen Chancen der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Der HighTech-Inkubator öffnet sich dann für weitere Startups und Unternehmen, die bis an die Grenzen der Physik gehen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Während Startups für innovative Ideen und Impulse stehen, braucht es für die Skalierung dieser Ideen häufig Unternehmen mit größeren Kapazitäten. Die iLabs sichern langfristig die Zusammenarbeit von der Entwicklung von Schlüsseltechnologien bis zur Anwendungs- und Produktentwicklung.
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Sabine Döring: „Quantentechnologien sind Schlüsseltechnologien der Zukunft mit enormem Potenzial für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen vom quantencomputergestützten Design neuer Wirkstoffe bis hin zu abhörsicherer Kommunikation. Damit dieses Potenzial und die großen Chancen der Technologie Wirklichkeit werden, stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen rund drei Milliarden Euro bereit. Das Quantum Valley Lower Saxony und der Zukunftscluster QVLS-iLabs sind hierfür außerordentlich wichtig. Gemeinsam bauen wir hier ein Innovationsökosystem mit glänzender Zukunft auf. Start-Ups spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Im neu eröffneten High Tech Inkubator erhalten sie die Unterstützung, die sie brauchen, um im internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen.“
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der QVLS HighTech-Inkubator ist ein toller Erfolg für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen: Dass aus der Anschubfinanzierung durch das Land diese wichtige Unterstützung durch den Bund resultiert, belegt die Relevanz unserer Forschung über Niedersachsen hinaus. Der QVLS HighTech-Inkubator zeigt beispielhaft auf, dass Grundlagenforschung und Start-ups im Bereich der Quantentechnologien ideal zusammenpassen und eine gezielte Zusammenarbeit große Perspektiven für den Transfer junger Wissenschaftsbereiche in Gesellschaft und Wirtschaft birgt.“
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15.04.2024: Wirtschaft verstehen, Wissen schaffen - Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der LUH wird 50 Jahre alt
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Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
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15.04.2024: Vizepräsidentin verleiht Lehrpreise
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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15.04.2024: LUH im Fach Philosophie sehr gut gerankt
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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02.04.2024: Forschungsteam entdeckt Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Zusätzlich zu den mathematischen Kenntnissen erhalten die Teilnehmenden Insiderwissen rund um das Studium.
Termin: 26. August bis 13. September 2024
Ort: online
Informationen und Anmeldung: www.uni-hannover.de/unifit
Das Thema öffentliche Gesundheit steht im Fokus: Prof. Dr. Philippe van Baßhuysen forscht daran, wie Gesundheitssysteme künftig gestaltet werden sollen, wann Einschränkungen von Grundfreiheiten im Namen der öffentlichen Gesundheit gerechtfertigt sein können und wie es möglich ist, Gesundheitsgüter sowie –dienstleistungen möglichst gerecht zu verteilen. Für seine Forschung hat der Wissenschaftler der Leibniz Universität Hannover (LUH) jetzt eine Förderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro im Rahmen einer Niedersachsen-Impuls-Professur erhalten. Mit dieser Förderlinie aus zukunft.niedersachsen unterstützen das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung niedersächsische Hochschulen jeweils fünf Jahre lang dabei, vielversprechende akademische Talente in frühen Karrierephasen für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen zu gewinnen sowie ihre Professuren zu stärken.
„Als Land Niedersachsen wollen wir jüngere Spitzenkräfte, die noch eine lange Perspektive in der Wissenschaft vor sich haben, für unsere Hochschulen gewinnen. Wir haben mit den ‚Niedersachsen-Impuls-Professuren‘ ein passgenaues Förderformat, das helfen soll, junge Talente zu holen und zu halten. Damit stärken wir den Wissenschaftsstandort Niedersachsen im Wettbewerb um exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler“, sagt Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs und betont: „Ich bin überzeugt, dass mit Prof. Dr. Philippe van Baßhuysen ein besonders qualifizierter junger Wissenschaftler gewonnen wurde, dessen herausragendes Potential sich an der LUH weiter entfalten wird. Sein Wirken und seine Expertise werden dazu beitragen, dass Hannover in der Forschung und Lehre im Bereich Public Health Ethics international sichtbar wird.“
Philippe van Baßhuysen hat eine Professur mit dem Schwerpunkt Public Health Ethics am Centre for Ethics and Law in the Life Sciences (CELLS) der LUH. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt darin, die Perspektiven von Philosophie, Politik und Ökonomik in gesundheitsethische Überlegungen zu integrieren, um so konkrete Handlungsanweisungen für Gesundheitspolitikerinnen und -politiker sowie private Akteure zu gewinnen.
Darüber hinaus befasst sich der Wissenschaftler mit Chancen und Risiken der Digitalisierung für die öffentliche Gesundheit. Als eine der ersten Professuren für Public Health Ethics in Deutschland soll die Impuls-Professur dazu beitragen, die LUH als internationalen Leuchtturm in diesem Feld zu positionieren.
Philippe van Basshuysen hat 2019 an der London School of Economics promoviert. Davor studierte er Philosophie, Mathematik und Sozialwissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko und der London School of Economics. Von 2019 bis 2024 war van Basshuysen Postdoc an der Leibniz Universität Hannover sowie Assistenzprofessor an der Universität Wageningen (Niederlande).
Im Februar 2024 ist unter seiner Leitung ein neuer ERC Starting Grant an der LUH gestartet. Mit den Starting Grants fördert der Europäische Wissenschaftsrat exzellente und visionäre Forschung von herausragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern mit jeweils bis zu 1,5 Millionen Euro. Das Projekt am CELLS stärkt den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion an der LUH.
„Als Land Niedersachsen wollen wir jüngere Spitzenkräfte, die noch eine lange Perspektive in der Wissenschaft vor sich haben, für unsere Hochschulen gewinnen. Wir haben mit den ‚Niedersachsen-Impuls-Professuren‘ ein passgenaues Förderformat, das helfen soll, junge Talente zu holen und zu halten. Damit stärken wir den Wissenschaftsstandort Niedersachsen im Wettbewerb um exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler“, sagt Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs und betont: „Ich bin überzeugt, dass mit Prof. Dr. Philippe van Baßhuysen ein besonders qualifizierter junger Wissenschaftler gewonnen wurde, dessen herausragendes Potential sich an der LUH weiter entfalten wird. Sein Wirken und seine Expertise werden dazu beitragen, dass Hannover in der Forschung und Lehre im Bereich Public Health Ethics international sichtbar wird.“
Philippe van Baßhuysen hat eine Professur mit dem Schwerpunkt Public Health Ethics am Centre for Ethics and Law in the Life Sciences (CELLS) der LUH. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt darin, die Perspektiven von Philosophie, Politik und Ökonomik in gesundheitsethische Überlegungen zu integrieren, um so konkrete Handlungsanweisungen für Gesundheitspolitikerinnen und -politiker sowie private Akteure zu gewinnen.
Darüber hinaus befasst sich der Wissenschaftler mit Chancen und Risiken der Digitalisierung für die öffentliche Gesundheit. Als eine der ersten Professuren für Public Health Ethics in Deutschland soll die Impuls-Professur dazu beitragen, die LUH als internationalen Leuchtturm in diesem Feld zu positionieren.
Philippe van Basshuysen hat 2019 an der London School of Economics promoviert. Davor studierte er Philosophie, Mathematik und Sozialwissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko und der London School of Economics. Von 2019 bis 2024 war van Basshuysen Postdoc an der Leibniz Universität Hannover sowie Assistenzprofessor an der Universität Wageningen (Niederlande).
Im Februar 2024 ist unter seiner Leitung ein neuer ERC Starting Grant an der LUH gestartet. Mit den Starting Grants fördert der Europäische Wissenschaftsrat exzellente und visionäre Forschung von herausragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern mit jeweils bis zu 1,5 Millionen Euro. Das Projekt am CELLS stärkt den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion an der LUH.
15.07.2024: Mit dem DigiUni-Projekt in dieMit dem DigiUni-Projekt in die digitale Zukunft der Ukraine
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine wirkt sich auch auf die Universitäten des Landes aus. Studierende und Lehrende sind in alle Welt verstreut, die Infrastruktur vor Ort hat vielfach Schaden genommen. Eine Möglichkeit, weiter zu lernen und zu lehren, wäre es, das Studium auch online anzubieten, was vielfach bereits geschieht. Doch für ein übergreifendes System, das die einzelnen Hochschulen mit einander vernetzt, fehlt die Infrastruktur. „Digital University – Open Ukrainian Initiative“ (DigiUni), ein neues von der Europäischen Union (EU) finanziertes Vorhaben, zielt nun unter Koordination der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität Kyjiw auf den Aufbau eines effektiven und digitalen Bildungsökosystems für die Ukraine. Beteiligt sind neben zehn ukrainischen Universitäten weitere acht Universitäten aus Europa, darunter auch die Leibniz Universität Hannover (LUH). An der LUH ist das Projekt unter Leitung von TIB-Direktor Prof. Dr. Sören Auer, Institut für Data Science, am Forschungszentrum L3S angedockt. Die TIB – Leibniz Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek ist ein assoziierter Partner in diesem Projekt. Insgesamt investiert die EU bis November 2027 rund 5 Millionen Euro in das DigiUni-Projekt.
Genau wie ein Ökosystem in der Natur funktioniert auch ein Bildungsökosystem über den Austausch und das Zusammenspiel der Beteiligten. Im Mittelpunkt des DigiUni-Projekts stehen daher der Wissensaustausch, die Wissensvermittlung sowie die Entwicklung einer geeigneten Infrastruktur für digitalen Unterricht an den beteiligten ukrainischen Hochschulen. Das Ziel ist es, unabhängig vom Lernort eine kontinuierliche, qualitativ hochwertige, inklusive und transparente Bildung für Studierende zu gewährleisten. Gleichzeitig soll eine Grundlage geschaffen werden, um trotz des Krieges den Wiederaufbau des Bildungssystems in der Ukraine zu fördern.
Konkret werden in dem Projekt Erfahrungen und Best Practices in dem Bereich der Digitalen Lehr- und Lerninfrastrukturen untersucht. Zudem sollen dezentrale digitale Zentren, sogenannte DigiZentren, in der Ukraine eingerichtet werden. Darüber hinaus wollen die Akteurinnen und Akteure eine nationale digitale Plattform, die sogenannte DigiPlattform, initiieren. Dafür wollen sie spezielle Kurse entwickeln, die sich an Trainerinnen und Trainer sowie an Contentherstellerinnen und -hersteller richten. Gleichzeitig werden Qualitätsstandards für digitale Inhalte festgelegt und virtuelle Labore auf der Plattform zugänglich gemacht.
Die LUH richtet gemeinsam mit der TIB vom 21. bis 25. Juli 2024 einen Studienaufenthalt für rund 40 Partnerinnen und Partner aus der Ukraine zum Thema „Digital Learning Environments and Open Education at LUH and TIB“ aus.
15.07.2024: Tablet-basiertes Rechtschreibtraining minimiert Fehler
Zehn Minuten täglich für die Rechtschreibung: Mit der Booost App können Kinder im Grundschulalter ganz einfach lernen, Fehler beim Schreiben selbständig zu korrigieren. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Instituts für Sportwissenschaft der Leibniz Universität Hannover (LUH) und Neurowissenschaftler der Universität zu Lübeck haben eine einfache digitale Übungsmethode nach aktuellen Erkenntnissen der Lernforschung entwickelt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Entwicklung der Methode über sieben Jahre lang unterstützt.
Auf dieser Forschung aufbauend haben die Sportwissenschaftler der LUH nun die Booost App entwickelt: Diese App verhindert Fehlschreibungen maximal nach der „Errorless-Learning“-Methode, funktioniert extrem einfach und ist kostenlos. Seit April 2024 ist die Booost App für das Betriebssystem Android im Google Play Store verfügbar, so dass Schülerinnen und Schüler leicht mit dem Handy oder dem Tablet lernen können. „Jetzt steht die Booost App auch für iOS-Geräte im Apple App Store zur Verfügung – Kinder können nach nur drei Minuten Einführung mit dem Üben beginnen und haben sogar Spaß dabei“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Alfred Effenberg. Die App richtet sich an Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche, aber auch an Kinder, die Deutsch nicht als Muttersprache haben und alle, die ihre Rechtschreibung noch verbessern möchten.
Das Angebot ist aktuell für Schülerinnen und Schüler der 2. bis 4. Klasse konzipiert. Dabei schreiben die Kinder mit der Hand – einfach mit dem Finger oder mit einem Stylus-Pen. Eine Übungssitzung dauert zehn Minuten, kann jederzeit unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden. Dabei ist die Booost App selbsterklärend und erfordert lediglich beim ersten Start eine Internetverbindung.
Weitere Informationen: https://sonification-online.com/forschung/booost-app-tablet-basiertes-rechtschreibtraining-minimiert-rechtschreibfehler/.
Die Booost App und ein dreiminütiges Erklärungsvideo: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.sonification.hottraining.
09.07.2024: Durchbruch für sichere Kommunikation mit „künstlichen Atomen“
Forschende der Leibniz Universität Hannover (LUH), der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig und der Universität Stuttgart haben eine neue Methode zur sicheren Kommunikation mit Halbleiter-Quantenpunkten entwickelt. Diese Weiterentwicklung könnte die Art und Weise revolutionieren, wie vertrauliche Informationen vor Cyber-Bedrohungen geschützt werden.
Herkömmliche Verschlüsselungsmethoden beruhen auf komplexen mathematischen Algorithmen und den Grenzen derzeitiger Rechnerleistung. Durch Fortschritte in der Entwicklung von Quantencomputern werden diese Methoden jedoch immer anfälliger, so dass eine Quantenschlüsselverteilung (Quantum Key Distribution, QKD) erforderlich wird. QKD ist eine Technologie, die sich die einzigartigen Eigenschaften der Quantenphysik zunutze macht, um die Datenübertragung zu sichern. Durch die Verwendung einzelner Photonen als Träger von Quantenschlüsseln gewährleistet QKD, dass jeder Versuch, die Kommunikation abzufangen, sofort erkannt wird, da der Versuch selbst bereits Fehler in das Signal einbringt. Diese Methode wurde im Laufe der Jahre ständig optimiert, aber ein Aufbau großer Netze war aufgrund der Beschränkungen der vorhandenen Quantenlichtquellen bisher kaum möglich.
Das Team um die Professoren Fei Ding, Stefan Kück und Peter Michler hat auf diesem Gebiet nun große Fortschritte gemacht. Sie verwendeten Halbleiter-Quantenpunkte als Einzelphotonenquellen und erreichten damit hohe sichere Schlüsselübertragungsraten über eine 79 Kilometer lange Strecke zwischen Hannover und Braunschweig. Dies ist die erste Quantenkommunikationsverbindung in Niedersachsen.
Professor Fei Ding vom Institut für Festkörperphysik der LUH erklärt den Durchbruch: "Wir arbeiten mit Quantenpunkten, also winzigen Strukturen, die Atomen ähneln, aber auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten sind. Zum ersten Mal haben wir diese 'künstlichen Atome' jetzt in einem Quantenkommunikationsexperiment zwischen zwei verschiedenen Städten eingesetzt. Dieser Aufbau, der sogenannte Niedersachsen Quantum Link, verbindet Hannover und Braunschweig über eine optische Faser."
Das Bedürfnis nach sicherer Kommunikation ist so alt wie die Menschheit selbst. Die Quantenkommunikation nutzt die Quanteneigenschaften des Lichts, um sicherzustellen, dass Nachrichten nicht abgefangen werden können. „Quantenpunkt-Geräte senden einzelne Photonen aus, deren Polarisierung wir kontrollieren und zur Messung nach Braunschweig schicken. Dieses Verfahren ist von grundlegender Bedeutung für die Verteilung von Quantenschlüsseln", beschreibt Ding den Prozess und zeigt sich begeistert über das Ergebnis der Zusammenarbeit: „Noch vor wenigen Jahren haben wir nur davon geträumt, Quantenpunkte in realen Quantenkommunikationsszenarien einsetzen zu können. Heute haben wir ihr Potenzial für viele weitere faszinierende Experimente und Anwendungen in der Zukunft und auf dem Weg zu einem Quanteninternet demonstriert."
Die aktuelle Arbeit wurde vom Europäischen Forschungsrat ERC, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und weiteren Partnern gefördert und entstand unter Beteiligung des Exzellenzclusters QuantumFrontiers.
09.07.2024: Junger Physiker der LUH bei Nobelpreisträgertagung
Riesenerfolg für einen jungen Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH): Dr. Philip K. Schwartz, Postdoc am Institut für Theoretische Physik (ITP), ist bei der 73. Lindauer Nobelpreisträgertagung dabei. Während der derzeit laufenden Konferenz vom 30. Juni bis 5. Juli 2024 treffen ausgezeichnete Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdocs aus 90 Ländern auf Nobelpreisträgerinnen und –träger und tauschen sich mit ihnen über aktuelle wissenschaftliche Themen aus. Die Tagung findet jährlich in Lindau am Bodensee mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung statt, in diesem Jahr liegt der Fokus auf Physik – Energie, KI und Quantenphysik.
Dr. Philip K. Schwartz ist von der Fakultät für Mathematik und Physik der LUH für die Teilnahme nominiert worden. Der Weg zur Tagung ist äußerst anspruchsvoll. Die Bewerberinnen und Bewerber durchlaufen ein mehrstufiges internationales Auswahlverfahren, an dem rund 140 Wissenschaftsakademien, Universitäten, Stiftungen und forschende Unternehmen beteiligt sind. Bewerberinnen und Bewerbern der LUH gelingt es längst nicht in jedem Jahr, einen Zuschlag zu erhalten.
Der theoretische Gravitationsphysiker Schwartz forscht und lehrt seit 2020 als Postdoc an der LUH. Als Doktorand war er zuvor bereits seit 2016 an der Leibniz Universität. Er promovierte zum Thema „Post-Newtonian Description of Quantum Systems in Gravitational Fields“.
Während der 73. Lindauer Nobelpreisträgertagung treffen mehr als 630 Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler unter 35 Jahren, die aus 90 Ländern kommen, auf etwa 35 Nobelpreisträgerinnen und –träger – darunter in diesem Jahr Anne L’Huillier, Nobelpreisträgerin für Physik 2023. Zum ersten Mal in Lindau dabei sind zudem die Nobelpreisträger Alain Aspect und Anton Zeilinger (Physik 2022), Didier Queloz (Physik 2019), Saul Perlmutter (Physik 2011) und Richard Henderson (Chemie 2017). Seit der ersten Tagung im Jahr 1951 haben mehr als 35.000 Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler an den Lindauer Tagungen teilgenommen.
09.07.2024: Künstliche Intelligenz – Game Changer in Wissenschaft und Forschung?
Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen sind, teils unbemerkt, in viele Lebensbereiche eingezogen. Sprachassistenten wie Alexa oder Siri kennen wir schon länger, die automatische Gesichtserkennung ist bei den neuesten Smartphones bereits Standard. KI ist da.
Unzählige Services werden durch KI ermöglicht, sei es beim online-shopping, der personalisierten Werbung, bei Suchmaschinen, digitalen Assistenzen, dem automatisierten Übersetzen, im Smart Home, dem autonomen Fahren, der personalisierten Medizin, der Navigation, der intelligenten Produktion und vielem mehr. Der Fortschritt ist einerseits faszinierend, sorgt aber andererseits auch für Unsicherheit und Misstrauen. Kritiker von KI warnen vor Vertrauensverlust und Demokratiegefährdung zum Beispiel durch eine Flut von automatisierten Fake News. KI wird ganze Berufsfelder umpflügen und auch Jobverluste drohen.
Auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz Universität sind sich sowohl der Risiken als auch die Potenziale bewusst, die entstehen, wenn neue Technologien in ihren Grundlagen erforscht und weiterentwickelt werden und schließlich zur Anwendung führen. Alle Wissenschaftsdisziplinen werden durch KI beeinflusst und verändert. In diesem Unimagazin haben sich alle Fakultäten der Leibniz Universität zu diesem Thema geäußert – die Autorinnen und Autoren zeigen ihre Expertise auf ganz unterschiedlichen Feldern und berichten über ihren Einsatz, ihre Erfahrungen und ihre Visionen von KI.
Das Heft findet sich hier zum Download:
https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin
Das Unimagazin gibt es auch in einer App der Leibniz Universität für das Smartphone oder Tablet. Dort finden Sie die Berichte in angepasstem Format, auch das Lesen im Browser ist möglich. Hier können Sie sich die Anwendung im App Store von Apple sowie im Google Play Store laden.
Es kann auch als gedrucktes Exemplar unter alumni@zuv.uni-hannover.de bestellt werden.
09.07.2024: Papierbrücke, Tauchboot und Kettenreaktion – kreative Köpfe messen sich in Hannover
Physik spielerisch erleben – das bietet der Schülerwettbewerb „exciting physics“, der im Rahmen des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ im September in Hannover stattfindet: Wie baut man eine Papierbrücke, die ein Kilogramm Gewicht trägt? Wie muss eine Konstruktion beschaffen sein, die ein rohes Ei beim Aufprall schützt? Und wie ein Tauchboot, das selbstständig ab- und nach einer definierten Zeit wieder auftaucht? Mit diesen und weiteren spannenden Aufgaben beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „exciting physics“ – von der ersten Idee bis zu ihrer kreativen Umsetzung.
Einzelpersonen und Teams aus bis zu fünf Schülerinnen und Schülern ab der fünften Jahrgangsstufe sind herzlich eingeladen, ihre in der Schule oder zu Hause entwickelten Projekte in der Landeshauptstadt zu präsentieren. Eine Fachjury wird die Arbeiten bewerten und hochwertige Preise vergeben. Präsentiert und prämiert werden die Wettbewerbsbeiträge vom 25. bis 27. September 2024 auf dem Ernst-August-Platz in Hannover, Anmeldungen sind noch bis zum 31. August unter www.exciting-physics.info möglich.
Der Schülerwettbewerb wird traditionell als Teil des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ ausgetragen. Das Festival macht in der Woche vom 23. bis 28. September 2024 in der Landeshauptstadt Hannover Station. Auf dem Ernst-August-Platz vor dem Hauptbahnhof können Interessierte in einer großen Ausstellung überraschende Effekte und neue Entwicklungen von der Atom- bis zur Astrophysik erforschen. Für Kinder und Jugendliche gibt es dort Mitmach-Experimente und Bühnenshows. Ein vielfältiges Vortragsprogramm ergänzt das Festival, das die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) und die Leibniz Universität Hannover mit ihren beiden Exzellenzclustern, PhoenixD und QuantumFrontiers, veranstalten und das von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung in besonderem Maße unterstützt wird. Der Eintritt zu allen Festival-Angeboten ist kostenlos. Einige Angebote, wie Vorträge für Schulklassen, erfordern eine vorherige, kostenlose Anmeldung unter www.highlights-physik.de.
Unter diesen Aufgaben können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schülerwettbewerbs exciting physics in diesem Jahr wählen:
Papierbrücke: Ziel der Aufgabe ist es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier, Bindfaden und Klebstoff eine möglichst leichte Brücke zu bauen, die eine Distanz von einem Meter überspannt und dabei ein in ihrer Mitte platziertes Gewicht von einem Kilogramm tragen kann.
Sisyphus: Hier soll ein „Sisyphus“-Modell konstruiert werden, das eine Getränkedose eine ein Meter lange schiefe Ebene hochrollen kann, wobei der Antrieb frei wählbar ist, aber nicht größer als ein DIN-A4-Blatt sein darf. Der Neigungswinkel der Ebene wird zunehmend gesteigert, bis der Wettbewerbsbeitrag feststeht, der den höchsten Winkel meistert.
Kettenreaktion: Ziel der Aufgabe ist es, eine Kettenreaktion zu entwerfen und zu konstruieren, die aus der phantasievollen Kombination möglichst vieler sich nacheinander auslösender physikalischer Effekte besteht. Dabei sollten mindestens drei dieser Effekte das Thema „Licht und Photonen“ veranschaulichen.
Crashtest: Beim „Crashtest“ gilt es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier und Klebstoff ein möglichst leichtes Modell einer „iZelle“ mit Knautschzone zu bauen. Ein sich im Inneren der Zelle befindliches rohes Ei darf beim Aufprall der Konstruktion aus unterschiedlichen Höhen nicht beschädigt werden.
Tauchboot: Ziel ist es, ein Tauchboot zu bauen, das ohne Fernsteuerung auf den Grund eines ca. 40 cm tiefen Bassins sinkt und dort für möglichst genau zwei Minuten verweilt. Danach soll das U-Boot ohne Einwirkung von außen selbstständig wieder auftauchen.
Frequenznormal: Bei dieser Aufgabe soll eine Apparatur gebaut werden, die – einmal in Gang gesetzt – einen beliebigen Vorgang mit einer Dauer von 10 Sekunden periodisch wiederholt. Es dürfen keine Uhren oder Oszillatoren zur Stabilisierung dieses Vorgangs verwendet werden.
Weitere allgemeine Informationen zum Wettbewerb und zur Anmeldung finden alle Interessierten unter: www.exciting-physics.info.
11.06.2024: Richtfest beim Forum Wissenschaftsreflexion
Im Frühjahr 2023 haben die Rohbauarbeiten für den Forschungsbau Forum Wissenschaftsreflexion der Leibniz Universität Hannover (LUH) begonnen. Am heutigen Mittwoch wurde – elf Monate nach der Grundsteinlegung im Juli 2023 – Richtfest in der hannoverschen Nordstadt gefeiert. Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping, die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer des Forschungsbaus, das verantwortliche Architekturbüro, Mitarbeitende des Gebäudemanagements der LUH und zahlreiche Gäste waren dabei, als der Polier die Richtkrone an dem Rohbau hochzog.
Das neue Gebäude wird direkt an das bestehende LUH-Gebäude Im Moore 21 angebaut. Der Innenausbau beginnt in diesen Tagen, die Fertigstellung des Forschungsbaus ist für Herbst 2025 geplant. Die Kosten werden rund 19,3 Millionen Euro betragen, von denen das Land knapp zwölf Millionen Euro trägt, davon rund 9,6 Millionen Euro aus dem Programm „zukunft.niedersachsen“; der Bund übernimmt rund 7,3 Millionen Euro.
„Die Leibniz Universität gewinnt mit dem Forum Wissenschaftsreflexion an internationaler Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit und dies wird sich auch positiv auf den Standort Hannover auswirken“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping. Der Neubau sei ein nach außen sichtbares Zeichen, dass die LUH nicht nur ein starkes technisch-naturwissenschaftliches Profil habe, sondern mit der Wissenschaftsreflexion auch einen weithin sichtbaren Forschungsschwerpunkt in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Die Sprecherin des Forums Wissenschaftsreflexion, Prof. Dr. Eva Barlösius (Institut für Soziologie und Leibniz Center for Science and Society), erläuterte: „Wir sind dem gesamten Bau-Team dankbar für die schnelle Erstellung des Rohbaus. Wir, die künftigen Nutzenden, blicken mit großer Vorfreude auf den Einzug im kommenden Jahr. Denn: Das Forum Wissenschaftsreflexion wird unsere Forschungs- und internationalen Kooperationsmöglichkeiten grundlegend verbessern.“
Der Neubau wurde von Michel+Wolf Architekten (Stuttgart) entworfen und hat eine Nutzungsfläche von gut 2.100 Quadratmetern mit Raum für interdisziplinäre Forschung, einer Wissenswerkstatt mit innovativer Forschungsinfrastruktur, Begegnungsorten und Veranstaltungsräumen für wissenschaftliche Konferenzen bieten. Er wird im Sinne der Nachhaltigkeit nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert.
An keiner anderen Universität in Deutschland existieren vergleichbar viele Professuren in den Themengebieten Wissenschafts- und Hochschulforschung – an der LUH sind es rund 20. Beteiligte Disziplinen sind Philosophie, Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Politik- und Rechtswissenschaften. In dem Forschungsbau werden die bislang auf unterschiedliche Universitätsstandorte verteilten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter einem Dach zusammenarbeiten.
11.06.2024: Mit Matrix Evolution zu langlebigen Implantaten
Menschen werden immer älter. Nicht zuletzt deswegen gewinnen regenerative Therapien und langlebige Implantate zunehmend an Bedeutung. Um Komplikationen wie Entzündungen oder Infektionen zu vermeiden, ist ein besseres Verständnis von Gewebestrukturen und der Nutzbarkeit von Biomaterialien notwendig. Matrix Evolution, ein interdisziplinärer Verbund von Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Fachbereichen der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), will dazu beitragen, dass künftig komplexere Biomaterialien entwickelt und insbesondere in der regenerativen Medizin sowie der Implantatforschung eingesetzt werden können. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Forschungsvorhaben mit rund 1,5 Millionen Euro.
Biomaterialien, wie Implantate oder andere Konstrukte, die in den Körper eingesetzt werden, spielen eine Schlüsselrolle für den Ersatz verloren gegangener Gewebe und Organe. Die biophysikalischen und biochemischen Eigenschaften von Materialien erschaffen spezifische zelluläre Milieus, die maßgeblich Zellverhalten und -funktion beeinflussen. Eine breite Palette an natürlichen und synthetischen Stoffen wird zurzeit im Bereich der regenerativen Medizin (z.B. Tissue Engineering) und Implantatforschung eingesetzt oder für die Anwendung erforscht. Obwohl diese Biomaterialien wichtige Anforderungen wie Biokompatibilität, Abbaubarkeit oder mechanische Stabilität bereits erfüllen, stellen sie letztendlich häufig stark vereinfachte Nachbildungen der extrazellulären Matrix (EZM) dar.
Die EZM ist die Substanz, in die die Zellen in natürlichen Geweben eingebettet sind. Sie weist eine komplex zusammengesetzte und hierarchische Struktur auf, die Gewebeeigenschaften und -funktionen maßgeblich mitbestimmt. Sie ist darüber hinaus hochdynamisch und wird in physiologischen Prozessen umgebaut und angepasst. Heutige in der regenerativen Medizin und Implantatforschung eingesetzte Materialien bleiben hinter der Komplexität der natürlichen Matrix, die sie ersetzen sollen, weit zurück, was ihre Funktionalität erheblich einschränkt. Daher werden dringend Biomaterialien benötigt, die die natürliche Matrix hinsichtlich ihrer hierarchischen Strukturierung, Komplexität und Dynamik nachahmen und so den Aufbau von definierten, bioresponsiven Architekturen von der Nano- bis hin zur 3D-Makroebene im Labor ermöglichen. Neue, bioinspirierte Matrixmoleküle und -materialien könnten zu einer Evolution der Matrix in der Gewebemodellierung führen, mit erheblichen Vorteilen für alle Bereiche der regenerativen Medizin und klinischen Forschung.
Um dieses Ziel zu erreichen, umfasst das Projekt breites Spektrum von Aktivitäten, von der Erforschung der EZM Struktur, über die Produktion von EZM-Bausteinen, die Verfeinerung der Strukturen, das Überwachen des Zellverhaltens und die in silico Modellierung bis hin zur Anwendung im medizinischen Bereich. Für diese interdisziplinäre Herangehensweise ist der Projektleiterinnen-Verbund aus den Disziplinen Zellbiologie/Biophysik, Technischer Chemie, Polymerchemie, Biotechnologie, Bioinformatik und Zahnmedizin/Mikrobiologie exzellent ausgewiesen. In der Initiative Matrix Evolution werden sechs Gruppen das Thema eng miteinander verzahnt aus unterschiedlichen Perspektiven untersuchen. Die Erkenntnisse des Verbundes werden zunächst für die Implantatforschung eingesetzt und sollen langfristig zu einer Evolution verwendeter Matrizes in der regenerativen Medizin beitragen. Gleichzeitig mit dem Forschungsvorhaben wollen die beteiligten Forscherinnen zusammen mit anderen Forschungsverbünden am Standort, wie dem Sonderforschungsbereich SIIRI, ein niedersächsisches Frauen-in-der-Wissenschaft-Netzwerk aufbauen, das voraussichtlich zum Herbst 2024 offiziell an den Start gehen soll.
03.06.2024: Helmholtz-Preis für die Entwicklung neuartiger Hautkrebsdiagnostik
Hautkrebserkennung ohne Gewebeprobe und Skalpell, sondern schmerzfrei per Scan von außen: Das ist die Vision eines gemeinsamen Forschungsteams der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Universitätsmedizin Rostock. Dem Team ist es nun gelungen, mittels dreidimensionaler Bildgebung eine frühe und sichere Diagnose von bösartigen Hautveränderungen zu ermöglichen. Für ihren Hautkrebsscanner haben die Gruppen um Prof. Dr. Bernhard Roth (LUH, Hannoversches Zentrum für Optische Technologien und Exzellenzcluster PhoenixD) und Prof. Dr. Steffen Emmert (Universitätsmedizin Rostock) jetzt den Helmholtz-Preis 2024 erhalten. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird für Präzisionsmessungen in der Grundlagenforschung und in der angewandten Messtechnik verliehen.
Das interdisziplinäre Team aus der Physik und der Medizin konnte in mehrjähriger gemeinsamer Arbeit ein System zur dreidimensionalen Abbildung der Hautstruktur inklusive Bestimmung der so genannten Invasionstiefe sowie der Gut- oder Bösartigkeit von Hautläsionen entwickeln. Bislang ist es im medizinischen Alltag notwendig, eine Gewebeprobe chirurgisch zu entnehmen und sie histologisch zu untersuchen, um insbesondere den schwarzen Hautkrebs (Melanom) zu diagnostizieren. Das neue System macht eine nicht-invasive Melanom-Diagnostik möglich – schnell und per Laserscan von außen.
Vier verschiedene Messverfahren wurden dazu in einem Messgerät miteinander kombiniert: die optische Kohärenztomographie (OCT), die Raman-Spektroskopie (RS), die photoakustische Tomographie (PAT) sowie die Hochfrequenz-Ultraschall-Bildgebung (US). Das im Wesentlichen laserbasierte System ermöglicht Messungen unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Expositionsgrenzwerte für die humane Haut und wurde in prä-klinischen Studien an mehreren Dutzend Patientinnen und Patienten erprobt. Sobald diese erste Datenbasis groß genug ist, wird eine KI-Software trainiert, um die Hautveränderungen im klinischen Umfeld in Echtzeit diagnostizieren zu können. Als Nächstes stehen dann die notwendigen, mehrjährigen klinischen Studien an. Ziel ist es, das System zu etablieren und es als Medizinprodukt zu zertifizieren, so dass es in absehbarerer Zeit in der Praxis eingesetzt werden kann. Je früher der schwarze Hautkrebs entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen: Im Frühstadium erkannt, überleben mehr als 90 Prozent der Betroffenen die ersten fünf Jahre nach Behandlungsbeginn. Dazu soll der neue Laserscanner einen wertvollen Beitrag leisten.
Prof. Dr. Bernhard Roth forscht mit seiner Gruppe bereits seit vielen Jahren zur optischen Detektion von Hautkrankheiten und zur integrierten Sensorik in den Lebenswissenschaften. Er leitet zudem die Arbeitsgruppe Präzisionsmetrologie im Exzellenzcluster „PhoenixD: Photonics, Optics, Engineering - Innovation across Disciplines“ der LUH, in dem an digitalen Optiken der Zukunft geforscht wird.
03.06.2024: Leibniz Campus Lecture: 75 Jahre Grundgesetz
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) lädt im Rahmen der Leibniz Campus Lecture ein zum öffentlichen Vortrag „75 Jahre Grundgesetz - Wie schützen wir unsere freiheitlich-demokratische Ordnung?“. Referent ist Peter Müller, ehemals Ministerpräsident und Justizminister des Saarlandes sowie Richter am Bundesverfassungsgericht. Die Begrüßung und Moderation übernimmt Universitätspräsident Prof. Dr. iur. Volker Epping. Die Leibniz Campus Lecture ist Teil des Veranstaltungsprogramms der Leibniz Universität Hannover im Wissenschaftsjahr „Freiheit“.
Die Leibniz Campus Lecture findet statt am Mittwoch, den 12. Juni 2024, um 18 Uhr im Lichthof des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1, 30167 Hannover). Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter: www.uni-hannover.de/lcl-anmeldung
Am 8. Mai 1949 wurde im Parlamentarischen Rat das Grundgesetz als „vorläufige Teilverfassung Westdeutschlands“ beschlossen. Der Vortrag zeichnet die Entstehung des Grundgesetzes nach und thematisiert dessen Beständigkeit und Belastbarkeit trotz seiner provisorischen Anlage. Er zeigt die zentralen Grundentscheidungen im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung auf und setzt sich mit der identitätsbildenden Gegenbildlichkeit zum Nationalsozialismus auseinander. Angesichts der jüngeren Entwicklung wird insbesondere das Problem der „wehrhaften Demokratie“ (Parteiverbot, Vereinsverbot, Grundrechtsverwirkung) erörtert. Abschließend werden die wesentlichen Änderungen und Fragen der Weiterentwicklung und Reform des Grundgesetzes behandelt.
03.06.2024: Was fliegt denn da? Kostenlose App ermöglicht Laien Bestimmung von Marienkäfern
Marienkäfer gelten schon seit dem Mittelalter als Glücksbringer und sind als Schädlingsbekämpfer im Garten sehr beliebt. Doch in den vergangenen Jahren hat die Anzahl der heimischen Marienkäfer abgenommen und sie sind vom Aussterben bedroht. Eine der Hauptursachen stellt der asiatische Marienkäfer dar, der seit 2002 durch sein massenhaftes Auftreten zu einem der häufigsten Marienkäfer in Deutschland geworden ist. Anders als sein heimischer Verwandter ist er größer und stärker und hat hier keine Feinde in der Natur. Heimische Marienkäfer werden dagegen von anderen Insekten gefressen oder durch Raubparasiten getötet. Aber woran erkennt man, welche Marienkäferarten heimisch und welche zugewandert sind?
Wer schon immer wissen wollte, welche Art von Marienkäfer man gefunden hat und welche Besonderheiten sie auszeichnen, kann das ab sofort per App erfahren. Im Rahmen des Projektes „ID-Logics“ steht jetzt eine neue Bestimmungs-App „Marienkäfer“ für alle 52 europäischen Marienkäfer zum kostenlosen Download bereit. Entwickelt wurde sie von Prof. Dr. Denis Messig, Geschäftsführender Leiter der Didaktik der Naturwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, und Prof. Dr. Jorge Groß, Professor für Didaktik der Biologie an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Mithilfe der App können Nutzerinnen und Nutzer alle Marienkäfer-Arten einfach und sicher bestimmen und bekommen zudem biologische Hintergrundinformationen.
Mit der neuen Ergänzung zur Bestimmung für Marienkäfer wagt sich das Entwicklungsteam nun auch an komplexere Artengruppen: „Die Käferbestimmung mit bisherigen Mitteln war etwas für Fachexpertinnen und -experten. Eine Bestimmung ohne biologische Ausbildung war bislang kaum möglich“, erläutert Denis Messig von der Universität Bamberg. „Wir sind sehr stolz, unser Wissen mithilfe der App nun auch Laien zugänglich zu machen. Besonders in der Welt der Insekten gibt es viele spannende Zusammenhänge, die es zu entdecken gilt. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen!“ Die App „ID-Logics“ richtet sich zwar vor allem an interessierte Laien; sie soll aber auch fortgeschrittenen Naturfreunden eine gute Unterstützung bieten. Die App besitzt eine eigene Logik und ist fehlertolerant, sodass die Bestimmung der Marienkäfer anhand von leicht zu erkennenden Merkmalen stark vereinfacht wird. Zudem helfen ausführliche Beschreibungen, aufwendig produzierte Videos und zahlreiche Bilder in die Glückskäfer-Gruppe einzutauchen.
Die Grundlagen dieser neuartigen App wurden von der LUH um Jorge Groß in Kooperation mit Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern und der Firma Initree entwickelt. Sie enthält bereits mehrere, überwiegend kostenfreie Bestimmungshilfen, zum Beispiel für Ameisen, Bäume und Sträucher, Wildblumen, Hummeln, Eulen oder auch Amphibien und Reptilien. „Mit der App wollen wir einen Beitrag für den Naturschutz leisten und Laien mithilfe digitaler Medien für die Natur begeistern“, sagt Groß. „Mit der App ist es nun ganz einfach, Marienkäfer zu bestimmen und alle Interessierten dabei zu unterstützen, neue Artengruppen zu erschließen und diese auch zu melden.“ Die von Laien bedienbare App hilft, Informationen zu unterschiedlichsten Marienkäferarten und ihrer jeweiligen Biologie zu erhalten und so zum Erhalt der Tiere beizutragen.
Besitzerinnen und Besitzer eines Smartphones oder Tablets können die kostenlose App „ID-Logics“ ab sofort für Android- oder Apple-Betriebssysteme kostenlos herunterladen. Die Bestimmungs-App für Marienkäfer ist ebenfalls kostenfrei.
Links zur kostenlosen App:
https://apps.apple.com/de/app/id-logics/id1309493227
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.initree.idlogics&hl=de
Weitere Informationen finden Sie unter: www.id-logics.de
03.06.2024: Forschung für die genauesten Messgeräte der Welt
Noch immer sind grundlegende Fragen der Physik offen. Woraus ein Großteil des Universums besteht ist unklar, denn die rätselhafte dunkle Materie konnte bislang nicht aufgespürt werden. Den bekannten Naturgesetzen zufolge müsste sie jedoch existieren, um das Universum zusammenzuhalten. Die Theorien zu Gravitation und Quantenmechanik sind zwar in sich schlüssig und etabliert, können bisher aber nicht in einer einheitlichen Formel vereint werden. Im Sonderforschungsbereich DQ-mat kooperieren mehr als 60 Physikerinnen und Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, um ihren Teil zur Beantwortung dieser und anderer fundamentaler Fragen beizutragen. Sie bringen komplexe Quantenphysik und hochpräzise Messverfahren zusammen, um neuartige Quantensensoren für extrem genaue Messgeräte zu entwickeln. Seit dem Start des Verbunds im Jahr 2016 hat er sich zum deutschen Zentrum für Quantenmetrologie entwickelt und ist auch weltweit führend auf diesem Gebiet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt eine Verlängerung um weitere vier Jahre bewilligt und fördert den Sonderforschungsbereich mit rund 10 Millionen Euro.
„Ich freue mich sehr über die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs DQ-mat und danke den beteiligten Forschenden für ihr großes und dauerhaftes Engagement“, sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover. „Dieser Erfolg trägt zur Stärkung des Forschungsschwerpunkts Quantenoptik und Gravitationsphysik an unserer Universität bei, er vertieft die guten und gewachsenen Beziehungen zwischen den Partnern Leibniz Universität, PTB und DLR-SI und er kann unterstützend für den Folgeantrag unseres Exzellenzclusters QuantumFrontiers wirken.“
“Wir freuen uns außerordentlich über diese Bestätigung unserer Arbeit, denn wir sind an einem ganz spannenden Punkt”, sagt Piet Schmidt, Physikprofessor an LUH und PTB und Sprecher des Sonderforschungsbereichs. „Wir wissen, dass im großen physikalischen Bild etwas fehlt und wir können mit unseren Experimenten und den zugehörigen theoretischen Grundlagen im Sonderforschungsbereich wirklich dazu beitragen, diese Lücken zu schließen.“ DQ-mat vereint Experten aus den Bereichen Metrologie und Quantenoptik sowie aus der Vielteilchenphysik und der Quanteninformation und schafft so eine einzigartige Kombination.
Schon jetzt gehören die Messinstrumente der DQ-mat Forschenden zu den genauesten der Welt. Doch um der Lösung der großen Fragen der Physik näher kommen zu können, benötigen sie noch einmal deutlich genauere Geräte. Im Sonderforschungsbereich entwickeln sie daher die nächste Generation von Quantensensoren für noch sensiblere, schnellere und höher aufgelöste Messgeräte wie Atomuhren oder Atominterferometer. In Verbindung mit Methoden der Quantentechnologie wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so das volle Potenzial der Quantenmechanik in Präzisionsmessungen ausschöpfen. Ihr Ziel sind bis zu hundertfach genauere oder schnellere Messungen.
Wichtige Erfolge haben die Forschenden bereits in der jetzt endenden zweiten Förderperiode verbucht. So konnten sie in diesem Frühjahr den Atomkern des Elements Thorium-229 zu einem Quantensprung anregen. Was unspektakulär klingt, war Forschenden jahrzehntlang nicht gelungen und ist ein wissenschaftlicher Durchbruch. Er öffnet die Tür für neuartige Atomkern-Uhren, die noch einmal deutlich genauer sein könnten als heutige Atomuhren. Auf der Suche nach dunkler Materie haben DQ-mat Forschende kürzlich die bisher genaueste Suche nach ultraleichten dunkle Materie-Teilchen realisiert. Auch wenn noch kein entsprechender Nachweis gelungen ist, ihre Beschaffenheit konnte damit weiter eingegrenzt werden. DQ-mat Experimente reichten sogar bis zur Internationalen Raumstation. Dort waren sie im vergangenen Jahr an der erstmaligen Erzeugung einer Quantengas-Mischung beteiligt, die aus zwei Arten von Atomen besteht. Damit entstehen völlig neue Möglichkeiten, bisher nur auf der Erde verfügbare Quantentechnologien ins All zu bringen aber auch, um etwa Einsteins Äquivalenzprinzip zu testen. Insgesamt haben die Forschenden ihre Ergebnisse in mehr als 170 wissenschaftlichen Veröffentlichungen publiziert, über einhundert Fachvorträge gehalten und 25 Workshops und Konferenzen organsiert.
Der Sonderforschungsbereich 1227: Designte Quantenzustände der Materie (DQ-mat) - Herstellung, Manipulation und Detektion für metrologische Anwendungen und Tests fundamentaler Physik ist an der Leibniz Universität Hannover angesiedelt. Verbundpartner ist das nationale Metrologieinstitut Deutschlands, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, sowie in der dritten Förderperiode auch das DLR-Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik in Hannover. Die dritte und letzte Förderperiode läuft bis Ende Juni 2028.
03.06.2024: Die „Salzgärten“ des Wattenmeeres
Können Salzwiesen im Wattenmeer der ökologischen Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung standhalten? Forschende aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark wollen gemeinsam der Frage nachgehen, in welchem Maße diese für den Küstenschutz äußerst wichtigen Ökosysteme in der Lage sind, dem zunehmenden ökologischen Druck zu begegnen.
Salzwiesen im Übergangsbereich zwischen Land und Meer sind wertvolle Pufferzonen, die die Energie der Wellen abschwächen und somit die Erosion und Überflutung der Küstengebiete verringern können. Dadurch tragen Salzwiesen wesentlich zum Küstenschutz bei und sind außerdem ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, die nur in diesem Ökosystem vorkommen. Auch als Kohlenstoffspeicher erfüllen sie eine wichtige Funktion. Doch können Salzwiesen unter zukünftigen klimatischen Bedingungen überleben? Können sie unter den neuen Randbedingungen mit steigenden Meeresspiegeln und höherer CO2-Belastung weiterhin ihrer Küstenschutzfunktion nachkommen?
Das Forschungsvorhaben SALTGARDEN untersucht, inwieweit die Erhaltung und Förderung der Biodiversität in Salzwiesen ein wesentlicher Bestandteil einer Lösungsstrategie für die so genannte ökologische Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung sein kann. In dem von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie dem Niederländischen Forschungsrat (NWO) geförderten Projekt haben sich deutsche, niederländische und dänische Forschungseinrichtungen zusammengetan. Die Projektleitung liegt beim Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der Leibniz Universität Hannover (LUH) (PhD Maike Paul und Dr. Dorothea Bunzel), die Co-Sprecherschaft hat die niederländische Universität Twente (Erik Horstmann). Die LUH war bereits an vorangegangenen Forschungsvorhaben zu Salzwiesen beteiligt, die bereits erste vielversprechende Ergebnisse zur Widerstandskraft dieser Ökosysteme geliefert haben.
Betrachtet man die Salzwiesen an der Schnittstelle zwischen Land und Meer genauer, wird deutlich, dass es sich bei den meisten Salzwiesenflächen um kultivierte und zumeist unterhaltene Landschaften handelt. Sie werden mit einem starken Fokus auf ihren weidewirtschaftlichen und küstenschutztechnischen Nutzen bewirtschaftet. Auch die künstliche Entwässerung des Deichvorlands – mit dem ursprünglichen Zweck der Landgewinnung – ist eine gängige Praxis. Zwar wurden viele Nutzungsformen in den letzten Jahrzehnten reduziert oder eingestellt, trotzdem sind viele der künstlichen Landschaftsstrukturen noch heute deutlich erkennbar. Dadurch ist die natürliche Biodiversität der Salzwiesen nachhaltig beeinträchtigt. Dabei sind es gerade die biologische Artenvielfalt und die Vegetationsdynamiken einer Salzwiese, die die wesentlichen Ökosystemprozesse steuern und somit die Grundvoraussetzung für die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit dieser Küstenökosysteme darstellen. Vor diesem Hintergrund erscheinen die kultivierten Salzwiesenlandschaften als anfällig gegenüber den zunehmenden Einflüssen der ökologischen Krise.
Das SALTGARDEN Konsortium will mit Laborversuchen und Felduntersuchungen sowohl die Grenzen der Belastbarkeit von Salzwiesen unter hydrodynamischen Einflüssen wie Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten bewerten als auch die Reaktion von Salzwiesenpflanzen auf veränderte klimatische Bedingungen wie Hitze- und Trockenstress untersuchen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt stellt zudem die Untersuchung der Anreicherung von Schadstoffen, zum Beispiel durch Mikroplastik- und Nährstoffeinträge, dar. Das Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der LUH hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Widerstandsfähigkeit von echten, im Wattenmeer extrahierten Salzwiesen unterschiedlicher Struktur und Qualität der Diversität im institutseigenen Wellenbecken zu untersuchen.
In enger Zusammenarbeit mit Landesbetrieben und Verwaltungen, NGOs und lokalen Interessenvertretern der drei Nordseeanrainerstaaten will das SALTGARDEN-Forschungsteam Strategien für ein nachhaltiges Salzwiesenmanagement entwickeln. Diese Strategien sollen auf den Grundprinzipien des so genannten naturnahen Gärtnerns (Nature-based Gardening, NbG) basieren. Ziel ist es, den Wert biodiverser und dynamischer Küstenökosysteme besser zu verstehen, Sensitivitäten zu quantifizieren und daraus zukunftsfähige Vorlandmanagementstrategien auf sozial-politischer Ebene zu etablieren.
SALTGARDEN ist eines von fünf geförderten Forschungsprojekten zum Thema „Internationale Wattenmeerforschung: Komplexe Belastungen des Wattenmeeres verstehen und Handlungsoptionen entwickeln“. Das SALTGARDEN Konsortium erhält 2,8 Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren.
03.06.2024: Gastprofessorin Gender & Diversity an der Juristischen Fakultät
Gender- und Diversitythemen haben an der Leibniz Universität Hannover (LUH) in vielen Disziplinen eine langjährige Tradition. Um aber die interdisziplinäre Perspektive zu stärken und eine breite Verankerung in den Fakultäten zu initiieren, gibt es seit 2011 die Gastprofessur Gender & Diversity. Die Gastprofessur vermittelt aktuelle Forschungsstandards der Geschlechter- und Diversityforschung, auch in den Fächern, die bisher keinen ausgewiesenen Schwerpunkt in diesem Bereich haben. Zum Sommersemester 2024 hat Prof. Dr. Berit Völzmann die Gastprofessur für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Geschlechter- und Diversityforschung an der Juristischen Fakultät angetreten.
Prof. Dr. Berit Völzmann ist habilitierte Rechtswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt auf Geschlechter- und Diversityforschung, insbesondere im Bereich des Öffentlichen Rechts. Ihre Forschungsinhalte umfassen Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Medienrecht und Recht der Digitalisierung, Rechtsphilosophie, Antidiskriminierungsrecht und Legal Gender Studies. Ihre Dissertation zum Thema „Geschlechtsdiskriminierende Wirtschaftswerbung“ wurde mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Preis des Deutschen Juristinnenbundes (djb) ausgezeichnet. Von 2016 bis 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Öffentliches Recht der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. h.c. Ute Sacksofsky veröffentlichte sie 2018 ein Gutachten zur Frauenförderung in der Wissenschaft durch Professorinnenprogramme.
Nach ihrer Habilitation im Jahr 2023 (mit einer Arbeit zum Funktionswandel des Verwaltungsprozesses) übernahm sie im Wintersemester 2023/2024 eine Vertretungsprofessur für den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie an der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Stefan Huster). Im März 2024 war sie als Sachverständige für eine Anhörung im Ausschuss für Verfassung und Recht, Europa, Demokratie und Gleichstellung des Sächsischen Landtags geladen. Berit Völzmann ist Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes (djb) und des Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2023 engagiert sie sich als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von GeStiK (GENDER UND QUEER STUDIES an der Universität zu Köln).
Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Gastprofessorin an der Leibniz Universität möchte Völzmann den Studierenden einen Einblick in den aktuellen Stand der Geschlechter- und Diversityforschung in der Rechtswissenschaft, insbesondere im Öffentlichen Recht geben und setzt sich dafür ein, dass interdisziplinäre Veranstaltungen angeboten werden, die auch für Studierende anderer Fachrichtungen zugänglich sind. Darüber hinaus ist es ihr ein Anliegen, den Austausch über Geschlechter- und Diversitybezüge des Rechts innerhalb der Fakultät aufrecht zu halten und diesen stärker in Forschungs- und Lehrgebieten zu berücksichtigen.
07.05.2024: Wirtschaftsempfang: WiDesign- und Medienstudiengänge der Hochschule Hannover veranstalten eine Werkschau
Vom 24. Mai bis 27. Mai öffnet die Hochschule Hannover die Türen des Design Centers auf der Expo Plaza und lädt herzlich ein. Die Ausstellung präsentiert über 200 Werke aller Design- und Medienstudiengänge auf einer Fläche von fast 5.000 Quadratmetern und ermöglicht so vielseitige Einblicke in das Studium an der Fakultät III – Medien, Information und Design.
Die Werkschau wird am Freitag, den 24. Mai, um 16 Uhr eröffnet: Neben der Ausstellung gibt es an diesem Tag einen Talk mit Philip Rudzinski, der sich nach seinem Modedesignstudium mit einem Denim-Label selbstständig gemacht hat sowie eine Modenschau des zweiten und dritten Semesters mit anschließender Party. Am Sonnabend und Sonntag sind die Türen von 10-19 Uhr geöffnet. Highlights sind unter anderem Workshops, experimentelle Performances, besondere Installationen, Kurzfilme im Kino sowie faszinierende Augmented Reality Projekte. Außerdem gibt es spannende Gastvorträge von Alumnis und etablierten Designer*innen, die wertvolle Einblicke in die Hochschul- und Arbeitswelt geben werden.
Am Montag, den 27. Mai dreht sich alles um die Studien- und Berufsinformation. Neben der Ausstellung und einem vielseitigen Workshopangebot wird von 10-16 Uhr zusätzlichen Schnupperunterricht angeboten, der Schüler*innen einen ersten Eindruck in den Hochschulalltag gibt. Um 11 und 13 Uhr werden die einzelnen Studiengänge und das Bewerbungsverfahren vorgestellt und anschließend durch die Werkstätten des Design Centers geführt.
Das Programm wächst täglich. Mehr unter www.f3.hs-hannover.de/werkschau.
03.05.2024: Ausstellung zeigt Bezüge zwischen Forschung und Freiheit
Im Leibniz Science Cube des Referats für Kommunikation und Marketing werden jeweils passend zum Thema des Wissenschaftsjahres Forschungsprojekte der Leibniz Universität Hannover (LUH) kommuniziert. Ab dem 15. Mai 2024 werden hier unter dem Titel „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ Forschungsthemen und -projekte präsentiert, die in inhaltlichen Bezügen zum Thema „Freiheit“ stehen. Auch die Gedanken von Gottfried Wilhelm Leibniz zur Freiheit und zum freien Willen werden thematisiert.
Gezeigt werden Exponate zu den Themen Cancel Culture, Demokratiebildung an Schulen, Energiespeicherung in Form von Wasserstoff, Erinnerung am Beispiel der innerdeutschen Grenze, freie Rede in Zeiten von Fake News und Populismus, Künstliche Intelligenz, neue Heilverfahren in der Biomedizintechnik und Leibniz‘ Gedanken zum freien Willen.
Der Leibniz Science Cube befindet sich im Sockelgeschoss des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1). Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie jederzeit zugänglich ist und individuell betrachtet werden kann.
Die Eröffnung der Ausstellung im Leibniz Science Cube findet statt im Rahmen des Vortrags „Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte“ am Mittwoch, 15. Mai 2024, um 18.30 Uhr. Um Anmeldung zu dieser Veranstaltung wird gebeten: www.uni-hannover.de/leibniz-science-cube. Unter diesem Link gibt es auch weiterführende Informationen zu den vorgestellten Forschungsprojekten.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit.
03.05.2024: CHE Hochschulranking: Spitzennoten für Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie
Mehrere Studiengänge an der Leibniz Universität Hannover (LUH) konnten im aktuellen CHE Hochschulranking eine hervorragende Bilanz erzielen. Die Ergebnisse des Rankings erscheinen heute im ZEIT Studienführer 2024/25 sowie unter heystudium.de/ranking. In den Fächern Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie konnten sich die LUH in zahlreichen Kategorien in der Spitzengruppe positionieren.
Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) beurteilen Studierende ihre Studienbedingungen an den Fakultäten. Zusätzlich werden Fakten zu Lehre und Forschung wie die Höhe der eingeworbenen Forschungsgelder oder die Ausstattung der Fakultät erfasst. Jedes Jahr wird ein Teil der Fächer neu bewertet. Für 2024 sind dies aus dem Studienangebot der LUH die Fächer Biochemie, Biologie/Biowissenschaften, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie und Sport/Sportwissenschaft. Erhoben wurden in dieser Runde außerdem die Fächer Medizin, Pflegewissenschaft, Pharmazie und Zahnmedizin, die aber nicht Teil des Studienangebots der LUH sind.
Herausragend in den Studierendenurteilen schneiden die Fächer Mathematik, Geographie und Geowissenschaften ab. Die Studierenden geben ihren Fakultäten Bestnoten mit sehr hohen Punktzahlen bei der Unterstützung im Studium, der Betreuung durch Lehrende, der Studienorganisation, beim Lehrangebot und bei der IT-Infrastruktur. Alle drei Fächer präsentieren sich zudem forschungsstark mit Spitzengruppenbewertungen bei den Veröffentlichungen pro Wissenschaftler/-in (Mathematik und Geographie) sowie der Anzahl der Promotionen pro Wissenschaftler/-in (Geographie und Geowissenschaften). Die Geowissenschaften sind außerdem besonders erfolgreich in der Drittmitteleinwerbung.
Auch die Studierenden der Fächer Biochemie und Biologie stellen ihrer Fakultät ein gutes Zeugnis aus. Bei den Studierendenurteilen landen die Fächer in der Studienorganisation und der Unterstützung im Studium in der Spitzengruppe. Die Biologie-Studierenden loben außerdem die gute Unterstützung bei Auslandsaufenthalten und die Möglichkeiten für Exkursionen.
Sehr erfreulich ist, dass sich die Studierenden der LUH über alle ausgewerteten Fächer hinweg mit der Studienorganisation und der Bibliotheksausstattung sehr zufrieden zeigen. Bei der Unterstützung am Studienanfang schneidet die LUH ebenfalls in allen Fächern gut ab (7-mal Spitzengruppe, 5-mal Mittelgruppe). Forschungsstark zeigen sich außerdem die Fächer Politikwissenschaft und Informatik mit sehr vielen Promotionen pro Professor/-in.
Im CHE Hochschulranking werden insgesamt mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum untersucht. Es ist mit rund 120.000 befragten Studierenden der umfassendste und detaillierteste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Alle Ergebnisse und weitere Informationen sind unter heystudium.de/ranking zu finden. Der ZEIT Studienführer 2024/25 ist ab Sonnabend, 4. Mai, für 11,95 Euro im Handel oder unter www.zeit.de/studienfuehrer erhältlich.
03.05.2024: Erfolg für die LUH im Programm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“
Mehrere Projekte unter Federführung beziehungsweise mit Beteiligung der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben den Zuschlag im Förderprogramm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“ des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung erhalten. „Wissenschaftsräume“ ist eine Förderlinie innerhalb des Programms zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der VolkswagenStiftung, bei der insgesamt 45,5 Millionen Euro an Kooperationsprojekte zwischen mindestens zwei niedersächsischen Hochschulen, zum Teil auch unter Beteiligung außeruniversitärer Einrichtungen, ausgeschüttet werden.
Die LUH hat die Sprecherschaft des Verbundprojekts „Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre“, gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Bei weiteren fünf bewilligten Kooperationsprojekten ist die LUH maßgeblich beteiligt.
Die geförderten Projekte:
Wissenschaftsraum Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre
Sprecherschaft: Leibniz Universität Hannover
Beteiligt: Technische Universität Braunschweig (kooperativ geführt: nach der Hälfte der Laufzeit wechselt die Sprecherschaft an die TU Braunschweig)
Fördersumme: 2,98 Millionen Euro
Die Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik und die damit verbundene stetige Steigerung der Leistungsfähigkeit hochintegrierter mikroelektronischer Komponenten sind essentiell für das Innovationspotenzial zukünftiger technologischer Entwicklungen. Mit der Einrichtung eines „Wissenschaftsraums“ mit dem Fokus auf Chiplet-basierte Systeme als Zukunftsthema der Mikroelektronik will der Verbund die Kompetenzen an den Standorten Hannover und Braunschweig bündeln. Ziel ist die gemeinsame Bearbeitung von Forschungsfragen zu Grundkomponenten heterogener Systeme sowie der Aufbau eines englischsprachigen Master-Studiengangs „Microelectronics“. Durch dieses Angebot will sich der „Wissenschaftsraum“ Mikroelektronik auch für Industrieunternehmen in Niedersachsen als starker Partner sowohl in Forschungsfragen als auch hinsichtlich der Qualifizierung von Fachkräften etablieren.
Weitere Verbundprojekte unter Beteiligung der LUH:
CoastAdapt – Wissens- und Innovationsökosystem Küsteningenieurwesen & Küstenforschung
Sprecherschaft: Technische Universität Braunschweig
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 3 Millionen Euro
Teaching Labs für die Analyse und Förderung von Core Teaching Practices
Sprecherschaft: Stiftung Universität Hildesheim
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, TU Braunschweig
Fördersumme: 2,97 Millionen Euro
Hannover-Hildesheim Urban Living Lab for Sustainability (HULLS)
Sprecherschaft: Hochschule Hannover
Beteiligt: HAWK, Universität Hildesheim, Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 2,81 Millionen Euro
Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation
Sprecherschaft: Leuphana Universität Lüneburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Universität Göttingen, Universität Vechta, TU Clausthal, Universität Osnabrück, Universität Oldenburg
Fördersumme: 2,43 Millionen Euro
ProSaDi – Provenienz- und Sammlungsforschung Digital
Sprecherschaft: Universität Oldenburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Leuphana Universität Lüneburg, Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg, Jade Hochschule, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Deutsches Schifffahrtmuseum, Bremerhaven
Fördersumme: 2,99 Millionen Euro
Mit dem Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ soll der Austausch in Forschung, Lehre und Transfer der niedersächsischen Hochschulen gestärkt werden. Ziel ist es, noch engere Formen der Zusammenarbeit zu finden und institutionelle Grenzen zu überwinden, um gemeinsam an entscheidenden Themen der Zukunft zu arbeiten. Bei der Auswahl spielten die Aktualität und der Innovationsgrad sowie die Verzahnung von Lehre, Forschung und die Praxistauglichkeit des vorgelegten Konzepts eine wichtige Rolle.
03.05.2024: Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Volkshochschule Hannover laden gemeinsam zur Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“ ein. An vier Abenden sprechen Professorinnen und Professoren aus der Philosophischen Fakultät, der Juristischen Fakultät sowie der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. Verbindendes Element ist das Thema des Wissenschaftsjahres „Freiheit“. Die Referentinnen und Referenten zeigen, wie sehr das Reflektieren über Freiheit in ihren verschiedenen Dimensionen ganz unterschiedliche Fachgebiete beeinflusst.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: www.uni-hannover.de/freiheit-im-wandel.
Die vier Termine im Überblick:
Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.30 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1 (Sockelgeschoss)
Grußwort Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH
Für die (geschichtswissenschaftliche) Demokratie- und Diktaturforschung ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Freiheit konstituierend. Dies gilt für die deutsche Teilungsgeschichte in ganz besonderem Maße. Der Vortrag setzt sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit diesen Themen auseinander und diskutiert anhand aktueller Forschungen und Projekte darin enthaltene Freiheitskonzepte. Im Rahmen des Vortrages wird zudem die Ausstellung „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ im Leibniz Science Cube eröffnet.
„Cancel Culture“: Neue Form der Zensur oder altbekannte Panik?
Montag, 27. Mai, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Seit einigen Jahren wird, in den Medien wie im Universitätsbetrieb, das Gespenst einer „Cancel Culture“ beschworen. Dies ist nicht neu, sondern ein Dauerbrenner der Multikulturalismusdebatte. Der Referent zeigt auf, warum fehl liegt, wer unterstellt, heute herrsche eine Zensur wie in autokratischen Systemen. Der Vortrag zeichnet aus der Perspektive der Zensurforschung die Diskursgeschichte der aktuellen medialen Panik nach und versucht, diese Aufregung als identitätspolitische Verteidigungshaltung einer unter Druck geratenen Gruppe zu erklären.
Künstliche Intelligenz: Wegbereiter oder Risiko für Freiheit?
Mittwoch, 5. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einem zentralen Thema entwickelt, besonders seit dem Aufkommen von Tools wie ChatGPT. Diese Systeme können menschliche Gesprächspartner imitieren und in Sekunden Texte oder Programmiercode generieren. Der Referent gibt einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der KI und erörtert den Einfluss generativer KI-Technologien auf die demokratische Gesellschaft. Dazu beleuchtet er Potenziale und Limitierungen aktueller KI-Systeme und diskutiert deren Risiken sowie Möglichkeiten für die Freiheit in Deutschland und weltweit.
Freie Meinungsäußerung: Wie steht es um das Grundrecht?
Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Das Thema des Vortrags ist die Kommunikationsfreiheit, insbesondere geht es der Referentin um die Frage, in welchem Verhältnis die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht stehen. Daher setzt sich sie sich auch – und mit Bezug auf aktuelle Entwicklungen auf dem Universitätscampus und in den sozialen Medien – mit dem Kampf um die Diskurshoheit auseinander. Zum Schluss widmet sie sich der Frage, ob und, wenn ja, wie Abwägungsentscheidungen überhaupt noch möglich sind, wenn mit „Absolutismen“ argumentiert wird.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit
15.04.2024: Land und Bund eröffnen Niedersachsen Standort für die Quantentechnologie-Industrie
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Am 10. April 2024 wurde in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien eröffnet: Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI). Auf rund 500 Quadratmetern neuer Büro- und Laborfläche treffen Startups, exzellente Forschungseinrichtungen und künftig auch etablierte Unternehmen zu einem kontinuierlichen Ideenaustausch aufeinander. Für einen starken Impuls in die Region bündelt der QVLS-HTI Förderungen von Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Land (Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) sowie die wissenschaftliche Expertise der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).
Durch eine initiale Förderung für Niedersächsische Hightech-Inkubatoren in Höhe von über 4 Millionen Euro sind bereits 11 Startups mit dem QVLS-HTI verbunden. In den ehemaligen Rolleiwerken knüpft der QVLS-HTI an eine lange industrielle Tradition an: Wo vor fast 100 Jahren weltberühmte Kameras vom Band gingen, arbeiten jetzt junge Talente wie die Ausgründung QUDORA, einem Spin-Off der PTB und der LUH, am Chip des Niedersächsischen Quantencomputers. Damit Startups wie QUDORA ihre technologische Reife demonstrieren können, hat der HTI 1,5 Millionen in die technische Ausstattung des Standorts investiert. Neben einem DeepTech-Makerspace inklusive 3D-Druckern liegt dabei ein Schwerpunkt auf empfindlichen quantenoptischen Experimenten.
Am konstanten Erfolg des QVLS HighTech-Inkubator sind zwei Großprojekte der niedersächsischen Allianz Quantum Valley Lower Saxony beteiligt. Förderungen von Land- und Bund greifen hier ineinander, um in einer forschungs- und wirtschaftsstarken Region das Zukunftspotenzial der Quantentechnologien zu heben:
Mit insgesamt 25 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm von des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung, wird das Projekt QVLS-Q1 zur Realisierung eines Quantencomputers für fünf Jahre bis zum Jahr 2025 unterstützt. Seit 2022 und bis zum Jahresende 2024 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die notwendigen Mittel für den QVLS-HTI bereit. Mit 4,1 Millionen Euro unterstützt das Land die Gründung und Weiterentwicklung von insgesamt 11 Quantentechnologie-Startups, die die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt bringen. Der im Jahr 2022 gestartete Inkubator wurde von Anfang an darauf angesetzt, jungen Deep-Tech Unternehmen gemeinsam genutzte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die jetzt in den Rolleiwerken eröffnet werden. Eingebunden in das Ökosystem des Quantum Valley Lower Saxony steht hier anhaltender Technologietransfer im Mittelpunkt
Aus der gemeinsamen Anschubfinanzierung in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft durch das Land konnte jetzt eine Bundesförderung erzielt werden. Ab Januar 2025 ist der QVLS-HTI dann der neue Knotenpunkt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer ersten Phase mit rund 15 Millionen Euro geförderte Zukunftscluster QVLS iLabs. Im Zukunftscluster arbeiten Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um die enormen Chancen der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Der HighTech-Inkubator öffnet sich dann für weitere Startups und Unternehmen, die bis an die Grenzen der Physik gehen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Während Startups für innovative Ideen und Impulse stehen, braucht es für die Skalierung dieser Ideen häufig Unternehmen mit größeren Kapazitäten. Die iLabs sichern langfristig die Zusammenarbeit von der Entwicklung von Schlüsseltechnologien bis zur Anwendungs- und Produktentwicklung.
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Sabine Döring: „Quantentechnologien sind Schlüsseltechnologien der Zukunft mit enormem Potenzial für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen vom quantencomputergestützten Design neuer Wirkstoffe bis hin zu abhörsicherer Kommunikation. Damit dieses Potenzial und die großen Chancen der Technologie Wirklichkeit werden, stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen rund drei Milliarden Euro bereit. Das Quantum Valley Lower Saxony und der Zukunftscluster QVLS-iLabs sind hierfür außerordentlich wichtig. Gemeinsam bauen wir hier ein Innovationsökosystem mit glänzender Zukunft auf. Start-Ups spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Im neu eröffneten High Tech Inkubator erhalten sie die Unterstützung, die sie brauchen, um im internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen.“
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der QVLS HighTech-Inkubator ist ein toller Erfolg für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen: Dass aus der Anschubfinanzierung durch das Land diese wichtige Unterstützung durch den Bund resultiert, belegt die Relevanz unserer Forschung über Niedersachsen hinaus. Der QVLS HighTech-Inkubator zeigt beispielhaft auf, dass Grundlagenforschung und Start-ups im Bereich der Quantentechnologien ideal zusammenpassen und eine gezielte Zusammenarbeit große Perspektiven für den Transfer junger Wissenschaftsbereiche in Gesellschaft und Wirtschaft birgt.“
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15.04.2024: Wirtschaft verstehen, Wissen schaffen - Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der LUH wird 50 Jahre alt
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Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
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15.04.2024: Vizepräsidentin verleiht Lehrpreise
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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15.04.2024: LUH im Fach Philosophie sehr gut gerankt
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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02.04.2024: Forschungsteam entdeckt Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Genau wie ein Ökosystem in der Natur funktioniert auch ein Bildungsökosystem über den Austausch und das Zusammenspiel der Beteiligten. Im Mittelpunkt des DigiUni-Projekts stehen daher der Wissensaustausch, die Wissensvermittlung sowie die Entwicklung einer geeigneten Infrastruktur für digitalen Unterricht an den beteiligten ukrainischen Hochschulen. Das Ziel ist es, unabhängig vom Lernort eine kontinuierliche, qualitativ hochwertige, inklusive und transparente Bildung für Studierende zu gewährleisten. Gleichzeitig soll eine Grundlage geschaffen werden, um trotz des Krieges den Wiederaufbau des Bildungssystems in der Ukraine zu fördern.
Konkret werden in dem Projekt Erfahrungen und Best Practices in dem Bereich der Digitalen Lehr- und Lerninfrastrukturen untersucht. Zudem sollen dezentrale digitale Zentren, sogenannte DigiZentren, in der Ukraine eingerichtet werden. Darüber hinaus wollen die Akteurinnen und Akteure eine nationale digitale Plattform, die sogenannte DigiPlattform, initiieren. Dafür wollen sie spezielle Kurse entwickeln, die sich an Trainerinnen und Trainer sowie an Contentherstellerinnen und -hersteller richten. Gleichzeitig werden Qualitätsstandards für digitale Inhalte festgelegt und virtuelle Labore auf der Plattform zugänglich gemacht.
Die LUH richtet gemeinsam mit der TIB vom 21. bis 25. Juli 2024 einen Studienaufenthalt für rund 40 Partnerinnen und Partner aus der Ukraine zum Thema „Digital Learning Environments and Open Education at LUH and TIB“ aus.
Zehn Minuten täglich für die Rechtschreibung: Mit der Booost App können Kinder im Grundschulalter ganz einfach lernen, Fehler beim Schreiben selbständig zu korrigieren. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Instituts für Sportwissenschaft der Leibniz Universität Hannover (LUH) und Neurowissenschaftler der Universität zu Lübeck haben eine einfache digitale Übungsmethode nach aktuellen Erkenntnissen der Lernforschung entwickelt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Entwicklung der Methode über sieben Jahre lang unterstützt.
Auf dieser Forschung aufbauend haben die Sportwissenschaftler der LUH nun die Booost App entwickelt: Diese App verhindert Fehlschreibungen maximal nach der „Errorless-Learning“-Methode, funktioniert extrem einfach und ist kostenlos. Seit April 2024 ist die Booost App für das Betriebssystem Android im Google Play Store verfügbar, so dass Schülerinnen und Schüler leicht mit dem Handy oder dem Tablet lernen können. „Jetzt steht die Booost App auch für iOS-Geräte im Apple App Store zur Verfügung – Kinder können nach nur drei Minuten Einführung mit dem Üben beginnen und haben sogar Spaß dabei“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Alfred Effenberg. Die App richtet sich an Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche, aber auch an Kinder, die Deutsch nicht als Muttersprache haben und alle, die ihre Rechtschreibung noch verbessern möchten.
Das Angebot ist aktuell für Schülerinnen und Schüler der 2. bis 4. Klasse konzipiert. Dabei schreiben die Kinder mit der Hand – einfach mit dem Finger oder mit einem Stylus-Pen. Eine Übungssitzung dauert zehn Minuten, kann jederzeit unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden. Dabei ist die Booost App selbsterklärend und erfordert lediglich beim ersten Start eine Internetverbindung.
Weitere Informationen: https://sonification-online.com/forschung/booost-app-tablet-basiertes-rechtschreibtraining-minimiert-rechtschreibfehler/.
Die Booost App und ein dreiminütiges Erklärungsvideo: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.sonification.hottraining.
Auf dieser Forschung aufbauend haben die Sportwissenschaftler der LUH nun die Booost App entwickelt: Diese App verhindert Fehlschreibungen maximal nach der „Errorless-Learning“-Methode, funktioniert extrem einfach und ist kostenlos. Seit April 2024 ist die Booost App für das Betriebssystem Android im Google Play Store verfügbar, so dass Schülerinnen und Schüler leicht mit dem Handy oder dem Tablet lernen können. „Jetzt steht die Booost App auch für iOS-Geräte im Apple App Store zur Verfügung – Kinder können nach nur drei Minuten Einführung mit dem Üben beginnen und haben sogar Spaß dabei“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Alfred Effenberg. Die App richtet sich an Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche, aber auch an Kinder, die Deutsch nicht als Muttersprache haben und alle, die ihre Rechtschreibung noch verbessern möchten.
Das Angebot ist aktuell für Schülerinnen und Schüler der 2. bis 4. Klasse konzipiert. Dabei schreiben die Kinder mit der Hand – einfach mit dem Finger oder mit einem Stylus-Pen. Eine Übungssitzung dauert zehn Minuten, kann jederzeit unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden. Dabei ist die Booost App selbsterklärend und erfordert lediglich beim ersten Start eine Internetverbindung.
Weitere Informationen: https://sonification-online.com/forschung/booost-app-tablet-basiertes-rechtschreibtraining-minimiert-rechtschreibfehler/.
Die Booost App und ein dreiminütiges Erklärungsvideo: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.sonification.hottraining.
09.07.2024: Durchbruch für sichere Kommunikation mit „künstlichen Atomen“
Forschende der Leibniz Universität Hannover (LUH), der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig und der Universität Stuttgart haben eine neue Methode zur sicheren Kommunikation mit Halbleiter-Quantenpunkten entwickelt. Diese Weiterentwicklung könnte die Art und Weise revolutionieren, wie vertrauliche Informationen vor Cyber-Bedrohungen geschützt werden.
Herkömmliche Verschlüsselungsmethoden beruhen auf komplexen mathematischen Algorithmen und den Grenzen derzeitiger Rechnerleistung. Durch Fortschritte in der Entwicklung von Quantencomputern werden diese Methoden jedoch immer anfälliger, so dass eine Quantenschlüsselverteilung (Quantum Key Distribution, QKD) erforderlich wird. QKD ist eine Technologie, die sich die einzigartigen Eigenschaften der Quantenphysik zunutze macht, um die Datenübertragung zu sichern. Durch die Verwendung einzelner Photonen als Träger von Quantenschlüsseln gewährleistet QKD, dass jeder Versuch, die Kommunikation abzufangen, sofort erkannt wird, da der Versuch selbst bereits Fehler in das Signal einbringt. Diese Methode wurde im Laufe der Jahre ständig optimiert, aber ein Aufbau großer Netze war aufgrund der Beschränkungen der vorhandenen Quantenlichtquellen bisher kaum möglich.
Das Team um die Professoren Fei Ding, Stefan Kück und Peter Michler hat auf diesem Gebiet nun große Fortschritte gemacht. Sie verwendeten Halbleiter-Quantenpunkte als Einzelphotonenquellen und erreichten damit hohe sichere Schlüsselübertragungsraten über eine 79 Kilometer lange Strecke zwischen Hannover und Braunschweig. Dies ist die erste Quantenkommunikationsverbindung in Niedersachsen.
Professor Fei Ding vom Institut für Festkörperphysik der LUH erklärt den Durchbruch: "Wir arbeiten mit Quantenpunkten, also winzigen Strukturen, die Atomen ähneln, aber auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten sind. Zum ersten Mal haben wir diese 'künstlichen Atome' jetzt in einem Quantenkommunikationsexperiment zwischen zwei verschiedenen Städten eingesetzt. Dieser Aufbau, der sogenannte Niedersachsen Quantum Link, verbindet Hannover und Braunschweig über eine optische Faser."
Das Bedürfnis nach sicherer Kommunikation ist so alt wie die Menschheit selbst. Die Quantenkommunikation nutzt die Quanteneigenschaften des Lichts, um sicherzustellen, dass Nachrichten nicht abgefangen werden können. „Quantenpunkt-Geräte senden einzelne Photonen aus, deren Polarisierung wir kontrollieren und zur Messung nach Braunschweig schicken. Dieses Verfahren ist von grundlegender Bedeutung für die Verteilung von Quantenschlüsseln", beschreibt Ding den Prozess und zeigt sich begeistert über das Ergebnis der Zusammenarbeit: „Noch vor wenigen Jahren haben wir nur davon geträumt, Quantenpunkte in realen Quantenkommunikationsszenarien einsetzen zu können. Heute haben wir ihr Potenzial für viele weitere faszinierende Experimente und Anwendungen in der Zukunft und auf dem Weg zu einem Quanteninternet demonstriert."
Die aktuelle Arbeit wurde vom Europäischen Forschungsrat ERC, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und weiteren Partnern gefördert und entstand unter Beteiligung des Exzellenzclusters QuantumFrontiers.
09.07.2024: Junger Physiker der LUH bei Nobelpreisträgertagung
Riesenerfolg für einen jungen Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH): Dr. Philip K. Schwartz, Postdoc am Institut für Theoretische Physik (ITP), ist bei der 73. Lindauer Nobelpreisträgertagung dabei. Während der derzeit laufenden Konferenz vom 30. Juni bis 5. Juli 2024 treffen ausgezeichnete Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdocs aus 90 Ländern auf Nobelpreisträgerinnen und –träger und tauschen sich mit ihnen über aktuelle wissenschaftliche Themen aus. Die Tagung findet jährlich in Lindau am Bodensee mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung statt, in diesem Jahr liegt der Fokus auf Physik – Energie, KI und Quantenphysik.
Dr. Philip K. Schwartz ist von der Fakultät für Mathematik und Physik der LUH für die Teilnahme nominiert worden. Der Weg zur Tagung ist äußerst anspruchsvoll. Die Bewerberinnen und Bewerber durchlaufen ein mehrstufiges internationales Auswahlverfahren, an dem rund 140 Wissenschaftsakademien, Universitäten, Stiftungen und forschende Unternehmen beteiligt sind. Bewerberinnen und Bewerbern der LUH gelingt es längst nicht in jedem Jahr, einen Zuschlag zu erhalten.
Der theoretische Gravitationsphysiker Schwartz forscht und lehrt seit 2020 als Postdoc an der LUH. Als Doktorand war er zuvor bereits seit 2016 an der Leibniz Universität. Er promovierte zum Thema „Post-Newtonian Description of Quantum Systems in Gravitational Fields“.
Während der 73. Lindauer Nobelpreisträgertagung treffen mehr als 630 Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler unter 35 Jahren, die aus 90 Ländern kommen, auf etwa 35 Nobelpreisträgerinnen und –träger – darunter in diesem Jahr Anne L’Huillier, Nobelpreisträgerin für Physik 2023. Zum ersten Mal in Lindau dabei sind zudem die Nobelpreisträger Alain Aspect und Anton Zeilinger (Physik 2022), Didier Queloz (Physik 2019), Saul Perlmutter (Physik 2011) und Richard Henderson (Chemie 2017). Seit der ersten Tagung im Jahr 1951 haben mehr als 35.000 Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler an den Lindauer Tagungen teilgenommen.
09.07.2024: Künstliche Intelligenz – Game Changer in Wissenschaft und Forschung?
Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen sind, teils unbemerkt, in viele Lebensbereiche eingezogen. Sprachassistenten wie Alexa oder Siri kennen wir schon länger, die automatische Gesichtserkennung ist bei den neuesten Smartphones bereits Standard. KI ist da.
Unzählige Services werden durch KI ermöglicht, sei es beim online-shopping, der personalisierten Werbung, bei Suchmaschinen, digitalen Assistenzen, dem automatisierten Übersetzen, im Smart Home, dem autonomen Fahren, der personalisierten Medizin, der Navigation, der intelligenten Produktion und vielem mehr. Der Fortschritt ist einerseits faszinierend, sorgt aber andererseits auch für Unsicherheit und Misstrauen. Kritiker von KI warnen vor Vertrauensverlust und Demokratiegefährdung zum Beispiel durch eine Flut von automatisierten Fake News. KI wird ganze Berufsfelder umpflügen und auch Jobverluste drohen.
Auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz Universität sind sich sowohl der Risiken als auch die Potenziale bewusst, die entstehen, wenn neue Technologien in ihren Grundlagen erforscht und weiterentwickelt werden und schließlich zur Anwendung führen. Alle Wissenschaftsdisziplinen werden durch KI beeinflusst und verändert. In diesem Unimagazin haben sich alle Fakultäten der Leibniz Universität zu diesem Thema geäußert – die Autorinnen und Autoren zeigen ihre Expertise auf ganz unterschiedlichen Feldern und berichten über ihren Einsatz, ihre Erfahrungen und ihre Visionen von KI.
Das Heft findet sich hier zum Download:
https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin
Das Unimagazin gibt es auch in einer App der Leibniz Universität für das Smartphone oder Tablet. Dort finden Sie die Berichte in angepasstem Format, auch das Lesen im Browser ist möglich. Hier können Sie sich die Anwendung im App Store von Apple sowie im Google Play Store laden.
Es kann auch als gedrucktes Exemplar unter alumni@zuv.uni-hannover.de bestellt werden.
09.07.2024: Papierbrücke, Tauchboot und Kettenreaktion – kreative Köpfe messen sich in Hannover
Physik spielerisch erleben – das bietet der Schülerwettbewerb „exciting physics“, der im Rahmen des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ im September in Hannover stattfindet: Wie baut man eine Papierbrücke, die ein Kilogramm Gewicht trägt? Wie muss eine Konstruktion beschaffen sein, die ein rohes Ei beim Aufprall schützt? Und wie ein Tauchboot, das selbstständig ab- und nach einer definierten Zeit wieder auftaucht? Mit diesen und weiteren spannenden Aufgaben beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „exciting physics“ – von der ersten Idee bis zu ihrer kreativen Umsetzung.
Einzelpersonen und Teams aus bis zu fünf Schülerinnen und Schülern ab der fünften Jahrgangsstufe sind herzlich eingeladen, ihre in der Schule oder zu Hause entwickelten Projekte in der Landeshauptstadt zu präsentieren. Eine Fachjury wird die Arbeiten bewerten und hochwertige Preise vergeben. Präsentiert und prämiert werden die Wettbewerbsbeiträge vom 25. bis 27. September 2024 auf dem Ernst-August-Platz in Hannover, Anmeldungen sind noch bis zum 31. August unter www.exciting-physics.info möglich.
Der Schülerwettbewerb wird traditionell als Teil des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ ausgetragen. Das Festival macht in der Woche vom 23. bis 28. September 2024 in der Landeshauptstadt Hannover Station. Auf dem Ernst-August-Platz vor dem Hauptbahnhof können Interessierte in einer großen Ausstellung überraschende Effekte und neue Entwicklungen von der Atom- bis zur Astrophysik erforschen. Für Kinder und Jugendliche gibt es dort Mitmach-Experimente und Bühnenshows. Ein vielfältiges Vortragsprogramm ergänzt das Festival, das die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) und die Leibniz Universität Hannover mit ihren beiden Exzellenzclustern, PhoenixD und QuantumFrontiers, veranstalten und das von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung in besonderem Maße unterstützt wird. Der Eintritt zu allen Festival-Angeboten ist kostenlos. Einige Angebote, wie Vorträge für Schulklassen, erfordern eine vorherige, kostenlose Anmeldung unter www.highlights-physik.de.
Unter diesen Aufgaben können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schülerwettbewerbs exciting physics in diesem Jahr wählen:
Papierbrücke: Ziel der Aufgabe ist es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier, Bindfaden und Klebstoff eine möglichst leichte Brücke zu bauen, die eine Distanz von einem Meter überspannt und dabei ein in ihrer Mitte platziertes Gewicht von einem Kilogramm tragen kann.
Sisyphus: Hier soll ein „Sisyphus“-Modell konstruiert werden, das eine Getränkedose eine ein Meter lange schiefe Ebene hochrollen kann, wobei der Antrieb frei wählbar ist, aber nicht größer als ein DIN-A4-Blatt sein darf. Der Neigungswinkel der Ebene wird zunehmend gesteigert, bis der Wettbewerbsbeitrag feststeht, der den höchsten Winkel meistert.
Kettenreaktion: Ziel der Aufgabe ist es, eine Kettenreaktion zu entwerfen und zu konstruieren, die aus der phantasievollen Kombination möglichst vieler sich nacheinander auslösender physikalischer Effekte besteht. Dabei sollten mindestens drei dieser Effekte das Thema „Licht und Photonen“ veranschaulichen.
Crashtest: Beim „Crashtest“ gilt es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier und Klebstoff ein möglichst leichtes Modell einer „iZelle“ mit Knautschzone zu bauen. Ein sich im Inneren der Zelle befindliches rohes Ei darf beim Aufprall der Konstruktion aus unterschiedlichen Höhen nicht beschädigt werden.
Tauchboot: Ziel ist es, ein Tauchboot zu bauen, das ohne Fernsteuerung auf den Grund eines ca. 40 cm tiefen Bassins sinkt und dort für möglichst genau zwei Minuten verweilt. Danach soll das U-Boot ohne Einwirkung von außen selbstständig wieder auftauchen.
Frequenznormal: Bei dieser Aufgabe soll eine Apparatur gebaut werden, die – einmal in Gang gesetzt – einen beliebigen Vorgang mit einer Dauer von 10 Sekunden periodisch wiederholt. Es dürfen keine Uhren oder Oszillatoren zur Stabilisierung dieses Vorgangs verwendet werden.
Weitere allgemeine Informationen zum Wettbewerb und zur Anmeldung finden alle Interessierten unter: www.exciting-physics.info.
11.06.2024: Richtfest beim Forum Wissenschaftsreflexion
Im Frühjahr 2023 haben die Rohbauarbeiten für den Forschungsbau Forum Wissenschaftsreflexion der Leibniz Universität Hannover (LUH) begonnen. Am heutigen Mittwoch wurde – elf Monate nach der Grundsteinlegung im Juli 2023 – Richtfest in der hannoverschen Nordstadt gefeiert. Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping, die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer des Forschungsbaus, das verantwortliche Architekturbüro, Mitarbeitende des Gebäudemanagements der LUH und zahlreiche Gäste waren dabei, als der Polier die Richtkrone an dem Rohbau hochzog.
Das neue Gebäude wird direkt an das bestehende LUH-Gebäude Im Moore 21 angebaut. Der Innenausbau beginnt in diesen Tagen, die Fertigstellung des Forschungsbaus ist für Herbst 2025 geplant. Die Kosten werden rund 19,3 Millionen Euro betragen, von denen das Land knapp zwölf Millionen Euro trägt, davon rund 9,6 Millionen Euro aus dem Programm „zukunft.niedersachsen“; der Bund übernimmt rund 7,3 Millionen Euro.
„Die Leibniz Universität gewinnt mit dem Forum Wissenschaftsreflexion an internationaler Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit und dies wird sich auch positiv auf den Standort Hannover auswirken“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping. Der Neubau sei ein nach außen sichtbares Zeichen, dass die LUH nicht nur ein starkes technisch-naturwissenschaftliches Profil habe, sondern mit der Wissenschaftsreflexion auch einen weithin sichtbaren Forschungsschwerpunkt in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Die Sprecherin des Forums Wissenschaftsreflexion, Prof. Dr. Eva Barlösius (Institut für Soziologie und Leibniz Center for Science and Society), erläuterte: „Wir sind dem gesamten Bau-Team dankbar für die schnelle Erstellung des Rohbaus. Wir, die künftigen Nutzenden, blicken mit großer Vorfreude auf den Einzug im kommenden Jahr. Denn: Das Forum Wissenschaftsreflexion wird unsere Forschungs- und internationalen Kooperationsmöglichkeiten grundlegend verbessern.“
Der Neubau wurde von Michel+Wolf Architekten (Stuttgart) entworfen und hat eine Nutzungsfläche von gut 2.100 Quadratmetern mit Raum für interdisziplinäre Forschung, einer Wissenswerkstatt mit innovativer Forschungsinfrastruktur, Begegnungsorten und Veranstaltungsräumen für wissenschaftliche Konferenzen bieten. Er wird im Sinne der Nachhaltigkeit nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert.
An keiner anderen Universität in Deutschland existieren vergleichbar viele Professuren in den Themengebieten Wissenschafts- und Hochschulforschung – an der LUH sind es rund 20. Beteiligte Disziplinen sind Philosophie, Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Politik- und Rechtswissenschaften. In dem Forschungsbau werden die bislang auf unterschiedliche Universitätsstandorte verteilten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter einem Dach zusammenarbeiten.
11.06.2024: Mit Matrix Evolution zu langlebigen Implantaten
Menschen werden immer älter. Nicht zuletzt deswegen gewinnen regenerative Therapien und langlebige Implantate zunehmend an Bedeutung. Um Komplikationen wie Entzündungen oder Infektionen zu vermeiden, ist ein besseres Verständnis von Gewebestrukturen und der Nutzbarkeit von Biomaterialien notwendig. Matrix Evolution, ein interdisziplinärer Verbund von Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Fachbereichen der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), will dazu beitragen, dass künftig komplexere Biomaterialien entwickelt und insbesondere in der regenerativen Medizin sowie der Implantatforschung eingesetzt werden können. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Forschungsvorhaben mit rund 1,5 Millionen Euro.
Biomaterialien, wie Implantate oder andere Konstrukte, die in den Körper eingesetzt werden, spielen eine Schlüsselrolle für den Ersatz verloren gegangener Gewebe und Organe. Die biophysikalischen und biochemischen Eigenschaften von Materialien erschaffen spezifische zelluläre Milieus, die maßgeblich Zellverhalten und -funktion beeinflussen. Eine breite Palette an natürlichen und synthetischen Stoffen wird zurzeit im Bereich der regenerativen Medizin (z.B. Tissue Engineering) und Implantatforschung eingesetzt oder für die Anwendung erforscht. Obwohl diese Biomaterialien wichtige Anforderungen wie Biokompatibilität, Abbaubarkeit oder mechanische Stabilität bereits erfüllen, stellen sie letztendlich häufig stark vereinfachte Nachbildungen der extrazellulären Matrix (EZM) dar.
Die EZM ist die Substanz, in die die Zellen in natürlichen Geweben eingebettet sind. Sie weist eine komplex zusammengesetzte und hierarchische Struktur auf, die Gewebeeigenschaften und -funktionen maßgeblich mitbestimmt. Sie ist darüber hinaus hochdynamisch und wird in physiologischen Prozessen umgebaut und angepasst. Heutige in der regenerativen Medizin und Implantatforschung eingesetzte Materialien bleiben hinter der Komplexität der natürlichen Matrix, die sie ersetzen sollen, weit zurück, was ihre Funktionalität erheblich einschränkt. Daher werden dringend Biomaterialien benötigt, die die natürliche Matrix hinsichtlich ihrer hierarchischen Strukturierung, Komplexität und Dynamik nachahmen und so den Aufbau von definierten, bioresponsiven Architekturen von der Nano- bis hin zur 3D-Makroebene im Labor ermöglichen. Neue, bioinspirierte Matrixmoleküle und -materialien könnten zu einer Evolution der Matrix in der Gewebemodellierung führen, mit erheblichen Vorteilen für alle Bereiche der regenerativen Medizin und klinischen Forschung.
Um dieses Ziel zu erreichen, umfasst das Projekt breites Spektrum von Aktivitäten, von der Erforschung der EZM Struktur, über die Produktion von EZM-Bausteinen, die Verfeinerung der Strukturen, das Überwachen des Zellverhaltens und die in silico Modellierung bis hin zur Anwendung im medizinischen Bereich. Für diese interdisziplinäre Herangehensweise ist der Projektleiterinnen-Verbund aus den Disziplinen Zellbiologie/Biophysik, Technischer Chemie, Polymerchemie, Biotechnologie, Bioinformatik und Zahnmedizin/Mikrobiologie exzellent ausgewiesen. In der Initiative Matrix Evolution werden sechs Gruppen das Thema eng miteinander verzahnt aus unterschiedlichen Perspektiven untersuchen. Die Erkenntnisse des Verbundes werden zunächst für die Implantatforschung eingesetzt und sollen langfristig zu einer Evolution verwendeter Matrizes in der regenerativen Medizin beitragen. Gleichzeitig mit dem Forschungsvorhaben wollen die beteiligten Forscherinnen zusammen mit anderen Forschungsverbünden am Standort, wie dem Sonderforschungsbereich SIIRI, ein niedersächsisches Frauen-in-der-Wissenschaft-Netzwerk aufbauen, das voraussichtlich zum Herbst 2024 offiziell an den Start gehen soll.
03.06.2024: Helmholtz-Preis für die Entwicklung neuartiger Hautkrebsdiagnostik
Hautkrebserkennung ohne Gewebeprobe und Skalpell, sondern schmerzfrei per Scan von außen: Das ist die Vision eines gemeinsamen Forschungsteams der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Universitätsmedizin Rostock. Dem Team ist es nun gelungen, mittels dreidimensionaler Bildgebung eine frühe und sichere Diagnose von bösartigen Hautveränderungen zu ermöglichen. Für ihren Hautkrebsscanner haben die Gruppen um Prof. Dr. Bernhard Roth (LUH, Hannoversches Zentrum für Optische Technologien und Exzellenzcluster PhoenixD) und Prof. Dr. Steffen Emmert (Universitätsmedizin Rostock) jetzt den Helmholtz-Preis 2024 erhalten. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird für Präzisionsmessungen in der Grundlagenforschung und in der angewandten Messtechnik verliehen.
Das interdisziplinäre Team aus der Physik und der Medizin konnte in mehrjähriger gemeinsamer Arbeit ein System zur dreidimensionalen Abbildung der Hautstruktur inklusive Bestimmung der so genannten Invasionstiefe sowie der Gut- oder Bösartigkeit von Hautläsionen entwickeln. Bislang ist es im medizinischen Alltag notwendig, eine Gewebeprobe chirurgisch zu entnehmen und sie histologisch zu untersuchen, um insbesondere den schwarzen Hautkrebs (Melanom) zu diagnostizieren. Das neue System macht eine nicht-invasive Melanom-Diagnostik möglich – schnell und per Laserscan von außen.
Vier verschiedene Messverfahren wurden dazu in einem Messgerät miteinander kombiniert: die optische Kohärenztomographie (OCT), die Raman-Spektroskopie (RS), die photoakustische Tomographie (PAT) sowie die Hochfrequenz-Ultraschall-Bildgebung (US). Das im Wesentlichen laserbasierte System ermöglicht Messungen unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Expositionsgrenzwerte für die humane Haut und wurde in prä-klinischen Studien an mehreren Dutzend Patientinnen und Patienten erprobt. Sobald diese erste Datenbasis groß genug ist, wird eine KI-Software trainiert, um die Hautveränderungen im klinischen Umfeld in Echtzeit diagnostizieren zu können. Als Nächstes stehen dann die notwendigen, mehrjährigen klinischen Studien an. Ziel ist es, das System zu etablieren und es als Medizinprodukt zu zertifizieren, so dass es in absehbarerer Zeit in der Praxis eingesetzt werden kann. Je früher der schwarze Hautkrebs entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen: Im Frühstadium erkannt, überleben mehr als 90 Prozent der Betroffenen die ersten fünf Jahre nach Behandlungsbeginn. Dazu soll der neue Laserscanner einen wertvollen Beitrag leisten.
Prof. Dr. Bernhard Roth forscht mit seiner Gruppe bereits seit vielen Jahren zur optischen Detektion von Hautkrankheiten und zur integrierten Sensorik in den Lebenswissenschaften. Er leitet zudem die Arbeitsgruppe Präzisionsmetrologie im Exzellenzcluster „PhoenixD: Photonics, Optics, Engineering - Innovation across Disciplines“ der LUH, in dem an digitalen Optiken der Zukunft geforscht wird.
03.06.2024: Leibniz Campus Lecture: 75 Jahre Grundgesetz
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) lädt im Rahmen der Leibniz Campus Lecture ein zum öffentlichen Vortrag „75 Jahre Grundgesetz - Wie schützen wir unsere freiheitlich-demokratische Ordnung?“. Referent ist Peter Müller, ehemals Ministerpräsident und Justizminister des Saarlandes sowie Richter am Bundesverfassungsgericht. Die Begrüßung und Moderation übernimmt Universitätspräsident Prof. Dr. iur. Volker Epping. Die Leibniz Campus Lecture ist Teil des Veranstaltungsprogramms der Leibniz Universität Hannover im Wissenschaftsjahr „Freiheit“.
Die Leibniz Campus Lecture findet statt am Mittwoch, den 12. Juni 2024, um 18 Uhr im Lichthof des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1, 30167 Hannover). Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter: www.uni-hannover.de/lcl-anmeldung
Am 8. Mai 1949 wurde im Parlamentarischen Rat das Grundgesetz als „vorläufige Teilverfassung Westdeutschlands“ beschlossen. Der Vortrag zeichnet die Entstehung des Grundgesetzes nach und thematisiert dessen Beständigkeit und Belastbarkeit trotz seiner provisorischen Anlage. Er zeigt die zentralen Grundentscheidungen im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung auf und setzt sich mit der identitätsbildenden Gegenbildlichkeit zum Nationalsozialismus auseinander. Angesichts der jüngeren Entwicklung wird insbesondere das Problem der „wehrhaften Demokratie“ (Parteiverbot, Vereinsverbot, Grundrechtsverwirkung) erörtert. Abschließend werden die wesentlichen Änderungen und Fragen der Weiterentwicklung und Reform des Grundgesetzes behandelt.
03.06.2024: Was fliegt denn da? Kostenlose App ermöglicht Laien Bestimmung von Marienkäfern
Marienkäfer gelten schon seit dem Mittelalter als Glücksbringer und sind als Schädlingsbekämpfer im Garten sehr beliebt. Doch in den vergangenen Jahren hat die Anzahl der heimischen Marienkäfer abgenommen und sie sind vom Aussterben bedroht. Eine der Hauptursachen stellt der asiatische Marienkäfer dar, der seit 2002 durch sein massenhaftes Auftreten zu einem der häufigsten Marienkäfer in Deutschland geworden ist. Anders als sein heimischer Verwandter ist er größer und stärker und hat hier keine Feinde in der Natur. Heimische Marienkäfer werden dagegen von anderen Insekten gefressen oder durch Raubparasiten getötet. Aber woran erkennt man, welche Marienkäferarten heimisch und welche zugewandert sind?
Wer schon immer wissen wollte, welche Art von Marienkäfer man gefunden hat und welche Besonderheiten sie auszeichnen, kann das ab sofort per App erfahren. Im Rahmen des Projektes „ID-Logics“ steht jetzt eine neue Bestimmungs-App „Marienkäfer“ für alle 52 europäischen Marienkäfer zum kostenlosen Download bereit. Entwickelt wurde sie von Prof. Dr. Denis Messig, Geschäftsführender Leiter der Didaktik der Naturwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, und Prof. Dr. Jorge Groß, Professor für Didaktik der Biologie an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Mithilfe der App können Nutzerinnen und Nutzer alle Marienkäfer-Arten einfach und sicher bestimmen und bekommen zudem biologische Hintergrundinformationen.
Mit der neuen Ergänzung zur Bestimmung für Marienkäfer wagt sich das Entwicklungsteam nun auch an komplexere Artengruppen: „Die Käferbestimmung mit bisherigen Mitteln war etwas für Fachexpertinnen und -experten. Eine Bestimmung ohne biologische Ausbildung war bislang kaum möglich“, erläutert Denis Messig von der Universität Bamberg. „Wir sind sehr stolz, unser Wissen mithilfe der App nun auch Laien zugänglich zu machen. Besonders in der Welt der Insekten gibt es viele spannende Zusammenhänge, die es zu entdecken gilt. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen!“ Die App „ID-Logics“ richtet sich zwar vor allem an interessierte Laien; sie soll aber auch fortgeschrittenen Naturfreunden eine gute Unterstützung bieten. Die App besitzt eine eigene Logik und ist fehlertolerant, sodass die Bestimmung der Marienkäfer anhand von leicht zu erkennenden Merkmalen stark vereinfacht wird. Zudem helfen ausführliche Beschreibungen, aufwendig produzierte Videos und zahlreiche Bilder in die Glückskäfer-Gruppe einzutauchen.
Die Grundlagen dieser neuartigen App wurden von der LUH um Jorge Groß in Kooperation mit Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern und der Firma Initree entwickelt. Sie enthält bereits mehrere, überwiegend kostenfreie Bestimmungshilfen, zum Beispiel für Ameisen, Bäume und Sträucher, Wildblumen, Hummeln, Eulen oder auch Amphibien und Reptilien. „Mit der App wollen wir einen Beitrag für den Naturschutz leisten und Laien mithilfe digitaler Medien für die Natur begeistern“, sagt Groß. „Mit der App ist es nun ganz einfach, Marienkäfer zu bestimmen und alle Interessierten dabei zu unterstützen, neue Artengruppen zu erschließen und diese auch zu melden.“ Die von Laien bedienbare App hilft, Informationen zu unterschiedlichsten Marienkäferarten und ihrer jeweiligen Biologie zu erhalten und so zum Erhalt der Tiere beizutragen.
Besitzerinnen und Besitzer eines Smartphones oder Tablets können die kostenlose App „ID-Logics“ ab sofort für Android- oder Apple-Betriebssysteme kostenlos herunterladen. Die Bestimmungs-App für Marienkäfer ist ebenfalls kostenfrei.
Links zur kostenlosen App:
https://apps.apple.com/de/app/id-logics/id1309493227
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.initree.idlogics&hl=de
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03.06.2024: Forschung für die genauesten Messgeräte der Welt
Noch immer sind grundlegende Fragen der Physik offen. Woraus ein Großteil des Universums besteht ist unklar, denn die rätselhafte dunkle Materie konnte bislang nicht aufgespürt werden. Den bekannten Naturgesetzen zufolge müsste sie jedoch existieren, um das Universum zusammenzuhalten. Die Theorien zu Gravitation und Quantenmechanik sind zwar in sich schlüssig und etabliert, können bisher aber nicht in einer einheitlichen Formel vereint werden. Im Sonderforschungsbereich DQ-mat kooperieren mehr als 60 Physikerinnen und Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, um ihren Teil zur Beantwortung dieser und anderer fundamentaler Fragen beizutragen. Sie bringen komplexe Quantenphysik und hochpräzise Messverfahren zusammen, um neuartige Quantensensoren für extrem genaue Messgeräte zu entwickeln. Seit dem Start des Verbunds im Jahr 2016 hat er sich zum deutschen Zentrum für Quantenmetrologie entwickelt und ist auch weltweit führend auf diesem Gebiet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt eine Verlängerung um weitere vier Jahre bewilligt und fördert den Sonderforschungsbereich mit rund 10 Millionen Euro.
„Ich freue mich sehr über die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs DQ-mat und danke den beteiligten Forschenden für ihr großes und dauerhaftes Engagement“, sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover. „Dieser Erfolg trägt zur Stärkung des Forschungsschwerpunkts Quantenoptik und Gravitationsphysik an unserer Universität bei, er vertieft die guten und gewachsenen Beziehungen zwischen den Partnern Leibniz Universität, PTB und DLR-SI und er kann unterstützend für den Folgeantrag unseres Exzellenzclusters QuantumFrontiers wirken.“
“Wir freuen uns außerordentlich über diese Bestätigung unserer Arbeit, denn wir sind an einem ganz spannenden Punkt”, sagt Piet Schmidt, Physikprofessor an LUH und PTB und Sprecher des Sonderforschungsbereichs. „Wir wissen, dass im großen physikalischen Bild etwas fehlt und wir können mit unseren Experimenten und den zugehörigen theoretischen Grundlagen im Sonderforschungsbereich wirklich dazu beitragen, diese Lücken zu schließen.“ DQ-mat vereint Experten aus den Bereichen Metrologie und Quantenoptik sowie aus der Vielteilchenphysik und der Quanteninformation und schafft so eine einzigartige Kombination.
Schon jetzt gehören die Messinstrumente der DQ-mat Forschenden zu den genauesten der Welt. Doch um der Lösung der großen Fragen der Physik näher kommen zu können, benötigen sie noch einmal deutlich genauere Geräte. Im Sonderforschungsbereich entwickeln sie daher die nächste Generation von Quantensensoren für noch sensiblere, schnellere und höher aufgelöste Messgeräte wie Atomuhren oder Atominterferometer. In Verbindung mit Methoden der Quantentechnologie wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so das volle Potenzial der Quantenmechanik in Präzisionsmessungen ausschöpfen. Ihr Ziel sind bis zu hundertfach genauere oder schnellere Messungen.
Wichtige Erfolge haben die Forschenden bereits in der jetzt endenden zweiten Förderperiode verbucht. So konnten sie in diesem Frühjahr den Atomkern des Elements Thorium-229 zu einem Quantensprung anregen. Was unspektakulär klingt, war Forschenden jahrzehntlang nicht gelungen und ist ein wissenschaftlicher Durchbruch. Er öffnet die Tür für neuartige Atomkern-Uhren, die noch einmal deutlich genauer sein könnten als heutige Atomuhren. Auf der Suche nach dunkler Materie haben DQ-mat Forschende kürzlich die bisher genaueste Suche nach ultraleichten dunkle Materie-Teilchen realisiert. Auch wenn noch kein entsprechender Nachweis gelungen ist, ihre Beschaffenheit konnte damit weiter eingegrenzt werden. DQ-mat Experimente reichten sogar bis zur Internationalen Raumstation. Dort waren sie im vergangenen Jahr an der erstmaligen Erzeugung einer Quantengas-Mischung beteiligt, die aus zwei Arten von Atomen besteht. Damit entstehen völlig neue Möglichkeiten, bisher nur auf der Erde verfügbare Quantentechnologien ins All zu bringen aber auch, um etwa Einsteins Äquivalenzprinzip zu testen. Insgesamt haben die Forschenden ihre Ergebnisse in mehr als 170 wissenschaftlichen Veröffentlichungen publiziert, über einhundert Fachvorträge gehalten und 25 Workshops und Konferenzen organsiert.
Der Sonderforschungsbereich 1227: Designte Quantenzustände der Materie (DQ-mat) - Herstellung, Manipulation und Detektion für metrologische Anwendungen und Tests fundamentaler Physik ist an der Leibniz Universität Hannover angesiedelt. Verbundpartner ist das nationale Metrologieinstitut Deutschlands, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, sowie in der dritten Förderperiode auch das DLR-Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik in Hannover. Die dritte und letzte Förderperiode läuft bis Ende Juni 2028.
03.06.2024: Die „Salzgärten“ des Wattenmeeres
Können Salzwiesen im Wattenmeer der ökologischen Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung standhalten? Forschende aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark wollen gemeinsam der Frage nachgehen, in welchem Maße diese für den Küstenschutz äußerst wichtigen Ökosysteme in der Lage sind, dem zunehmenden ökologischen Druck zu begegnen.
Salzwiesen im Übergangsbereich zwischen Land und Meer sind wertvolle Pufferzonen, die die Energie der Wellen abschwächen und somit die Erosion und Überflutung der Küstengebiete verringern können. Dadurch tragen Salzwiesen wesentlich zum Küstenschutz bei und sind außerdem ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, die nur in diesem Ökosystem vorkommen. Auch als Kohlenstoffspeicher erfüllen sie eine wichtige Funktion. Doch können Salzwiesen unter zukünftigen klimatischen Bedingungen überleben? Können sie unter den neuen Randbedingungen mit steigenden Meeresspiegeln und höherer CO2-Belastung weiterhin ihrer Küstenschutzfunktion nachkommen?
Das Forschungsvorhaben SALTGARDEN untersucht, inwieweit die Erhaltung und Förderung der Biodiversität in Salzwiesen ein wesentlicher Bestandteil einer Lösungsstrategie für die so genannte ökologische Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung sein kann. In dem von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie dem Niederländischen Forschungsrat (NWO) geförderten Projekt haben sich deutsche, niederländische und dänische Forschungseinrichtungen zusammengetan. Die Projektleitung liegt beim Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der Leibniz Universität Hannover (LUH) (PhD Maike Paul und Dr. Dorothea Bunzel), die Co-Sprecherschaft hat die niederländische Universität Twente (Erik Horstmann). Die LUH war bereits an vorangegangenen Forschungsvorhaben zu Salzwiesen beteiligt, die bereits erste vielversprechende Ergebnisse zur Widerstandskraft dieser Ökosysteme geliefert haben.
Betrachtet man die Salzwiesen an der Schnittstelle zwischen Land und Meer genauer, wird deutlich, dass es sich bei den meisten Salzwiesenflächen um kultivierte und zumeist unterhaltene Landschaften handelt. Sie werden mit einem starken Fokus auf ihren weidewirtschaftlichen und küstenschutztechnischen Nutzen bewirtschaftet. Auch die künstliche Entwässerung des Deichvorlands – mit dem ursprünglichen Zweck der Landgewinnung – ist eine gängige Praxis. Zwar wurden viele Nutzungsformen in den letzten Jahrzehnten reduziert oder eingestellt, trotzdem sind viele der künstlichen Landschaftsstrukturen noch heute deutlich erkennbar. Dadurch ist die natürliche Biodiversität der Salzwiesen nachhaltig beeinträchtigt. Dabei sind es gerade die biologische Artenvielfalt und die Vegetationsdynamiken einer Salzwiese, die die wesentlichen Ökosystemprozesse steuern und somit die Grundvoraussetzung für die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit dieser Küstenökosysteme darstellen. Vor diesem Hintergrund erscheinen die kultivierten Salzwiesenlandschaften als anfällig gegenüber den zunehmenden Einflüssen der ökologischen Krise.
Das SALTGARDEN Konsortium will mit Laborversuchen und Felduntersuchungen sowohl die Grenzen der Belastbarkeit von Salzwiesen unter hydrodynamischen Einflüssen wie Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten bewerten als auch die Reaktion von Salzwiesenpflanzen auf veränderte klimatische Bedingungen wie Hitze- und Trockenstress untersuchen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt stellt zudem die Untersuchung der Anreicherung von Schadstoffen, zum Beispiel durch Mikroplastik- und Nährstoffeinträge, dar. Das Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der LUH hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Widerstandsfähigkeit von echten, im Wattenmeer extrahierten Salzwiesen unterschiedlicher Struktur und Qualität der Diversität im institutseigenen Wellenbecken zu untersuchen.
In enger Zusammenarbeit mit Landesbetrieben und Verwaltungen, NGOs und lokalen Interessenvertretern der drei Nordseeanrainerstaaten will das SALTGARDEN-Forschungsteam Strategien für ein nachhaltiges Salzwiesenmanagement entwickeln. Diese Strategien sollen auf den Grundprinzipien des so genannten naturnahen Gärtnerns (Nature-based Gardening, NbG) basieren. Ziel ist es, den Wert biodiverser und dynamischer Küstenökosysteme besser zu verstehen, Sensitivitäten zu quantifizieren und daraus zukunftsfähige Vorlandmanagementstrategien auf sozial-politischer Ebene zu etablieren.
SALTGARDEN ist eines von fünf geförderten Forschungsprojekten zum Thema „Internationale Wattenmeerforschung: Komplexe Belastungen des Wattenmeeres verstehen und Handlungsoptionen entwickeln“. Das SALTGARDEN Konsortium erhält 2,8 Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren.
03.06.2024: Gastprofessorin Gender & Diversity an der Juristischen Fakultät
Gender- und Diversitythemen haben an der Leibniz Universität Hannover (LUH) in vielen Disziplinen eine langjährige Tradition. Um aber die interdisziplinäre Perspektive zu stärken und eine breite Verankerung in den Fakultäten zu initiieren, gibt es seit 2011 die Gastprofessur Gender & Diversity. Die Gastprofessur vermittelt aktuelle Forschungsstandards der Geschlechter- und Diversityforschung, auch in den Fächern, die bisher keinen ausgewiesenen Schwerpunkt in diesem Bereich haben. Zum Sommersemester 2024 hat Prof. Dr. Berit Völzmann die Gastprofessur für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Geschlechter- und Diversityforschung an der Juristischen Fakultät angetreten.
Prof. Dr. Berit Völzmann ist habilitierte Rechtswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt auf Geschlechter- und Diversityforschung, insbesondere im Bereich des Öffentlichen Rechts. Ihre Forschungsinhalte umfassen Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Medienrecht und Recht der Digitalisierung, Rechtsphilosophie, Antidiskriminierungsrecht und Legal Gender Studies. Ihre Dissertation zum Thema „Geschlechtsdiskriminierende Wirtschaftswerbung“ wurde mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Preis des Deutschen Juristinnenbundes (djb) ausgezeichnet. Von 2016 bis 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Öffentliches Recht der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. h.c. Ute Sacksofsky veröffentlichte sie 2018 ein Gutachten zur Frauenförderung in der Wissenschaft durch Professorinnenprogramme.
Nach ihrer Habilitation im Jahr 2023 (mit einer Arbeit zum Funktionswandel des Verwaltungsprozesses) übernahm sie im Wintersemester 2023/2024 eine Vertretungsprofessur für den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie an der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Stefan Huster). Im März 2024 war sie als Sachverständige für eine Anhörung im Ausschuss für Verfassung und Recht, Europa, Demokratie und Gleichstellung des Sächsischen Landtags geladen. Berit Völzmann ist Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes (djb) und des Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2023 engagiert sie sich als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von GeStiK (GENDER UND QUEER STUDIES an der Universität zu Köln).
Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Gastprofessorin an der Leibniz Universität möchte Völzmann den Studierenden einen Einblick in den aktuellen Stand der Geschlechter- und Diversityforschung in der Rechtswissenschaft, insbesondere im Öffentlichen Recht geben und setzt sich dafür ein, dass interdisziplinäre Veranstaltungen angeboten werden, die auch für Studierende anderer Fachrichtungen zugänglich sind. Darüber hinaus ist es ihr ein Anliegen, den Austausch über Geschlechter- und Diversitybezüge des Rechts innerhalb der Fakultät aufrecht zu halten und diesen stärker in Forschungs- und Lehrgebieten zu berücksichtigen.
07.05.2024: Wirtschaftsempfang: WiDesign- und Medienstudiengänge der Hochschule Hannover veranstalten eine Werkschau
Vom 24. Mai bis 27. Mai öffnet die Hochschule Hannover die Türen des Design Centers auf der Expo Plaza und lädt herzlich ein. Die Ausstellung präsentiert über 200 Werke aller Design- und Medienstudiengänge auf einer Fläche von fast 5.000 Quadratmetern und ermöglicht so vielseitige Einblicke in das Studium an der Fakultät III – Medien, Information und Design.
Die Werkschau wird am Freitag, den 24. Mai, um 16 Uhr eröffnet: Neben der Ausstellung gibt es an diesem Tag einen Talk mit Philip Rudzinski, der sich nach seinem Modedesignstudium mit einem Denim-Label selbstständig gemacht hat sowie eine Modenschau des zweiten und dritten Semesters mit anschließender Party. Am Sonnabend und Sonntag sind die Türen von 10-19 Uhr geöffnet. Highlights sind unter anderem Workshops, experimentelle Performances, besondere Installationen, Kurzfilme im Kino sowie faszinierende Augmented Reality Projekte. Außerdem gibt es spannende Gastvorträge von Alumnis und etablierten Designer*innen, die wertvolle Einblicke in die Hochschul- und Arbeitswelt geben werden.
Am Montag, den 27. Mai dreht sich alles um die Studien- und Berufsinformation. Neben der Ausstellung und einem vielseitigen Workshopangebot wird von 10-16 Uhr zusätzlichen Schnupperunterricht angeboten, der Schüler*innen einen ersten Eindruck in den Hochschulalltag gibt. Um 11 und 13 Uhr werden die einzelnen Studiengänge und das Bewerbungsverfahren vorgestellt und anschließend durch die Werkstätten des Design Centers geführt.
Das Programm wächst täglich. Mehr unter www.f3.hs-hannover.de/werkschau.
03.05.2024: Ausstellung zeigt Bezüge zwischen Forschung und Freiheit
Im Leibniz Science Cube des Referats für Kommunikation und Marketing werden jeweils passend zum Thema des Wissenschaftsjahres Forschungsprojekte der Leibniz Universität Hannover (LUH) kommuniziert. Ab dem 15. Mai 2024 werden hier unter dem Titel „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ Forschungsthemen und -projekte präsentiert, die in inhaltlichen Bezügen zum Thema „Freiheit“ stehen. Auch die Gedanken von Gottfried Wilhelm Leibniz zur Freiheit und zum freien Willen werden thematisiert.
Gezeigt werden Exponate zu den Themen Cancel Culture, Demokratiebildung an Schulen, Energiespeicherung in Form von Wasserstoff, Erinnerung am Beispiel der innerdeutschen Grenze, freie Rede in Zeiten von Fake News und Populismus, Künstliche Intelligenz, neue Heilverfahren in der Biomedizintechnik und Leibniz‘ Gedanken zum freien Willen.
Der Leibniz Science Cube befindet sich im Sockelgeschoss des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1). Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie jederzeit zugänglich ist und individuell betrachtet werden kann.
Die Eröffnung der Ausstellung im Leibniz Science Cube findet statt im Rahmen des Vortrags „Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte“ am Mittwoch, 15. Mai 2024, um 18.30 Uhr. Um Anmeldung zu dieser Veranstaltung wird gebeten: www.uni-hannover.de/leibniz-science-cube. Unter diesem Link gibt es auch weiterführende Informationen zu den vorgestellten Forschungsprojekten.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit.
03.05.2024: CHE Hochschulranking: Spitzennoten für Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie
Mehrere Studiengänge an der Leibniz Universität Hannover (LUH) konnten im aktuellen CHE Hochschulranking eine hervorragende Bilanz erzielen. Die Ergebnisse des Rankings erscheinen heute im ZEIT Studienführer 2024/25 sowie unter heystudium.de/ranking. In den Fächern Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie konnten sich die LUH in zahlreichen Kategorien in der Spitzengruppe positionieren.
Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) beurteilen Studierende ihre Studienbedingungen an den Fakultäten. Zusätzlich werden Fakten zu Lehre und Forschung wie die Höhe der eingeworbenen Forschungsgelder oder die Ausstattung der Fakultät erfasst. Jedes Jahr wird ein Teil der Fächer neu bewertet. Für 2024 sind dies aus dem Studienangebot der LUH die Fächer Biochemie, Biologie/Biowissenschaften, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie und Sport/Sportwissenschaft. Erhoben wurden in dieser Runde außerdem die Fächer Medizin, Pflegewissenschaft, Pharmazie und Zahnmedizin, die aber nicht Teil des Studienangebots der LUH sind.
Herausragend in den Studierendenurteilen schneiden die Fächer Mathematik, Geographie und Geowissenschaften ab. Die Studierenden geben ihren Fakultäten Bestnoten mit sehr hohen Punktzahlen bei der Unterstützung im Studium, der Betreuung durch Lehrende, der Studienorganisation, beim Lehrangebot und bei der IT-Infrastruktur. Alle drei Fächer präsentieren sich zudem forschungsstark mit Spitzengruppenbewertungen bei den Veröffentlichungen pro Wissenschaftler/-in (Mathematik und Geographie) sowie der Anzahl der Promotionen pro Wissenschaftler/-in (Geographie und Geowissenschaften). Die Geowissenschaften sind außerdem besonders erfolgreich in der Drittmitteleinwerbung.
Auch die Studierenden der Fächer Biochemie und Biologie stellen ihrer Fakultät ein gutes Zeugnis aus. Bei den Studierendenurteilen landen die Fächer in der Studienorganisation und der Unterstützung im Studium in der Spitzengruppe. Die Biologie-Studierenden loben außerdem die gute Unterstützung bei Auslandsaufenthalten und die Möglichkeiten für Exkursionen.
Sehr erfreulich ist, dass sich die Studierenden der LUH über alle ausgewerteten Fächer hinweg mit der Studienorganisation und der Bibliotheksausstattung sehr zufrieden zeigen. Bei der Unterstützung am Studienanfang schneidet die LUH ebenfalls in allen Fächern gut ab (7-mal Spitzengruppe, 5-mal Mittelgruppe). Forschungsstark zeigen sich außerdem die Fächer Politikwissenschaft und Informatik mit sehr vielen Promotionen pro Professor/-in.
Im CHE Hochschulranking werden insgesamt mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum untersucht. Es ist mit rund 120.000 befragten Studierenden der umfassendste und detaillierteste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Alle Ergebnisse und weitere Informationen sind unter heystudium.de/ranking zu finden. Der ZEIT Studienführer 2024/25 ist ab Sonnabend, 4. Mai, für 11,95 Euro im Handel oder unter www.zeit.de/studienfuehrer erhältlich.
03.05.2024: Erfolg für die LUH im Programm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“
Mehrere Projekte unter Federführung beziehungsweise mit Beteiligung der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben den Zuschlag im Förderprogramm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“ des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung erhalten. „Wissenschaftsräume“ ist eine Förderlinie innerhalb des Programms zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der VolkswagenStiftung, bei der insgesamt 45,5 Millionen Euro an Kooperationsprojekte zwischen mindestens zwei niedersächsischen Hochschulen, zum Teil auch unter Beteiligung außeruniversitärer Einrichtungen, ausgeschüttet werden.
Die LUH hat die Sprecherschaft des Verbundprojekts „Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre“, gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Bei weiteren fünf bewilligten Kooperationsprojekten ist die LUH maßgeblich beteiligt.
Die geförderten Projekte:
Wissenschaftsraum Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre
Sprecherschaft: Leibniz Universität Hannover
Beteiligt: Technische Universität Braunschweig (kooperativ geführt: nach der Hälfte der Laufzeit wechselt die Sprecherschaft an die TU Braunschweig)
Fördersumme: 2,98 Millionen Euro
Die Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik und die damit verbundene stetige Steigerung der Leistungsfähigkeit hochintegrierter mikroelektronischer Komponenten sind essentiell für das Innovationspotenzial zukünftiger technologischer Entwicklungen. Mit der Einrichtung eines „Wissenschaftsraums“ mit dem Fokus auf Chiplet-basierte Systeme als Zukunftsthema der Mikroelektronik will der Verbund die Kompetenzen an den Standorten Hannover und Braunschweig bündeln. Ziel ist die gemeinsame Bearbeitung von Forschungsfragen zu Grundkomponenten heterogener Systeme sowie der Aufbau eines englischsprachigen Master-Studiengangs „Microelectronics“. Durch dieses Angebot will sich der „Wissenschaftsraum“ Mikroelektronik auch für Industrieunternehmen in Niedersachsen als starker Partner sowohl in Forschungsfragen als auch hinsichtlich der Qualifizierung von Fachkräften etablieren.
Weitere Verbundprojekte unter Beteiligung der LUH:
CoastAdapt – Wissens- und Innovationsökosystem Küsteningenieurwesen & Küstenforschung
Sprecherschaft: Technische Universität Braunschweig
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 3 Millionen Euro
Teaching Labs für die Analyse und Förderung von Core Teaching Practices
Sprecherschaft: Stiftung Universität Hildesheim
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, TU Braunschweig
Fördersumme: 2,97 Millionen Euro
Hannover-Hildesheim Urban Living Lab for Sustainability (HULLS)
Sprecherschaft: Hochschule Hannover
Beteiligt: HAWK, Universität Hildesheim, Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 2,81 Millionen Euro
Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation
Sprecherschaft: Leuphana Universität Lüneburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Universität Göttingen, Universität Vechta, TU Clausthal, Universität Osnabrück, Universität Oldenburg
Fördersumme: 2,43 Millionen Euro
ProSaDi – Provenienz- und Sammlungsforschung Digital
Sprecherschaft: Universität Oldenburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Leuphana Universität Lüneburg, Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg, Jade Hochschule, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Deutsches Schifffahrtmuseum, Bremerhaven
Fördersumme: 2,99 Millionen Euro
Mit dem Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ soll der Austausch in Forschung, Lehre und Transfer der niedersächsischen Hochschulen gestärkt werden. Ziel ist es, noch engere Formen der Zusammenarbeit zu finden und institutionelle Grenzen zu überwinden, um gemeinsam an entscheidenden Themen der Zukunft zu arbeiten. Bei der Auswahl spielten die Aktualität und der Innovationsgrad sowie die Verzahnung von Lehre, Forschung und die Praxistauglichkeit des vorgelegten Konzepts eine wichtige Rolle.
03.05.2024: Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Volkshochschule Hannover laden gemeinsam zur Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“ ein. An vier Abenden sprechen Professorinnen und Professoren aus der Philosophischen Fakultät, der Juristischen Fakultät sowie der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. Verbindendes Element ist das Thema des Wissenschaftsjahres „Freiheit“. Die Referentinnen und Referenten zeigen, wie sehr das Reflektieren über Freiheit in ihren verschiedenen Dimensionen ganz unterschiedliche Fachgebiete beeinflusst.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: www.uni-hannover.de/freiheit-im-wandel.
Die vier Termine im Überblick:
Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.30 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1 (Sockelgeschoss)
Grußwort Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH
Für die (geschichtswissenschaftliche) Demokratie- und Diktaturforschung ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Freiheit konstituierend. Dies gilt für die deutsche Teilungsgeschichte in ganz besonderem Maße. Der Vortrag setzt sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit diesen Themen auseinander und diskutiert anhand aktueller Forschungen und Projekte darin enthaltene Freiheitskonzepte. Im Rahmen des Vortrages wird zudem die Ausstellung „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ im Leibniz Science Cube eröffnet.
„Cancel Culture“: Neue Form der Zensur oder altbekannte Panik?
Montag, 27. Mai, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Seit einigen Jahren wird, in den Medien wie im Universitätsbetrieb, das Gespenst einer „Cancel Culture“ beschworen. Dies ist nicht neu, sondern ein Dauerbrenner der Multikulturalismusdebatte. Der Referent zeigt auf, warum fehl liegt, wer unterstellt, heute herrsche eine Zensur wie in autokratischen Systemen. Der Vortrag zeichnet aus der Perspektive der Zensurforschung die Diskursgeschichte der aktuellen medialen Panik nach und versucht, diese Aufregung als identitätspolitische Verteidigungshaltung einer unter Druck geratenen Gruppe zu erklären.
Künstliche Intelligenz: Wegbereiter oder Risiko für Freiheit?
Mittwoch, 5. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einem zentralen Thema entwickelt, besonders seit dem Aufkommen von Tools wie ChatGPT. Diese Systeme können menschliche Gesprächspartner imitieren und in Sekunden Texte oder Programmiercode generieren. Der Referent gibt einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der KI und erörtert den Einfluss generativer KI-Technologien auf die demokratische Gesellschaft. Dazu beleuchtet er Potenziale und Limitierungen aktueller KI-Systeme und diskutiert deren Risiken sowie Möglichkeiten für die Freiheit in Deutschland und weltweit.
Freie Meinungsäußerung: Wie steht es um das Grundrecht?
Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Das Thema des Vortrags ist die Kommunikationsfreiheit, insbesondere geht es der Referentin um die Frage, in welchem Verhältnis die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht stehen. Daher setzt sich sie sich auch – und mit Bezug auf aktuelle Entwicklungen auf dem Universitätscampus und in den sozialen Medien – mit dem Kampf um die Diskurshoheit auseinander. Zum Schluss widmet sie sich der Frage, ob und, wenn ja, wie Abwägungsentscheidungen überhaupt noch möglich sind, wenn mit „Absolutismen“ argumentiert wird.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit
15.04.2024: Land und Bund eröffnen Niedersachsen Standort für die Quantentechnologie-Industrie
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Am 10. April 2024 wurde in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien eröffnet: Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI). Auf rund 500 Quadratmetern neuer Büro- und Laborfläche treffen Startups, exzellente Forschungseinrichtungen und künftig auch etablierte Unternehmen zu einem kontinuierlichen Ideenaustausch aufeinander. Für einen starken Impuls in die Region bündelt der QVLS-HTI Förderungen von Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Land (Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) sowie die wissenschaftliche Expertise der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).
Durch eine initiale Förderung für Niedersächsische Hightech-Inkubatoren in Höhe von über 4 Millionen Euro sind bereits 11 Startups mit dem QVLS-HTI verbunden. In den ehemaligen Rolleiwerken knüpft der QVLS-HTI an eine lange industrielle Tradition an: Wo vor fast 100 Jahren weltberühmte Kameras vom Band gingen, arbeiten jetzt junge Talente wie die Ausgründung QUDORA, einem Spin-Off der PTB und der LUH, am Chip des Niedersächsischen Quantencomputers. Damit Startups wie QUDORA ihre technologische Reife demonstrieren können, hat der HTI 1,5 Millionen in die technische Ausstattung des Standorts investiert. Neben einem DeepTech-Makerspace inklusive 3D-Druckern liegt dabei ein Schwerpunkt auf empfindlichen quantenoptischen Experimenten.
Am konstanten Erfolg des QVLS HighTech-Inkubator sind zwei Großprojekte der niedersächsischen Allianz Quantum Valley Lower Saxony beteiligt. Förderungen von Land- und Bund greifen hier ineinander, um in einer forschungs- und wirtschaftsstarken Region das Zukunftspotenzial der Quantentechnologien zu heben:
Mit insgesamt 25 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm von des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung, wird das Projekt QVLS-Q1 zur Realisierung eines Quantencomputers für fünf Jahre bis zum Jahr 2025 unterstützt. Seit 2022 und bis zum Jahresende 2024 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die notwendigen Mittel für den QVLS-HTI bereit. Mit 4,1 Millionen Euro unterstützt das Land die Gründung und Weiterentwicklung von insgesamt 11 Quantentechnologie-Startups, die die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt bringen. Der im Jahr 2022 gestartete Inkubator wurde von Anfang an darauf angesetzt, jungen Deep-Tech Unternehmen gemeinsam genutzte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die jetzt in den Rolleiwerken eröffnet werden. Eingebunden in das Ökosystem des Quantum Valley Lower Saxony steht hier anhaltender Technologietransfer im Mittelpunkt
Aus der gemeinsamen Anschubfinanzierung in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft durch das Land konnte jetzt eine Bundesförderung erzielt werden. Ab Januar 2025 ist der QVLS-HTI dann der neue Knotenpunkt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer ersten Phase mit rund 15 Millionen Euro geförderte Zukunftscluster QVLS iLabs. Im Zukunftscluster arbeiten Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um die enormen Chancen der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Der HighTech-Inkubator öffnet sich dann für weitere Startups und Unternehmen, die bis an die Grenzen der Physik gehen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Während Startups für innovative Ideen und Impulse stehen, braucht es für die Skalierung dieser Ideen häufig Unternehmen mit größeren Kapazitäten. Die iLabs sichern langfristig die Zusammenarbeit von der Entwicklung von Schlüsseltechnologien bis zur Anwendungs- und Produktentwicklung.
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Sabine Döring: „Quantentechnologien sind Schlüsseltechnologien der Zukunft mit enormem Potenzial für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen vom quantencomputergestützten Design neuer Wirkstoffe bis hin zu abhörsicherer Kommunikation. Damit dieses Potenzial und die großen Chancen der Technologie Wirklichkeit werden, stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen rund drei Milliarden Euro bereit. Das Quantum Valley Lower Saxony und der Zukunftscluster QVLS-iLabs sind hierfür außerordentlich wichtig. Gemeinsam bauen wir hier ein Innovationsökosystem mit glänzender Zukunft auf. Start-Ups spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Im neu eröffneten High Tech Inkubator erhalten sie die Unterstützung, die sie brauchen, um im internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen.“
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der QVLS HighTech-Inkubator ist ein toller Erfolg für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen: Dass aus der Anschubfinanzierung durch das Land diese wichtige Unterstützung durch den Bund resultiert, belegt die Relevanz unserer Forschung über Niedersachsen hinaus. Der QVLS HighTech-Inkubator zeigt beispielhaft auf, dass Grundlagenforschung und Start-ups im Bereich der Quantentechnologien ideal zusammenpassen und eine gezielte Zusammenarbeit große Perspektiven für den Transfer junger Wissenschaftsbereiche in Gesellschaft und Wirtschaft birgt.“
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15.04.2024: Wirtschaft verstehen, Wissen schaffen - Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der LUH wird 50 Jahre alt
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Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
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15.04.2024: Vizepräsidentin verleiht Lehrpreise
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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15.04.2024: LUH im Fach Philosophie sehr gut gerankt
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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02.04.2024: Forschungsteam entdeckt Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Herkömmliche Verschlüsselungsmethoden beruhen auf komplexen mathematischen Algorithmen und den Grenzen derzeitiger Rechnerleistung. Durch Fortschritte in der Entwicklung von Quantencomputern werden diese Methoden jedoch immer anfälliger, so dass eine Quantenschlüsselverteilung (Quantum Key Distribution, QKD) erforderlich wird. QKD ist eine Technologie, die sich die einzigartigen Eigenschaften der Quantenphysik zunutze macht, um die Datenübertragung zu sichern. Durch die Verwendung einzelner Photonen als Träger von Quantenschlüsseln gewährleistet QKD, dass jeder Versuch, die Kommunikation abzufangen, sofort erkannt wird, da der Versuch selbst bereits Fehler in das Signal einbringt. Diese Methode wurde im Laufe der Jahre ständig optimiert, aber ein Aufbau großer Netze war aufgrund der Beschränkungen der vorhandenen Quantenlichtquellen bisher kaum möglich.
Das Team um die Professoren Fei Ding, Stefan Kück und Peter Michler hat auf diesem Gebiet nun große Fortschritte gemacht. Sie verwendeten Halbleiter-Quantenpunkte als Einzelphotonenquellen und erreichten damit hohe sichere Schlüsselübertragungsraten über eine 79 Kilometer lange Strecke zwischen Hannover und Braunschweig. Dies ist die erste Quantenkommunikationsverbindung in Niedersachsen.
Professor Fei Ding vom Institut für Festkörperphysik der LUH erklärt den Durchbruch: "Wir arbeiten mit Quantenpunkten, also winzigen Strukturen, die Atomen ähneln, aber auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten sind. Zum ersten Mal haben wir diese 'künstlichen Atome' jetzt in einem Quantenkommunikationsexperiment zwischen zwei verschiedenen Städten eingesetzt. Dieser Aufbau, der sogenannte Niedersachsen Quantum Link, verbindet Hannover und Braunschweig über eine optische Faser."
Das Bedürfnis nach sicherer Kommunikation ist so alt wie die Menschheit selbst. Die Quantenkommunikation nutzt die Quanteneigenschaften des Lichts, um sicherzustellen, dass Nachrichten nicht abgefangen werden können. „Quantenpunkt-Geräte senden einzelne Photonen aus, deren Polarisierung wir kontrollieren und zur Messung nach Braunschweig schicken. Dieses Verfahren ist von grundlegender Bedeutung für die Verteilung von Quantenschlüsseln", beschreibt Ding den Prozess und zeigt sich begeistert über das Ergebnis der Zusammenarbeit: „Noch vor wenigen Jahren haben wir nur davon geträumt, Quantenpunkte in realen Quantenkommunikationsszenarien einsetzen zu können. Heute haben wir ihr Potenzial für viele weitere faszinierende Experimente und Anwendungen in der Zukunft und auf dem Weg zu einem Quanteninternet demonstriert."
Die aktuelle Arbeit wurde vom Europäischen Forschungsrat ERC, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und weiteren Partnern gefördert und entstand unter Beteiligung des Exzellenzclusters QuantumFrontiers.
Riesenerfolg für einen jungen Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH): Dr. Philip K. Schwartz, Postdoc am Institut für Theoretische Physik (ITP), ist bei der 73. Lindauer Nobelpreisträgertagung dabei. Während der derzeit laufenden Konferenz vom 30. Juni bis 5. Juli 2024 treffen ausgezeichnete Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdocs aus 90 Ländern auf Nobelpreisträgerinnen und –träger und tauschen sich mit ihnen über aktuelle wissenschaftliche Themen aus. Die Tagung findet jährlich in Lindau am Bodensee mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung statt, in diesem Jahr liegt der Fokus auf Physik – Energie, KI und Quantenphysik.
Dr. Philip K. Schwartz ist von der Fakultät für Mathematik und Physik der LUH für die Teilnahme nominiert worden. Der Weg zur Tagung ist äußerst anspruchsvoll. Die Bewerberinnen und Bewerber durchlaufen ein mehrstufiges internationales Auswahlverfahren, an dem rund 140 Wissenschaftsakademien, Universitäten, Stiftungen und forschende Unternehmen beteiligt sind. Bewerberinnen und Bewerbern der LUH gelingt es längst nicht in jedem Jahr, einen Zuschlag zu erhalten.
Der theoretische Gravitationsphysiker Schwartz forscht und lehrt seit 2020 als Postdoc an der LUH. Als Doktorand war er zuvor bereits seit 2016 an der Leibniz Universität. Er promovierte zum Thema „Post-Newtonian Description of Quantum Systems in Gravitational Fields“.
Während der 73. Lindauer Nobelpreisträgertagung treffen mehr als 630 Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler unter 35 Jahren, die aus 90 Ländern kommen, auf etwa 35 Nobelpreisträgerinnen und –träger – darunter in diesem Jahr Anne L’Huillier, Nobelpreisträgerin für Physik 2023. Zum ersten Mal in Lindau dabei sind zudem die Nobelpreisträger Alain Aspect und Anton Zeilinger (Physik 2022), Didier Queloz (Physik 2019), Saul Perlmutter (Physik 2011) und Richard Henderson (Chemie 2017). Seit der ersten Tagung im Jahr 1951 haben mehr als 35.000 Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler an den Lindauer Tagungen teilgenommen.
Dr. Philip K. Schwartz ist von der Fakultät für Mathematik und Physik der LUH für die Teilnahme nominiert worden. Der Weg zur Tagung ist äußerst anspruchsvoll. Die Bewerberinnen und Bewerber durchlaufen ein mehrstufiges internationales Auswahlverfahren, an dem rund 140 Wissenschaftsakademien, Universitäten, Stiftungen und forschende Unternehmen beteiligt sind. Bewerberinnen und Bewerbern der LUH gelingt es längst nicht in jedem Jahr, einen Zuschlag zu erhalten.
Der theoretische Gravitationsphysiker Schwartz forscht und lehrt seit 2020 als Postdoc an der LUH. Als Doktorand war er zuvor bereits seit 2016 an der Leibniz Universität. Er promovierte zum Thema „Post-Newtonian Description of Quantum Systems in Gravitational Fields“.
Während der 73. Lindauer Nobelpreisträgertagung treffen mehr als 630 Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler unter 35 Jahren, die aus 90 Ländern kommen, auf etwa 35 Nobelpreisträgerinnen und –träger – darunter in diesem Jahr Anne L’Huillier, Nobelpreisträgerin für Physik 2023. Zum ersten Mal in Lindau dabei sind zudem die Nobelpreisträger Alain Aspect und Anton Zeilinger (Physik 2022), Didier Queloz (Physik 2019), Saul Perlmutter (Physik 2011) und Richard Henderson (Chemie 2017). Seit der ersten Tagung im Jahr 1951 haben mehr als 35.000 Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler an den Lindauer Tagungen teilgenommen.
09.07.2024: Künstliche Intelligenz – Game Changer in Wissenschaft und Forschung?
Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen sind, teils unbemerkt, in viele Lebensbereiche eingezogen. Sprachassistenten wie Alexa oder Siri kennen wir schon länger, die automatische Gesichtserkennung ist bei den neuesten Smartphones bereits Standard. KI ist da.
Unzählige Services werden durch KI ermöglicht, sei es beim online-shopping, der personalisierten Werbung, bei Suchmaschinen, digitalen Assistenzen, dem automatisierten Übersetzen, im Smart Home, dem autonomen Fahren, der personalisierten Medizin, der Navigation, der intelligenten Produktion und vielem mehr. Der Fortschritt ist einerseits faszinierend, sorgt aber andererseits auch für Unsicherheit und Misstrauen. Kritiker von KI warnen vor Vertrauensverlust und Demokratiegefährdung zum Beispiel durch eine Flut von automatisierten Fake News. KI wird ganze Berufsfelder umpflügen und auch Jobverluste drohen.
Auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz Universität sind sich sowohl der Risiken als auch die Potenziale bewusst, die entstehen, wenn neue Technologien in ihren Grundlagen erforscht und weiterentwickelt werden und schließlich zur Anwendung führen. Alle Wissenschaftsdisziplinen werden durch KI beeinflusst und verändert. In diesem Unimagazin haben sich alle Fakultäten der Leibniz Universität zu diesem Thema geäußert – die Autorinnen und Autoren zeigen ihre Expertise auf ganz unterschiedlichen Feldern und berichten über ihren Einsatz, ihre Erfahrungen und ihre Visionen von KI.
Das Heft findet sich hier zum Download:
https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin
Das Unimagazin gibt es auch in einer App der Leibniz Universität für das Smartphone oder Tablet. Dort finden Sie die Berichte in angepasstem Format, auch das Lesen im Browser ist möglich. Hier können Sie sich die Anwendung im App Store von Apple sowie im Google Play Store laden.
Es kann auch als gedrucktes Exemplar unter alumni@zuv.uni-hannover.de bestellt werden.
09.07.2024: Papierbrücke, Tauchboot und Kettenreaktion – kreative Köpfe messen sich in Hannover
Physik spielerisch erleben – das bietet der Schülerwettbewerb „exciting physics“, der im Rahmen des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ im September in Hannover stattfindet: Wie baut man eine Papierbrücke, die ein Kilogramm Gewicht trägt? Wie muss eine Konstruktion beschaffen sein, die ein rohes Ei beim Aufprall schützt? Und wie ein Tauchboot, das selbstständig ab- und nach einer definierten Zeit wieder auftaucht? Mit diesen und weiteren spannenden Aufgaben beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „exciting physics“ – von der ersten Idee bis zu ihrer kreativen Umsetzung.
Einzelpersonen und Teams aus bis zu fünf Schülerinnen und Schülern ab der fünften Jahrgangsstufe sind herzlich eingeladen, ihre in der Schule oder zu Hause entwickelten Projekte in der Landeshauptstadt zu präsentieren. Eine Fachjury wird die Arbeiten bewerten und hochwertige Preise vergeben. Präsentiert und prämiert werden die Wettbewerbsbeiträge vom 25. bis 27. September 2024 auf dem Ernst-August-Platz in Hannover, Anmeldungen sind noch bis zum 31. August unter www.exciting-physics.info möglich.
Der Schülerwettbewerb wird traditionell als Teil des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ ausgetragen. Das Festival macht in der Woche vom 23. bis 28. September 2024 in der Landeshauptstadt Hannover Station. Auf dem Ernst-August-Platz vor dem Hauptbahnhof können Interessierte in einer großen Ausstellung überraschende Effekte und neue Entwicklungen von der Atom- bis zur Astrophysik erforschen. Für Kinder und Jugendliche gibt es dort Mitmach-Experimente und Bühnenshows. Ein vielfältiges Vortragsprogramm ergänzt das Festival, das die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) und die Leibniz Universität Hannover mit ihren beiden Exzellenzclustern, PhoenixD und QuantumFrontiers, veranstalten und das von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung in besonderem Maße unterstützt wird. Der Eintritt zu allen Festival-Angeboten ist kostenlos. Einige Angebote, wie Vorträge für Schulklassen, erfordern eine vorherige, kostenlose Anmeldung unter www.highlights-physik.de.
Unter diesen Aufgaben können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schülerwettbewerbs exciting physics in diesem Jahr wählen:
Papierbrücke: Ziel der Aufgabe ist es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier, Bindfaden und Klebstoff eine möglichst leichte Brücke zu bauen, die eine Distanz von einem Meter überspannt und dabei ein in ihrer Mitte platziertes Gewicht von einem Kilogramm tragen kann.
Sisyphus: Hier soll ein „Sisyphus“-Modell konstruiert werden, das eine Getränkedose eine ein Meter lange schiefe Ebene hochrollen kann, wobei der Antrieb frei wählbar ist, aber nicht größer als ein DIN-A4-Blatt sein darf. Der Neigungswinkel der Ebene wird zunehmend gesteigert, bis der Wettbewerbsbeitrag feststeht, der den höchsten Winkel meistert.
Kettenreaktion: Ziel der Aufgabe ist es, eine Kettenreaktion zu entwerfen und zu konstruieren, die aus der phantasievollen Kombination möglichst vieler sich nacheinander auslösender physikalischer Effekte besteht. Dabei sollten mindestens drei dieser Effekte das Thema „Licht und Photonen“ veranschaulichen.
Crashtest: Beim „Crashtest“ gilt es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier und Klebstoff ein möglichst leichtes Modell einer „iZelle“ mit Knautschzone zu bauen. Ein sich im Inneren der Zelle befindliches rohes Ei darf beim Aufprall der Konstruktion aus unterschiedlichen Höhen nicht beschädigt werden.
Tauchboot: Ziel ist es, ein Tauchboot zu bauen, das ohne Fernsteuerung auf den Grund eines ca. 40 cm tiefen Bassins sinkt und dort für möglichst genau zwei Minuten verweilt. Danach soll das U-Boot ohne Einwirkung von außen selbstständig wieder auftauchen.
Frequenznormal: Bei dieser Aufgabe soll eine Apparatur gebaut werden, die – einmal in Gang gesetzt – einen beliebigen Vorgang mit einer Dauer von 10 Sekunden periodisch wiederholt. Es dürfen keine Uhren oder Oszillatoren zur Stabilisierung dieses Vorgangs verwendet werden.
Weitere allgemeine Informationen zum Wettbewerb und zur Anmeldung finden alle Interessierten unter: www.exciting-physics.info.
11.06.2024: Richtfest beim Forum Wissenschaftsreflexion
Im Frühjahr 2023 haben die Rohbauarbeiten für den Forschungsbau Forum Wissenschaftsreflexion der Leibniz Universität Hannover (LUH) begonnen. Am heutigen Mittwoch wurde – elf Monate nach der Grundsteinlegung im Juli 2023 – Richtfest in der hannoverschen Nordstadt gefeiert. Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping, die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer des Forschungsbaus, das verantwortliche Architekturbüro, Mitarbeitende des Gebäudemanagements der LUH und zahlreiche Gäste waren dabei, als der Polier die Richtkrone an dem Rohbau hochzog.
Das neue Gebäude wird direkt an das bestehende LUH-Gebäude Im Moore 21 angebaut. Der Innenausbau beginnt in diesen Tagen, die Fertigstellung des Forschungsbaus ist für Herbst 2025 geplant. Die Kosten werden rund 19,3 Millionen Euro betragen, von denen das Land knapp zwölf Millionen Euro trägt, davon rund 9,6 Millionen Euro aus dem Programm „zukunft.niedersachsen“; der Bund übernimmt rund 7,3 Millionen Euro.
„Die Leibniz Universität gewinnt mit dem Forum Wissenschaftsreflexion an internationaler Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit und dies wird sich auch positiv auf den Standort Hannover auswirken“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping. Der Neubau sei ein nach außen sichtbares Zeichen, dass die LUH nicht nur ein starkes technisch-naturwissenschaftliches Profil habe, sondern mit der Wissenschaftsreflexion auch einen weithin sichtbaren Forschungsschwerpunkt in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Die Sprecherin des Forums Wissenschaftsreflexion, Prof. Dr. Eva Barlösius (Institut für Soziologie und Leibniz Center for Science and Society), erläuterte: „Wir sind dem gesamten Bau-Team dankbar für die schnelle Erstellung des Rohbaus. Wir, die künftigen Nutzenden, blicken mit großer Vorfreude auf den Einzug im kommenden Jahr. Denn: Das Forum Wissenschaftsreflexion wird unsere Forschungs- und internationalen Kooperationsmöglichkeiten grundlegend verbessern.“
Der Neubau wurde von Michel+Wolf Architekten (Stuttgart) entworfen und hat eine Nutzungsfläche von gut 2.100 Quadratmetern mit Raum für interdisziplinäre Forschung, einer Wissenswerkstatt mit innovativer Forschungsinfrastruktur, Begegnungsorten und Veranstaltungsräumen für wissenschaftliche Konferenzen bieten. Er wird im Sinne der Nachhaltigkeit nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert.
An keiner anderen Universität in Deutschland existieren vergleichbar viele Professuren in den Themengebieten Wissenschafts- und Hochschulforschung – an der LUH sind es rund 20. Beteiligte Disziplinen sind Philosophie, Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Politik- und Rechtswissenschaften. In dem Forschungsbau werden die bislang auf unterschiedliche Universitätsstandorte verteilten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter einem Dach zusammenarbeiten.
11.06.2024: Mit Matrix Evolution zu langlebigen Implantaten
Menschen werden immer älter. Nicht zuletzt deswegen gewinnen regenerative Therapien und langlebige Implantate zunehmend an Bedeutung. Um Komplikationen wie Entzündungen oder Infektionen zu vermeiden, ist ein besseres Verständnis von Gewebestrukturen und der Nutzbarkeit von Biomaterialien notwendig. Matrix Evolution, ein interdisziplinärer Verbund von Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Fachbereichen der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), will dazu beitragen, dass künftig komplexere Biomaterialien entwickelt und insbesondere in der regenerativen Medizin sowie der Implantatforschung eingesetzt werden können. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Forschungsvorhaben mit rund 1,5 Millionen Euro.
Biomaterialien, wie Implantate oder andere Konstrukte, die in den Körper eingesetzt werden, spielen eine Schlüsselrolle für den Ersatz verloren gegangener Gewebe und Organe. Die biophysikalischen und biochemischen Eigenschaften von Materialien erschaffen spezifische zelluläre Milieus, die maßgeblich Zellverhalten und -funktion beeinflussen. Eine breite Palette an natürlichen und synthetischen Stoffen wird zurzeit im Bereich der regenerativen Medizin (z.B. Tissue Engineering) und Implantatforschung eingesetzt oder für die Anwendung erforscht. Obwohl diese Biomaterialien wichtige Anforderungen wie Biokompatibilität, Abbaubarkeit oder mechanische Stabilität bereits erfüllen, stellen sie letztendlich häufig stark vereinfachte Nachbildungen der extrazellulären Matrix (EZM) dar.
Die EZM ist die Substanz, in die die Zellen in natürlichen Geweben eingebettet sind. Sie weist eine komplex zusammengesetzte und hierarchische Struktur auf, die Gewebeeigenschaften und -funktionen maßgeblich mitbestimmt. Sie ist darüber hinaus hochdynamisch und wird in physiologischen Prozessen umgebaut und angepasst. Heutige in der regenerativen Medizin und Implantatforschung eingesetzte Materialien bleiben hinter der Komplexität der natürlichen Matrix, die sie ersetzen sollen, weit zurück, was ihre Funktionalität erheblich einschränkt. Daher werden dringend Biomaterialien benötigt, die die natürliche Matrix hinsichtlich ihrer hierarchischen Strukturierung, Komplexität und Dynamik nachahmen und so den Aufbau von definierten, bioresponsiven Architekturen von der Nano- bis hin zur 3D-Makroebene im Labor ermöglichen. Neue, bioinspirierte Matrixmoleküle und -materialien könnten zu einer Evolution der Matrix in der Gewebemodellierung führen, mit erheblichen Vorteilen für alle Bereiche der regenerativen Medizin und klinischen Forschung.
Um dieses Ziel zu erreichen, umfasst das Projekt breites Spektrum von Aktivitäten, von der Erforschung der EZM Struktur, über die Produktion von EZM-Bausteinen, die Verfeinerung der Strukturen, das Überwachen des Zellverhaltens und die in silico Modellierung bis hin zur Anwendung im medizinischen Bereich. Für diese interdisziplinäre Herangehensweise ist der Projektleiterinnen-Verbund aus den Disziplinen Zellbiologie/Biophysik, Technischer Chemie, Polymerchemie, Biotechnologie, Bioinformatik und Zahnmedizin/Mikrobiologie exzellent ausgewiesen. In der Initiative Matrix Evolution werden sechs Gruppen das Thema eng miteinander verzahnt aus unterschiedlichen Perspektiven untersuchen. Die Erkenntnisse des Verbundes werden zunächst für die Implantatforschung eingesetzt und sollen langfristig zu einer Evolution verwendeter Matrizes in der regenerativen Medizin beitragen. Gleichzeitig mit dem Forschungsvorhaben wollen die beteiligten Forscherinnen zusammen mit anderen Forschungsverbünden am Standort, wie dem Sonderforschungsbereich SIIRI, ein niedersächsisches Frauen-in-der-Wissenschaft-Netzwerk aufbauen, das voraussichtlich zum Herbst 2024 offiziell an den Start gehen soll.
03.06.2024: Helmholtz-Preis für die Entwicklung neuartiger Hautkrebsdiagnostik
Hautkrebserkennung ohne Gewebeprobe und Skalpell, sondern schmerzfrei per Scan von außen: Das ist die Vision eines gemeinsamen Forschungsteams der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Universitätsmedizin Rostock. Dem Team ist es nun gelungen, mittels dreidimensionaler Bildgebung eine frühe und sichere Diagnose von bösartigen Hautveränderungen zu ermöglichen. Für ihren Hautkrebsscanner haben die Gruppen um Prof. Dr. Bernhard Roth (LUH, Hannoversches Zentrum für Optische Technologien und Exzellenzcluster PhoenixD) und Prof. Dr. Steffen Emmert (Universitätsmedizin Rostock) jetzt den Helmholtz-Preis 2024 erhalten. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird für Präzisionsmessungen in der Grundlagenforschung und in der angewandten Messtechnik verliehen.
Das interdisziplinäre Team aus der Physik und der Medizin konnte in mehrjähriger gemeinsamer Arbeit ein System zur dreidimensionalen Abbildung der Hautstruktur inklusive Bestimmung der so genannten Invasionstiefe sowie der Gut- oder Bösartigkeit von Hautläsionen entwickeln. Bislang ist es im medizinischen Alltag notwendig, eine Gewebeprobe chirurgisch zu entnehmen und sie histologisch zu untersuchen, um insbesondere den schwarzen Hautkrebs (Melanom) zu diagnostizieren. Das neue System macht eine nicht-invasive Melanom-Diagnostik möglich – schnell und per Laserscan von außen.
Vier verschiedene Messverfahren wurden dazu in einem Messgerät miteinander kombiniert: die optische Kohärenztomographie (OCT), die Raman-Spektroskopie (RS), die photoakustische Tomographie (PAT) sowie die Hochfrequenz-Ultraschall-Bildgebung (US). Das im Wesentlichen laserbasierte System ermöglicht Messungen unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Expositionsgrenzwerte für die humane Haut und wurde in prä-klinischen Studien an mehreren Dutzend Patientinnen und Patienten erprobt. Sobald diese erste Datenbasis groß genug ist, wird eine KI-Software trainiert, um die Hautveränderungen im klinischen Umfeld in Echtzeit diagnostizieren zu können. Als Nächstes stehen dann die notwendigen, mehrjährigen klinischen Studien an. Ziel ist es, das System zu etablieren und es als Medizinprodukt zu zertifizieren, so dass es in absehbarerer Zeit in der Praxis eingesetzt werden kann. Je früher der schwarze Hautkrebs entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen: Im Frühstadium erkannt, überleben mehr als 90 Prozent der Betroffenen die ersten fünf Jahre nach Behandlungsbeginn. Dazu soll der neue Laserscanner einen wertvollen Beitrag leisten.
Prof. Dr. Bernhard Roth forscht mit seiner Gruppe bereits seit vielen Jahren zur optischen Detektion von Hautkrankheiten und zur integrierten Sensorik in den Lebenswissenschaften. Er leitet zudem die Arbeitsgruppe Präzisionsmetrologie im Exzellenzcluster „PhoenixD: Photonics, Optics, Engineering - Innovation across Disciplines“ der LUH, in dem an digitalen Optiken der Zukunft geforscht wird.
03.06.2024: Leibniz Campus Lecture: 75 Jahre Grundgesetz
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) lädt im Rahmen der Leibniz Campus Lecture ein zum öffentlichen Vortrag „75 Jahre Grundgesetz - Wie schützen wir unsere freiheitlich-demokratische Ordnung?“. Referent ist Peter Müller, ehemals Ministerpräsident und Justizminister des Saarlandes sowie Richter am Bundesverfassungsgericht. Die Begrüßung und Moderation übernimmt Universitätspräsident Prof. Dr. iur. Volker Epping. Die Leibniz Campus Lecture ist Teil des Veranstaltungsprogramms der Leibniz Universität Hannover im Wissenschaftsjahr „Freiheit“.
Die Leibniz Campus Lecture findet statt am Mittwoch, den 12. Juni 2024, um 18 Uhr im Lichthof des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1, 30167 Hannover). Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter: www.uni-hannover.de/lcl-anmeldung
Am 8. Mai 1949 wurde im Parlamentarischen Rat das Grundgesetz als „vorläufige Teilverfassung Westdeutschlands“ beschlossen. Der Vortrag zeichnet die Entstehung des Grundgesetzes nach und thematisiert dessen Beständigkeit und Belastbarkeit trotz seiner provisorischen Anlage. Er zeigt die zentralen Grundentscheidungen im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung auf und setzt sich mit der identitätsbildenden Gegenbildlichkeit zum Nationalsozialismus auseinander. Angesichts der jüngeren Entwicklung wird insbesondere das Problem der „wehrhaften Demokratie“ (Parteiverbot, Vereinsverbot, Grundrechtsverwirkung) erörtert. Abschließend werden die wesentlichen Änderungen und Fragen der Weiterentwicklung und Reform des Grundgesetzes behandelt.
03.06.2024: Was fliegt denn da? Kostenlose App ermöglicht Laien Bestimmung von Marienkäfern
Marienkäfer gelten schon seit dem Mittelalter als Glücksbringer und sind als Schädlingsbekämpfer im Garten sehr beliebt. Doch in den vergangenen Jahren hat die Anzahl der heimischen Marienkäfer abgenommen und sie sind vom Aussterben bedroht. Eine der Hauptursachen stellt der asiatische Marienkäfer dar, der seit 2002 durch sein massenhaftes Auftreten zu einem der häufigsten Marienkäfer in Deutschland geworden ist. Anders als sein heimischer Verwandter ist er größer und stärker und hat hier keine Feinde in der Natur. Heimische Marienkäfer werden dagegen von anderen Insekten gefressen oder durch Raubparasiten getötet. Aber woran erkennt man, welche Marienkäferarten heimisch und welche zugewandert sind?
Wer schon immer wissen wollte, welche Art von Marienkäfer man gefunden hat und welche Besonderheiten sie auszeichnen, kann das ab sofort per App erfahren. Im Rahmen des Projektes „ID-Logics“ steht jetzt eine neue Bestimmungs-App „Marienkäfer“ für alle 52 europäischen Marienkäfer zum kostenlosen Download bereit. Entwickelt wurde sie von Prof. Dr. Denis Messig, Geschäftsführender Leiter der Didaktik der Naturwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, und Prof. Dr. Jorge Groß, Professor für Didaktik der Biologie an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Mithilfe der App können Nutzerinnen und Nutzer alle Marienkäfer-Arten einfach und sicher bestimmen und bekommen zudem biologische Hintergrundinformationen.
Mit der neuen Ergänzung zur Bestimmung für Marienkäfer wagt sich das Entwicklungsteam nun auch an komplexere Artengruppen: „Die Käferbestimmung mit bisherigen Mitteln war etwas für Fachexpertinnen und -experten. Eine Bestimmung ohne biologische Ausbildung war bislang kaum möglich“, erläutert Denis Messig von der Universität Bamberg. „Wir sind sehr stolz, unser Wissen mithilfe der App nun auch Laien zugänglich zu machen. Besonders in der Welt der Insekten gibt es viele spannende Zusammenhänge, die es zu entdecken gilt. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen!“ Die App „ID-Logics“ richtet sich zwar vor allem an interessierte Laien; sie soll aber auch fortgeschrittenen Naturfreunden eine gute Unterstützung bieten. Die App besitzt eine eigene Logik und ist fehlertolerant, sodass die Bestimmung der Marienkäfer anhand von leicht zu erkennenden Merkmalen stark vereinfacht wird. Zudem helfen ausführliche Beschreibungen, aufwendig produzierte Videos und zahlreiche Bilder in die Glückskäfer-Gruppe einzutauchen.
Die Grundlagen dieser neuartigen App wurden von der LUH um Jorge Groß in Kooperation mit Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern und der Firma Initree entwickelt. Sie enthält bereits mehrere, überwiegend kostenfreie Bestimmungshilfen, zum Beispiel für Ameisen, Bäume und Sträucher, Wildblumen, Hummeln, Eulen oder auch Amphibien und Reptilien. „Mit der App wollen wir einen Beitrag für den Naturschutz leisten und Laien mithilfe digitaler Medien für die Natur begeistern“, sagt Groß. „Mit der App ist es nun ganz einfach, Marienkäfer zu bestimmen und alle Interessierten dabei zu unterstützen, neue Artengruppen zu erschließen und diese auch zu melden.“ Die von Laien bedienbare App hilft, Informationen zu unterschiedlichsten Marienkäferarten und ihrer jeweiligen Biologie zu erhalten und so zum Erhalt der Tiere beizutragen.
Besitzerinnen und Besitzer eines Smartphones oder Tablets können die kostenlose App „ID-Logics“ ab sofort für Android- oder Apple-Betriebssysteme kostenlos herunterladen. Die Bestimmungs-App für Marienkäfer ist ebenfalls kostenfrei.
Links zur kostenlosen App:
https://apps.apple.com/de/app/id-logics/id1309493227
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.initree.idlogics&hl=de
Weitere Informationen finden Sie unter: www.id-logics.de
03.06.2024: Forschung für die genauesten Messgeräte der Welt
Noch immer sind grundlegende Fragen der Physik offen. Woraus ein Großteil des Universums besteht ist unklar, denn die rätselhafte dunkle Materie konnte bislang nicht aufgespürt werden. Den bekannten Naturgesetzen zufolge müsste sie jedoch existieren, um das Universum zusammenzuhalten. Die Theorien zu Gravitation und Quantenmechanik sind zwar in sich schlüssig und etabliert, können bisher aber nicht in einer einheitlichen Formel vereint werden. Im Sonderforschungsbereich DQ-mat kooperieren mehr als 60 Physikerinnen und Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, um ihren Teil zur Beantwortung dieser und anderer fundamentaler Fragen beizutragen. Sie bringen komplexe Quantenphysik und hochpräzise Messverfahren zusammen, um neuartige Quantensensoren für extrem genaue Messgeräte zu entwickeln. Seit dem Start des Verbunds im Jahr 2016 hat er sich zum deutschen Zentrum für Quantenmetrologie entwickelt und ist auch weltweit führend auf diesem Gebiet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt eine Verlängerung um weitere vier Jahre bewilligt und fördert den Sonderforschungsbereich mit rund 10 Millionen Euro.
„Ich freue mich sehr über die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs DQ-mat und danke den beteiligten Forschenden für ihr großes und dauerhaftes Engagement“, sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover. „Dieser Erfolg trägt zur Stärkung des Forschungsschwerpunkts Quantenoptik und Gravitationsphysik an unserer Universität bei, er vertieft die guten und gewachsenen Beziehungen zwischen den Partnern Leibniz Universität, PTB und DLR-SI und er kann unterstützend für den Folgeantrag unseres Exzellenzclusters QuantumFrontiers wirken.“
“Wir freuen uns außerordentlich über diese Bestätigung unserer Arbeit, denn wir sind an einem ganz spannenden Punkt”, sagt Piet Schmidt, Physikprofessor an LUH und PTB und Sprecher des Sonderforschungsbereichs. „Wir wissen, dass im großen physikalischen Bild etwas fehlt und wir können mit unseren Experimenten und den zugehörigen theoretischen Grundlagen im Sonderforschungsbereich wirklich dazu beitragen, diese Lücken zu schließen.“ DQ-mat vereint Experten aus den Bereichen Metrologie und Quantenoptik sowie aus der Vielteilchenphysik und der Quanteninformation und schafft so eine einzigartige Kombination.
Schon jetzt gehören die Messinstrumente der DQ-mat Forschenden zu den genauesten der Welt. Doch um der Lösung der großen Fragen der Physik näher kommen zu können, benötigen sie noch einmal deutlich genauere Geräte. Im Sonderforschungsbereich entwickeln sie daher die nächste Generation von Quantensensoren für noch sensiblere, schnellere und höher aufgelöste Messgeräte wie Atomuhren oder Atominterferometer. In Verbindung mit Methoden der Quantentechnologie wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so das volle Potenzial der Quantenmechanik in Präzisionsmessungen ausschöpfen. Ihr Ziel sind bis zu hundertfach genauere oder schnellere Messungen.
Wichtige Erfolge haben die Forschenden bereits in der jetzt endenden zweiten Förderperiode verbucht. So konnten sie in diesem Frühjahr den Atomkern des Elements Thorium-229 zu einem Quantensprung anregen. Was unspektakulär klingt, war Forschenden jahrzehntlang nicht gelungen und ist ein wissenschaftlicher Durchbruch. Er öffnet die Tür für neuartige Atomkern-Uhren, die noch einmal deutlich genauer sein könnten als heutige Atomuhren. Auf der Suche nach dunkler Materie haben DQ-mat Forschende kürzlich die bisher genaueste Suche nach ultraleichten dunkle Materie-Teilchen realisiert. Auch wenn noch kein entsprechender Nachweis gelungen ist, ihre Beschaffenheit konnte damit weiter eingegrenzt werden. DQ-mat Experimente reichten sogar bis zur Internationalen Raumstation. Dort waren sie im vergangenen Jahr an der erstmaligen Erzeugung einer Quantengas-Mischung beteiligt, die aus zwei Arten von Atomen besteht. Damit entstehen völlig neue Möglichkeiten, bisher nur auf der Erde verfügbare Quantentechnologien ins All zu bringen aber auch, um etwa Einsteins Äquivalenzprinzip zu testen. Insgesamt haben die Forschenden ihre Ergebnisse in mehr als 170 wissenschaftlichen Veröffentlichungen publiziert, über einhundert Fachvorträge gehalten und 25 Workshops und Konferenzen organsiert.
Der Sonderforschungsbereich 1227: Designte Quantenzustände der Materie (DQ-mat) - Herstellung, Manipulation und Detektion für metrologische Anwendungen und Tests fundamentaler Physik ist an der Leibniz Universität Hannover angesiedelt. Verbundpartner ist das nationale Metrologieinstitut Deutschlands, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, sowie in der dritten Förderperiode auch das DLR-Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik in Hannover. Die dritte und letzte Förderperiode läuft bis Ende Juni 2028.
03.06.2024: Die „Salzgärten“ des Wattenmeeres
Können Salzwiesen im Wattenmeer der ökologischen Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung standhalten? Forschende aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark wollen gemeinsam der Frage nachgehen, in welchem Maße diese für den Küstenschutz äußerst wichtigen Ökosysteme in der Lage sind, dem zunehmenden ökologischen Druck zu begegnen.
Salzwiesen im Übergangsbereich zwischen Land und Meer sind wertvolle Pufferzonen, die die Energie der Wellen abschwächen und somit die Erosion und Überflutung der Küstengebiete verringern können. Dadurch tragen Salzwiesen wesentlich zum Küstenschutz bei und sind außerdem ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, die nur in diesem Ökosystem vorkommen. Auch als Kohlenstoffspeicher erfüllen sie eine wichtige Funktion. Doch können Salzwiesen unter zukünftigen klimatischen Bedingungen überleben? Können sie unter den neuen Randbedingungen mit steigenden Meeresspiegeln und höherer CO2-Belastung weiterhin ihrer Küstenschutzfunktion nachkommen?
Das Forschungsvorhaben SALTGARDEN untersucht, inwieweit die Erhaltung und Förderung der Biodiversität in Salzwiesen ein wesentlicher Bestandteil einer Lösungsstrategie für die so genannte ökologische Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung sein kann. In dem von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie dem Niederländischen Forschungsrat (NWO) geförderten Projekt haben sich deutsche, niederländische und dänische Forschungseinrichtungen zusammengetan. Die Projektleitung liegt beim Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der Leibniz Universität Hannover (LUH) (PhD Maike Paul und Dr. Dorothea Bunzel), die Co-Sprecherschaft hat die niederländische Universität Twente (Erik Horstmann). Die LUH war bereits an vorangegangenen Forschungsvorhaben zu Salzwiesen beteiligt, die bereits erste vielversprechende Ergebnisse zur Widerstandskraft dieser Ökosysteme geliefert haben.
Betrachtet man die Salzwiesen an der Schnittstelle zwischen Land und Meer genauer, wird deutlich, dass es sich bei den meisten Salzwiesenflächen um kultivierte und zumeist unterhaltene Landschaften handelt. Sie werden mit einem starken Fokus auf ihren weidewirtschaftlichen und küstenschutztechnischen Nutzen bewirtschaftet. Auch die künstliche Entwässerung des Deichvorlands – mit dem ursprünglichen Zweck der Landgewinnung – ist eine gängige Praxis. Zwar wurden viele Nutzungsformen in den letzten Jahrzehnten reduziert oder eingestellt, trotzdem sind viele der künstlichen Landschaftsstrukturen noch heute deutlich erkennbar. Dadurch ist die natürliche Biodiversität der Salzwiesen nachhaltig beeinträchtigt. Dabei sind es gerade die biologische Artenvielfalt und die Vegetationsdynamiken einer Salzwiese, die die wesentlichen Ökosystemprozesse steuern und somit die Grundvoraussetzung für die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit dieser Küstenökosysteme darstellen. Vor diesem Hintergrund erscheinen die kultivierten Salzwiesenlandschaften als anfällig gegenüber den zunehmenden Einflüssen der ökologischen Krise.
Das SALTGARDEN Konsortium will mit Laborversuchen und Felduntersuchungen sowohl die Grenzen der Belastbarkeit von Salzwiesen unter hydrodynamischen Einflüssen wie Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten bewerten als auch die Reaktion von Salzwiesenpflanzen auf veränderte klimatische Bedingungen wie Hitze- und Trockenstress untersuchen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt stellt zudem die Untersuchung der Anreicherung von Schadstoffen, zum Beispiel durch Mikroplastik- und Nährstoffeinträge, dar. Das Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der LUH hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Widerstandsfähigkeit von echten, im Wattenmeer extrahierten Salzwiesen unterschiedlicher Struktur und Qualität der Diversität im institutseigenen Wellenbecken zu untersuchen.
In enger Zusammenarbeit mit Landesbetrieben und Verwaltungen, NGOs und lokalen Interessenvertretern der drei Nordseeanrainerstaaten will das SALTGARDEN-Forschungsteam Strategien für ein nachhaltiges Salzwiesenmanagement entwickeln. Diese Strategien sollen auf den Grundprinzipien des so genannten naturnahen Gärtnerns (Nature-based Gardening, NbG) basieren. Ziel ist es, den Wert biodiverser und dynamischer Küstenökosysteme besser zu verstehen, Sensitivitäten zu quantifizieren und daraus zukunftsfähige Vorlandmanagementstrategien auf sozial-politischer Ebene zu etablieren.
SALTGARDEN ist eines von fünf geförderten Forschungsprojekten zum Thema „Internationale Wattenmeerforschung: Komplexe Belastungen des Wattenmeeres verstehen und Handlungsoptionen entwickeln“. Das SALTGARDEN Konsortium erhält 2,8 Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren.
03.06.2024: Gastprofessorin Gender & Diversity an der Juristischen Fakultät
Gender- und Diversitythemen haben an der Leibniz Universität Hannover (LUH) in vielen Disziplinen eine langjährige Tradition. Um aber die interdisziplinäre Perspektive zu stärken und eine breite Verankerung in den Fakultäten zu initiieren, gibt es seit 2011 die Gastprofessur Gender & Diversity. Die Gastprofessur vermittelt aktuelle Forschungsstandards der Geschlechter- und Diversityforschung, auch in den Fächern, die bisher keinen ausgewiesenen Schwerpunkt in diesem Bereich haben. Zum Sommersemester 2024 hat Prof. Dr. Berit Völzmann die Gastprofessur für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Geschlechter- und Diversityforschung an der Juristischen Fakultät angetreten.
Prof. Dr. Berit Völzmann ist habilitierte Rechtswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt auf Geschlechter- und Diversityforschung, insbesondere im Bereich des Öffentlichen Rechts. Ihre Forschungsinhalte umfassen Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Medienrecht und Recht der Digitalisierung, Rechtsphilosophie, Antidiskriminierungsrecht und Legal Gender Studies. Ihre Dissertation zum Thema „Geschlechtsdiskriminierende Wirtschaftswerbung“ wurde mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Preis des Deutschen Juristinnenbundes (djb) ausgezeichnet. Von 2016 bis 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Öffentliches Recht der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. h.c. Ute Sacksofsky veröffentlichte sie 2018 ein Gutachten zur Frauenförderung in der Wissenschaft durch Professorinnenprogramme.
Nach ihrer Habilitation im Jahr 2023 (mit einer Arbeit zum Funktionswandel des Verwaltungsprozesses) übernahm sie im Wintersemester 2023/2024 eine Vertretungsprofessur für den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie an der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Stefan Huster). Im März 2024 war sie als Sachverständige für eine Anhörung im Ausschuss für Verfassung und Recht, Europa, Demokratie und Gleichstellung des Sächsischen Landtags geladen. Berit Völzmann ist Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes (djb) und des Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2023 engagiert sie sich als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von GeStiK (GENDER UND QUEER STUDIES an der Universität zu Köln).
Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Gastprofessorin an der Leibniz Universität möchte Völzmann den Studierenden einen Einblick in den aktuellen Stand der Geschlechter- und Diversityforschung in der Rechtswissenschaft, insbesondere im Öffentlichen Recht geben und setzt sich dafür ein, dass interdisziplinäre Veranstaltungen angeboten werden, die auch für Studierende anderer Fachrichtungen zugänglich sind. Darüber hinaus ist es ihr ein Anliegen, den Austausch über Geschlechter- und Diversitybezüge des Rechts innerhalb der Fakultät aufrecht zu halten und diesen stärker in Forschungs- und Lehrgebieten zu berücksichtigen.
07.05.2024: Wirtschaftsempfang: WiDesign- und Medienstudiengänge der Hochschule Hannover veranstalten eine Werkschau
Vom 24. Mai bis 27. Mai öffnet die Hochschule Hannover die Türen des Design Centers auf der Expo Plaza und lädt herzlich ein. Die Ausstellung präsentiert über 200 Werke aller Design- und Medienstudiengänge auf einer Fläche von fast 5.000 Quadratmetern und ermöglicht so vielseitige Einblicke in das Studium an der Fakultät III – Medien, Information und Design.
Die Werkschau wird am Freitag, den 24. Mai, um 16 Uhr eröffnet: Neben der Ausstellung gibt es an diesem Tag einen Talk mit Philip Rudzinski, der sich nach seinem Modedesignstudium mit einem Denim-Label selbstständig gemacht hat sowie eine Modenschau des zweiten und dritten Semesters mit anschließender Party. Am Sonnabend und Sonntag sind die Türen von 10-19 Uhr geöffnet. Highlights sind unter anderem Workshops, experimentelle Performances, besondere Installationen, Kurzfilme im Kino sowie faszinierende Augmented Reality Projekte. Außerdem gibt es spannende Gastvorträge von Alumnis und etablierten Designer*innen, die wertvolle Einblicke in die Hochschul- und Arbeitswelt geben werden.
Am Montag, den 27. Mai dreht sich alles um die Studien- und Berufsinformation. Neben der Ausstellung und einem vielseitigen Workshopangebot wird von 10-16 Uhr zusätzlichen Schnupperunterricht angeboten, der Schüler*innen einen ersten Eindruck in den Hochschulalltag gibt. Um 11 und 13 Uhr werden die einzelnen Studiengänge und das Bewerbungsverfahren vorgestellt und anschließend durch die Werkstätten des Design Centers geführt.
Das Programm wächst täglich. Mehr unter www.f3.hs-hannover.de/werkschau.
03.05.2024: Ausstellung zeigt Bezüge zwischen Forschung und Freiheit
Im Leibniz Science Cube des Referats für Kommunikation und Marketing werden jeweils passend zum Thema des Wissenschaftsjahres Forschungsprojekte der Leibniz Universität Hannover (LUH) kommuniziert. Ab dem 15. Mai 2024 werden hier unter dem Titel „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ Forschungsthemen und -projekte präsentiert, die in inhaltlichen Bezügen zum Thema „Freiheit“ stehen. Auch die Gedanken von Gottfried Wilhelm Leibniz zur Freiheit und zum freien Willen werden thematisiert.
Gezeigt werden Exponate zu den Themen Cancel Culture, Demokratiebildung an Schulen, Energiespeicherung in Form von Wasserstoff, Erinnerung am Beispiel der innerdeutschen Grenze, freie Rede in Zeiten von Fake News und Populismus, Künstliche Intelligenz, neue Heilverfahren in der Biomedizintechnik und Leibniz‘ Gedanken zum freien Willen.
Der Leibniz Science Cube befindet sich im Sockelgeschoss des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1). Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie jederzeit zugänglich ist und individuell betrachtet werden kann.
Die Eröffnung der Ausstellung im Leibniz Science Cube findet statt im Rahmen des Vortrags „Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte“ am Mittwoch, 15. Mai 2024, um 18.30 Uhr. Um Anmeldung zu dieser Veranstaltung wird gebeten: www.uni-hannover.de/leibniz-science-cube. Unter diesem Link gibt es auch weiterführende Informationen zu den vorgestellten Forschungsprojekten.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit.
03.05.2024: CHE Hochschulranking: Spitzennoten für Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie
Mehrere Studiengänge an der Leibniz Universität Hannover (LUH) konnten im aktuellen CHE Hochschulranking eine hervorragende Bilanz erzielen. Die Ergebnisse des Rankings erscheinen heute im ZEIT Studienführer 2024/25 sowie unter heystudium.de/ranking. In den Fächern Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie konnten sich die LUH in zahlreichen Kategorien in der Spitzengruppe positionieren.
Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) beurteilen Studierende ihre Studienbedingungen an den Fakultäten. Zusätzlich werden Fakten zu Lehre und Forschung wie die Höhe der eingeworbenen Forschungsgelder oder die Ausstattung der Fakultät erfasst. Jedes Jahr wird ein Teil der Fächer neu bewertet. Für 2024 sind dies aus dem Studienangebot der LUH die Fächer Biochemie, Biologie/Biowissenschaften, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie und Sport/Sportwissenschaft. Erhoben wurden in dieser Runde außerdem die Fächer Medizin, Pflegewissenschaft, Pharmazie und Zahnmedizin, die aber nicht Teil des Studienangebots der LUH sind.
Herausragend in den Studierendenurteilen schneiden die Fächer Mathematik, Geographie und Geowissenschaften ab. Die Studierenden geben ihren Fakultäten Bestnoten mit sehr hohen Punktzahlen bei der Unterstützung im Studium, der Betreuung durch Lehrende, der Studienorganisation, beim Lehrangebot und bei der IT-Infrastruktur. Alle drei Fächer präsentieren sich zudem forschungsstark mit Spitzengruppenbewertungen bei den Veröffentlichungen pro Wissenschaftler/-in (Mathematik und Geographie) sowie der Anzahl der Promotionen pro Wissenschaftler/-in (Geographie und Geowissenschaften). Die Geowissenschaften sind außerdem besonders erfolgreich in der Drittmitteleinwerbung.
Auch die Studierenden der Fächer Biochemie und Biologie stellen ihrer Fakultät ein gutes Zeugnis aus. Bei den Studierendenurteilen landen die Fächer in der Studienorganisation und der Unterstützung im Studium in der Spitzengruppe. Die Biologie-Studierenden loben außerdem die gute Unterstützung bei Auslandsaufenthalten und die Möglichkeiten für Exkursionen.
Sehr erfreulich ist, dass sich die Studierenden der LUH über alle ausgewerteten Fächer hinweg mit der Studienorganisation und der Bibliotheksausstattung sehr zufrieden zeigen. Bei der Unterstützung am Studienanfang schneidet die LUH ebenfalls in allen Fächern gut ab (7-mal Spitzengruppe, 5-mal Mittelgruppe). Forschungsstark zeigen sich außerdem die Fächer Politikwissenschaft und Informatik mit sehr vielen Promotionen pro Professor/-in.
Im CHE Hochschulranking werden insgesamt mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum untersucht. Es ist mit rund 120.000 befragten Studierenden der umfassendste und detaillierteste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Alle Ergebnisse und weitere Informationen sind unter heystudium.de/ranking zu finden. Der ZEIT Studienführer 2024/25 ist ab Sonnabend, 4. Mai, für 11,95 Euro im Handel oder unter www.zeit.de/studienfuehrer erhältlich.
03.05.2024: Erfolg für die LUH im Programm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“
Mehrere Projekte unter Federführung beziehungsweise mit Beteiligung der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben den Zuschlag im Förderprogramm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“ des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung erhalten. „Wissenschaftsräume“ ist eine Förderlinie innerhalb des Programms zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der VolkswagenStiftung, bei der insgesamt 45,5 Millionen Euro an Kooperationsprojekte zwischen mindestens zwei niedersächsischen Hochschulen, zum Teil auch unter Beteiligung außeruniversitärer Einrichtungen, ausgeschüttet werden.
Die LUH hat die Sprecherschaft des Verbundprojekts „Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre“, gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Bei weiteren fünf bewilligten Kooperationsprojekten ist die LUH maßgeblich beteiligt.
Die geförderten Projekte:
Wissenschaftsraum Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre
Sprecherschaft: Leibniz Universität Hannover
Beteiligt: Technische Universität Braunschweig (kooperativ geführt: nach der Hälfte der Laufzeit wechselt die Sprecherschaft an die TU Braunschweig)
Fördersumme: 2,98 Millionen Euro
Die Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik und die damit verbundene stetige Steigerung der Leistungsfähigkeit hochintegrierter mikroelektronischer Komponenten sind essentiell für das Innovationspotenzial zukünftiger technologischer Entwicklungen. Mit der Einrichtung eines „Wissenschaftsraums“ mit dem Fokus auf Chiplet-basierte Systeme als Zukunftsthema der Mikroelektronik will der Verbund die Kompetenzen an den Standorten Hannover und Braunschweig bündeln. Ziel ist die gemeinsame Bearbeitung von Forschungsfragen zu Grundkomponenten heterogener Systeme sowie der Aufbau eines englischsprachigen Master-Studiengangs „Microelectronics“. Durch dieses Angebot will sich der „Wissenschaftsraum“ Mikroelektronik auch für Industrieunternehmen in Niedersachsen als starker Partner sowohl in Forschungsfragen als auch hinsichtlich der Qualifizierung von Fachkräften etablieren.
Weitere Verbundprojekte unter Beteiligung der LUH:
CoastAdapt – Wissens- und Innovationsökosystem Küsteningenieurwesen & Küstenforschung
Sprecherschaft: Technische Universität Braunschweig
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 3 Millionen Euro
Teaching Labs für die Analyse und Förderung von Core Teaching Practices
Sprecherschaft: Stiftung Universität Hildesheim
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, TU Braunschweig
Fördersumme: 2,97 Millionen Euro
Hannover-Hildesheim Urban Living Lab for Sustainability (HULLS)
Sprecherschaft: Hochschule Hannover
Beteiligt: HAWK, Universität Hildesheim, Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 2,81 Millionen Euro
Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation
Sprecherschaft: Leuphana Universität Lüneburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Universität Göttingen, Universität Vechta, TU Clausthal, Universität Osnabrück, Universität Oldenburg
Fördersumme: 2,43 Millionen Euro
ProSaDi – Provenienz- und Sammlungsforschung Digital
Sprecherschaft: Universität Oldenburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Leuphana Universität Lüneburg, Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg, Jade Hochschule, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Deutsches Schifffahrtmuseum, Bremerhaven
Fördersumme: 2,99 Millionen Euro
Mit dem Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ soll der Austausch in Forschung, Lehre und Transfer der niedersächsischen Hochschulen gestärkt werden. Ziel ist es, noch engere Formen der Zusammenarbeit zu finden und institutionelle Grenzen zu überwinden, um gemeinsam an entscheidenden Themen der Zukunft zu arbeiten. Bei der Auswahl spielten die Aktualität und der Innovationsgrad sowie die Verzahnung von Lehre, Forschung und die Praxistauglichkeit des vorgelegten Konzepts eine wichtige Rolle.
03.05.2024: Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Volkshochschule Hannover laden gemeinsam zur Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“ ein. An vier Abenden sprechen Professorinnen und Professoren aus der Philosophischen Fakultät, der Juristischen Fakultät sowie der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. Verbindendes Element ist das Thema des Wissenschaftsjahres „Freiheit“. Die Referentinnen und Referenten zeigen, wie sehr das Reflektieren über Freiheit in ihren verschiedenen Dimensionen ganz unterschiedliche Fachgebiete beeinflusst.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: www.uni-hannover.de/freiheit-im-wandel.
Die vier Termine im Überblick:
Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.30 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1 (Sockelgeschoss)
Grußwort Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH
Für die (geschichtswissenschaftliche) Demokratie- und Diktaturforschung ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Freiheit konstituierend. Dies gilt für die deutsche Teilungsgeschichte in ganz besonderem Maße. Der Vortrag setzt sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit diesen Themen auseinander und diskutiert anhand aktueller Forschungen und Projekte darin enthaltene Freiheitskonzepte. Im Rahmen des Vortrages wird zudem die Ausstellung „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ im Leibniz Science Cube eröffnet.
„Cancel Culture“: Neue Form der Zensur oder altbekannte Panik?
Montag, 27. Mai, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Seit einigen Jahren wird, in den Medien wie im Universitätsbetrieb, das Gespenst einer „Cancel Culture“ beschworen. Dies ist nicht neu, sondern ein Dauerbrenner der Multikulturalismusdebatte. Der Referent zeigt auf, warum fehl liegt, wer unterstellt, heute herrsche eine Zensur wie in autokratischen Systemen. Der Vortrag zeichnet aus der Perspektive der Zensurforschung die Diskursgeschichte der aktuellen medialen Panik nach und versucht, diese Aufregung als identitätspolitische Verteidigungshaltung einer unter Druck geratenen Gruppe zu erklären.
Künstliche Intelligenz: Wegbereiter oder Risiko für Freiheit?
Mittwoch, 5. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einem zentralen Thema entwickelt, besonders seit dem Aufkommen von Tools wie ChatGPT. Diese Systeme können menschliche Gesprächspartner imitieren und in Sekunden Texte oder Programmiercode generieren. Der Referent gibt einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der KI und erörtert den Einfluss generativer KI-Technologien auf die demokratische Gesellschaft. Dazu beleuchtet er Potenziale und Limitierungen aktueller KI-Systeme und diskutiert deren Risiken sowie Möglichkeiten für die Freiheit in Deutschland und weltweit.
Freie Meinungsäußerung: Wie steht es um das Grundrecht?
Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Das Thema des Vortrags ist die Kommunikationsfreiheit, insbesondere geht es der Referentin um die Frage, in welchem Verhältnis die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht stehen. Daher setzt sich sie sich auch – und mit Bezug auf aktuelle Entwicklungen auf dem Universitätscampus und in den sozialen Medien – mit dem Kampf um die Diskurshoheit auseinander. Zum Schluss widmet sie sich der Frage, ob und, wenn ja, wie Abwägungsentscheidungen überhaupt noch möglich sind, wenn mit „Absolutismen“ argumentiert wird.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit
15.04.2024: Land und Bund eröffnen Niedersachsen Standort für die Quantentechnologie-Industrie
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Am 10. April 2024 wurde in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien eröffnet: Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI). Auf rund 500 Quadratmetern neuer Büro- und Laborfläche treffen Startups, exzellente Forschungseinrichtungen und künftig auch etablierte Unternehmen zu einem kontinuierlichen Ideenaustausch aufeinander. Für einen starken Impuls in die Region bündelt der QVLS-HTI Förderungen von Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Land (Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) sowie die wissenschaftliche Expertise der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).
Durch eine initiale Förderung für Niedersächsische Hightech-Inkubatoren in Höhe von über 4 Millionen Euro sind bereits 11 Startups mit dem QVLS-HTI verbunden. In den ehemaligen Rolleiwerken knüpft der QVLS-HTI an eine lange industrielle Tradition an: Wo vor fast 100 Jahren weltberühmte Kameras vom Band gingen, arbeiten jetzt junge Talente wie die Ausgründung QUDORA, einem Spin-Off der PTB und der LUH, am Chip des Niedersächsischen Quantencomputers. Damit Startups wie QUDORA ihre technologische Reife demonstrieren können, hat der HTI 1,5 Millionen in die technische Ausstattung des Standorts investiert. Neben einem DeepTech-Makerspace inklusive 3D-Druckern liegt dabei ein Schwerpunkt auf empfindlichen quantenoptischen Experimenten.
Am konstanten Erfolg des QVLS HighTech-Inkubator sind zwei Großprojekte der niedersächsischen Allianz Quantum Valley Lower Saxony beteiligt. Förderungen von Land- und Bund greifen hier ineinander, um in einer forschungs- und wirtschaftsstarken Region das Zukunftspotenzial der Quantentechnologien zu heben:
Mit insgesamt 25 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm von des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung, wird das Projekt QVLS-Q1 zur Realisierung eines Quantencomputers für fünf Jahre bis zum Jahr 2025 unterstützt. Seit 2022 und bis zum Jahresende 2024 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die notwendigen Mittel für den QVLS-HTI bereit. Mit 4,1 Millionen Euro unterstützt das Land die Gründung und Weiterentwicklung von insgesamt 11 Quantentechnologie-Startups, die die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt bringen. Der im Jahr 2022 gestartete Inkubator wurde von Anfang an darauf angesetzt, jungen Deep-Tech Unternehmen gemeinsam genutzte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die jetzt in den Rolleiwerken eröffnet werden. Eingebunden in das Ökosystem des Quantum Valley Lower Saxony steht hier anhaltender Technologietransfer im Mittelpunkt
Aus der gemeinsamen Anschubfinanzierung in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft durch das Land konnte jetzt eine Bundesförderung erzielt werden. Ab Januar 2025 ist der QVLS-HTI dann der neue Knotenpunkt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer ersten Phase mit rund 15 Millionen Euro geförderte Zukunftscluster QVLS iLabs. Im Zukunftscluster arbeiten Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um die enormen Chancen der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Der HighTech-Inkubator öffnet sich dann für weitere Startups und Unternehmen, die bis an die Grenzen der Physik gehen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Während Startups für innovative Ideen und Impulse stehen, braucht es für die Skalierung dieser Ideen häufig Unternehmen mit größeren Kapazitäten. Die iLabs sichern langfristig die Zusammenarbeit von der Entwicklung von Schlüsseltechnologien bis zur Anwendungs- und Produktentwicklung.
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Sabine Döring: „Quantentechnologien sind Schlüsseltechnologien der Zukunft mit enormem Potenzial für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen vom quantencomputergestützten Design neuer Wirkstoffe bis hin zu abhörsicherer Kommunikation. Damit dieses Potenzial und die großen Chancen der Technologie Wirklichkeit werden, stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen rund drei Milliarden Euro bereit. Das Quantum Valley Lower Saxony und der Zukunftscluster QVLS-iLabs sind hierfür außerordentlich wichtig. Gemeinsam bauen wir hier ein Innovationsökosystem mit glänzender Zukunft auf. Start-Ups spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Im neu eröffneten High Tech Inkubator erhalten sie die Unterstützung, die sie brauchen, um im internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen.“
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der QVLS HighTech-Inkubator ist ein toller Erfolg für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen: Dass aus der Anschubfinanzierung durch das Land diese wichtige Unterstützung durch den Bund resultiert, belegt die Relevanz unserer Forschung über Niedersachsen hinaus. Der QVLS HighTech-Inkubator zeigt beispielhaft auf, dass Grundlagenforschung und Start-ups im Bereich der Quantentechnologien ideal zusammenpassen und eine gezielte Zusammenarbeit große Perspektiven für den Transfer junger Wissenschaftsbereiche in Gesellschaft und Wirtschaft birgt.“
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15.04.2024: Wirtschaft verstehen, Wissen schaffen - Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der LUH wird 50 Jahre alt
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Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
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15.04.2024: Vizepräsidentin verleiht Lehrpreise
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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15.04.2024: LUH im Fach Philosophie sehr gut gerankt
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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02.04.2024: Forschungsteam entdeckt Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Unzählige Services werden durch KI ermöglicht, sei es beim online-shopping, der personalisierten Werbung, bei Suchmaschinen, digitalen Assistenzen, dem automatisierten Übersetzen, im Smart Home, dem autonomen Fahren, der personalisierten Medizin, der Navigation, der intelligenten Produktion und vielem mehr. Der Fortschritt ist einerseits faszinierend, sorgt aber andererseits auch für Unsicherheit und Misstrauen. Kritiker von KI warnen vor Vertrauensverlust und Demokratiegefährdung zum Beispiel durch eine Flut von automatisierten Fake News. KI wird ganze Berufsfelder umpflügen und auch Jobverluste drohen.
Auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz Universität sind sich sowohl der Risiken als auch die Potenziale bewusst, die entstehen, wenn neue Technologien in ihren Grundlagen erforscht und weiterentwickelt werden und schließlich zur Anwendung führen. Alle Wissenschaftsdisziplinen werden durch KI beeinflusst und verändert. In diesem Unimagazin haben sich alle Fakultäten der Leibniz Universität zu diesem Thema geäußert – die Autorinnen und Autoren zeigen ihre Expertise auf ganz unterschiedlichen Feldern und berichten über ihren Einsatz, ihre Erfahrungen und ihre Visionen von KI.
Das Heft findet sich hier zum Download:
https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin
Das Unimagazin gibt es auch in einer App der Leibniz Universität für das Smartphone oder Tablet. Dort finden Sie die Berichte in angepasstem Format, auch das Lesen im Browser ist möglich. Hier können Sie sich die Anwendung im App Store von Apple sowie im Google Play Store laden.
Es kann auch als gedrucktes Exemplar unter alumni@zuv.uni-hannover.de bestellt werden.
Physik spielerisch erleben – das bietet der Schülerwettbewerb „exciting physics“, der im Rahmen des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ im September in Hannover stattfindet: Wie baut man eine Papierbrücke, die ein Kilogramm Gewicht trägt? Wie muss eine Konstruktion beschaffen sein, die ein rohes Ei beim Aufprall schützt? Und wie ein Tauchboot, das selbstständig ab- und nach einer definierten Zeit wieder auftaucht? Mit diesen und weiteren spannenden Aufgaben beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „exciting physics“ – von der ersten Idee bis zu ihrer kreativen Umsetzung.
Einzelpersonen und Teams aus bis zu fünf Schülerinnen und Schülern ab der fünften Jahrgangsstufe sind herzlich eingeladen, ihre in der Schule oder zu Hause entwickelten Projekte in der Landeshauptstadt zu präsentieren. Eine Fachjury wird die Arbeiten bewerten und hochwertige Preise vergeben. Präsentiert und prämiert werden die Wettbewerbsbeiträge vom 25. bis 27. September 2024 auf dem Ernst-August-Platz in Hannover, Anmeldungen sind noch bis zum 31. August unter www.exciting-physics.info möglich.
Der Schülerwettbewerb wird traditionell als Teil des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ ausgetragen. Das Festival macht in der Woche vom 23. bis 28. September 2024 in der Landeshauptstadt Hannover Station. Auf dem Ernst-August-Platz vor dem Hauptbahnhof können Interessierte in einer großen Ausstellung überraschende Effekte und neue Entwicklungen von der Atom- bis zur Astrophysik erforschen. Für Kinder und Jugendliche gibt es dort Mitmach-Experimente und Bühnenshows. Ein vielfältiges Vortragsprogramm ergänzt das Festival, das die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) und die Leibniz Universität Hannover mit ihren beiden Exzellenzclustern, PhoenixD und QuantumFrontiers, veranstalten und das von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung in besonderem Maße unterstützt wird. Der Eintritt zu allen Festival-Angeboten ist kostenlos. Einige Angebote, wie Vorträge für Schulklassen, erfordern eine vorherige, kostenlose Anmeldung unter www.highlights-physik.de.
Unter diesen Aufgaben können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schülerwettbewerbs exciting physics in diesem Jahr wählen:
Papierbrücke: Ziel der Aufgabe ist es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier, Bindfaden und Klebstoff eine möglichst leichte Brücke zu bauen, die eine Distanz von einem Meter überspannt und dabei ein in ihrer Mitte platziertes Gewicht von einem Kilogramm tragen kann.
Sisyphus: Hier soll ein „Sisyphus“-Modell konstruiert werden, das eine Getränkedose eine ein Meter lange schiefe Ebene hochrollen kann, wobei der Antrieb frei wählbar ist, aber nicht größer als ein DIN-A4-Blatt sein darf. Der Neigungswinkel der Ebene wird zunehmend gesteigert, bis der Wettbewerbsbeitrag feststeht, der den höchsten Winkel meistert.
Kettenreaktion: Ziel der Aufgabe ist es, eine Kettenreaktion zu entwerfen und zu konstruieren, die aus der phantasievollen Kombination möglichst vieler sich nacheinander auslösender physikalischer Effekte besteht. Dabei sollten mindestens drei dieser Effekte das Thema „Licht und Photonen“ veranschaulichen.
Crashtest: Beim „Crashtest“ gilt es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier und Klebstoff ein möglichst leichtes Modell einer „iZelle“ mit Knautschzone zu bauen. Ein sich im Inneren der Zelle befindliches rohes Ei darf beim Aufprall der Konstruktion aus unterschiedlichen Höhen nicht beschädigt werden.
Tauchboot: Ziel ist es, ein Tauchboot zu bauen, das ohne Fernsteuerung auf den Grund eines ca. 40 cm tiefen Bassins sinkt und dort für möglichst genau zwei Minuten verweilt. Danach soll das U-Boot ohne Einwirkung von außen selbstständig wieder auftauchen.
Frequenznormal: Bei dieser Aufgabe soll eine Apparatur gebaut werden, die – einmal in Gang gesetzt – einen beliebigen Vorgang mit einer Dauer von 10 Sekunden periodisch wiederholt. Es dürfen keine Uhren oder Oszillatoren zur Stabilisierung dieses Vorgangs verwendet werden.
Weitere allgemeine Informationen zum Wettbewerb und zur Anmeldung finden alle Interessierten unter: www.exciting-physics.info.
Einzelpersonen und Teams aus bis zu fünf Schülerinnen und Schülern ab der fünften Jahrgangsstufe sind herzlich eingeladen, ihre in der Schule oder zu Hause entwickelten Projekte in der Landeshauptstadt zu präsentieren. Eine Fachjury wird die Arbeiten bewerten und hochwertige Preise vergeben. Präsentiert und prämiert werden die Wettbewerbsbeiträge vom 25. bis 27. September 2024 auf dem Ernst-August-Platz in Hannover, Anmeldungen sind noch bis zum 31. August unter www.exciting-physics.info möglich.
Der Schülerwettbewerb wird traditionell als Teil des Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“ ausgetragen. Das Festival macht in der Woche vom 23. bis 28. September 2024 in der Landeshauptstadt Hannover Station. Auf dem Ernst-August-Platz vor dem Hauptbahnhof können Interessierte in einer großen Ausstellung überraschende Effekte und neue Entwicklungen von der Atom- bis zur Astrophysik erforschen. Für Kinder und Jugendliche gibt es dort Mitmach-Experimente und Bühnenshows. Ein vielfältiges Vortragsprogramm ergänzt das Festival, das die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) und die Leibniz Universität Hannover mit ihren beiden Exzellenzclustern, PhoenixD und QuantumFrontiers, veranstalten und das von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung in besonderem Maße unterstützt wird. Der Eintritt zu allen Festival-Angeboten ist kostenlos. Einige Angebote, wie Vorträge für Schulklassen, erfordern eine vorherige, kostenlose Anmeldung unter www.highlights-physik.de.
Unter diesen Aufgaben können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schülerwettbewerbs exciting physics in diesem Jahr wählen:
Papierbrücke: Ziel der Aufgabe ist es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier, Bindfaden und Klebstoff eine möglichst leichte Brücke zu bauen, die eine Distanz von einem Meter überspannt und dabei ein in ihrer Mitte platziertes Gewicht von einem Kilogramm tragen kann.
Sisyphus: Hier soll ein „Sisyphus“-Modell konstruiert werden, das eine Getränkedose eine ein Meter lange schiefe Ebene hochrollen kann, wobei der Antrieb frei wählbar ist, aber nicht größer als ein DIN-A4-Blatt sein darf. Der Neigungswinkel der Ebene wird zunehmend gesteigert, bis der Wettbewerbsbeitrag feststeht, der den höchsten Winkel meistert.
Kettenreaktion: Ziel der Aufgabe ist es, eine Kettenreaktion zu entwerfen und zu konstruieren, die aus der phantasievollen Kombination möglichst vieler sich nacheinander auslösender physikalischer Effekte besteht. Dabei sollten mindestens drei dieser Effekte das Thema „Licht und Photonen“ veranschaulichen.
Crashtest: Beim „Crashtest“ gilt es, unter ausschließlicher Verwendung von Papier und Klebstoff ein möglichst leichtes Modell einer „iZelle“ mit Knautschzone zu bauen. Ein sich im Inneren der Zelle befindliches rohes Ei darf beim Aufprall der Konstruktion aus unterschiedlichen Höhen nicht beschädigt werden.
Tauchboot: Ziel ist es, ein Tauchboot zu bauen, das ohne Fernsteuerung auf den Grund eines ca. 40 cm tiefen Bassins sinkt und dort für möglichst genau zwei Minuten verweilt. Danach soll das U-Boot ohne Einwirkung von außen selbstständig wieder auftauchen.
Frequenznormal: Bei dieser Aufgabe soll eine Apparatur gebaut werden, die – einmal in Gang gesetzt – einen beliebigen Vorgang mit einer Dauer von 10 Sekunden periodisch wiederholt. Es dürfen keine Uhren oder Oszillatoren zur Stabilisierung dieses Vorgangs verwendet werden.
Weitere allgemeine Informationen zum Wettbewerb und zur Anmeldung finden alle Interessierten unter: www.exciting-physics.info.
11.06.2024: Richtfest beim Forum Wissenschaftsreflexion
Im Frühjahr 2023 haben die Rohbauarbeiten für den Forschungsbau Forum Wissenschaftsreflexion der Leibniz Universität Hannover (LUH) begonnen. Am heutigen Mittwoch wurde – elf Monate nach der Grundsteinlegung im Juli 2023 – Richtfest in der hannoverschen Nordstadt gefeiert. Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping, die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer des Forschungsbaus, das verantwortliche Architekturbüro, Mitarbeitende des Gebäudemanagements der LUH und zahlreiche Gäste waren dabei, als der Polier die Richtkrone an dem Rohbau hochzog.
Das neue Gebäude wird direkt an das bestehende LUH-Gebäude Im Moore 21 angebaut. Der Innenausbau beginnt in diesen Tagen, die Fertigstellung des Forschungsbaus ist für Herbst 2025 geplant. Die Kosten werden rund 19,3 Millionen Euro betragen, von denen das Land knapp zwölf Millionen Euro trägt, davon rund 9,6 Millionen Euro aus dem Programm „zukunft.niedersachsen“; der Bund übernimmt rund 7,3 Millionen Euro.
„Die Leibniz Universität gewinnt mit dem Forum Wissenschaftsreflexion an internationaler Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit und dies wird sich auch positiv auf den Standort Hannover auswirken“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping. Der Neubau sei ein nach außen sichtbares Zeichen, dass die LUH nicht nur ein starkes technisch-naturwissenschaftliches Profil habe, sondern mit der Wissenschaftsreflexion auch einen weithin sichtbaren Forschungsschwerpunkt in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Die Sprecherin des Forums Wissenschaftsreflexion, Prof. Dr. Eva Barlösius (Institut für Soziologie und Leibniz Center for Science and Society), erläuterte: „Wir sind dem gesamten Bau-Team dankbar für die schnelle Erstellung des Rohbaus. Wir, die künftigen Nutzenden, blicken mit großer Vorfreude auf den Einzug im kommenden Jahr. Denn: Das Forum Wissenschaftsreflexion wird unsere Forschungs- und internationalen Kooperationsmöglichkeiten grundlegend verbessern.“
Der Neubau wurde von Michel+Wolf Architekten (Stuttgart) entworfen und hat eine Nutzungsfläche von gut 2.100 Quadratmetern mit Raum für interdisziplinäre Forschung, einer Wissenswerkstatt mit innovativer Forschungsinfrastruktur, Begegnungsorten und Veranstaltungsräumen für wissenschaftliche Konferenzen bieten. Er wird im Sinne der Nachhaltigkeit nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert.
An keiner anderen Universität in Deutschland existieren vergleichbar viele Professuren in den Themengebieten Wissenschafts- und Hochschulforschung – an der LUH sind es rund 20. Beteiligte Disziplinen sind Philosophie, Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Politik- und Rechtswissenschaften. In dem Forschungsbau werden die bislang auf unterschiedliche Universitätsstandorte verteilten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter einem Dach zusammenarbeiten.
11.06.2024: Mit Matrix Evolution zu langlebigen Implantaten
Menschen werden immer älter. Nicht zuletzt deswegen gewinnen regenerative Therapien und langlebige Implantate zunehmend an Bedeutung. Um Komplikationen wie Entzündungen oder Infektionen zu vermeiden, ist ein besseres Verständnis von Gewebestrukturen und der Nutzbarkeit von Biomaterialien notwendig. Matrix Evolution, ein interdisziplinärer Verbund von Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Fachbereichen der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), will dazu beitragen, dass künftig komplexere Biomaterialien entwickelt und insbesondere in der regenerativen Medizin sowie der Implantatforschung eingesetzt werden können. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Forschungsvorhaben mit rund 1,5 Millionen Euro.
Biomaterialien, wie Implantate oder andere Konstrukte, die in den Körper eingesetzt werden, spielen eine Schlüsselrolle für den Ersatz verloren gegangener Gewebe und Organe. Die biophysikalischen und biochemischen Eigenschaften von Materialien erschaffen spezifische zelluläre Milieus, die maßgeblich Zellverhalten und -funktion beeinflussen. Eine breite Palette an natürlichen und synthetischen Stoffen wird zurzeit im Bereich der regenerativen Medizin (z.B. Tissue Engineering) und Implantatforschung eingesetzt oder für die Anwendung erforscht. Obwohl diese Biomaterialien wichtige Anforderungen wie Biokompatibilität, Abbaubarkeit oder mechanische Stabilität bereits erfüllen, stellen sie letztendlich häufig stark vereinfachte Nachbildungen der extrazellulären Matrix (EZM) dar.
Die EZM ist die Substanz, in die die Zellen in natürlichen Geweben eingebettet sind. Sie weist eine komplex zusammengesetzte und hierarchische Struktur auf, die Gewebeeigenschaften und -funktionen maßgeblich mitbestimmt. Sie ist darüber hinaus hochdynamisch und wird in physiologischen Prozessen umgebaut und angepasst. Heutige in der regenerativen Medizin und Implantatforschung eingesetzte Materialien bleiben hinter der Komplexität der natürlichen Matrix, die sie ersetzen sollen, weit zurück, was ihre Funktionalität erheblich einschränkt. Daher werden dringend Biomaterialien benötigt, die die natürliche Matrix hinsichtlich ihrer hierarchischen Strukturierung, Komplexität und Dynamik nachahmen und so den Aufbau von definierten, bioresponsiven Architekturen von der Nano- bis hin zur 3D-Makroebene im Labor ermöglichen. Neue, bioinspirierte Matrixmoleküle und -materialien könnten zu einer Evolution der Matrix in der Gewebemodellierung führen, mit erheblichen Vorteilen für alle Bereiche der regenerativen Medizin und klinischen Forschung.
Um dieses Ziel zu erreichen, umfasst das Projekt breites Spektrum von Aktivitäten, von der Erforschung der EZM Struktur, über die Produktion von EZM-Bausteinen, die Verfeinerung der Strukturen, das Überwachen des Zellverhaltens und die in silico Modellierung bis hin zur Anwendung im medizinischen Bereich. Für diese interdisziplinäre Herangehensweise ist der Projektleiterinnen-Verbund aus den Disziplinen Zellbiologie/Biophysik, Technischer Chemie, Polymerchemie, Biotechnologie, Bioinformatik und Zahnmedizin/Mikrobiologie exzellent ausgewiesen. In der Initiative Matrix Evolution werden sechs Gruppen das Thema eng miteinander verzahnt aus unterschiedlichen Perspektiven untersuchen. Die Erkenntnisse des Verbundes werden zunächst für die Implantatforschung eingesetzt und sollen langfristig zu einer Evolution verwendeter Matrizes in der regenerativen Medizin beitragen. Gleichzeitig mit dem Forschungsvorhaben wollen die beteiligten Forscherinnen zusammen mit anderen Forschungsverbünden am Standort, wie dem Sonderforschungsbereich SIIRI, ein niedersächsisches Frauen-in-der-Wissenschaft-Netzwerk aufbauen, das voraussichtlich zum Herbst 2024 offiziell an den Start gehen soll.
03.06.2024: Helmholtz-Preis für die Entwicklung neuartiger Hautkrebsdiagnostik
Hautkrebserkennung ohne Gewebeprobe und Skalpell, sondern schmerzfrei per Scan von außen: Das ist die Vision eines gemeinsamen Forschungsteams der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Universitätsmedizin Rostock. Dem Team ist es nun gelungen, mittels dreidimensionaler Bildgebung eine frühe und sichere Diagnose von bösartigen Hautveränderungen zu ermöglichen. Für ihren Hautkrebsscanner haben die Gruppen um Prof. Dr. Bernhard Roth (LUH, Hannoversches Zentrum für Optische Technologien und Exzellenzcluster PhoenixD) und Prof. Dr. Steffen Emmert (Universitätsmedizin Rostock) jetzt den Helmholtz-Preis 2024 erhalten. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird für Präzisionsmessungen in der Grundlagenforschung und in der angewandten Messtechnik verliehen.
Das interdisziplinäre Team aus der Physik und der Medizin konnte in mehrjähriger gemeinsamer Arbeit ein System zur dreidimensionalen Abbildung der Hautstruktur inklusive Bestimmung der so genannten Invasionstiefe sowie der Gut- oder Bösartigkeit von Hautläsionen entwickeln. Bislang ist es im medizinischen Alltag notwendig, eine Gewebeprobe chirurgisch zu entnehmen und sie histologisch zu untersuchen, um insbesondere den schwarzen Hautkrebs (Melanom) zu diagnostizieren. Das neue System macht eine nicht-invasive Melanom-Diagnostik möglich – schnell und per Laserscan von außen.
Vier verschiedene Messverfahren wurden dazu in einem Messgerät miteinander kombiniert: die optische Kohärenztomographie (OCT), die Raman-Spektroskopie (RS), die photoakustische Tomographie (PAT) sowie die Hochfrequenz-Ultraschall-Bildgebung (US). Das im Wesentlichen laserbasierte System ermöglicht Messungen unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Expositionsgrenzwerte für die humane Haut und wurde in prä-klinischen Studien an mehreren Dutzend Patientinnen und Patienten erprobt. Sobald diese erste Datenbasis groß genug ist, wird eine KI-Software trainiert, um die Hautveränderungen im klinischen Umfeld in Echtzeit diagnostizieren zu können. Als Nächstes stehen dann die notwendigen, mehrjährigen klinischen Studien an. Ziel ist es, das System zu etablieren und es als Medizinprodukt zu zertifizieren, so dass es in absehbarerer Zeit in der Praxis eingesetzt werden kann. Je früher der schwarze Hautkrebs entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen: Im Frühstadium erkannt, überleben mehr als 90 Prozent der Betroffenen die ersten fünf Jahre nach Behandlungsbeginn. Dazu soll der neue Laserscanner einen wertvollen Beitrag leisten.
Prof. Dr. Bernhard Roth forscht mit seiner Gruppe bereits seit vielen Jahren zur optischen Detektion von Hautkrankheiten und zur integrierten Sensorik in den Lebenswissenschaften. Er leitet zudem die Arbeitsgruppe Präzisionsmetrologie im Exzellenzcluster „PhoenixD: Photonics, Optics, Engineering - Innovation across Disciplines“ der LUH, in dem an digitalen Optiken der Zukunft geforscht wird.
03.06.2024: Leibniz Campus Lecture: 75 Jahre Grundgesetz
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) lädt im Rahmen der Leibniz Campus Lecture ein zum öffentlichen Vortrag „75 Jahre Grundgesetz - Wie schützen wir unsere freiheitlich-demokratische Ordnung?“. Referent ist Peter Müller, ehemals Ministerpräsident und Justizminister des Saarlandes sowie Richter am Bundesverfassungsgericht. Die Begrüßung und Moderation übernimmt Universitätspräsident Prof. Dr. iur. Volker Epping. Die Leibniz Campus Lecture ist Teil des Veranstaltungsprogramms der Leibniz Universität Hannover im Wissenschaftsjahr „Freiheit“.
Die Leibniz Campus Lecture findet statt am Mittwoch, den 12. Juni 2024, um 18 Uhr im Lichthof des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1, 30167 Hannover). Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter: www.uni-hannover.de/lcl-anmeldung
Am 8. Mai 1949 wurde im Parlamentarischen Rat das Grundgesetz als „vorläufige Teilverfassung Westdeutschlands“ beschlossen. Der Vortrag zeichnet die Entstehung des Grundgesetzes nach und thematisiert dessen Beständigkeit und Belastbarkeit trotz seiner provisorischen Anlage. Er zeigt die zentralen Grundentscheidungen im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung auf und setzt sich mit der identitätsbildenden Gegenbildlichkeit zum Nationalsozialismus auseinander. Angesichts der jüngeren Entwicklung wird insbesondere das Problem der „wehrhaften Demokratie“ (Parteiverbot, Vereinsverbot, Grundrechtsverwirkung) erörtert. Abschließend werden die wesentlichen Änderungen und Fragen der Weiterentwicklung und Reform des Grundgesetzes behandelt.
03.06.2024: Was fliegt denn da? Kostenlose App ermöglicht Laien Bestimmung von Marienkäfern
Marienkäfer gelten schon seit dem Mittelalter als Glücksbringer und sind als Schädlingsbekämpfer im Garten sehr beliebt. Doch in den vergangenen Jahren hat die Anzahl der heimischen Marienkäfer abgenommen und sie sind vom Aussterben bedroht. Eine der Hauptursachen stellt der asiatische Marienkäfer dar, der seit 2002 durch sein massenhaftes Auftreten zu einem der häufigsten Marienkäfer in Deutschland geworden ist. Anders als sein heimischer Verwandter ist er größer und stärker und hat hier keine Feinde in der Natur. Heimische Marienkäfer werden dagegen von anderen Insekten gefressen oder durch Raubparasiten getötet. Aber woran erkennt man, welche Marienkäferarten heimisch und welche zugewandert sind?
Wer schon immer wissen wollte, welche Art von Marienkäfer man gefunden hat und welche Besonderheiten sie auszeichnen, kann das ab sofort per App erfahren. Im Rahmen des Projektes „ID-Logics“ steht jetzt eine neue Bestimmungs-App „Marienkäfer“ für alle 52 europäischen Marienkäfer zum kostenlosen Download bereit. Entwickelt wurde sie von Prof. Dr. Denis Messig, Geschäftsführender Leiter der Didaktik der Naturwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, und Prof. Dr. Jorge Groß, Professor für Didaktik der Biologie an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Mithilfe der App können Nutzerinnen und Nutzer alle Marienkäfer-Arten einfach und sicher bestimmen und bekommen zudem biologische Hintergrundinformationen.
Mit der neuen Ergänzung zur Bestimmung für Marienkäfer wagt sich das Entwicklungsteam nun auch an komplexere Artengruppen: „Die Käferbestimmung mit bisherigen Mitteln war etwas für Fachexpertinnen und -experten. Eine Bestimmung ohne biologische Ausbildung war bislang kaum möglich“, erläutert Denis Messig von der Universität Bamberg. „Wir sind sehr stolz, unser Wissen mithilfe der App nun auch Laien zugänglich zu machen. Besonders in der Welt der Insekten gibt es viele spannende Zusammenhänge, die es zu entdecken gilt. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen!“ Die App „ID-Logics“ richtet sich zwar vor allem an interessierte Laien; sie soll aber auch fortgeschrittenen Naturfreunden eine gute Unterstützung bieten. Die App besitzt eine eigene Logik und ist fehlertolerant, sodass die Bestimmung der Marienkäfer anhand von leicht zu erkennenden Merkmalen stark vereinfacht wird. Zudem helfen ausführliche Beschreibungen, aufwendig produzierte Videos und zahlreiche Bilder in die Glückskäfer-Gruppe einzutauchen.
Die Grundlagen dieser neuartigen App wurden von der LUH um Jorge Groß in Kooperation mit Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern und der Firma Initree entwickelt. Sie enthält bereits mehrere, überwiegend kostenfreie Bestimmungshilfen, zum Beispiel für Ameisen, Bäume und Sträucher, Wildblumen, Hummeln, Eulen oder auch Amphibien und Reptilien. „Mit der App wollen wir einen Beitrag für den Naturschutz leisten und Laien mithilfe digitaler Medien für die Natur begeistern“, sagt Groß. „Mit der App ist es nun ganz einfach, Marienkäfer zu bestimmen und alle Interessierten dabei zu unterstützen, neue Artengruppen zu erschließen und diese auch zu melden.“ Die von Laien bedienbare App hilft, Informationen zu unterschiedlichsten Marienkäferarten und ihrer jeweiligen Biologie zu erhalten und so zum Erhalt der Tiere beizutragen.
Besitzerinnen und Besitzer eines Smartphones oder Tablets können die kostenlose App „ID-Logics“ ab sofort für Android- oder Apple-Betriebssysteme kostenlos herunterladen. Die Bestimmungs-App für Marienkäfer ist ebenfalls kostenfrei.
Links zur kostenlosen App:
https://apps.apple.com/de/app/id-logics/id1309493227
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.initree.idlogics&hl=de
Weitere Informationen finden Sie unter: www.id-logics.de
03.06.2024: Forschung für die genauesten Messgeräte der Welt
Noch immer sind grundlegende Fragen der Physik offen. Woraus ein Großteil des Universums besteht ist unklar, denn die rätselhafte dunkle Materie konnte bislang nicht aufgespürt werden. Den bekannten Naturgesetzen zufolge müsste sie jedoch existieren, um das Universum zusammenzuhalten. Die Theorien zu Gravitation und Quantenmechanik sind zwar in sich schlüssig und etabliert, können bisher aber nicht in einer einheitlichen Formel vereint werden. Im Sonderforschungsbereich DQ-mat kooperieren mehr als 60 Physikerinnen und Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, um ihren Teil zur Beantwortung dieser und anderer fundamentaler Fragen beizutragen. Sie bringen komplexe Quantenphysik und hochpräzise Messverfahren zusammen, um neuartige Quantensensoren für extrem genaue Messgeräte zu entwickeln. Seit dem Start des Verbunds im Jahr 2016 hat er sich zum deutschen Zentrum für Quantenmetrologie entwickelt und ist auch weltweit führend auf diesem Gebiet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt eine Verlängerung um weitere vier Jahre bewilligt und fördert den Sonderforschungsbereich mit rund 10 Millionen Euro.
„Ich freue mich sehr über die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs DQ-mat und danke den beteiligten Forschenden für ihr großes und dauerhaftes Engagement“, sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover. „Dieser Erfolg trägt zur Stärkung des Forschungsschwerpunkts Quantenoptik und Gravitationsphysik an unserer Universität bei, er vertieft die guten und gewachsenen Beziehungen zwischen den Partnern Leibniz Universität, PTB und DLR-SI und er kann unterstützend für den Folgeantrag unseres Exzellenzclusters QuantumFrontiers wirken.“
“Wir freuen uns außerordentlich über diese Bestätigung unserer Arbeit, denn wir sind an einem ganz spannenden Punkt”, sagt Piet Schmidt, Physikprofessor an LUH und PTB und Sprecher des Sonderforschungsbereichs. „Wir wissen, dass im großen physikalischen Bild etwas fehlt und wir können mit unseren Experimenten und den zugehörigen theoretischen Grundlagen im Sonderforschungsbereich wirklich dazu beitragen, diese Lücken zu schließen.“ DQ-mat vereint Experten aus den Bereichen Metrologie und Quantenoptik sowie aus der Vielteilchenphysik und der Quanteninformation und schafft so eine einzigartige Kombination.
Schon jetzt gehören die Messinstrumente der DQ-mat Forschenden zu den genauesten der Welt. Doch um der Lösung der großen Fragen der Physik näher kommen zu können, benötigen sie noch einmal deutlich genauere Geräte. Im Sonderforschungsbereich entwickeln sie daher die nächste Generation von Quantensensoren für noch sensiblere, schnellere und höher aufgelöste Messgeräte wie Atomuhren oder Atominterferometer. In Verbindung mit Methoden der Quantentechnologie wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so das volle Potenzial der Quantenmechanik in Präzisionsmessungen ausschöpfen. Ihr Ziel sind bis zu hundertfach genauere oder schnellere Messungen.
Wichtige Erfolge haben die Forschenden bereits in der jetzt endenden zweiten Förderperiode verbucht. So konnten sie in diesem Frühjahr den Atomkern des Elements Thorium-229 zu einem Quantensprung anregen. Was unspektakulär klingt, war Forschenden jahrzehntlang nicht gelungen und ist ein wissenschaftlicher Durchbruch. Er öffnet die Tür für neuartige Atomkern-Uhren, die noch einmal deutlich genauer sein könnten als heutige Atomuhren. Auf der Suche nach dunkler Materie haben DQ-mat Forschende kürzlich die bisher genaueste Suche nach ultraleichten dunkle Materie-Teilchen realisiert. Auch wenn noch kein entsprechender Nachweis gelungen ist, ihre Beschaffenheit konnte damit weiter eingegrenzt werden. DQ-mat Experimente reichten sogar bis zur Internationalen Raumstation. Dort waren sie im vergangenen Jahr an der erstmaligen Erzeugung einer Quantengas-Mischung beteiligt, die aus zwei Arten von Atomen besteht. Damit entstehen völlig neue Möglichkeiten, bisher nur auf der Erde verfügbare Quantentechnologien ins All zu bringen aber auch, um etwa Einsteins Äquivalenzprinzip zu testen. Insgesamt haben die Forschenden ihre Ergebnisse in mehr als 170 wissenschaftlichen Veröffentlichungen publiziert, über einhundert Fachvorträge gehalten und 25 Workshops und Konferenzen organsiert.
Der Sonderforschungsbereich 1227: Designte Quantenzustände der Materie (DQ-mat) - Herstellung, Manipulation und Detektion für metrologische Anwendungen und Tests fundamentaler Physik ist an der Leibniz Universität Hannover angesiedelt. Verbundpartner ist das nationale Metrologieinstitut Deutschlands, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, sowie in der dritten Förderperiode auch das DLR-Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik in Hannover. Die dritte und letzte Förderperiode läuft bis Ende Juni 2028.
03.06.2024: Die „Salzgärten“ des Wattenmeeres
Können Salzwiesen im Wattenmeer der ökologischen Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung standhalten? Forschende aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark wollen gemeinsam der Frage nachgehen, in welchem Maße diese für den Küstenschutz äußerst wichtigen Ökosysteme in der Lage sind, dem zunehmenden ökologischen Druck zu begegnen.
Salzwiesen im Übergangsbereich zwischen Land und Meer sind wertvolle Pufferzonen, die die Energie der Wellen abschwächen und somit die Erosion und Überflutung der Küstengebiete verringern können. Dadurch tragen Salzwiesen wesentlich zum Küstenschutz bei und sind außerdem ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, die nur in diesem Ökosystem vorkommen. Auch als Kohlenstoffspeicher erfüllen sie eine wichtige Funktion. Doch können Salzwiesen unter zukünftigen klimatischen Bedingungen überleben? Können sie unter den neuen Randbedingungen mit steigenden Meeresspiegeln und höherer CO2-Belastung weiterhin ihrer Küstenschutzfunktion nachkommen?
Das Forschungsvorhaben SALTGARDEN untersucht, inwieweit die Erhaltung und Förderung der Biodiversität in Salzwiesen ein wesentlicher Bestandteil einer Lösungsstrategie für die so genannte ökologische Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung sein kann. In dem von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie dem Niederländischen Forschungsrat (NWO) geförderten Projekt haben sich deutsche, niederländische und dänische Forschungseinrichtungen zusammengetan. Die Projektleitung liegt beim Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der Leibniz Universität Hannover (LUH) (PhD Maike Paul und Dr. Dorothea Bunzel), die Co-Sprecherschaft hat die niederländische Universität Twente (Erik Horstmann). Die LUH war bereits an vorangegangenen Forschungsvorhaben zu Salzwiesen beteiligt, die bereits erste vielversprechende Ergebnisse zur Widerstandskraft dieser Ökosysteme geliefert haben.
Betrachtet man die Salzwiesen an der Schnittstelle zwischen Land und Meer genauer, wird deutlich, dass es sich bei den meisten Salzwiesenflächen um kultivierte und zumeist unterhaltene Landschaften handelt. Sie werden mit einem starken Fokus auf ihren weidewirtschaftlichen und küstenschutztechnischen Nutzen bewirtschaftet. Auch die künstliche Entwässerung des Deichvorlands – mit dem ursprünglichen Zweck der Landgewinnung – ist eine gängige Praxis. Zwar wurden viele Nutzungsformen in den letzten Jahrzehnten reduziert oder eingestellt, trotzdem sind viele der künstlichen Landschaftsstrukturen noch heute deutlich erkennbar. Dadurch ist die natürliche Biodiversität der Salzwiesen nachhaltig beeinträchtigt. Dabei sind es gerade die biologische Artenvielfalt und die Vegetationsdynamiken einer Salzwiese, die die wesentlichen Ökosystemprozesse steuern und somit die Grundvoraussetzung für die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit dieser Küstenökosysteme darstellen. Vor diesem Hintergrund erscheinen die kultivierten Salzwiesenlandschaften als anfällig gegenüber den zunehmenden Einflüssen der ökologischen Krise.
Das SALTGARDEN Konsortium will mit Laborversuchen und Felduntersuchungen sowohl die Grenzen der Belastbarkeit von Salzwiesen unter hydrodynamischen Einflüssen wie Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten bewerten als auch die Reaktion von Salzwiesenpflanzen auf veränderte klimatische Bedingungen wie Hitze- und Trockenstress untersuchen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt stellt zudem die Untersuchung der Anreicherung von Schadstoffen, zum Beispiel durch Mikroplastik- und Nährstoffeinträge, dar. Das Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der LUH hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Widerstandsfähigkeit von echten, im Wattenmeer extrahierten Salzwiesen unterschiedlicher Struktur und Qualität der Diversität im institutseigenen Wellenbecken zu untersuchen.
In enger Zusammenarbeit mit Landesbetrieben und Verwaltungen, NGOs und lokalen Interessenvertretern der drei Nordseeanrainerstaaten will das SALTGARDEN-Forschungsteam Strategien für ein nachhaltiges Salzwiesenmanagement entwickeln. Diese Strategien sollen auf den Grundprinzipien des so genannten naturnahen Gärtnerns (Nature-based Gardening, NbG) basieren. Ziel ist es, den Wert biodiverser und dynamischer Küstenökosysteme besser zu verstehen, Sensitivitäten zu quantifizieren und daraus zukunftsfähige Vorlandmanagementstrategien auf sozial-politischer Ebene zu etablieren.
SALTGARDEN ist eines von fünf geförderten Forschungsprojekten zum Thema „Internationale Wattenmeerforschung: Komplexe Belastungen des Wattenmeeres verstehen und Handlungsoptionen entwickeln“. Das SALTGARDEN Konsortium erhält 2,8 Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren.
03.06.2024: Gastprofessorin Gender & Diversity an der Juristischen Fakultät
Gender- und Diversitythemen haben an der Leibniz Universität Hannover (LUH) in vielen Disziplinen eine langjährige Tradition. Um aber die interdisziplinäre Perspektive zu stärken und eine breite Verankerung in den Fakultäten zu initiieren, gibt es seit 2011 die Gastprofessur Gender & Diversity. Die Gastprofessur vermittelt aktuelle Forschungsstandards der Geschlechter- und Diversityforschung, auch in den Fächern, die bisher keinen ausgewiesenen Schwerpunkt in diesem Bereich haben. Zum Sommersemester 2024 hat Prof. Dr. Berit Völzmann die Gastprofessur für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Geschlechter- und Diversityforschung an der Juristischen Fakultät angetreten.
Prof. Dr. Berit Völzmann ist habilitierte Rechtswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt auf Geschlechter- und Diversityforschung, insbesondere im Bereich des Öffentlichen Rechts. Ihre Forschungsinhalte umfassen Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Medienrecht und Recht der Digitalisierung, Rechtsphilosophie, Antidiskriminierungsrecht und Legal Gender Studies. Ihre Dissertation zum Thema „Geschlechtsdiskriminierende Wirtschaftswerbung“ wurde mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Preis des Deutschen Juristinnenbundes (djb) ausgezeichnet. Von 2016 bis 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Öffentliches Recht der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. h.c. Ute Sacksofsky veröffentlichte sie 2018 ein Gutachten zur Frauenförderung in der Wissenschaft durch Professorinnenprogramme.
Nach ihrer Habilitation im Jahr 2023 (mit einer Arbeit zum Funktionswandel des Verwaltungsprozesses) übernahm sie im Wintersemester 2023/2024 eine Vertretungsprofessur für den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie an der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Stefan Huster). Im März 2024 war sie als Sachverständige für eine Anhörung im Ausschuss für Verfassung und Recht, Europa, Demokratie und Gleichstellung des Sächsischen Landtags geladen. Berit Völzmann ist Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes (djb) und des Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2023 engagiert sie sich als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von GeStiK (GENDER UND QUEER STUDIES an der Universität zu Köln).
Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Gastprofessorin an der Leibniz Universität möchte Völzmann den Studierenden einen Einblick in den aktuellen Stand der Geschlechter- und Diversityforschung in der Rechtswissenschaft, insbesondere im Öffentlichen Recht geben und setzt sich dafür ein, dass interdisziplinäre Veranstaltungen angeboten werden, die auch für Studierende anderer Fachrichtungen zugänglich sind. Darüber hinaus ist es ihr ein Anliegen, den Austausch über Geschlechter- und Diversitybezüge des Rechts innerhalb der Fakultät aufrecht zu halten und diesen stärker in Forschungs- und Lehrgebieten zu berücksichtigen.
07.05.2024: Wirtschaftsempfang: WiDesign- und Medienstudiengänge der Hochschule Hannover veranstalten eine Werkschau
Vom 24. Mai bis 27. Mai öffnet die Hochschule Hannover die Türen des Design Centers auf der Expo Plaza und lädt herzlich ein. Die Ausstellung präsentiert über 200 Werke aller Design- und Medienstudiengänge auf einer Fläche von fast 5.000 Quadratmetern und ermöglicht so vielseitige Einblicke in das Studium an der Fakultät III – Medien, Information und Design.
Die Werkschau wird am Freitag, den 24. Mai, um 16 Uhr eröffnet: Neben der Ausstellung gibt es an diesem Tag einen Talk mit Philip Rudzinski, der sich nach seinem Modedesignstudium mit einem Denim-Label selbstständig gemacht hat sowie eine Modenschau des zweiten und dritten Semesters mit anschließender Party. Am Sonnabend und Sonntag sind die Türen von 10-19 Uhr geöffnet. Highlights sind unter anderem Workshops, experimentelle Performances, besondere Installationen, Kurzfilme im Kino sowie faszinierende Augmented Reality Projekte. Außerdem gibt es spannende Gastvorträge von Alumnis und etablierten Designer*innen, die wertvolle Einblicke in die Hochschul- und Arbeitswelt geben werden.
Am Montag, den 27. Mai dreht sich alles um die Studien- und Berufsinformation. Neben der Ausstellung und einem vielseitigen Workshopangebot wird von 10-16 Uhr zusätzlichen Schnupperunterricht angeboten, der Schüler*innen einen ersten Eindruck in den Hochschulalltag gibt. Um 11 und 13 Uhr werden die einzelnen Studiengänge und das Bewerbungsverfahren vorgestellt und anschließend durch die Werkstätten des Design Centers geführt.
Das Programm wächst täglich. Mehr unter www.f3.hs-hannover.de/werkschau.
03.05.2024: Ausstellung zeigt Bezüge zwischen Forschung und Freiheit
Im Leibniz Science Cube des Referats für Kommunikation und Marketing werden jeweils passend zum Thema des Wissenschaftsjahres Forschungsprojekte der Leibniz Universität Hannover (LUH) kommuniziert. Ab dem 15. Mai 2024 werden hier unter dem Titel „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ Forschungsthemen und -projekte präsentiert, die in inhaltlichen Bezügen zum Thema „Freiheit“ stehen. Auch die Gedanken von Gottfried Wilhelm Leibniz zur Freiheit und zum freien Willen werden thematisiert.
Gezeigt werden Exponate zu den Themen Cancel Culture, Demokratiebildung an Schulen, Energiespeicherung in Form von Wasserstoff, Erinnerung am Beispiel der innerdeutschen Grenze, freie Rede in Zeiten von Fake News und Populismus, Künstliche Intelligenz, neue Heilverfahren in der Biomedizintechnik und Leibniz‘ Gedanken zum freien Willen.
Der Leibniz Science Cube befindet sich im Sockelgeschoss des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1). Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie jederzeit zugänglich ist und individuell betrachtet werden kann.
Die Eröffnung der Ausstellung im Leibniz Science Cube findet statt im Rahmen des Vortrags „Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte“ am Mittwoch, 15. Mai 2024, um 18.30 Uhr. Um Anmeldung zu dieser Veranstaltung wird gebeten: www.uni-hannover.de/leibniz-science-cube. Unter diesem Link gibt es auch weiterführende Informationen zu den vorgestellten Forschungsprojekten.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit.
03.05.2024: CHE Hochschulranking: Spitzennoten für Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie
Mehrere Studiengänge an der Leibniz Universität Hannover (LUH) konnten im aktuellen CHE Hochschulranking eine hervorragende Bilanz erzielen. Die Ergebnisse des Rankings erscheinen heute im ZEIT Studienführer 2024/25 sowie unter heystudium.de/ranking. In den Fächern Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie konnten sich die LUH in zahlreichen Kategorien in der Spitzengruppe positionieren.
Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) beurteilen Studierende ihre Studienbedingungen an den Fakultäten. Zusätzlich werden Fakten zu Lehre und Forschung wie die Höhe der eingeworbenen Forschungsgelder oder die Ausstattung der Fakultät erfasst. Jedes Jahr wird ein Teil der Fächer neu bewertet. Für 2024 sind dies aus dem Studienangebot der LUH die Fächer Biochemie, Biologie/Biowissenschaften, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie und Sport/Sportwissenschaft. Erhoben wurden in dieser Runde außerdem die Fächer Medizin, Pflegewissenschaft, Pharmazie und Zahnmedizin, die aber nicht Teil des Studienangebots der LUH sind.
Herausragend in den Studierendenurteilen schneiden die Fächer Mathematik, Geographie und Geowissenschaften ab. Die Studierenden geben ihren Fakultäten Bestnoten mit sehr hohen Punktzahlen bei der Unterstützung im Studium, der Betreuung durch Lehrende, der Studienorganisation, beim Lehrangebot und bei der IT-Infrastruktur. Alle drei Fächer präsentieren sich zudem forschungsstark mit Spitzengruppenbewertungen bei den Veröffentlichungen pro Wissenschaftler/-in (Mathematik und Geographie) sowie der Anzahl der Promotionen pro Wissenschaftler/-in (Geographie und Geowissenschaften). Die Geowissenschaften sind außerdem besonders erfolgreich in der Drittmitteleinwerbung.
Auch die Studierenden der Fächer Biochemie und Biologie stellen ihrer Fakultät ein gutes Zeugnis aus. Bei den Studierendenurteilen landen die Fächer in der Studienorganisation und der Unterstützung im Studium in der Spitzengruppe. Die Biologie-Studierenden loben außerdem die gute Unterstützung bei Auslandsaufenthalten und die Möglichkeiten für Exkursionen.
Sehr erfreulich ist, dass sich die Studierenden der LUH über alle ausgewerteten Fächer hinweg mit der Studienorganisation und der Bibliotheksausstattung sehr zufrieden zeigen. Bei der Unterstützung am Studienanfang schneidet die LUH ebenfalls in allen Fächern gut ab (7-mal Spitzengruppe, 5-mal Mittelgruppe). Forschungsstark zeigen sich außerdem die Fächer Politikwissenschaft und Informatik mit sehr vielen Promotionen pro Professor/-in.
Im CHE Hochschulranking werden insgesamt mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum untersucht. Es ist mit rund 120.000 befragten Studierenden der umfassendste und detaillierteste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Alle Ergebnisse und weitere Informationen sind unter heystudium.de/ranking zu finden. Der ZEIT Studienführer 2024/25 ist ab Sonnabend, 4. Mai, für 11,95 Euro im Handel oder unter www.zeit.de/studienfuehrer erhältlich.
03.05.2024: Erfolg für die LUH im Programm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“
Mehrere Projekte unter Federführung beziehungsweise mit Beteiligung der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben den Zuschlag im Förderprogramm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“ des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung erhalten. „Wissenschaftsräume“ ist eine Förderlinie innerhalb des Programms zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der VolkswagenStiftung, bei der insgesamt 45,5 Millionen Euro an Kooperationsprojekte zwischen mindestens zwei niedersächsischen Hochschulen, zum Teil auch unter Beteiligung außeruniversitärer Einrichtungen, ausgeschüttet werden.
Die LUH hat die Sprecherschaft des Verbundprojekts „Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre“, gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Bei weiteren fünf bewilligten Kooperationsprojekten ist die LUH maßgeblich beteiligt.
Die geförderten Projekte:
Wissenschaftsraum Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre
Sprecherschaft: Leibniz Universität Hannover
Beteiligt: Technische Universität Braunschweig (kooperativ geführt: nach der Hälfte der Laufzeit wechselt die Sprecherschaft an die TU Braunschweig)
Fördersumme: 2,98 Millionen Euro
Die Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik und die damit verbundene stetige Steigerung der Leistungsfähigkeit hochintegrierter mikroelektronischer Komponenten sind essentiell für das Innovationspotenzial zukünftiger technologischer Entwicklungen. Mit der Einrichtung eines „Wissenschaftsraums“ mit dem Fokus auf Chiplet-basierte Systeme als Zukunftsthema der Mikroelektronik will der Verbund die Kompetenzen an den Standorten Hannover und Braunschweig bündeln. Ziel ist die gemeinsame Bearbeitung von Forschungsfragen zu Grundkomponenten heterogener Systeme sowie der Aufbau eines englischsprachigen Master-Studiengangs „Microelectronics“. Durch dieses Angebot will sich der „Wissenschaftsraum“ Mikroelektronik auch für Industrieunternehmen in Niedersachsen als starker Partner sowohl in Forschungsfragen als auch hinsichtlich der Qualifizierung von Fachkräften etablieren.
Weitere Verbundprojekte unter Beteiligung der LUH:
CoastAdapt – Wissens- und Innovationsökosystem Küsteningenieurwesen & Küstenforschung
Sprecherschaft: Technische Universität Braunschweig
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 3 Millionen Euro
Teaching Labs für die Analyse und Förderung von Core Teaching Practices
Sprecherschaft: Stiftung Universität Hildesheim
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, TU Braunschweig
Fördersumme: 2,97 Millionen Euro
Hannover-Hildesheim Urban Living Lab for Sustainability (HULLS)
Sprecherschaft: Hochschule Hannover
Beteiligt: HAWK, Universität Hildesheim, Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 2,81 Millionen Euro
Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation
Sprecherschaft: Leuphana Universität Lüneburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Universität Göttingen, Universität Vechta, TU Clausthal, Universität Osnabrück, Universität Oldenburg
Fördersumme: 2,43 Millionen Euro
ProSaDi – Provenienz- und Sammlungsforschung Digital
Sprecherschaft: Universität Oldenburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Leuphana Universität Lüneburg, Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg, Jade Hochschule, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Deutsches Schifffahrtmuseum, Bremerhaven
Fördersumme: 2,99 Millionen Euro
Mit dem Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ soll der Austausch in Forschung, Lehre und Transfer der niedersächsischen Hochschulen gestärkt werden. Ziel ist es, noch engere Formen der Zusammenarbeit zu finden und institutionelle Grenzen zu überwinden, um gemeinsam an entscheidenden Themen der Zukunft zu arbeiten. Bei der Auswahl spielten die Aktualität und der Innovationsgrad sowie die Verzahnung von Lehre, Forschung und die Praxistauglichkeit des vorgelegten Konzepts eine wichtige Rolle.
03.05.2024: Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Volkshochschule Hannover laden gemeinsam zur Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“ ein. An vier Abenden sprechen Professorinnen und Professoren aus der Philosophischen Fakultät, der Juristischen Fakultät sowie der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. Verbindendes Element ist das Thema des Wissenschaftsjahres „Freiheit“. Die Referentinnen und Referenten zeigen, wie sehr das Reflektieren über Freiheit in ihren verschiedenen Dimensionen ganz unterschiedliche Fachgebiete beeinflusst.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: www.uni-hannover.de/freiheit-im-wandel.
Die vier Termine im Überblick:
Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.30 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1 (Sockelgeschoss)
Grußwort Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH
Für die (geschichtswissenschaftliche) Demokratie- und Diktaturforschung ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Freiheit konstituierend. Dies gilt für die deutsche Teilungsgeschichte in ganz besonderem Maße. Der Vortrag setzt sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit diesen Themen auseinander und diskutiert anhand aktueller Forschungen und Projekte darin enthaltene Freiheitskonzepte. Im Rahmen des Vortrages wird zudem die Ausstellung „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ im Leibniz Science Cube eröffnet.
„Cancel Culture“: Neue Form der Zensur oder altbekannte Panik?
Montag, 27. Mai, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Seit einigen Jahren wird, in den Medien wie im Universitätsbetrieb, das Gespenst einer „Cancel Culture“ beschworen. Dies ist nicht neu, sondern ein Dauerbrenner der Multikulturalismusdebatte. Der Referent zeigt auf, warum fehl liegt, wer unterstellt, heute herrsche eine Zensur wie in autokratischen Systemen. Der Vortrag zeichnet aus der Perspektive der Zensurforschung die Diskursgeschichte der aktuellen medialen Panik nach und versucht, diese Aufregung als identitätspolitische Verteidigungshaltung einer unter Druck geratenen Gruppe zu erklären.
Künstliche Intelligenz: Wegbereiter oder Risiko für Freiheit?
Mittwoch, 5. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einem zentralen Thema entwickelt, besonders seit dem Aufkommen von Tools wie ChatGPT. Diese Systeme können menschliche Gesprächspartner imitieren und in Sekunden Texte oder Programmiercode generieren. Der Referent gibt einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der KI und erörtert den Einfluss generativer KI-Technologien auf die demokratische Gesellschaft. Dazu beleuchtet er Potenziale und Limitierungen aktueller KI-Systeme und diskutiert deren Risiken sowie Möglichkeiten für die Freiheit in Deutschland und weltweit.
Freie Meinungsäußerung: Wie steht es um das Grundrecht?
Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Das Thema des Vortrags ist die Kommunikationsfreiheit, insbesondere geht es der Referentin um die Frage, in welchem Verhältnis die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht stehen. Daher setzt sich sie sich auch – und mit Bezug auf aktuelle Entwicklungen auf dem Universitätscampus und in den sozialen Medien – mit dem Kampf um die Diskurshoheit auseinander. Zum Schluss widmet sie sich der Frage, ob und, wenn ja, wie Abwägungsentscheidungen überhaupt noch möglich sind, wenn mit „Absolutismen“ argumentiert wird.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit
15.04.2024: Land und Bund eröffnen Niedersachsen Standort für die Quantentechnologie-Industrie
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Am 10. April 2024 wurde in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien eröffnet: Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI). Auf rund 500 Quadratmetern neuer Büro- und Laborfläche treffen Startups, exzellente Forschungseinrichtungen und künftig auch etablierte Unternehmen zu einem kontinuierlichen Ideenaustausch aufeinander. Für einen starken Impuls in die Region bündelt der QVLS-HTI Förderungen von Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Land (Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) sowie die wissenschaftliche Expertise der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).
Durch eine initiale Förderung für Niedersächsische Hightech-Inkubatoren in Höhe von über 4 Millionen Euro sind bereits 11 Startups mit dem QVLS-HTI verbunden. In den ehemaligen Rolleiwerken knüpft der QVLS-HTI an eine lange industrielle Tradition an: Wo vor fast 100 Jahren weltberühmte Kameras vom Band gingen, arbeiten jetzt junge Talente wie die Ausgründung QUDORA, einem Spin-Off der PTB und der LUH, am Chip des Niedersächsischen Quantencomputers. Damit Startups wie QUDORA ihre technologische Reife demonstrieren können, hat der HTI 1,5 Millionen in die technische Ausstattung des Standorts investiert. Neben einem DeepTech-Makerspace inklusive 3D-Druckern liegt dabei ein Schwerpunkt auf empfindlichen quantenoptischen Experimenten.
Am konstanten Erfolg des QVLS HighTech-Inkubator sind zwei Großprojekte der niedersächsischen Allianz Quantum Valley Lower Saxony beteiligt. Förderungen von Land- und Bund greifen hier ineinander, um in einer forschungs- und wirtschaftsstarken Region das Zukunftspotenzial der Quantentechnologien zu heben:
Mit insgesamt 25 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm von des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung, wird das Projekt QVLS-Q1 zur Realisierung eines Quantencomputers für fünf Jahre bis zum Jahr 2025 unterstützt. Seit 2022 und bis zum Jahresende 2024 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die notwendigen Mittel für den QVLS-HTI bereit. Mit 4,1 Millionen Euro unterstützt das Land die Gründung und Weiterentwicklung von insgesamt 11 Quantentechnologie-Startups, die die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt bringen. Der im Jahr 2022 gestartete Inkubator wurde von Anfang an darauf angesetzt, jungen Deep-Tech Unternehmen gemeinsam genutzte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die jetzt in den Rolleiwerken eröffnet werden. Eingebunden in das Ökosystem des Quantum Valley Lower Saxony steht hier anhaltender Technologietransfer im Mittelpunkt
Aus der gemeinsamen Anschubfinanzierung in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft durch das Land konnte jetzt eine Bundesförderung erzielt werden. Ab Januar 2025 ist der QVLS-HTI dann der neue Knotenpunkt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer ersten Phase mit rund 15 Millionen Euro geförderte Zukunftscluster QVLS iLabs. Im Zukunftscluster arbeiten Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um die enormen Chancen der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Der HighTech-Inkubator öffnet sich dann für weitere Startups und Unternehmen, die bis an die Grenzen der Physik gehen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Während Startups für innovative Ideen und Impulse stehen, braucht es für die Skalierung dieser Ideen häufig Unternehmen mit größeren Kapazitäten. Die iLabs sichern langfristig die Zusammenarbeit von der Entwicklung von Schlüsseltechnologien bis zur Anwendungs- und Produktentwicklung.
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Sabine Döring: „Quantentechnologien sind Schlüsseltechnologien der Zukunft mit enormem Potenzial für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen vom quantencomputergestützten Design neuer Wirkstoffe bis hin zu abhörsicherer Kommunikation. Damit dieses Potenzial und die großen Chancen der Technologie Wirklichkeit werden, stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen rund drei Milliarden Euro bereit. Das Quantum Valley Lower Saxony und der Zukunftscluster QVLS-iLabs sind hierfür außerordentlich wichtig. Gemeinsam bauen wir hier ein Innovationsökosystem mit glänzender Zukunft auf. Start-Ups spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Im neu eröffneten High Tech Inkubator erhalten sie die Unterstützung, die sie brauchen, um im internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen.“
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der QVLS HighTech-Inkubator ist ein toller Erfolg für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen: Dass aus der Anschubfinanzierung durch das Land diese wichtige Unterstützung durch den Bund resultiert, belegt die Relevanz unserer Forschung über Niedersachsen hinaus. Der QVLS HighTech-Inkubator zeigt beispielhaft auf, dass Grundlagenforschung und Start-ups im Bereich der Quantentechnologien ideal zusammenpassen und eine gezielte Zusammenarbeit große Perspektiven für den Transfer junger Wissenschaftsbereiche in Gesellschaft und Wirtschaft birgt.“
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15.04.2024: Wirtschaft verstehen, Wissen schaffen - Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der LUH wird 50 Jahre alt
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Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
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15.04.2024: Vizepräsidentin verleiht Lehrpreise
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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15.04.2024: LUH im Fach Philosophie sehr gut gerankt
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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02.04.2024: Forschungsteam entdeckt Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Das neue Gebäude wird direkt an das bestehende LUH-Gebäude Im Moore 21 angebaut. Der Innenausbau beginnt in diesen Tagen, die Fertigstellung des Forschungsbaus ist für Herbst 2025 geplant. Die Kosten werden rund 19,3 Millionen Euro betragen, von denen das Land knapp zwölf Millionen Euro trägt, davon rund 9,6 Millionen Euro aus dem Programm „zukunft.niedersachsen“; der Bund übernimmt rund 7,3 Millionen Euro.
„Die Leibniz Universität gewinnt mit dem Forum Wissenschaftsreflexion an internationaler Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit und dies wird sich auch positiv auf den Standort Hannover auswirken“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping. Der Neubau sei ein nach außen sichtbares Zeichen, dass die LUH nicht nur ein starkes technisch-naturwissenschaftliches Profil habe, sondern mit der Wissenschaftsreflexion auch einen weithin sichtbaren Forschungsschwerpunkt in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Die Sprecherin des Forums Wissenschaftsreflexion, Prof. Dr. Eva Barlösius (Institut für Soziologie und Leibniz Center for Science and Society), erläuterte: „Wir sind dem gesamten Bau-Team dankbar für die schnelle Erstellung des Rohbaus. Wir, die künftigen Nutzenden, blicken mit großer Vorfreude auf den Einzug im kommenden Jahr. Denn: Das Forum Wissenschaftsreflexion wird unsere Forschungs- und internationalen Kooperationsmöglichkeiten grundlegend verbessern.“
Der Neubau wurde von Michel+Wolf Architekten (Stuttgart) entworfen und hat eine Nutzungsfläche von gut 2.100 Quadratmetern mit Raum für interdisziplinäre Forschung, einer Wissenswerkstatt mit innovativer Forschungsinfrastruktur, Begegnungsorten und Veranstaltungsräumen für wissenschaftliche Konferenzen bieten. Er wird im Sinne der Nachhaltigkeit nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert.
An keiner anderen Universität in Deutschland existieren vergleichbar viele Professuren in den Themengebieten Wissenschafts- und Hochschulforschung – an der LUH sind es rund 20. Beteiligte Disziplinen sind Philosophie, Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Politik- und Rechtswissenschaften. In dem Forschungsbau werden die bislang auf unterschiedliche Universitätsstandorte verteilten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter einem Dach zusammenarbeiten.
Menschen werden immer älter. Nicht zuletzt deswegen gewinnen regenerative Therapien und langlebige Implantate zunehmend an Bedeutung. Um Komplikationen wie Entzündungen oder Infektionen zu vermeiden, ist ein besseres Verständnis von Gewebestrukturen und der Nutzbarkeit von Biomaterialien notwendig. Matrix Evolution, ein interdisziplinärer Verbund von Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Fachbereichen der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), will dazu beitragen, dass künftig komplexere Biomaterialien entwickelt und insbesondere in der regenerativen Medizin sowie der Implantatforschung eingesetzt werden können. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Forschungsvorhaben mit rund 1,5 Millionen Euro.
Biomaterialien, wie Implantate oder andere Konstrukte, die in den Körper eingesetzt werden, spielen eine Schlüsselrolle für den Ersatz verloren gegangener Gewebe und Organe. Die biophysikalischen und biochemischen Eigenschaften von Materialien erschaffen spezifische zelluläre Milieus, die maßgeblich Zellverhalten und -funktion beeinflussen. Eine breite Palette an natürlichen und synthetischen Stoffen wird zurzeit im Bereich der regenerativen Medizin (z.B. Tissue Engineering) und Implantatforschung eingesetzt oder für die Anwendung erforscht. Obwohl diese Biomaterialien wichtige Anforderungen wie Biokompatibilität, Abbaubarkeit oder mechanische Stabilität bereits erfüllen, stellen sie letztendlich häufig stark vereinfachte Nachbildungen der extrazellulären Matrix (EZM) dar.
Die EZM ist die Substanz, in die die Zellen in natürlichen Geweben eingebettet sind. Sie weist eine komplex zusammengesetzte und hierarchische Struktur auf, die Gewebeeigenschaften und -funktionen maßgeblich mitbestimmt. Sie ist darüber hinaus hochdynamisch und wird in physiologischen Prozessen umgebaut und angepasst. Heutige in der regenerativen Medizin und Implantatforschung eingesetzte Materialien bleiben hinter der Komplexität der natürlichen Matrix, die sie ersetzen sollen, weit zurück, was ihre Funktionalität erheblich einschränkt. Daher werden dringend Biomaterialien benötigt, die die natürliche Matrix hinsichtlich ihrer hierarchischen Strukturierung, Komplexität und Dynamik nachahmen und so den Aufbau von definierten, bioresponsiven Architekturen von der Nano- bis hin zur 3D-Makroebene im Labor ermöglichen. Neue, bioinspirierte Matrixmoleküle und -materialien könnten zu einer Evolution der Matrix in der Gewebemodellierung führen, mit erheblichen Vorteilen für alle Bereiche der regenerativen Medizin und klinischen Forschung.
Um dieses Ziel zu erreichen, umfasst das Projekt breites Spektrum von Aktivitäten, von der Erforschung der EZM Struktur, über die Produktion von EZM-Bausteinen, die Verfeinerung der Strukturen, das Überwachen des Zellverhaltens und die in silico Modellierung bis hin zur Anwendung im medizinischen Bereich. Für diese interdisziplinäre Herangehensweise ist der Projektleiterinnen-Verbund aus den Disziplinen Zellbiologie/Biophysik, Technischer Chemie, Polymerchemie, Biotechnologie, Bioinformatik und Zahnmedizin/Mikrobiologie exzellent ausgewiesen. In der Initiative Matrix Evolution werden sechs Gruppen das Thema eng miteinander verzahnt aus unterschiedlichen Perspektiven untersuchen. Die Erkenntnisse des Verbundes werden zunächst für die Implantatforschung eingesetzt und sollen langfristig zu einer Evolution verwendeter Matrizes in der regenerativen Medizin beitragen. Gleichzeitig mit dem Forschungsvorhaben wollen die beteiligten Forscherinnen zusammen mit anderen Forschungsverbünden am Standort, wie dem Sonderforschungsbereich SIIRI, ein niedersächsisches Frauen-in-der-Wissenschaft-Netzwerk aufbauen, das voraussichtlich zum Herbst 2024 offiziell an den Start gehen soll.
Biomaterialien, wie Implantate oder andere Konstrukte, die in den Körper eingesetzt werden, spielen eine Schlüsselrolle für den Ersatz verloren gegangener Gewebe und Organe. Die biophysikalischen und biochemischen Eigenschaften von Materialien erschaffen spezifische zelluläre Milieus, die maßgeblich Zellverhalten und -funktion beeinflussen. Eine breite Palette an natürlichen und synthetischen Stoffen wird zurzeit im Bereich der regenerativen Medizin (z.B. Tissue Engineering) und Implantatforschung eingesetzt oder für die Anwendung erforscht. Obwohl diese Biomaterialien wichtige Anforderungen wie Biokompatibilität, Abbaubarkeit oder mechanische Stabilität bereits erfüllen, stellen sie letztendlich häufig stark vereinfachte Nachbildungen der extrazellulären Matrix (EZM) dar.
Die EZM ist die Substanz, in die die Zellen in natürlichen Geweben eingebettet sind. Sie weist eine komplex zusammengesetzte und hierarchische Struktur auf, die Gewebeeigenschaften und -funktionen maßgeblich mitbestimmt. Sie ist darüber hinaus hochdynamisch und wird in physiologischen Prozessen umgebaut und angepasst. Heutige in der regenerativen Medizin und Implantatforschung eingesetzte Materialien bleiben hinter der Komplexität der natürlichen Matrix, die sie ersetzen sollen, weit zurück, was ihre Funktionalität erheblich einschränkt. Daher werden dringend Biomaterialien benötigt, die die natürliche Matrix hinsichtlich ihrer hierarchischen Strukturierung, Komplexität und Dynamik nachahmen und so den Aufbau von definierten, bioresponsiven Architekturen von der Nano- bis hin zur 3D-Makroebene im Labor ermöglichen. Neue, bioinspirierte Matrixmoleküle und -materialien könnten zu einer Evolution der Matrix in der Gewebemodellierung führen, mit erheblichen Vorteilen für alle Bereiche der regenerativen Medizin und klinischen Forschung.
Um dieses Ziel zu erreichen, umfasst das Projekt breites Spektrum von Aktivitäten, von der Erforschung der EZM Struktur, über die Produktion von EZM-Bausteinen, die Verfeinerung der Strukturen, das Überwachen des Zellverhaltens und die in silico Modellierung bis hin zur Anwendung im medizinischen Bereich. Für diese interdisziplinäre Herangehensweise ist der Projektleiterinnen-Verbund aus den Disziplinen Zellbiologie/Biophysik, Technischer Chemie, Polymerchemie, Biotechnologie, Bioinformatik und Zahnmedizin/Mikrobiologie exzellent ausgewiesen. In der Initiative Matrix Evolution werden sechs Gruppen das Thema eng miteinander verzahnt aus unterschiedlichen Perspektiven untersuchen. Die Erkenntnisse des Verbundes werden zunächst für die Implantatforschung eingesetzt und sollen langfristig zu einer Evolution verwendeter Matrizes in der regenerativen Medizin beitragen. Gleichzeitig mit dem Forschungsvorhaben wollen die beteiligten Forscherinnen zusammen mit anderen Forschungsverbünden am Standort, wie dem Sonderforschungsbereich SIIRI, ein niedersächsisches Frauen-in-der-Wissenschaft-Netzwerk aufbauen, das voraussichtlich zum Herbst 2024 offiziell an den Start gehen soll.
03.06.2024: Helmholtz-Preis für die Entwicklung neuartiger Hautkrebsdiagnostik
Hautkrebserkennung ohne Gewebeprobe und Skalpell, sondern schmerzfrei per Scan von außen: Das ist die Vision eines gemeinsamen Forschungsteams der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Universitätsmedizin Rostock. Dem Team ist es nun gelungen, mittels dreidimensionaler Bildgebung eine frühe und sichere Diagnose von bösartigen Hautveränderungen zu ermöglichen. Für ihren Hautkrebsscanner haben die Gruppen um Prof. Dr. Bernhard Roth (LUH, Hannoversches Zentrum für Optische Technologien und Exzellenzcluster PhoenixD) und Prof. Dr. Steffen Emmert (Universitätsmedizin Rostock) jetzt den Helmholtz-Preis 2024 erhalten. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird für Präzisionsmessungen in der Grundlagenforschung und in der angewandten Messtechnik verliehen.
Das interdisziplinäre Team aus der Physik und der Medizin konnte in mehrjähriger gemeinsamer Arbeit ein System zur dreidimensionalen Abbildung der Hautstruktur inklusive Bestimmung der so genannten Invasionstiefe sowie der Gut- oder Bösartigkeit von Hautläsionen entwickeln. Bislang ist es im medizinischen Alltag notwendig, eine Gewebeprobe chirurgisch zu entnehmen und sie histologisch zu untersuchen, um insbesondere den schwarzen Hautkrebs (Melanom) zu diagnostizieren. Das neue System macht eine nicht-invasive Melanom-Diagnostik möglich – schnell und per Laserscan von außen.
Vier verschiedene Messverfahren wurden dazu in einem Messgerät miteinander kombiniert: die optische Kohärenztomographie (OCT), die Raman-Spektroskopie (RS), die photoakustische Tomographie (PAT) sowie die Hochfrequenz-Ultraschall-Bildgebung (US). Das im Wesentlichen laserbasierte System ermöglicht Messungen unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Expositionsgrenzwerte für die humane Haut und wurde in prä-klinischen Studien an mehreren Dutzend Patientinnen und Patienten erprobt. Sobald diese erste Datenbasis groß genug ist, wird eine KI-Software trainiert, um die Hautveränderungen im klinischen Umfeld in Echtzeit diagnostizieren zu können. Als Nächstes stehen dann die notwendigen, mehrjährigen klinischen Studien an. Ziel ist es, das System zu etablieren und es als Medizinprodukt zu zertifizieren, so dass es in absehbarerer Zeit in der Praxis eingesetzt werden kann. Je früher der schwarze Hautkrebs entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen: Im Frühstadium erkannt, überleben mehr als 90 Prozent der Betroffenen die ersten fünf Jahre nach Behandlungsbeginn. Dazu soll der neue Laserscanner einen wertvollen Beitrag leisten.
Prof. Dr. Bernhard Roth forscht mit seiner Gruppe bereits seit vielen Jahren zur optischen Detektion von Hautkrankheiten und zur integrierten Sensorik in den Lebenswissenschaften. Er leitet zudem die Arbeitsgruppe Präzisionsmetrologie im Exzellenzcluster „PhoenixD: Photonics, Optics, Engineering - Innovation across Disciplines“ der LUH, in dem an digitalen Optiken der Zukunft geforscht wird.
03.06.2024: Leibniz Campus Lecture: 75 Jahre Grundgesetz
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) lädt im Rahmen der Leibniz Campus Lecture ein zum öffentlichen Vortrag „75 Jahre Grundgesetz - Wie schützen wir unsere freiheitlich-demokratische Ordnung?“. Referent ist Peter Müller, ehemals Ministerpräsident und Justizminister des Saarlandes sowie Richter am Bundesverfassungsgericht. Die Begrüßung und Moderation übernimmt Universitätspräsident Prof. Dr. iur. Volker Epping. Die Leibniz Campus Lecture ist Teil des Veranstaltungsprogramms der Leibniz Universität Hannover im Wissenschaftsjahr „Freiheit“.
Die Leibniz Campus Lecture findet statt am Mittwoch, den 12. Juni 2024, um 18 Uhr im Lichthof des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1, 30167 Hannover). Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter: www.uni-hannover.de/lcl-anmeldung
Am 8. Mai 1949 wurde im Parlamentarischen Rat das Grundgesetz als „vorläufige Teilverfassung Westdeutschlands“ beschlossen. Der Vortrag zeichnet die Entstehung des Grundgesetzes nach und thematisiert dessen Beständigkeit und Belastbarkeit trotz seiner provisorischen Anlage. Er zeigt die zentralen Grundentscheidungen im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung auf und setzt sich mit der identitätsbildenden Gegenbildlichkeit zum Nationalsozialismus auseinander. Angesichts der jüngeren Entwicklung wird insbesondere das Problem der „wehrhaften Demokratie“ (Parteiverbot, Vereinsverbot, Grundrechtsverwirkung) erörtert. Abschließend werden die wesentlichen Änderungen und Fragen der Weiterentwicklung und Reform des Grundgesetzes behandelt.
03.06.2024: Was fliegt denn da? Kostenlose App ermöglicht Laien Bestimmung von Marienkäfern
Marienkäfer gelten schon seit dem Mittelalter als Glücksbringer und sind als Schädlingsbekämpfer im Garten sehr beliebt. Doch in den vergangenen Jahren hat die Anzahl der heimischen Marienkäfer abgenommen und sie sind vom Aussterben bedroht. Eine der Hauptursachen stellt der asiatische Marienkäfer dar, der seit 2002 durch sein massenhaftes Auftreten zu einem der häufigsten Marienkäfer in Deutschland geworden ist. Anders als sein heimischer Verwandter ist er größer und stärker und hat hier keine Feinde in der Natur. Heimische Marienkäfer werden dagegen von anderen Insekten gefressen oder durch Raubparasiten getötet. Aber woran erkennt man, welche Marienkäferarten heimisch und welche zugewandert sind?
Wer schon immer wissen wollte, welche Art von Marienkäfer man gefunden hat und welche Besonderheiten sie auszeichnen, kann das ab sofort per App erfahren. Im Rahmen des Projektes „ID-Logics“ steht jetzt eine neue Bestimmungs-App „Marienkäfer“ für alle 52 europäischen Marienkäfer zum kostenlosen Download bereit. Entwickelt wurde sie von Prof. Dr. Denis Messig, Geschäftsführender Leiter der Didaktik der Naturwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, und Prof. Dr. Jorge Groß, Professor für Didaktik der Biologie an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Mithilfe der App können Nutzerinnen und Nutzer alle Marienkäfer-Arten einfach und sicher bestimmen und bekommen zudem biologische Hintergrundinformationen.
Mit der neuen Ergänzung zur Bestimmung für Marienkäfer wagt sich das Entwicklungsteam nun auch an komplexere Artengruppen: „Die Käferbestimmung mit bisherigen Mitteln war etwas für Fachexpertinnen und -experten. Eine Bestimmung ohne biologische Ausbildung war bislang kaum möglich“, erläutert Denis Messig von der Universität Bamberg. „Wir sind sehr stolz, unser Wissen mithilfe der App nun auch Laien zugänglich zu machen. Besonders in der Welt der Insekten gibt es viele spannende Zusammenhänge, die es zu entdecken gilt. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen!“ Die App „ID-Logics“ richtet sich zwar vor allem an interessierte Laien; sie soll aber auch fortgeschrittenen Naturfreunden eine gute Unterstützung bieten. Die App besitzt eine eigene Logik und ist fehlertolerant, sodass die Bestimmung der Marienkäfer anhand von leicht zu erkennenden Merkmalen stark vereinfacht wird. Zudem helfen ausführliche Beschreibungen, aufwendig produzierte Videos und zahlreiche Bilder in die Glückskäfer-Gruppe einzutauchen.
Die Grundlagen dieser neuartigen App wurden von der LUH um Jorge Groß in Kooperation mit Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern und der Firma Initree entwickelt. Sie enthält bereits mehrere, überwiegend kostenfreie Bestimmungshilfen, zum Beispiel für Ameisen, Bäume und Sträucher, Wildblumen, Hummeln, Eulen oder auch Amphibien und Reptilien. „Mit der App wollen wir einen Beitrag für den Naturschutz leisten und Laien mithilfe digitaler Medien für die Natur begeistern“, sagt Groß. „Mit der App ist es nun ganz einfach, Marienkäfer zu bestimmen und alle Interessierten dabei zu unterstützen, neue Artengruppen zu erschließen und diese auch zu melden.“ Die von Laien bedienbare App hilft, Informationen zu unterschiedlichsten Marienkäferarten und ihrer jeweiligen Biologie zu erhalten und so zum Erhalt der Tiere beizutragen.
Besitzerinnen und Besitzer eines Smartphones oder Tablets können die kostenlose App „ID-Logics“ ab sofort für Android- oder Apple-Betriebssysteme kostenlos herunterladen. Die Bestimmungs-App für Marienkäfer ist ebenfalls kostenfrei.
Links zur kostenlosen App:
https://apps.apple.com/de/app/id-logics/id1309493227
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.initree.idlogics&hl=de
Weitere Informationen finden Sie unter: www.id-logics.de
03.06.2024: Forschung für die genauesten Messgeräte der Welt
Noch immer sind grundlegende Fragen der Physik offen. Woraus ein Großteil des Universums besteht ist unklar, denn die rätselhafte dunkle Materie konnte bislang nicht aufgespürt werden. Den bekannten Naturgesetzen zufolge müsste sie jedoch existieren, um das Universum zusammenzuhalten. Die Theorien zu Gravitation und Quantenmechanik sind zwar in sich schlüssig und etabliert, können bisher aber nicht in einer einheitlichen Formel vereint werden. Im Sonderforschungsbereich DQ-mat kooperieren mehr als 60 Physikerinnen und Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, um ihren Teil zur Beantwortung dieser und anderer fundamentaler Fragen beizutragen. Sie bringen komplexe Quantenphysik und hochpräzise Messverfahren zusammen, um neuartige Quantensensoren für extrem genaue Messgeräte zu entwickeln. Seit dem Start des Verbunds im Jahr 2016 hat er sich zum deutschen Zentrum für Quantenmetrologie entwickelt und ist auch weltweit führend auf diesem Gebiet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt eine Verlängerung um weitere vier Jahre bewilligt und fördert den Sonderforschungsbereich mit rund 10 Millionen Euro.
„Ich freue mich sehr über die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs DQ-mat und danke den beteiligten Forschenden für ihr großes und dauerhaftes Engagement“, sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover. „Dieser Erfolg trägt zur Stärkung des Forschungsschwerpunkts Quantenoptik und Gravitationsphysik an unserer Universität bei, er vertieft die guten und gewachsenen Beziehungen zwischen den Partnern Leibniz Universität, PTB und DLR-SI und er kann unterstützend für den Folgeantrag unseres Exzellenzclusters QuantumFrontiers wirken.“
“Wir freuen uns außerordentlich über diese Bestätigung unserer Arbeit, denn wir sind an einem ganz spannenden Punkt”, sagt Piet Schmidt, Physikprofessor an LUH und PTB und Sprecher des Sonderforschungsbereichs. „Wir wissen, dass im großen physikalischen Bild etwas fehlt und wir können mit unseren Experimenten und den zugehörigen theoretischen Grundlagen im Sonderforschungsbereich wirklich dazu beitragen, diese Lücken zu schließen.“ DQ-mat vereint Experten aus den Bereichen Metrologie und Quantenoptik sowie aus der Vielteilchenphysik und der Quanteninformation und schafft so eine einzigartige Kombination.
Schon jetzt gehören die Messinstrumente der DQ-mat Forschenden zu den genauesten der Welt. Doch um der Lösung der großen Fragen der Physik näher kommen zu können, benötigen sie noch einmal deutlich genauere Geräte. Im Sonderforschungsbereich entwickeln sie daher die nächste Generation von Quantensensoren für noch sensiblere, schnellere und höher aufgelöste Messgeräte wie Atomuhren oder Atominterferometer. In Verbindung mit Methoden der Quantentechnologie wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so das volle Potenzial der Quantenmechanik in Präzisionsmessungen ausschöpfen. Ihr Ziel sind bis zu hundertfach genauere oder schnellere Messungen.
Wichtige Erfolge haben die Forschenden bereits in der jetzt endenden zweiten Förderperiode verbucht. So konnten sie in diesem Frühjahr den Atomkern des Elements Thorium-229 zu einem Quantensprung anregen. Was unspektakulär klingt, war Forschenden jahrzehntlang nicht gelungen und ist ein wissenschaftlicher Durchbruch. Er öffnet die Tür für neuartige Atomkern-Uhren, die noch einmal deutlich genauer sein könnten als heutige Atomuhren. Auf der Suche nach dunkler Materie haben DQ-mat Forschende kürzlich die bisher genaueste Suche nach ultraleichten dunkle Materie-Teilchen realisiert. Auch wenn noch kein entsprechender Nachweis gelungen ist, ihre Beschaffenheit konnte damit weiter eingegrenzt werden. DQ-mat Experimente reichten sogar bis zur Internationalen Raumstation. Dort waren sie im vergangenen Jahr an der erstmaligen Erzeugung einer Quantengas-Mischung beteiligt, die aus zwei Arten von Atomen besteht. Damit entstehen völlig neue Möglichkeiten, bisher nur auf der Erde verfügbare Quantentechnologien ins All zu bringen aber auch, um etwa Einsteins Äquivalenzprinzip zu testen. Insgesamt haben die Forschenden ihre Ergebnisse in mehr als 170 wissenschaftlichen Veröffentlichungen publiziert, über einhundert Fachvorträge gehalten und 25 Workshops und Konferenzen organsiert.
Der Sonderforschungsbereich 1227: Designte Quantenzustände der Materie (DQ-mat) - Herstellung, Manipulation und Detektion für metrologische Anwendungen und Tests fundamentaler Physik ist an der Leibniz Universität Hannover angesiedelt. Verbundpartner ist das nationale Metrologieinstitut Deutschlands, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, sowie in der dritten Förderperiode auch das DLR-Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik in Hannover. Die dritte und letzte Förderperiode läuft bis Ende Juni 2028.
03.06.2024: Die „Salzgärten“ des Wattenmeeres
Können Salzwiesen im Wattenmeer der ökologischen Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung standhalten? Forschende aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark wollen gemeinsam der Frage nachgehen, in welchem Maße diese für den Küstenschutz äußerst wichtigen Ökosysteme in der Lage sind, dem zunehmenden ökologischen Druck zu begegnen.
Salzwiesen im Übergangsbereich zwischen Land und Meer sind wertvolle Pufferzonen, die die Energie der Wellen abschwächen und somit die Erosion und Überflutung der Küstengebiete verringern können. Dadurch tragen Salzwiesen wesentlich zum Küstenschutz bei und sind außerdem ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, die nur in diesem Ökosystem vorkommen. Auch als Kohlenstoffspeicher erfüllen sie eine wichtige Funktion. Doch können Salzwiesen unter zukünftigen klimatischen Bedingungen überleben? Können sie unter den neuen Randbedingungen mit steigenden Meeresspiegeln und höherer CO2-Belastung weiterhin ihrer Küstenschutzfunktion nachkommen?
Das Forschungsvorhaben SALTGARDEN untersucht, inwieweit die Erhaltung und Förderung der Biodiversität in Salzwiesen ein wesentlicher Bestandteil einer Lösungsstrategie für die so genannte ökologische Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung sein kann. In dem von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie dem Niederländischen Forschungsrat (NWO) geförderten Projekt haben sich deutsche, niederländische und dänische Forschungseinrichtungen zusammengetan. Die Projektleitung liegt beim Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der Leibniz Universität Hannover (LUH) (PhD Maike Paul und Dr. Dorothea Bunzel), die Co-Sprecherschaft hat die niederländische Universität Twente (Erik Horstmann). Die LUH war bereits an vorangegangenen Forschungsvorhaben zu Salzwiesen beteiligt, die bereits erste vielversprechende Ergebnisse zur Widerstandskraft dieser Ökosysteme geliefert haben.
Betrachtet man die Salzwiesen an der Schnittstelle zwischen Land und Meer genauer, wird deutlich, dass es sich bei den meisten Salzwiesenflächen um kultivierte und zumeist unterhaltene Landschaften handelt. Sie werden mit einem starken Fokus auf ihren weidewirtschaftlichen und küstenschutztechnischen Nutzen bewirtschaftet. Auch die künstliche Entwässerung des Deichvorlands – mit dem ursprünglichen Zweck der Landgewinnung – ist eine gängige Praxis. Zwar wurden viele Nutzungsformen in den letzten Jahrzehnten reduziert oder eingestellt, trotzdem sind viele der künstlichen Landschaftsstrukturen noch heute deutlich erkennbar. Dadurch ist die natürliche Biodiversität der Salzwiesen nachhaltig beeinträchtigt. Dabei sind es gerade die biologische Artenvielfalt und die Vegetationsdynamiken einer Salzwiese, die die wesentlichen Ökosystemprozesse steuern und somit die Grundvoraussetzung für die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit dieser Küstenökosysteme darstellen. Vor diesem Hintergrund erscheinen die kultivierten Salzwiesenlandschaften als anfällig gegenüber den zunehmenden Einflüssen der ökologischen Krise.
Das SALTGARDEN Konsortium will mit Laborversuchen und Felduntersuchungen sowohl die Grenzen der Belastbarkeit von Salzwiesen unter hydrodynamischen Einflüssen wie Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten bewerten als auch die Reaktion von Salzwiesenpflanzen auf veränderte klimatische Bedingungen wie Hitze- und Trockenstress untersuchen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt stellt zudem die Untersuchung der Anreicherung von Schadstoffen, zum Beispiel durch Mikroplastik- und Nährstoffeinträge, dar. Das Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der LUH hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Widerstandsfähigkeit von echten, im Wattenmeer extrahierten Salzwiesen unterschiedlicher Struktur und Qualität der Diversität im institutseigenen Wellenbecken zu untersuchen.
In enger Zusammenarbeit mit Landesbetrieben und Verwaltungen, NGOs und lokalen Interessenvertretern der drei Nordseeanrainerstaaten will das SALTGARDEN-Forschungsteam Strategien für ein nachhaltiges Salzwiesenmanagement entwickeln. Diese Strategien sollen auf den Grundprinzipien des so genannten naturnahen Gärtnerns (Nature-based Gardening, NbG) basieren. Ziel ist es, den Wert biodiverser und dynamischer Küstenökosysteme besser zu verstehen, Sensitivitäten zu quantifizieren und daraus zukunftsfähige Vorlandmanagementstrategien auf sozial-politischer Ebene zu etablieren.
SALTGARDEN ist eines von fünf geförderten Forschungsprojekten zum Thema „Internationale Wattenmeerforschung: Komplexe Belastungen des Wattenmeeres verstehen und Handlungsoptionen entwickeln“. Das SALTGARDEN Konsortium erhält 2,8 Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren.
03.06.2024: Gastprofessorin Gender & Diversity an der Juristischen Fakultät
Gender- und Diversitythemen haben an der Leibniz Universität Hannover (LUH) in vielen Disziplinen eine langjährige Tradition. Um aber die interdisziplinäre Perspektive zu stärken und eine breite Verankerung in den Fakultäten zu initiieren, gibt es seit 2011 die Gastprofessur Gender & Diversity. Die Gastprofessur vermittelt aktuelle Forschungsstandards der Geschlechter- und Diversityforschung, auch in den Fächern, die bisher keinen ausgewiesenen Schwerpunkt in diesem Bereich haben. Zum Sommersemester 2024 hat Prof. Dr. Berit Völzmann die Gastprofessur für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Geschlechter- und Diversityforschung an der Juristischen Fakultät angetreten.
Prof. Dr. Berit Völzmann ist habilitierte Rechtswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt auf Geschlechter- und Diversityforschung, insbesondere im Bereich des Öffentlichen Rechts. Ihre Forschungsinhalte umfassen Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Medienrecht und Recht der Digitalisierung, Rechtsphilosophie, Antidiskriminierungsrecht und Legal Gender Studies. Ihre Dissertation zum Thema „Geschlechtsdiskriminierende Wirtschaftswerbung“ wurde mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Preis des Deutschen Juristinnenbundes (djb) ausgezeichnet. Von 2016 bis 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Öffentliches Recht der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. h.c. Ute Sacksofsky veröffentlichte sie 2018 ein Gutachten zur Frauenförderung in der Wissenschaft durch Professorinnenprogramme.
Nach ihrer Habilitation im Jahr 2023 (mit einer Arbeit zum Funktionswandel des Verwaltungsprozesses) übernahm sie im Wintersemester 2023/2024 eine Vertretungsprofessur für den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie an der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Stefan Huster). Im März 2024 war sie als Sachverständige für eine Anhörung im Ausschuss für Verfassung und Recht, Europa, Demokratie und Gleichstellung des Sächsischen Landtags geladen. Berit Völzmann ist Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes (djb) und des Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2023 engagiert sie sich als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von GeStiK (GENDER UND QUEER STUDIES an der Universität zu Köln).
Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Gastprofessorin an der Leibniz Universität möchte Völzmann den Studierenden einen Einblick in den aktuellen Stand der Geschlechter- und Diversityforschung in der Rechtswissenschaft, insbesondere im Öffentlichen Recht geben und setzt sich dafür ein, dass interdisziplinäre Veranstaltungen angeboten werden, die auch für Studierende anderer Fachrichtungen zugänglich sind. Darüber hinaus ist es ihr ein Anliegen, den Austausch über Geschlechter- und Diversitybezüge des Rechts innerhalb der Fakultät aufrecht zu halten und diesen stärker in Forschungs- und Lehrgebieten zu berücksichtigen.
07.05.2024: Wirtschaftsempfang: WiDesign- und Medienstudiengänge der Hochschule Hannover veranstalten eine Werkschau
Vom 24. Mai bis 27. Mai öffnet die Hochschule Hannover die Türen des Design Centers auf der Expo Plaza und lädt herzlich ein. Die Ausstellung präsentiert über 200 Werke aller Design- und Medienstudiengänge auf einer Fläche von fast 5.000 Quadratmetern und ermöglicht so vielseitige Einblicke in das Studium an der Fakultät III – Medien, Information und Design.
Die Werkschau wird am Freitag, den 24. Mai, um 16 Uhr eröffnet: Neben der Ausstellung gibt es an diesem Tag einen Talk mit Philip Rudzinski, der sich nach seinem Modedesignstudium mit einem Denim-Label selbstständig gemacht hat sowie eine Modenschau des zweiten und dritten Semesters mit anschließender Party. Am Sonnabend und Sonntag sind die Türen von 10-19 Uhr geöffnet. Highlights sind unter anderem Workshops, experimentelle Performances, besondere Installationen, Kurzfilme im Kino sowie faszinierende Augmented Reality Projekte. Außerdem gibt es spannende Gastvorträge von Alumnis und etablierten Designer*innen, die wertvolle Einblicke in die Hochschul- und Arbeitswelt geben werden.
Am Montag, den 27. Mai dreht sich alles um die Studien- und Berufsinformation. Neben der Ausstellung und einem vielseitigen Workshopangebot wird von 10-16 Uhr zusätzlichen Schnupperunterricht angeboten, der Schüler*innen einen ersten Eindruck in den Hochschulalltag gibt. Um 11 und 13 Uhr werden die einzelnen Studiengänge und das Bewerbungsverfahren vorgestellt und anschließend durch die Werkstätten des Design Centers geführt.
Das Programm wächst täglich. Mehr unter www.f3.hs-hannover.de/werkschau.
03.05.2024: Ausstellung zeigt Bezüge zwischen Forschung und Freiheit
Im Leibniz Science Cube des Referats für Kommunikation und Marketing werden jeweils passend zum Thema des Wissenschaftsjahres Forschungsprojekte der Leibniz Universität Hannover (LUH) kommuniziert. Ab dem 15. Mai 2024 werden hier unter dem Titel „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ Forschungsthemen und -projekte präsentiert, die in inhaltlichen Bezügen zum Thema „Freiheit“ stehen. Auch die Gedanken von Gottfried Wilhelm Leibniz zur Freiheit und zum freien Willen werden thematisiert.
Gezeigt werden Exponate zu den Themen Cancel Culture, Demokratiebildung an Schulen, Energiespeicherung in Form von Wasserstoff, Erinnerung am Beispiel der innerdeutschen Grenze, freie Rede in Zeiten von Fake News und Populismus, Künstliche Intelligenz, neue Heilverfahren in der Biomedizintechnik und Leibniz‘ Gedanken zum freien Willen.
Der Leibniz Science Cube befindet sich im Sockelgeschoss des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1). Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie jederzeit zugänglich ist und individuell betrachtet werden kann.
Die Eröffnung der Ausstellung im Leibniz Science Cube findet statt im Rahmen des Vortrags „Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte“ am Mittwoch, 15. Mai 2024, um 18.30 Uhr. Um Anmeldung zu dieser Veranstaltung wird gebeten: www.uni-hannover.de/leibniz-science-cube. Unter diesem Link gibt es auch weiterführende Informationen zu den vorgestellten Forschungsprojekten.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit.
03.05.2024: CHE Hochschulranking: Spitzennoten für Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie
Mehrere Studiengänge an der Leibniz Universität Hannover (LUH) konnten im aktuellen CHE Hochschulranking eine hervorragende Bilanz erzielen. Die Ergebnisse des Rankings erscheinen heute im ZEIT Studienführer 2024/25 sowie unter heystudium.de/ranking. In den Fächern Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie konnten sich die LUH in zahlreichen Kategorien in der Spitzengruppe positionieren.
Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) beurteilen Studierende ihre Studienbedingungen an den Fakultäten. Zusätzlich werden Fakten zu Lehre und Forschung wie die Höhe der eingeworbenen Forschungsgelder oder die Ausstattung der Fakultät erfasst. Jedes Jahr wird ein Teil der Fächer neu bewertet. Für 2024 sind dies aus dem Studienangebot der LUH die Fächer Biochemie, Biologie/Biowissenschaften, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie und Sport/Sportwissenschaft. Erhoben wurden in dieser Runde außerdem die Fächer Medizin, Pflegewissenschaft, Pharmazie und Zahnmedizin, die aber nicht Teil des Studienangebots der LUH sind.
Herausragend in den Studierendenurteilen schneiden die Fächer Mathematik, Geographie und Geowissenschaften ab. Die Studierenden geben ihren Fakultäten Bestnoten mit sehr hohen Punktzahlen bei der Unterstützung im Studium, der Betreuung durch Lehrende, der Studienorganisation, beim Lehrangebot und bei der IT-Infrastruktur. Alle drei Fächer präsentieren sich zudem forschungsstark mit Spitzengruppenbewertungen bei den Veröffentlichungen pro Wissenschaftler/-in (Mathematik und Geographie) sowie der Anzahl der Promotionen pro Wissenschaftler/-in (Geographie und Geowissenschaften). Die Geowissenschaften sind außerdem besonders erfolgreich in der Drittmitteleinwerbung.
Auch die Studierenden der Fächer Biochemie und Biologie stellen ihrer Fakultät ein gutes Zeugnis aus. Bei den Studierendenurteilen landen die Fächer in der Studienorganisation und der Unterstützung im Studium in der Spitzengruppe. Die Biologie-Studierenden loben außerdem die gute Unterstützung bei Auslandsaufenthalten und die Möglichkeiten für Exkursionen.
Sehr erfreulich ist, dass sich die Studierenden der LUH über alle ausgewerteten Fächer hinweg mit der Studienorganisation und der Bibliotheksausstattung sehr zufrieden zeigen. Bei der Unterstützung am Studienanfang schneidet die LUH ebenfalls in allen Fächern gut ab (7-mal Spitzengruppe, 5-mal Mittelgruppe). Forschungsstark zeigen sich außerdem die Fächer Politikwissenschaft und Informatik mit sehr vielen Promotionen pro Professor/-in.
Im CHE Hochschulranking werden insgesamt mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum untersucht. Es ist mit rund 120.000 befragten Studierenden der umfassendste und detaillierteste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Alle Ergebnisse und weitere Informationen sind unter heystudium.de/ranking zu finden. Der ZEIT Studienführer 2024/25 ist ab Sonnabend, 4. Mai, für 11,95 Euro im Handel oder unter www.zeit.de/studienfuehrer erhältlich.
03.05.2024: Erfolg für die LUH im Programm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“
Mehrere Projekte unter Federführung beziehungsweise mit Beteiligung der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben den Zuschlag im Förderprogramm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“ des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung erhalten. „Wissenschaftsräume“ ist eine Förderlinie innerhalb des Programms zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der VolkswagenStiftung, bei der insgesamt 45,5 Millionen Euro an Kooperationsprojekte zwischen mindestens zwei niedersächsischen Hochschulen, zum Teil auch unter Beteiligung außeruniversitärer Einrichtungen, ausgeschüttet werden.
Die LUH hat die Sprecherschaft des Verbundprojekts „Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre“, gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Bei weiteren fünf bewilligten Kooperationsprojekten ist die LUH maßgeblich beteiligt.
Die geförderten Projekte:
Wissenschaftsraum Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre
Sprecherschaft: Leibniz Universität Hannover
Beteiligt: Technische Universität Braunschweig (kooperativ geführt: nach der Hälfte der Laufzeit wechselt die Sprecherschaft an die TU Braunschweig)
Fördersumme: 2,98 Millionen Euro
Die Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik und die damit verbundene stetige Steigerung der Leistungsfähigkeit hochintegrierter mikroelektronischer Komponenten sind essentiell für das Innovationspotenzial zukünftiger technologischer Entwicklungen. Mit der Einrichtung eines „Wissenschaftsraums“ mit dem Fokus auf Chiplet-basierte Systeme als Zukunftsthema der Mikroelektronik will der Verbund die Kompetenzen an den Standorten Hannover und Braunschweig bündeln. Ziel ist die gemeinsame Bearbeitung von Forschungsfragen zu Grundkomponenten heterogener Systeme sowie der Aufbau eines englischsprachigen Master-Studiengangs „Microelectronics“. Durch dieses Angebot will sich der „Wissenschaftsraum“ Mikroelektronik auch für Industrieunternehmen in Niedersachsen als starker Partner sowohl in Forschungsfragen als auch hinsichtlich der Qualifizierung von Fachkräften etablieren.
Weitere Verbundprojekte unter Beteiligung der LUH:
CoastAdapt – Wissens- und Innovationsökosystem Küsteningenieurwesen & Küstenforschung
Sprecherschaft: Technische Universität Braunschweig
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 3 Millionen Euro
Teaching Labs für die Analyse und Förderung von Core Teaching Practices
Sprecherschaft: Stiftung Universität Hildesheim
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, TU Braunschweig
Fördersumme: 2,97 Millionen Euro
Hannover-Hildesheim Urban Living Lab for Sustainability (HULLS)
Sprecherschaft: Hochschule Hannover
Beteiligt: HAWK, Universität Hildesheim, Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 2,81 Millionen Euro
Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation
Sprecherschaft: Leuphana Universität Lüneburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Universität Göttingen, Universität Vechta, TU Clausthal, Universität Osnabrück, Universität Oldenburg
Fördersumme: 2,43 Millionen Euro
ProSaDi – Provenienz- und Sammlungsforschung Digital
Sprecherschaft: Universität Oldenburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Leuphana Universität Lüneburg, Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg, Jade Hochschule, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Deutsches Schifffahrtmuseum, Bremerhaven
Fördersumme: 2,99 Millionen Euro
Mit dem Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ soll der Austausch in Forschung, Lehre und Transfer der niedersächsischen Hochschulen gestärkt werden. Ziel ist es, noch engere Formen der Zusammenarbeit zu finden und institutionelle Grenzen zu überwinden, um gemeinsam an entscheidenden Themen der Zukunft zu arbeiten. Bei der Auswahl spielten die Aktualität und der Innovationsgrad sowie die Verzahnung von Lehre, Forschung und die Praxistauglichkeit des vorgelegten Konzepts eine wichtige Rolle.
03.05.2024: Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Volkshochschule Hannover laden gemeinsam zur Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“ ein. An vier Abenden sprechen Professorinnen und Professoren aus der Philosophischen Fakultät, der Juristischen Fakultät sowie der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. Verbindendes Element ist das Thema des Wissenschaftsjahres „Freiheit“. Die Referentinnen und Referenten zeigen, wie sehr das Reflektieren über Freiheit in ihren verschiedenen Dimensionen ganz unterschiedliche Fachgebiete beeinflusst.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: www.uni-hannover.de/freiheit-im-wandel.
Die vier Termine im Überblick:
Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.30 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1 (Sockelgeschoss)
Grußwort Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH
Für die (geschichtswissenschaftliche) Demokratie- und Diktaturforschung ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Freiheit konstituierend. Dies gilt für die deutsche Teilungsgeschichte in ganz besonderem Maße. Der Vortrag setzt sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit diesen Themen auseinander und diskutiert anhand aktueller Forschungen und Projekte darin enthaltene Freiheitskonzepte. Im Rahmen des Vortrages wird zudem die Ausstellung „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ im Leibniz Science Cube eröffnet.
„Cancel Culture“: Neue Form der Zensur oder altbekannte Panik?
Montag, 27. Mai, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Seit einigen Jahren wird, in den Medien wie im Universitätsbetrieb, das Gespenst einer „Cancel Culture“ beschworen. Dies ist nicht neu, sondern ein Dauerbrenner der Multikulturalismusdebatte. Der Referent zeigt auf, warum fehl liegt, wer unterstellt, heute herrsche eine Zensur wie in autokratischen Systemen. Der Vortrag zeichnet aus der Perspektive der Zensurforschung die Diskursgeschichte der aktuellen medialen Panik nach und versucht, diese Aufregung als identitätspolitische Verteidigungshaltung einer unter Druck geratenen Gruppe zu erklären.
Künstliche Intelligenz: Wegbereiter oder Risiko für Freiheit?
Mittwoch, 5. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einem zentralen Thema entwickelt, besonders seit dem Aufkommen von Tools wie ChatGPT. Diese Systeme können menschliche Gesprächspartner imitieren und in Sekunden Texte oder Programmiercode generieren. Der Referent gibt einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der KI und erörtert den Einfluss generativer KI-Technologien auf die demokratische Gesellschaft. Dazu beleuchtet er Potenziale und Limitierungen aktueller KI-Systeme und diskutiert deren Risiken sowie Möglichkeiten für die Freiheit in Deutschland und weltweit.
Freie Meinungsäußerung: Wie steht es um das Grundrecht?
Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Das Thema des Vortrags ist die Kommunikationsfreiheit, insbesondere geht es der Referentin um die Frage, in welchem Verhältnis die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht stehen. Daher setzt sich sie sich auch – und mit Bezug auf aktuelle Entwicklungen auf dem Universitätscampus und in den sozialen Medien – mit dem Kampf um die Diskurshoheit auseinander. Zum Schluss widmet sie sich der Frage, ob und, wenn ja, wie Abwägungsentscheidungen überhaupt noch möglich sind, wenn mit „Absolutismen“ argumentiert wird.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit
15.04.2024: Land und Bund eröffnen Niedersachsen Standort für die Quantentechnologie-Industrie
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Am 10. April 2024 wurde in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien eröffnet: Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI). Auf rund 500 Quadratmetern neuer Büro- und Laborfläche treffen Startups, exzellente Forschungseinrichtungen und künftig auch etablierte Unternehmen zu einem kontinuierlichen Ideenaustausch aufeinander. Für einen starken Impuls in die Region bündelt der QVLS-HTI Förderungen von Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Land (Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) sowie die wissenschaftliche Expertise der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).
Durch eine initiale Förderung für Niedersächsische Hightech-Inkubatoren in Höhe von über 4 Millionen Euro sind bereits 11 Startups mit dem QVLS-HTI verbunden. In den ehemaligen Rolleiwerken knüpft der QVLS-HTI an eine lange industrielle Tradition an: Wo vor fast 100 Jahren weltberühmte Kameras vom Band gingen, arbeiten jetzt junge Talente wie die Ausgründung QUDORA, einem Spin-Off der PTB und der LUH, am Chip des Niedersächsischen Quantencomputers. Damit Startups wie QUDORA ihre technologische Reife demonstrieren können, hat der HTI 1,5 Millionen in die technische Ausstattung des Standorts investiert. Neben einem DeepTech-Makerspace inklusive 3D-Druckern liegt dabei ein Schwerpunkt auf empfindlichen quantenoptischen Experimenten.
Am konstanten Erfolg des QVLS HighTech-Inkubator sind zwei Großprojekte der niedersächsischen Allianz Quantum Valley Lower Saxony beteiligt. Förderungen von Land- und Bund greifen hier ineinander, um in einer forschungs- und wirtschaftsstarken Region das Zukunftspotenzial der Quantentechnologien zu heben:
Mit insgesamt 25 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm von des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung, wird das Projekt QVLS-Q1 zur Realisierung eines Quantencomputers für fünf Jahre bis zum Jahr 2025 unterstützt. Seit 2022 und bis zum Jahresende 2024 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die notwendigen Mittel für den QVLS-HTI bereit. Mit 4,1 Millionen Euro unterstützt das Land die Gründung und Weiterentwicklung von insgesamt 11 Quantentechnologie-Startups, die die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt bringen. Der im Jahr 2022 gestartete Inkubator wurde von Anfang an darauf angesetzt, jungen Deep-Tech Unternehmen gemeinsam genutzte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die jetzt in den Rolleiwerken eröffnet werden. Eingebunden in das Ökosystem des Quantum Valley Lower Saxony steht hier anhaltender Technologietransfer im Mittelpunkt
Aus der gemeinsamen Anschubfinanzierung in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft durch das Land konnte jetzt eine Bundesförderung erzielt werden. Ab Januar 2025 ist der QVLS-HTI dann der neue Knotenpunkt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer ersten Phase mit rund 15 Millionen Euro geförderte Zukunftscluster QVLS iLabs. Im Zukunftscluster arbeiten Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um die enormen Chancen der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Der HighTech-Inkubator öffnet sich dann für weitere Startups und Unternehmen, die bis an die Grenzen der Physik gehen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Während Startups für innovative Ideen und Impulse stehen, braucht es für die Skalierung dieser Ideen häufig Unternehmen mit größeren Kapazitäten. Die iLabs sichern langfristig die Zusammenarbeit von der Entwicklung von Schlüsseltechnologien bis zur Anwendungs- und Produktentwicklung.
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Sabine Döring: „Quantentechnologien sind Schlüsseltechnologien der Zukunft mit enormem Potenzial für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen vom quantencomputergestützten Design neuer Wirkstoffe bis hin zu abhörsicherer Kommunikation. Damit dieses Potenzial und die großen Chancen der Technologie Wirklichkeit werden, stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen rund drei Milliarden Euro bereit. Das Quantum Valley Lower Saxony und der Zukunftscluster QVLS-iLabs sind hierfür außerordentlich wichtig. Gemeinsam bauen wir hier ein Innovationsökosystem mit glänzender Zukunft auf. Start-Ups spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Im neu eröffneten High Tech Inkubator erhalten sie die Unterstützung, die sie brauchen, um im internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen.“
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der QVLS HighTech-Inkubator ist ein toller Erfolg für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen: Dass aus der Anschubfinanzierung durch das Land diese wichtige Unterstützung durch den Bund resultiert, belegt die Relevanz unserer Forschung über Niedersachsen hinaus. Der QVLS HighTech-Inkubator zeigt beispielhaft auf, dass Grundlagenforschung und Start-ups im Bereich der Quantentechnologien ideal zusammenpassen und eine gezielte Zusammenarbeit große Perspektiven für den Transfer junger Wissenschaftsbereiche in Gesellschaft und Wirtschaft birgt.“
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15.04.2024: Wirtschaft verstehen, Wissen schaffen - Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der LUH wird 50 Jahre alt
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Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
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15.04.2024: Vizepräsidentin verleiht Lehrpreise
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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15.04.2024: LUH im Fach Philosophie sehr gut gerankt
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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02.04.2024: Forschungsteam entdeckt Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Das interdisziplinäre Team aus der Physik und der Medizin konnte in mehrjähriger gemeinsamer Arbeit ein System zur dreidimensionalen Abbildung der Hautstruktur inklusive Bestimmung der so genannten Invasionstiefe sowie der Gut- oder Bösartigkeit von Hautläsionen entwickeln. Bislang ist es im medizinischen Alltag notwendig, eine Gewebeprobe chirurgisch zu entnehmen und sie histologisch zu untersuchen, um insbesondere den schwarzen Hautkrebs (Melanom) zu diagnostizieren. Das neue System macht eine nicht-invasive Melanom-Diagnostik möglich – schnell und per Laserscan von außen.
Vier verschiedene Messverfahren wurden dazu in einem Messgerät miteinander kombiniert: die optische Kohärenztomographie (OCT), die Raman-Spektroskopie (RS), die photoakustische Tomographie (PAT) sowie die Hochfrequenz-Ultraschall-Bildgebung (US). Das im Wesentlichen laserbasierte System ermöglicht Messungen unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Expositionsgrenzwerte für die humane Haut und wurde in prä-klinischen Studien an mehreren Dutzend Patientinnen und Patienten erprobt. Sobald diese erste Datenbasis groß genug ist, wird eine KI-Software trainiert, um die Hautveränderungen im klinischen Umfeld in Echtzeit diagnostizieren zu können. Als Nächstes stehen dann die notwendigen, mehrjährigen klinischen Studien an. Ziel ist es, das System zu etablieren und es als Medizinprodukt zu zertifizieren, so dass es in absehbarerer Zeit in der Praxis eingesetzt werden kann. Je früher der schwarze Hautkrebs entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen: Im Frühstadium erkannt, überleben mehr als 90 Prozent der Betroffenen die ersten fünf Jahre nach Behandlungsbeginn. Dazu soll der neue Laserscanner einen wertvollen Beitrag leisten.
Prof. Dr. Bernhard Roth forscht mit seiner Gruppe bereits seit vielen Jahren zur optischen Detektion von Hautkrankheiten und zur integrierten Sensorik in den Lebenswissenschaften. Er leitet zudem die Arbeitsgruppe Präzisionsmetrologie im Exzellenzcluster „PhoenixD: Photonics, Optics, Engineering - Innovation across Disciplines“ der LUH, in dem an digitalen Optiken der Zukunft geforscht wird.
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) lädt im Rahmen der Leibniz Campus Lecture ein zum öffentlichen Vortrag „75 Jahre Grundgesetz - Wie schützen wir unsere freiheitlich-demokratische Ordnung?“. Referent ist Peter Müller, ehemals Ministerpräsident und Justizminister des Saarlandes sowie Richter am Bundesverfassungsgericht. Die Begrüßung und Moderation übernimmt Universitätspräsident Prof. Dr. iur. Volker Epping. Die Leibniz Campus Lecture ist Teil des Veranstaltungsprogramms der Leibniz Universität Hannover im Wissenschaftsjahr „Freiheit“.
Die Leibniz Campus Lecture findet statt am Mittwoch, den 12. Juni 2024, um 18 Uhr im Lichthof des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1, 30167 Hannover). Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter: www.uni-hannover.de/lcl-anmeldung
Am 8. Mai 1949 wurde im Parlamentarischen Rat das Grundgesetz als „vorläufige Teilverfassung Westdeutschlands“ beschlossen. Der Vortrag zeichnet die Entstehung des Grundgesetzes nach und thematisiert dessen Beständigkeit und Belastbarkeit trotz seiner provisorischen Anlage. Er zeigt die zentralen Grundentscheidungen im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung auf und setzt sich mit der identitätsbildenden Gegenbildlichkeit zum Nationalsozialismus auseinander. Angesichts der jüngeren Entwicklung wird insbesondere das Problem der „wehrhaften Demokratie“ (Parteiverbot, Vereinsverbot, Grundrechtsverwirkung) erörtert. Abschließend werden die wesentlichen Änderungen und Fragen der Weiterentwicklung und Reform des Grundgesetzes behandelt.
Die Leibniz Campus Lecture findet statt am Mittwoch, den 12. Juni 2024, um 18 Uhr im Lichthof des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1, 30167 Hannover). Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter: www.uni-hannover.de/lcl-anmeldung
Am 8. Mai 1949 wurde im Parlamentarischen Rat das Grundgesetz als „vorläufige Teilverfassung Westdeutschlands“ beschlossen. Der Vortrag zeichnet die Entstehung des Grundgesetzes nach und thematisiert dessen Beständigkeit und Belastbarkeit trotz seiner provisorischen Anlage. Er zeigt die zentralen Grundentscheidungen im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung auf und setzt sich mit der identitätsbildenden Gegenbildlichkeit zum Nationalsozialismus auseinander. Angesichts der jüngeren Entwicklung wird insbesondere das Problem der „wehrhaften Demokratie“ (Parteiverbot, Vereinsverbot, Grundrechtsverwirkung) erörtert. Abschließend werden die wesentlichen Änderungen und Fragen der Weiterentwicklung und Reform des Grundgesetzes behandelt.
03.06.2024: Was fliegt denn da? Kostenlose App ermöglicht Laien Bestimmung von Marienkäfern
Marienkäfer gelten schon seit dem Mittelalter als Glücksbringer und sind als Schädlingsbekämpfer im Garten sehr beliebt. Doch in den vergangenen Jahren hat die Anzahl der heimischen Marienkäfer abgenommen und sie sind vom Aussterben bedroht. Eine der Hauptursachen stellt der asiatische Marienkäfer dar, der seit 2002 durch sein massenhaftes Auftreten zu einem der häufigsten Marienkäfer in Deutschland geworden ist. Anders als sein heimischer Verwandter ist er größer und stärker und hat hier keine Feinde in der Natur. Heimische Marienkäfer werden dagegen von anderen Insekten gefressen oder durch Raubparasiten getötet. Aber woran erkennt man, welche Marienkäferarten heimisch und welche zugewandert sind?
Wer schon immer wissen wollte, welche Art von Marienkäfer man gefunden hat und welche Besonderheiten sie auszeichnen, kann das ab sofort per App erfahren. Im Rahmen des Projektes „ID-Logics“ steht jetzt eine neue Bestimmungs-App „Marienkäfer“ für alle 52 europäischen Marienkäfer zum kostenlosen Download bereit. Entwickelt wurde sie von Prof. Dr. Denis Messig, Geschäftsführender Leiter der Didaktik der Naturwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, und Prof. Dr. Jorge Groß, Professor für Didaktik der Biologie an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Mithilfe der App können Nutzerinnen und Nutzer alle Marienkäfer-Arten einfach und sicher bestimmen und bekommen zudem biologische Hintergrundinformationen.
Mit der neuen Ergänzung zur Bestimmung für Marienkäfer wagt sich das Entwicklungsteam nun auch an komplexere Artengruppen: „Die Käferbestimmung mit bisherigen Mitteln war etwas für Fachexpertinnen und -experten. Eine Bestimmung ohne biologische Ausbildung war bislang kaum möglich“, erläutert Denis Messig von der Universität Bamberg. „Wir sind sehr stolz, unser Wissen mithilfe der App nun auch Laien zugänglich zu machen. Besonders in der Welt der Insekten gibt es viele spannende Zusammenhänge, die es zu entdecken gilt. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen!“ Die App „ID-Logics“ richtet sich zwar vor allem an interessierte Laien; sie soll aber auch fortgeschrittenen Naturfreunden eine gute Unterstützung bieten. Die App besitzt eine eigene Logik und ist fehlertolerant, sodass die Bestimmung der Marienkäfer anhand von leicht zu erkennenden Merkmalen stark vereinfacht wird. Zudem helfen ausführliche Beschreibungen, aufwendig produzierte Videos und zahlreiche Bilder in die Glückskäfer-Gruppe einzutauchen.
Die Grundlagen dieser neuartigen App wurden von der LUH um Jorge Groß in Kooperation mit Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern und der Firma Initree entwickelt. Sie enthält bereits mehrere, überwiegend kostenfreie Bestimmungshilfen, zum Beispiel für Ameisen, Bäume und Sträucher, Wildblumen, Hummeln, Eulen oder auch Amphibien und Reptilien. „Mit der App wollen wir einen Beitrag für den Naturschutz leisten und Laien mithilfe digitaler Medien für die Natur begeistern“, sagt Groß. „Mit der App ist es nun ganz einfach, Marienkäfer zu bestimmen und alle Interessierten dabei zu unterstützen, neue Artengruppen zu erschließen und diese auch zu melden.“ Die von Laien bedienbare App hilft, Informationen zu unterschiedlichsten Marienkäferarten und ihrer jeweiligen Biologie zu erhalten und so zum Erhalt der Tiere beizutragen.
Besitzerinnen und Besitzer eines Smartphones oder Tablets können die kostenlose App „ID-Logics“ ab sofort für Android- oder Apple-Betriebssysteme kostenlos herunterladen. Die Bestimmungs-App für Marienkäfer ist ebenfalls kostenfrei.
Links zur kostenlosen App:
https://apps.apple.com/de/app/id-logics/id1309493227
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.initree.idlogics&hl=de
Weitere Informationen finden Sie unter: www.id-logics.de
03.06.2024: Forschung für die genauesten Messgeräte der Welt
Noch immer sind grundlegende Fragen der Physik offen. Woraus ein Großteil des Universums besteht ist unklar, denn die rätselhafte dunkle Materie konnte bislang nicht aufgespürt werden. Den bekannten Naturgesetzen zufolge müsste sie jedoch existieren, um das Universum zusammenzuhalten. Die Theorien zu Gravitation und Quantenmechanik sind zwar in sich schlüssig und etabliert, können bisher aber nicht in einer einheitlichen Formel vereint werden. Im Sonderforschungsbereich DQ-mat kooperieren mehr als 60 Physikerinnen und Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, um ihren Teil zur Beantwortung dieser und anderer fundamentaler Fragen beizutragen. Sie bringen komplexe Quantenphysik und hochpräzise Messverfahren zusammen, um neuartige Quantensensoren für extrem genaue Messgeräte zu entwickeln. Seit dem Start des Verbunds im Jahr 2016 hat er sich zum deutschen Zentrum für Quantenmetrologie entwickelt und ist auch weltweit führend auf diesem Gebiet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt eine Verlängerung um weitere vier Jahre bewilligt und fördert den Sonderforschungsbereich mit rund 10 Millionen Euro.
„Ich freue mich sehr über die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs DQ-mat und danke den beteiligten Forschenden für ihr großes und dauerhaftes Engagement“, sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover. „Dieser Erfolg trägt zur Stärkung des Forschungsschwerpunkts Quantenoptik und Gravitationsphysik an unserer Universität bei, er vertieft die guten und gewachsenen Beziehungen zwischen den Partnern Leibniz Universität, PTB und DLR-SI und er kann unterstützend für den Folgeantrag unseres Exzellenzclusters QuantumFrontiers wirken.“
“Wir freuen uns außerordentlich über diese Bestätigung unserer Arbeit, denn wir sind an einem ganz spannenden Punkt”, sagt Piet Schmidt, Physikprofessor an LUH und PTB und Sprecher des Sonderforschungsbereichs. „Wir wissen, dass im großen physikalischen Bild etwas fehlt und wir können mit unseren Experimenten und den zugehörigen theoretischen Grundlagen im Sonderforschungsbereich wirklich dazu beitragen, diese Lücken zu schließen.“ DQ-mat vereint Experten aus den Bereichen Metrologie und Quantenoptik sowie aus der Vielteilchenphysik und der Quanteninformation und schafft so eine einzigartige Kombination.
Schon jetzt gehören die Messinstrumente der DQ-mat Forschenden zu den genauesten der Welt. Doch um der Lösung der großen Fragen der Physik näher kommen zu können, benötigen sie noch einmal deutlich genauere Geräte. Im Sonderforschungsbereich entwickeln sie daher die nächste Generation von Quantensensoren für noch sensiblere, schnellere und höher aufgelöste Messgeräte wie Atomuhren oder Atominterferometer. In Verbindung mit Methoden der Quantentechnologie wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so das volle Potenzial der Quantenmechanik in Präzisionsmessungen ausschöpfen. Ihr Ziel sind bis zu hundertfach genauere oder schnellere Messungen.
Wichtige Erfolge haben die Forschenden bereits in der jetzt endenden zweiten Förderperiode verbucht. So konnten sie in diesem Frühjahr den Atomkern des Elements Thorium-229 zu einem Quantensprung anregen. Was unspektakulär klingt, war Forschenden jahrzehntlang nicht gelungen und ist ein wissenschaftlicher Durchbruch. Er öffnet die Tür für neuartige Atomkern-Uhren, die noch einmal deutlich genauer sein könnten als heutige Atomuhren. Auf der Suche nach dunkler Materie haben DQ-mat Forschende kürzlich die bisher genaueste Suche nach ultraleichten dunkle Materie-Teilchen realisiert. Auch wenn noch kein entsprechender Nachweis gelungen ist, ihre Beschaffenheit konnte damit weiter eingegrenzt werden. DQ-mat Experimente reichten sogar bis zur Internationalen Raumstation. Dort waren sie im vergangenen Jahr an der erstmaligen Erzeugung einer Quantengas-Mischung beteiligt, die aus zwei Arten von Atomen besteht. Damit entstehen völlig neue Möglichkeiten, bisher nur auf der Erde verfügbare Quantentechnologien ins All zu bringen aber auch, um etwa Einsteins Äquivalenzprinzip zu testen. Insgesamt haben die Forschenden ihre Ergebnisse in mehr als 170 wissenschaftlichen Veröffentlichungen publiziert, über einhundert Fachvorträge gehalten und 25 Workshops und Konferenzen organsiert.
Der Sonderforschungsbereich 1227: Designte Quantenzustände der Materie (DQ-mat) - Herstellung, Manipulation und Detektion für metrologische Anwendungen und Tests fundamentaler Physik ist an der Leibniz Universität Hannover angesiedelt. Verbundpartner ist das nationale Metrologieinstitut Deutschlands, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, sowie in der dritten Förderperiode auch das DLR-Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik in Hannover. Die dritte und letzte Förderperiode läuft bis Ende Juni 2028.
03.06.2024: Die „Salzgärten“ des Wattenmeeres
Können Salzwiesen im Wattenmeer der ökologischen Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung standhalten? Forschende aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark wollen gemeinsam der Frage nachgehen, in welchem Maße diese für den Küstenschutz äußerst wichtigen Ökosysteme in der Lage sind, dem zunehmenden ökologischen Druck zu begegnen.
Salzwiesen im Übergangsbereich zwischen Land und Meer sind wertvolle Pufferzonen, die die Energie der Wellen abschwächen und somit die Erosion und Überflutung der Küstengebiete verringern können. Dadurch tragen Salzwiesen wesentlich zum Küstenschutz bei und sind außerdem ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, die nur in diesem Ökosystem vorkommen. Auch als Kohlenstoffspeicher erfüllen sie eine wichtige Funktion. Doch können Salzwiesen unter zukünftigen klimatischen Bedingungen überleben? Können sie unter den neuen Randbedingungen mit steigenden Meeresspiegeln und höherer CO2-Belastung weiterhin ihrer Küstenschutzfunktion nachkommen?
Das Forschungsvorhaben SALTGARDEN untersucht, inwieweit die Erhaltung und Förderung der Biodiversität in Salzwiesen ein wesentlicher Bestandteil einer Lösungsstrategie für die so genannte ökologische Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung sein kann. In dem von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie dem Niederländischen Forschungsrat (NWO) geförderten Projekt haben sich deutsche, niederländische und dänische Forschungseinrichtungen zusammengetan. Die Projektleitung liegt beim Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der Leibniz Universität Hannover (LUH) (PhD Maike Paul und Dr. Dorothea Bunzel), die Co-Sprecherschaft hat die niederländische Universität Twente (Erik Horstmann). Die LUH war bereits an vorangegangenen Forschungsvorhaben zu Salzwiesen beteiligt, die bereits erste vielversprechende Ergebnisse zur Widerstandskraft dieser Ökosysteme geliefert haben.
Betrachtet man die Salzwiesen an der Schnittstelle zwischen Land und Meer genauer, wird deutlich, dass es sich bei den meisten Salzwiesenflächen um kultivierte und zumeist unterhaltene Landschaften handelt. Sie werden mit einem starken Fokus auf ihren weidewirtschaftlichen und küstenschutztechnischen Nutzen bewirtschaftet. Auch die künstliche Entwässerung des Deichvorlands – mit dem ursprünglichen Zweck der Landgewinnung – ist eine gängige Praxis. Zwar wurden viele Nutzungsformen in den letzten Jahrzehnten reduziert oder eingestellt, trotzdem sind viele der künstlichen Landschaftsstrukturen noch heute deutlich erkennbar. Dadurch ist die natürliche Biodiversität der Salzwiesen nachhaltig beeinträchtigt. Dabei sind es gerade die biologische Artenvielfalt und die Vegetationsdynamiken einer Salzwiese, die die wesentlichen Ökosystemprozesse steuern und somit die Grundvoraussetzung für die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit dieser Küstenökosysteme darstellen. Vor diesem Hintergrund erscheinen die kultivierten Salzwiesenlandschaften als anfällig gegenüber den zunehmenden Einflüssen der ökologischen Krise.
Das SALTGARDEN Konsortium will mit Laborversuchen und Felduntersuchungen sowohl die Grenzen der Belastbarkeit von Salzwiesen unter hydrodynamischen Einflüssen wie Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten bewerten als auch die Reaktion von Salzwiesenpflanzen auf veränderte klimatische Bedingungen wie Hitze- und Trockenstress untersuchen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt stellt zudem die Untersuchung der Anreicherung von Schadstoffen, zum Beispiel durch Mikroplastik- und Nährstoffeinträge, dar. Das Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der LUH hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Widerstandsfähigkeit von echten, im Wattenmeer extrahierten Salzwiesen unterschiedlicher Struktur und Qualität der Diversität im institutseigenen Wellenbecken zu untersuchen.
In enger Zusammenarbeit mit Landesbetrieben und Verwaltungen, NGOs und lokalen Interessenvertretern der drei Nordseeanrainerstaaten will das SALTGARDEN-Forschungsteam Strategien für ein nachhaltiges Salzwiesenmanagement entwickeln. Diese Strategien sollen auf den Grundprinzipien des so genannten naturnahen Gärtnerns (Nature-based Gardening, NbG) basieren. Ziel ist es, den Wert biodiverser und dynamischer Küstenökosysteme besser zu verstehen, Sensitivitäten zu quantifizieren und daraus zukunftsfähige Vorlandmanagementstrategien auf sozial-politischer Ebene zu etablieren.
SALTGARDEN ist eines von fünf geförderten Forschungsprojekten zum Thema „Internationale Wattenmeerforschung: Komplexe Belastungen des Wattenmeeres verstehen und Handlungsoptionen entwickeln“. Das SALTGARDEN Konsortium erhält 2,8 Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren.
03.06.2024: Gastprofessorin Gender & Diversity an der Juristischen Fakultät
Gender- und Diversitythemen haben an der Leibniz Universität Hannover (LUH) in vielen Disziplinen eine langjährige Tradition. Um aber die interdisziplinäre Perspektive zu stärken und eine breite Verankerung in den Fakultäten zu initiieren, gibt es seit 2011 die Gastprofessur Gender & Diversity. Die Gastprofessur vermittelt aktuelle Forschungsstandards der Geschlechter- und Diversityforschung, auch in den Fächern, die bisher keinen ausgewiesenen Schwerpunkt in diesem Bereich haben. Zum Sommersemester 2024 hat Prof. Dr. Berit Völzmann die Gastprofessur für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Geschlechter- und Diversityforschung an der Juristischen Fakultät angetreten.
Prof. Dr. Berit Völzmann ist habilitierte Rechtswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt auf Geschlechter- und Diversityforschung, insbesondere im Bereich des Öffentlichen Rechts. Ihre Forschungsinhalte umfassen Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Medienrecht und Recht der Digitalisierung, Rechtsphilosophie, Antidiskriminierungsrecht und Legal Gender Studies. Ihre Dissertation zum Thema „Geschlechtsdiskriminierende Wirtschaftswerbung“ wurde mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Preis des Deutschen Juristinnenbundes (djb) ausgezeichnet. Von 2016 bis 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Öffentliches Recht der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. h.c. Ute Sacksofsky veröffentlichte sie 2018 ein Gutachten zur Frauenförderung in der Wissenschaft durch Professorinnenprogramme.
Nach ihrer Habilitation im Jahr 2023 (mit einer Arbeit zum Funktionswandel des Verwaltungsprozesses) übernahm sie im Wintersemester 2023/2024 eine Vertretungsprofessur für den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie an der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Stefan Huster). Im März 2024 war sie als Sachverständige für eine Anhörung im Ausschuss für Verfassung und Recht, Europa, Demokratie und Gleichstellung des Sächsischen Landtags geladen. Berit Völzmann ist Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes (djb) und des Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2023 engagiert sie sich als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von GeStiK (GENDER UND QUEER STUDIES an der Universität zu Köln).
Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Gastprofessorin an der Leibniz Universität möchte Völzmann den Studierenden einen Einblick in den aktuellen Stand der Geschlechter- und Diversityforschung in der Rechtswissenschaft, insbesondere im Öffentlichen Recht geben und setzt sich dafür ein, dass interdisziplinäre Veranstaltungen angeboten werden, die auch für Studierende anderer Fachrichtungen zugänglich sind. Darüber hinaus ist es ihr ein Anliegen, den Austausch über Geschlechter- und Diversitybezüge des Rechts innerhalb der Fakultät aufrecht zu halten und diesen stärker in Forschungs- und Lehrgebieten zu berücksichtigen.
07.05.2024: Wirtschaftsempfang: WiDesign- und Medienstudiengänge der Hochschule Hannover veranstalten eine Werkschau
Vom 24. Mai bis 27. Mai öffnet die Hochschule Hannover die Türen des Design Centers auf der Expo Plaza und lädt herzlich ein. Die Ausstellung präsentiert über 200 Werke aller Design- und Medienstudiengänge auf einer Fläche von fast 5.000 Quadratmetern und ermöglicht so vielseitige Einblicke in das Studium an der Fakultät III – Medien, Information und Design.
Die Werkschau wird am Freitag, den 24. Mai, um 16 Uhr eröffnet: Neben der Ausstellung gibt es an diesem Tag einen Talk mit Philip Rudzinski, der sich nach seinem Modedesignstudium mit einem Denim-Label selbstständig gemacht hat sowie eine Modenschau des zweiten und dritten Semesters mit anschließender Party. Am Sonnabend und Sonntag sind die Türen von 10-19 Uhr geöffnet. Highlights sind unter anderem Workshops, experimentelle Performances, besondere Installationen, Kurzfilme im Kino sowie faszinierende Augmented Reality Projekte. Außerdem gibt es spannende Gastvorträge von Alumnis und etablierten Designer*innen, die wertvolle Einblicke in die Hochschul- und Arbeitswelt geben werden.
Am Montag, den 27. Mai dreht sich alles um die Studien- und Berufsinformation. Neben der Ausstellung und einem vielseitigen Workshopangebot wird von 10-16 Uhr zusätzlichen Schnupperunterricht angeboten, der Schüler*innen einen ersten Eindruck in den Hochschulalltag gibt. Um 11 und 13 Uhr werden die einzelnen Studiengänge und das Bewerbungsverfahren vorgestellt und anschließend durch die Werkstätten des Design Centers geführt.
Das Programm wächst täglich. Mehr unter www.f3.hs-hannover.de/werkschau.
03.05.2024: Ausstellung zeigt Bezüge zwischen Forschung und Freiheit
Im Leibniz Science Cube des Referats für Kommunikation und Marketing werden jeweils passend zum Thema des Wissenschaftsjahres Forschungsprojekte der Leibniz Universität Hannover (LUH) kommuniziert. Ab dem 15. Mai 2024 werden hier unter dem Titel „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ Forschungsthemen und -projekte präsentiert, die in inhaltlichen Bezügen zum Thema „Freiheit“ stehen. Auch die Gedanken von Gottfried Wilhelm Leibniz zur Freiheit und zum freien Willen werden thematisiert.
Gezeigt werden Exponate zu den Themen Cancel Culture, Demokratiebildung an Schulen, Energiespeicherung in Form von Wasserstoff, Erinnerung am Beispiel der innerdeutschen Grenze, freie Rede in Zeiten von Fake News und Populismus, Künstliche Intelligenz, neue Heilverfahren in der Biomedizintechnik und Leibniz‘ Gedanken zum freien Willen.
Der Leibniz Science Cube befindet sich im Sockelgeschoss des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1). Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie jederzeit zugänglich ist und individuell betrachtet werden kann.
Die Eröffnung der Ausstellung im Leibniz Science Cube findet statt im Rahmen des Vortrags „Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte“ am Mittwoch, 15. Mai 2024, um 18.30 Uhr. Um Anmeldung zu dieser Veranstaltung wird gebeten: www.uni-hannover.de/leibniz-science-cube. Unter diesem Link gibt es auch weiterführende Informationen zu den vorgestellten Forschungsprojekten.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit.
03.05.2024: CHE Hochschulranking: Spitzennoten für Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie
Mehrere Studiengänge an der Leibniz Universität Hannover (LUH) konnten im aktuellen CHE Hochschulranking eine hervorragende Bilanz erzielen. Die Ergebnisse des Rankings erscheinen heute im ZEIT Studienführer 2024/25 sowie unter heystudium.de/ranking. In den Fächern Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie konnten sich die LUH in zahlreichen Kategorien in der Spitzengruppe positionieren.
Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) beurteilen Studierende ihre Studienbedingungen an den Fakultäten. Zusätzlich werden Fakten zu Lehre und Forschung wie die Höhe der eingeworbenen Forschungsgelder oder die Ausstattung der Fakultät erfasst. Jedes Jahr wird ein Teil der Fächer neu bewertet. Für 2024 sind dies aus dem Studienangebot der LUH die Fächer Biochemie, Biologie/Biowissenschaften, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie und Sport/Sportwissenschaft. Erhoben wurden in dieser Runde außerdem die Fächer Medizin, Pflegewissenschaft, Pharmazie und Zahnmedizin, die aber nicht Teil des Studienangebots der LUH sind.
Herausragend in den Studierendenurteilen schneiden die Fächer Mathematik, Geographie und Geowissenschaften ab. Die Studierenden geben ihren Fakultäten Bestnoten mit sehr hohen Punktzahlen bei der Unterstützung im Studium, der Betreuung durch Lehrende, der Studienorganisation, beim Lehrangebot und bei der IT-Infrastruktur. Alle drei Fächer präsentieren sich zudem forschungsstark mit Spitzengruppenbewertungen bei den Veröffentlichungen pro Wissenschaftler/-in (Mathematik und Geographie) sowie der Anzahl der Promotionen pro Wissenschaftler/-in (Geographie und Geowissenschaften). Die Geowissenschaften sind außerdem besonders erfolgreich in der Drittmitteleinwerbung.
Auch die Studierenden der Fächer Biochemie und Biologie stellen ihrer Fakultät ein gutes Zeugnis aus. Bei den Studierendenurteilen landen die Fächer in der Studienorganisation und der Unterstützung im Studium in der Spitzengruppe. Die Biologie-Studierenden loben außerdem die gute Unterstützung bei Auslandsaufenthalten und die Möglichkeiten für Exkursionen.
Sehr erfreulich ist, dass sich die Studierenden der LUH über alle ausgewerteten Fächer hinweg mit der Studienorganisation und der Bibliotheksausstattung sehr zufrieden zeigen. Bei der Unterstützung am Studienanfang schneidet die LUH ebenfalls in allen Fächern gut ab (7-mal Spitzengruppe, 5-mal Mittelgruppe). Forschungsstark zeigen sich außerdem die Fächer Politikwissenschaft und Informatik mit sehr vielen Promotionen pro Professor/-in.
Im CHE Hochschulranking werden insgesamt mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum untersucht. Es ist mit rund 120.000 befragten Studierenden der umfassendste und detaillierteste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Alle Ergebnisse und weitere Informationen sind unter heystudium.de/ranking zu finden. Der ZEIT Studienführer 2024/25 ist ab Sonnabend, 4. Mai, für 11,95 Euro im Handel oder unter www.zeit.de/studienfuehrer erhältlich.
03.05.2024: Erfolg für die LUH im Programm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“
Mehrere Projekte unter Federführung beziehungsweise mit Beteiligung der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben den Zuschlag im Förderprogramm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“ des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung erhalten. „Wissenschaftsräume“ ist eine Förderlinie innerhalb des Programms zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der VolkswagenStiftung, bei der insgesamt 45,5 Millionen Euro an Kooperationsprojekte zwischen mindestens zwei niedersächsischen Hochschulen, zum Teil auch unter Beteiligung außeruniversitärer Einrichtungen, ausgeschüttet werden.
Die LUH hat die Sprecherschaft des Verbundprojekts „Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre“, gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Bei weiteren fünf bewilligten Kooperationsprojekten ist die LUH maßgeblich beteiligt.
Die geförderten Projekte:
Wissenschaftsraum Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre
Sprecherschaft: Leibniz Universität Hannover
Beteiligt: Technische Universität Braunschweig (kooperativ geführt: nach der Hälfte der Laufzeit wechselt die Sprecherschaft an die TU Braunschweig)
Fördersumme: 2,98 Millionen Euro
Die Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik und die damit verbundene stetige Steigerung der Leistungsfähigkeit hochintegrierter mikroelektronischer Komponenten sind essentiell für das Innovationspotenzial zukünftiger technologischer Entwicklungen. Mit der Einrichtung eines „Wissenschaftsraums“ mit dem Fokus auf Chiplet-basierte Systeme als Zukunftsthema der Mikroelektronik will der Verbund die Kompetenzen an den Standorten Hannover und Braunschweig bündeln. Ziel ist die gemeinsame Bearbeitung von Forschungsfragen zu Grundkomponenten heterogener Systeme sowie der Aufbau eines englischsprachigen Master-Studiengangs „Microelectronics“. Durch dieses Angebot will sich der „Wissenschaftsraum“ Mikroelektronik auch für Industrieunternehmen in Niedersachsen als starker Partner sowohl in Forschungsfragen als auch hinsichtlich der Qualifizierung von Fachkräften etablieren.
Weitere Verbundprojekte unter Beteiligung der LUH:
CoastAdapt – Wissens- und Innovationsökosystem Küsteningenieurwesen & Küstenforschung
Sprecherschaft: Technische Universität Braunschweig
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 3 Millionen Euro
Teaching Labs für die Analyse und Förderung von Core Teaching Practices
Sprecherschaft: Stiftung Universität Hildesheim
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, TU Braunschweig
Fördersumme: 2,97 Millionen Euro
Hannover-Hildesheim Urban Living Lab for Sustainability (HULLS)
Sprecherschaft: Hochschule Hannover
Beteiligt: HAWK, Universität Hildesheim, Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 2,81 Millionen Euro
Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation
Sprecherschaft: Leuphana Universität Lüneburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Universität Göttingen, Universität Vechta, TU Clausthal, Universität Osnabrück, Universität Oldenburg
Fördersumme: 2,43 Millionen Euro
ProSaDi – Provenienz- und Sammlungsforschung Digital
Sprecherschaft: Universität Oldenburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Leuphana Universität Lüneburg, Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg, Jade Hochschule, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Deutsches Schifffahrtmuseum, Bremerhaven
Fördersumme: 2,99 Millionen Euro
Mit dem Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ soll der Austausch in Forschung, Lehre und Transfer der niedersächsischen Hochschulen gestärkt werden. Ziel ist es, noch engere Formen der Zusammenarbeit zu finden und institutionelle Grenzen zu überwinden, um gemeinsam an entscheidenden Themen der Zukunft zu arbeiten. Bei der Auswahl spielten die Aktualität und der Innovationsgrad sowie die Verzahnung von Lehre, Forschung und die Praxistauglichkeit des vorgelegten Konzepts eine wichtige Rolle.
03.05.2024: Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Volkshochschule Hannover laden gemeinsam zur Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“ ein. An vier Abenden sprechen Professorinnen und Professoren aus der Philosophischen Fakultät, der Juristischen Fakultät sowie der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. Verbindendes Element ist das Thema des Wissenschaftsjahres „Freiheit“. Die Referentinnen und Referenten zeigen, wie sehr das Reflektieren über Freiheit in ihren verschiedenen Dimensionen ganz unterschiedliche Fachgebiete beeinflusst.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: www.uni-hannover.de/freiheit-im-wandel.
Die vier Termine im Überblick:
Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.30 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1 (Sockelgeschoss)
Grußwort Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH
Für die (geschichtswissenschaftliche) Demokratie- und Diktaturforschung ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Freiheit konstituierend. Dies gilt für die deutsche Teilungsgeschichte in ganz besonderem Maße. Der Vortrag setzt sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit diesen Themen auseinander und diskutiert anhand aktueller Forschungen und Projekte darin enthaltene Freiheitskonzepte. Im Rahmen des Vortrages wird zudem die Ausstellung „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ im Leibniz Science Cube eröffnet.
„Cancel Culture“: Neue Form der Zensur oder altbekannte Panik?
Montag, 27. Mai, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Seit einigen Jahren wird, in den Medien wie im Universitätsbetrieb, das Gespenst einer „Cancel Culture“ beschworen. Dies ist nicht neu, sondern ein Dauerbrenner der Multikulturalismusdebatte. Der Referent zeigt auf, warum fehl liegt, wer unterstellt, heute herrsche eine Zensur wie in autokratischen Systemen. Der Vortrag zeichnet aus der Perspektive der Zensurforschung die Diskursgeschichte der aktuellen medialen Panik nach und versucht, diese Aufregung als identitätspolitische Verteidigungshaltung einer unter Druck geratenen Gruppe zu erklären.
Künstliche Intelligenz: Wegbereiter oder Risiko für Freiheit?
Mittwoch, 5. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einem zentralen Thema entwickelt, besonders seit dem Aufkommen von Tools wie ChatGPT. Diese Systeme können menschliche Gesprächspartner imitieren und in Sekunden Texte oder Programmiercode generieren. Der Referent gibt einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der KI und erörtert den Einfluss generativer KI-Technologien auf die demokratische Gesellschaft. Dazu beleuchtet er Potenziale und Limitierungen aktueller KI-Systeme und diskutiert deren Risiken sowie Möglichkeiten für die Freiheit in Deutschland und weltweit.
Freie Meinungsäußerung: Wie steht es um das Grundrecht?
Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Das Thema des Vortrags ist die Kommunikationsfreiheit, insbesondere geht es der Referentin um die Frage, in welchem Verhältnis die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht stehen. Daher setzt sich sie sich auch – und mit Bezug auf aktuelle Entwicklungen auf dem Universitätscampus und in den sozialen Medien – mit dem Kampf um die Diskurshoheit auseinander. Zum Schluss widmet sie sich der Frage, ob und, wenn ja, wie Abwägungsentscheidungen überhaupt noch möglich sind, wenn mit „Absolutismen“ argumentiert wird.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit
15.04.2024: Land und Bund eröffnen Niedersachsen Standort für die Quantentechnologie-Industrie
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Am 10. April 2024 wurde in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien eröffnet: Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI). Auf rund 500 Quadratmetern neuer Büro- und Laborfläche treffen Startups, exzellente Forschungseinrichtungen und künftig auch etablierte Unternehmen zu einem kontinuierlichen Ideenaustausch aufeinander. Für einen starken Impuls in die Region bündelt der QVLS-HTI Förderungen von Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Land (Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) sowie die wissenschaftliche Expertise der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).
Durch eine initiale Förderung für Niedersächsische Hightech-Inkubatoren in Höhe von über 4 Millionen Euro sind bereits 11 Startups mit dem QVLS-HTI verbunden. In den ehemaligen Rolleiwerken knüpft der QVLS-HTI an eine lange industrielle Tradition an: Wo vor fast 100 Jahren weltberühmte Kameras vom Band gingen, arbeiten jetzt junge Talente wie die Ausgründung QUDORA, einem Spin-Off der PTB und der LUH, am Chip des Niedersächsischen Quantencomputers. Damit Startups wie QUDORA ihre technologische Reife demonstrieren können, hat der HTI 1,5 Millionen in die technische Ausstattung des Standorts investiert. Neben einem DeepTech-Makerspace inklusive 3D-Druckern liegt dabei ein Schwerpunkt auf empfindlichen quantenoptischen Experimenten.
Am konstanten Erfolg des QVLS HighTech-Inkubator sind zwei Großprojekte der niedersächsischen Allianz Quantum Valley Lower Saxony beteiligt. Förderungen von Land- und Bund greifen hier ineinander, um in einer forschungs- und wirtschaftsstarken Region das Zukunftspotenzial der Quantentechnologien zu heben:
Mit insgesamt 25 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm von des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung, wird das Projekt QVLS-Q1 zur Realisierung eines Quantencomputers für fünf Jahre bis zum Jahr 2025 unterstützt. Seit 2022 und bis zum Jahresende 2024 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die notwendigen Mittel für den QVLS-HTI bereit. Mit 4,1 Millionen Euro unterstützt das Land die Gründung und Weiterentwicklung von insgesamt 11 Quantentechnologie-Startups, die die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt bringen. Der im Jahr 2022 gestartete Inkubator wurde von Anfang an darauf angesetzt, jungen Deep-Tech Unternehmen gemeinsam genutzte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die jetzt in den Rolleiwerken eröffnet werden. Eingebunden in das Ökosystem des Quantum Valley Lower Saxony steht hier anhaltender Technologietransfer im Mittelpunkt
Aus der gemeinsamen Anschubfinanzierung in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft durch das Land konnte jetzt eine Bundesförderung erzielt werden. Ab Januar 2025 ist der QVLS-HTI dann der neue Knotenpunkt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer ersten Phase mit rund 15 Millionen Euro geförderte Zukunftscluster QVLS iLabs. Im Zukunftscluster arbeiten Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um die enormen Chancen der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Der HighTech-Inkubator öffnet sich dann für weitere Startups und Unternehmen, die bis an die Grenzen der Physik gehen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Während Startups für innovative Ideen und Impulse stehen, braucht es für die Skalierung dieser Ideen häufig Unternehmen mit größeren Kapazitäten. Die iLabs sichern langfristig die Zusammenarbeit von der Entwicklung von Schlüsseltechnologien bis zur Anwendungs- und Produktentwicklung.
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Sabine Döring: „Quantentechnologien sind Schlüsseltechnologien der Zukunft mit enormem Potenzial für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen vom quantencomputergestützten Design neuer Wirkstoffe bis hin zu abhörsicherer Kommunikation. Damit dieses Potenzial und die großen Chancen der Technologie Wirklichkeit werden, stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen rund drei Milliarden Euro bereit. Das Quantum Valley Lower Saxony und der Zukunftscluster QVLS-iLabs sind hierfür außerordentlich wichtig. Gemeinsam bauen wir hier ein Innovationsökosystem mit glänzender Zukunft auf. Start-Ups spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Im neu eröffneten High Tech Inkubator erhalten sie die Unterstützung, die sie brauchen, um im internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen.“
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der QVLS HighTech-Inkubator ist ein toller Erfolg für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen: Dass aus der Anschubfinanzierung durch das Land diese wichtige Unterstützung durch den Bund resultiert, belegt die Relevanz unserer Forschung über Niedersachsen hinaus. Der QVLS HighTech-Inkubator zeigt beispielhaft auf, dass Grundlagenforschung und Start-ups im Bereich der Quantentechnologien ideal zusammenpassen und eine gezielte Zusammenarbeit große Perspektiven für den Transfer junger Wissenschaftsbereiche in Gesellschaft und Wirtschaft birgt.“
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15.04.2024: Wirtschaft verstehen, Wissen schaffen - Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der LUH wird 50 Jahre alt
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Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
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15.04.2024: Vizepräsidentin verleiht Lehrpreise
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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15.04.2024: LUH im Fach Philosophie sehr gut gerankt
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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02.04.2024: Forschungsteam entdeckt Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Wer schon immer wissen wollte, welche Art von Marienkäfer man gefunden hat und welche Besonderheiten sie auszeichnen, kann das ab sofort per App erfahren. Im Rahmen des Projektes „ID-Logics“ steht jetzt eine neue Bestimmungs-App „Marienkäfer“ für alle 52 europäischen Marienkäfer zum kostenlosen Download bereit. Entwickelt wurde sie von Prof. Dr. Denis Messig, Geschäftsführender Leiter der Didaktik der Naturwissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, und Prof. Dr. Jorge Groß, Professor für Didaktik der Biologie an der Leibniz Universität Hannover (LUH). Mithilfe der App können Nutzerinnen und Nutzer alle Marienkäfer-Arten einfach und sicher bestimmen und bekommen zudem biologische Hintergrundinformationen.
Mit der neuen Ergänzung zur Bestimmung für Marienkäfer wagt sich das Entwicklungsteam nun auch an komplexere Artengruppen: „Die Käferbestimmung mit bisherigen Mitteln war etwas für Fachexpertinnen und -experten. Eine Bestimmung ohne biologische Ausbildung war bislang kaum möglich“, erläutert Denis Messig von der Universität Bamberg. „Wir sind sehr stolz, unser Wissen mithilfe der App nun auch Laien zugänglich zu machen. Besonders in der Welt der Insekten gibt es viele spannende Zusammenhänge, die es zu entdecken gilt. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen!“ Die App „ID-Logics“ richtet sich zwar vor allem an interessierte Laien; sie soll aber auch fortgeschrittenen Naturfreunden eine gute Unterstützung bieten. Die App besitzt eine eigene Logik und ist fehlertolerant, sodass die Bestimmung der Marienkäfer anhand von leicht zu erkennenden Merkmalen stark vereinfacht wird. Zudem helfen ausführliche Beschreibungen, aufwendig produzierte Videos und zahlreiche Bilder in die Glückskäfer-Gruppe einzutauchen.
Die Grundlagen dieser neuartigen App wurden von der LUH um Jorge Groß in Kooperation mit Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern und der Firma Initree entwickelt. Sie enthält bereits mehrere, überwiegend kostenfreie Bestimmungshilfen, zum Beispiel für Ameisen, Bäume und Sträucher, Wildblumen, Hummeln, Eulen oder auch Amphibien und Reptilien. „Mit der App wollen wir einen Beitrag für den Naturschutz leisten und Laien mithilfe digitaler Medien für die Natur begeistern“, sagt Groß. „Mit der App ist es nun ganz einfach, Marienkäfer zu bestimmen und alle Interessierten dabei zu unterstützen, neue Artengruppen zu erschließen und diese auch zu melden.“ Die von Laien bedienbare App hilft, Informationen zu unterschiedlichsten Marienkäferarten und ihrer jeweiligen Biologie zu erhalten und so zum Erhalt der Tiere beizutragen.
Besitzerinnen und Besitzer eines Smartphones oder Tablets können die kostenlose App „ID-Logics“ ab sofort für Android- oder Apple-Betriebssysteme kostenlos herunterladen. Die Bestimmungs-App für Marienkäfer ist ebenfalls kostenfrei.
Links zur kostenlosen App:
https://apps.apple.com/de/app/id-logics/id1309493227
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.initree.idlogics&hl=de
Weitere Informationen finden Sie unter: www.id-logics.de
Noch immer sind grundlegende Fragen der Physik offen. Woraus ein Großteil des Universums besteht ist unklar, denn die rätselhafte dunkle Materie konnte bislang nicht aufgespürt werden. Den bekannten Naturgesetzen zufolge müsste sie jedoch existieren, um das Universum zusammenzuhalten. Die Theorien zu Gravitation und Quantenmechanik sind zwar in sich schlüssig und etabliert, können bisher aber nicht in einer einheitlichen Formel vereint werden. Im Sonderforschungsbereich DQ-mat kooperieren mehr als 60 Physikerinnen und Physiker der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, um ihren Teil zur Beantwortung dieser und anderer fundamentaler Fragen beizutragen. Sie bringen komplexe Quantenphysik und hochpräzise Messverfahren zusammen, um neuartige Quantensensoren für extrem genaue Messgeräte zu entwickeln. Seit dem Start des Verbunds im Jahr 2016 hat er sich zum deutschen Zentrum für Quantenmetrologie entwickelt und ist auch weltweit führend auf diesem Gebiet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt eine Verlängerung um weitere vier Jahre bewilligt und fördert den Sonderforschungsbereich mit rund 10 Millionen Euro.
„Ich freue mich sehr über die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs DQ-mat und danke den beteiligten Forschenden für ihr großes und dauerhaftes Engagement“, sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover. „Dieser Erfolg trägt zur Stärkung des Forschungsschwerpunkts Quantenoptik und Gravitationsphysik an unserer Universität bei, er vertieft die guten und gewachsenen Beziehungen zwischen den Partnern Leibniz Universität, PTB und DLR-SI und er kann unterstützend für den Folgeantrag unseres Exzellenzclusters QuantumFrontiers wirken.“
“Wir freuen uns außerordentlich über diese Bestätigung unserer Arbeit, denn wir sind an einem ganz spannenden Punkt”, sagt Piet Schmidt, Physikprofessor an LUH und PTB und Sprecher des Sonderforschungsbereichs. „Wir wissen, dass im großen physikalischen Bild etwas fehlt und wir können mit unseren Experimenten und den zugehörigen theoretischen Grundlagen im Sonderforschungsbereich wirklich dazu beitragen, diese Lücken zu schließen.“ DQ-mat vereint Experten aus den Bereichen Metrologie und Quantenoptik sowie aus der Vielteilchenphysik und der Quanteninformation und schafft so eine einzigartige Kombination.
Schon jetzt gehören die Messinstrumente der DQ-mat Forschenden zu den genauesten der Welt. Doch um der Lösung der großen Fragen der Physik näher kommen zu können, benötigen sie noch einmal deutlich genauere Geräte. Im Sonderforschungsbereich entwickeln sie daher die nächste Generation von Quantensensoren für noch sensiblere, schnellere und höher aufgelöste Messgeräte wie Atomuhren oder Atominterferometer. In Verbindung mit Methoden der Quantentechnologie wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so das volle Potenzial der Quantenmechanik in Präzisionsmessungen ausschöpfen. Ihr Ziel sind bis zu hundertfach genauere oder schnellere Messungen.
Wichtige Erfolge haben die Forschenden bereits in der jetzt endenden zweiten Förderperiode verbucht. So konnten sie in diesem Frühjahr den Atomkern des Elements Thorium-229 zu einem Quantensprung anregen. Was unspektakulär klingt, war Forschenden jahrzehntlang nicht gelungen und ist ein wissenschaftlicher Durchbruch. Er öffnet die Tür für neuartige Atomkern-Uhren, die noch einmal deutlich genauer sein könnten als heutige Atomuhren. Auf der Suche nach dunkler Materie haben DQ-mat Forschende kürzlich die bisher genaueste Suche nach ultraleichten dunkle Materie-Teilchen realisiert. Auch wenn noch kein entsprechender Nachweis gelungen ist, ihre Beschaffenheit konnte damit weiter eingegrenzt werden. DQ-mat Experimente reichten sogar bis zur Internationalen Raumstation. Dort waren sie im vergangenen Jahr an der erstmaligen Erzeugung einer Quantengas-Mischung beteiligt, die aus zwei Arten von Atomen besteht. Damit entstehen völlig neue Möglichkeiten, bisher nur auf der Erde verfügbare Quantentechnologien ins All zu bringen aber auch, um etwa Einsteins Äquivalenzprinzip zu testen. Insgesamt haben die Forschenden ihre Ergebnisse in mehr als 170 wissenschaftlichen Veröffentlichungen publiziert, über einhundert Fachvorträge gehalten und 25 Workshops und Konferenzen organsiert.
Der Sonderforschungsbereich 1227: Designte Quantenzustände der Materie (DQ-mat) - Herstellung, Manipulation und Detektion für metrologische Anwendungen und Tests fundamentaler Physik ist an der Leibniz Universität Hannover angesiedelt. Verbundpartner ist das nationale Metrologieinstitut Deutschlands, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, sowie in der dritten Förderperiode auch das DLR-Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik in Hannover. Die dritte und letzte Förderperiode läuft bis Ende Juni 2028.
„Ich freue mich sehr über die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs DQ-mat und danke den beteiligten Forschenden für ihr großes und dauerhaftes Engagement“, sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover. „Dieser Erfolg trägt zur Stärkung des Forschungsschwerpunkts Quantenoptik und Gravitationsphysik an unserer Universität bei, er vertieft die guten und gewachsenen Beziehungen zwischen den Partnern Leibniz Universität, PTB und DLR-SI und er kann unterstützend für den Folgeantrag unseres Exzellenzclusters QuantumFrontiers wirken.“
“Wir freuen uns außerordentlich über diese Bestätigung unserer Arbeit, denn wir sind an einem ganz spannenden Punkt”, sagt Piet Schmidt, Physikprofessor an LUH und PTB und Sprecher des Sonderforschungsbereichs. „Wir wissen, dass im großen physikalischen Bild etwas fehlt und wir können mit unseren Experimenten und den zugehörigen theoretischen Grundlagen im Sonderforschungsbereich wirklich dazu beitragen, diese Lücken zu schließen.“ DQ-mat vereint Experten aus den Bereichen Metrologie und Quantenoptik sowie aus der Vielteilchenphysik und der Quanteninformation und schafft so eine einzigartige Kombination.
Schon jetzt gehören die Messinstrumente der DQ-mat Forschenden zu den genauesten der Welt. Doch um der Lösung der großen Fragen der Physik näher kommen zu können, benötigen sie noch einmal deutlich genauere Geräte. Im Sonderforschungsbereich entwickeln sie daher die nächste Generation von Quantensensoren für noch sensiblere, schnellere und höher aufgelöste Messgeräte wie Atomuhren oder Atominterferometer. In Verbindung mit Methoden der Quantentechnologie wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so das volle Potenzial der Quantenmechanik in Präzisionsmessungen ausschöpfen. Ihr Ziel sind bis zu hundertfach genauere oder schnellere Messungen.
Wichtige Erfolge haben die Forschenden bereits in der jetzt endenden zweiten Förderperiode verbucht. So konnten sie in diesem Frühjahr den Atomkern des Elements Thorium-229 zu einem Quantensprung anregen. Was unspektakulär klingt, war Forschenden jahrzehntlang nicht gelungen und ist ein wissenschaftlicher Durchbruch. Er öffnet die Tür für neuartige Atomkern-Uhren, die noch einmal deutlich genauer sein könnten als heutige Atomuhren. Auf der Suche nach dunkler Materie haben DQ-mat Forschende kürzlich die bisher genaueste Suche nach ultraleichten dunkle Materie-Teilchen realisiert. Auch wenn noch kein entsprechender Nachweis gelungen ist, ihre Beschaffenheit konnte damit weiter eingegrenzt werden. DQ-mat Experimente reichten sogar bis zur Internationalen Raumstation. Dort waren sie im vergangenen Jahr an der erstmaligen Erzeugung einer Quantengas-Mischung beteiligt, die aus zwei Arten von Atomen besteht. Damit entstehen völlig neue Möglichkeiten, bisher nur auf der Erde verfügbare Quantentechnologien ins All zu bringen aber auch, um etwa Einsteins Äquivalenzprinzip zu testen. Insgesamt haben die Forschenden ihre Ergebnisse in mehr als 170 wissenschaftlichen Veröffentlichungen publiziert, über einhundert Fachvorträge gehalten und 25 Workshops und Konferenzen organsiert.
Der Sonderforschungsbereich 1227: Designte Quantenzustände der Materie (DQ-mat) - Herstellung, Manipulation und Detektion für metrologische Anwendungen und Tests fundamentaler Physik ist an der Leibniz Universität Hannover angesiedelt. Verbundpartner ist das nationale Metrologieinstitut Deutschlands, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, sowie in der dritten Förderperiode auch das DLR-Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik in Hannover. Die dritte und letzte Förderperiode läuft bis Ende Juni 2028.
03.06.2024: Die „Salzgärten“ des Wattenmeeres
Können Salzwiesen im Wattenmeer der ökologischen Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung standhalten? Forschende aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark wollen gemeinsam der Frage nachgehen, in welchem Maße diese für den Küstenschutz äußerst wichtigen Ökosysteme in der Lage sind, dem zunehmenden ökologischen Druck zu begegnen.
Salzwiesen im Übergangsbereich zwischen Land und Meer sind wertvolle Pufferzonen, die die Energie der Wellen abschwächen und somit die Erosion und Überflutung der Küstengebiete verringern können. Dadurch tragen Salzwiesen wesentlich zum Küstenschutz bei und sind außerdem ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, die nur in diesem Ökosystem vorkommen. Auch als Kohlenstoffspeicher erfüllen sie eine wichtige Funktion. Doch können Salzwiesen unter zukünftigen klimatischen Bedingungen überleben? Können sie unter den neuen Randbedingungen mit steigenden Meeresspiegeln und höherer CO2-Belastung weiterhin ihrer Küstenschutzfunktion nachkommen?
Das Forschungsvorhaben SALTGARDEN untersucht, inwieweit die Erhaltung und Förderung der Biodiversität in Salzwiesen ein wesentlicher Bestandteil einer Lösungsstrategie für die so genannte ökologische Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung sein kann. In dem von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie dem Niederländischen Forschungsrat (NWO) geförderten Projekt haben sich deutsche, niederländische und dänische Forschungseinrichtungen zusammengetan. Die Projektleitung liegt beim Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der Leibniz Universität Hannover (LUH) (PhD Maike Paul und Dr. Dorothea Bunzel), die Co-Sprecherschaft hat die niederländische Universität Twente (Erik Horstmann). Die LUH war bereits an vorangegangenen Forschungsvorhaben zu Salzwiesen beteiligt, die bereits erste vielversprechende Ergebnisse zur Widerstandskraft dieser Ökosysteme geliefert haben.
Betrachtet man die Salzwiesen an der Schnittstelle zwischen Land und Meer genauer, wird deutlich, dass es sich bei den meisten Salzwiesenflächen um kultivierte und zumeist unterhaltene Landschaften handelt. Sie werden mit einem starken Fokus auf ihren weidewirtschaftlichen und küstenschutztechnischen Nutzen bewirtschaftet. Auch die künstliche Entwässerung des Deichvorlands – mit dem ursprünglichen Zweck der Landgewinnung – ist eine gängige Praxis. Zwar wurden viele Nutzungsformen in den letzten Jahrzehnten reduziert oder eingestellt, trotzdem sind viele der künstlichen Landschaftsstrukturen noch heute deutlich erkennbar. Dadurch ist die natürliche Biodiversität der Salzwiesen nachhaltig beeinträchtigt. Dabei sind es gerade die biologische Artenvielfalt und die Vegetationsdynamiken einer Salzwiese, die die wesentlichen Ökosystemprozesse steuern und somit die Grundvoraussetzung für die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit dieser Küstenökosysteme darstellen. Vor diesem Hintergrund erscheinen die kultivierten Salzwiesenlandschaften als anfällig gegenüber den zunehmenden Einflüssen der ökologischen Krise.
Das SALTGARDEN Konsortium will mit Laborversuchen und Felduntersuchungen sowohl die Grenzen der Belastbarkeit von Salzwiesen unter hydrodynamischen Einflüssen wie Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten bewerten als auch die Reaktion von Salzwiesenpflanzen auf veränderte klimatische Bedingungen wie Hitze- und Trockenstress untersuchen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt stellt zudem die Untersuchung der Anreicherung von Schadstoffen, zum Beispiel durch Mikroplastik- und Nährstoffeinträge, dar. Das Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der LUH hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Widerstandsfähigkeit von echten, im Wattenmeer extrahierten Salzwiesen unterschiedlicher Struktur und Qualität der Diversität im institutseigenen Wellenbecken zu untersuchen.
In enger Zusammenarbeit mit Landesbetrieben und Verwaltungen, NGOs und lokalen Interessenvertretern der drei Nordseeanrainerstaaten will das SALTGARDEN-Forschungsteam Strategien für ein nachhaltiges Salzwiesenmanagement entwickeln. Diese Strategien sollen auf den Grundprinzipien des so genannten naturnahen Gärtnerns (Nature-based Gardening, NbG) basieren. Ziel ist es, den Wert biodiverser und dynamischer Küstenökosysteme besser zu verstehen, Sensitivitäten zu quantifizieren und daraus zukunftsfähige Vorlandmanagementstrategien auf sozial-politischer Ebene zu etablieren.
SALTGARDEN ist eines von fünf geförderten Forschungsprojekten zum Thema „Internationale Wattenmeerforschung: Komplexe Belastungen des Wattenmeeres verstehen und Handlungsoptionen entwickeln“. Das SALTGARDEN Konsortium erhält 2,8 Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren.
03.06.2024: Gastprofessorin Gender & Diversity an der Juristischen Fakultät
Gender- und Diversitythemen haben an der Leibniz Universität Hannover (LUH) in vielen Disziplinen eine langjährige Tradition. Um aber die interdisziplinäre Perspektive zu stärken und eine breite Verankerung in den Fakultäten zu initiieren, gibt es seit 2011 die Gastprofessur Gender & Diversity. Die Gastprofessur vermittelt aktuelle Forschungsstandards der Geschlechter- und Diversityforschung, auch in den Fächern, die bisher keinen ausgewiesenen Schwerpunkt in diesem Bereich haben. Zum Sommersemester 2024 hat Prof. Dr. Berit Völzmann die Gastprofessur für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Geschlechter- und Diversityforschung an der Juristischen Fakultät angetreten.
Prof. Dr. Berit Völzmann ist habilitierte Rechtswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt auf Geschlechter- und Diversityforschung, insbesondere im Bereich des Öffentlichen Rechts. Ihre Forschungsinhalte umfassen Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Medienrecht und Recht der Digitalisierung, Rechtsphilosophie, Antidiskriminierungsrecht und Legal Gender Studies. Ihre Dissertation zum Thema „Geschlechtsdiskriminierende Wirtschaftswerbung“ wurde mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Preis des Deutschen Juristinnenbundes (djb) ausgezeichnet. Von 2016 bis 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Öffentliches Recht der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. h.c. Ute Sacksofsky veröffentlichte sie 2018 ein Gutachten zur Frauenförderung in der Wissenschaft durch Professorinnenprogramme.
Nach ihrer Habilitation im Jahr 2023 (mit einer Arbeit zum Funktionswandel des Verwaltungsprozesses) übernahm sie im Wintersemester 2023/2024 eine Vertretungsprofessur für den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie an der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Stefan Huster). Im März 2024 war sie als Sachverständige für eine Anhörung im Ausschuss für Verfassung und Recht, Europa, Demokratie und Gleichstellung des Sächsischen Landtags geladen. Berit Völzmann ist Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes (djb) und des Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2023 engagiert sie sich als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von GeStiK (GENDER UND QUEER STUDIES an der Universität zu Köln).
Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Gastprofessorin an der Leibniz Universität möchte Völzmann den Studierenden einen Einblick in den aktuellen Stand der Geschlechter- und Diversityforschung in der Rechtswissenschaft, insbesondere im Öffentlichen Recht geben und setzt sich dafür ein, dass interdisziplinäre Veranstaltungen angeboten werden, die auch für Studierende anderer Fachrichtungen zugänglich sind. Darüber hinaus ist es ihr ein Anliegen, den Austausch über Geschlechter- und Diversitybezüge des Rechts innerhalb der Fakultät aufrecht zu halten und diesen stärker in Forschungs- und Lehrgebieten zu berücksichtigen.
07.05.2024: Wirtschaftsempfang: WiDesign- und Medienstudiengänge der Hochschule Hannover veranstalten eine Werkschau
Vom 24. Mai bis 27. Mai öffnet die Hochschule Hannover die Türen des Design Centers auf der Expo Plaza und lädt herzlich ein. Die Ausstellung präsentiert über 200 Werke aller Design- und Medienstudiengänge auf einer Fläche von fast 5.000 Quadratmetern und ermöglicht so vielseitige Einblicke in das Studium an der Fakultät III – Medien, Information und Design.
Die Werkschau wird am Freitag, den 24. Mai, um 16 Uhr eröffnet: Neben der Ausstellung gibt es an diesem Tag einen Talk mit Philip Rudzinski, der sich nach seinem Modedesignstudium mit einem Denim-Label selbstständig gemacht hat sowie eine Modenschau des zweiten und dritten Semesters mit anschließender Party. Am Sonnabend und Sonntag sind die Türen von 10-19 Uhr geöffnet. Highlights sind unter anderem Workshops, experimentelle Performances, besondere Installationen, Kurzfilme im Kino sowie faszinierende Augmented Reality Projekte. Außerdem gibt es spannende Gastvorträge von Alumnis und etablierten Designer*innen, die wertvolle Einblicke in die Hochschul- und Arbeitswelt geben werden.
Am Montag, den 27. Mai dreht sich alles um die Studien- und Berufsinformation. Neben der Ausstellung und einem vielseitigen Workshopangebot wird von 10-16 Uhr zusätzlichen Schnupperunterricht angeboten, der Schüler*innen einen ersten Eindruck in den Hochschulalltag gibt. Um 11 und 13 Uhr werden die einzelnen Studiengänge und das Bewerbungsverfahren vorgestellt und anschließend durch die Werkstätten des Design Centers geführt.
Das Programm wächst täglich. Mehr unter www.f3.hs-hannover.de/werkschau.
03.05.2024: Ausstellung zeigt Bezüge zwischen Forschung und Freiheit
Im Leibniz Science Cube des Referats für Kommunikation und Marketing werden jeweils passend zum Thema des Wissenschaftsjahres Forschungsprojekte der Leibniz Universität Hannover (LUH) kommuniziert. Ab dem 15. Mai 2024 werden hier unter dem Titel „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ Forschungsthemen und -projekte präsentiert, die in inhaltlichen Bezügen zum Thema „Freiheit“ stehen. Auch die Gedanken von Gottfried Wilhelm Leibniz zur Freiheit und zum freien Willen werden thematisiert.
Gezeigt werden Exponate zu den Themen Cancel Culture, Demokratiebildung an Schulen, Energiespeicherung in Form von Wasserstoff, Erinnerung am Beispiel der innerdeutschen Grenze, freie Rede in Zeiten von Fake News und Populismus, Künstliche Intelligenz, neue Heilverfahren in der Biomedizintechnik und Leibniz‘ Gedanken zum freien Willen.
Der Leibniz Science Cube befindet sich im Sockelgeschoss des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1). Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie jederzeit zugänglich ist und individuell betrachtet werden kann.
Die Eröffnung der Ausstellung im Leibniz Science Cube findet statt im Rahmen des Vortrags „Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte“ am Mittwoch, 15. Mai 2024, um 18.30 Uhr. Um Anmeldung zu dieser Veranstaltung wird gebeten: www.uni-hannover.de/leibniz-science-cube. Unter diesem Link gibt es auch weiterführende Informationen zu den vorgestellten Forschungsprojekten.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit.
03.05.2024: CHE Hochschulranking: Spitzennoten für Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie
Mehrere Studiengänge an der Leibniz Universität Hannover (LUH) konnten im aktuellen CHE Hochschulranking eine hervorragende Bilanz erzielen. Die Ergebnisse des Rankings erscheinen heute im ZEIT Studienführer 2024/25 sowie unter heystudium.de/ranking. In den Fächern Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie konnten sich die LUH in zahlreichen Kategorien in der Spitzengruppe positionieren.
Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) beurteilen Studierende ihre Studienbedingungen an den Fakultäten. Zusätzlich werden Fakten zu Lehre und Forschung wie die Höhe der eingeworbenen Forschungsgelder oder die Ausstattung der Fakultät erfasst. Jedes Jahr wird ein Teil der Fächer neu bewertet. Für 2024 sind dies aus dem Studienangebot der LUH die Fächer Biochemie, Biologie/Biowissenschaften, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie und Sport/Sportwissenschaft. Erhoben wurden in dieser Runde außerdem die Fächer Medizin, Pflegewissenschaft, Pharmazie und Zahnmedizin, die aber nicht Teil des Studienangebots der LUH sind.
Herausragend in den Studierendenurteilen schneiden die Fächer Mathematik, Geographie und Geowissenschaften ab. Die Studierenden geben ihren Fakultäten Bestnoten mit sehr hohen Punktzahlen bei der Unterstützung im Studium, der Betreuung durch Lehrende, der Studienorganisation, beim Lehrangebot und bei der IT-Infrastruktur. Alle drei Fächer präsentieren sich zudem forschungsstark mit Spitzengruppenbewertungen bei den Veröffentlichungen pro Wissenschaftler/-in (Mathematik und Geographie) sowie der Anzahl der Promotionen pro Wissenschaftler/-in (Geographie und Geowissenschaften). Die Geowissenschaften sind außerdem besonders erfolgreich in der Drittmitteleinwerbung.
Auch die Studierenden der Fächer Biochemie und Biologie stellen ihrer Fakultät ein gutes Zeugnis aus. Bei den Studierendenurteilen landen die Fächer in der Studienorganisation und der Unterstützung im Studium in der Spitzengruppe. Die Biologie-Studierenden loben außerdem die gute Unterstützung bei Auslandsaufenthalten und die Möglichkeiten für Exkursionen.
Sehr erfreulich ist, dass sich die Studierenden der LUH über alle ausgewerteten Fächer hinweg mit der Studienorganisation und der Bibliotheksausstattung sehr zufrieden zeigen. Bei der Unterstützung am Studienanfang schneidet die LUH ebenfalls in allen Fächern gut ab (7-mal Spitzengruppe, 5-mal Mittelgruppe). Forschungsstark zeigen sich außerdem die Fächer Politikwissenschaft und Informatik mit sehr vielen Promotionen pro Professor/-in.
Im CHE Hochschulranking werden insgesamt mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum untersucht. Es ist mit rund 120.000 befragten Studierenden der umfassendste und detaillierteste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Alle Ergebnisse und weitere Informationen sind unter heystudium.de/ranking zu finden. Der ZEIT Studienführer 2024/25 ist ab Sonnabend, 4. Mai, für 11,95 Euro im Handel oder unter www.zeit.de/studienfuehrer erhältlich.
03.05.2024: Erfolg für die LUH im Programm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“
Mehrere Projekte unter Federführung beziehungsweise mit Beteiligung der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben den Zuschlag im Förderprogramm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“ des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung erhalten. „Wissenschaftsräume“ ist eine Förderlinie innerhalb des Programms zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der VolkswagenStiftung, bei der insgesamt 45,5 Millionen Euro an Kooperationsprojekte zwischen mindestens zwei niedersächsischen Hochschulen, zum Teil auch unter Beteiligung außeruniversitärer Einrichtungen, ausgeschüttet werden.
Die LUH hat die Sprecherschaft des Verbundprojekts „Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre“, gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Bei weiteren fünf bewilligten Kooperationsprojekten ist die LUH maßgeblich beteiligt.
Die geförderten Projekte:
Wissenschaftsraum Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre
Sprecherschaft: Leibniz Universität Hannover
Beteiligt: Technische Universität Braunschweig (kooperativ geführt: nach der Hälfte der Laufzeit wechselt die Sprecherschaft an die TU Braunschweig)
Fördersumme: 2,98 Millionen Euro
Die Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik und die damit verbundene stetige Steigerung der Leistungsfähigkeit hochintegrierter mikroelektronischer Komponenten sind essentiell für das Innovationspotenzial zukünftiger technologischer Entwicklungen. Mit der Einrichtung eines „Wissenschaftsraums“ mit dem Fokus auf Chiplet-basierte Systeme als Zukunftsthema der Mikroelektronik will der Verbund die Kompetenzen an den Standorten Hannover und Braunschweig bündeln. Ziel ist die gemeinsame Bearbeitung von Forschungsfragen zu Grundkomponenten heterogener Systeme sowie der Aufbau eines englischsprachigen Master-Studiengangs „Microelectronics“. Durch dieses Angebot will sich der „Wissenschaftsraum“ Mikroelektronik auch für Industrieunternehmen in Niedersachsen als starker Partner sowohl in Forschungsfragen als auch hinsichtlich der Qualifizierung von Fachkräften etablieren.
Weitere Verbundprojekte unter Beteiligung der LUH:
CoastAdapt – Wissens- und Innovationsökosystem Küsteningenieurwesen & Küstenforschung
Sprecherschaft: Technische Universität Braunschweig
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 3 Millionen Euro
Teaching Labs für die Analyse und Förderung von Core Teaching Practices
Sprecherschaft: Stiftung Universität Hildesheim
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, TU Braunschweig
Fördersumme: 2,97 Millionen Euro
Hannover-Hildesheim Urban Living Lab for Sustainability (HULLS)
Sprecherschaft: Hochschule Hannover
Beteiligt: HAWK, Universität Hildesheim, Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 2,81 Millionen Euro
Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation
Sprecherschaft: Leuphana Universität Lüneburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Universität Göttingen, Universität Vechta, TU Clausthal, Universität Osnabrück, Universität Oldenburg
Fördersumme: 2,43 Millionen Euro
ProSaDi – Provenienz- und Sammlungsforschung Digital
Sprecherschaft: Universität Oldenburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Leuphana Universität Lüneburg, Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg, Jade Hochschule, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Deutsches Schifffahrtmuseum, Bremerhaven
Fördersumme: 2,99 Millionen Euro
Mit dem Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ soll der Austausch in Forschung, Lehre und Transfer der niedersächsischen Hochschulen gestärkt werden. Ziel ist es, noch engere Formen der Zusammenarbeit zu finden und institutionelle Grenzen zu überwinden, um gemeinsam an entscheidenden Themen der Zukunft zu arbeiten. Bei der Auswahl spielten die Aktualität und der Innovationsgrad sowie die Verzahnung von Lehre, Forschung und die Praxistauglichkeit des vorgelegten Konzepts eine wichtige Rolle.
03.05.2024: Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Volkshochschule Hannover laden gemeinsam zur Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“ ein. An vier Abenden sprechen Professorinnen und Professoren aus der Philosophischen Fakultät, der Juristischen Fakultät sowie der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. Verbindendes Element ist das Thema des Wissenschaftsjahres „Freiheit“. Die Referentinnen und Referenten zeigen, wie sehr das Reflektieren über Freiheit in ihren verschiedenen Dimensionen ganz unterschiedliche Fachgebiete beeinflusst.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: www.uni-hannover.de/freiheit-im-wandel.
Die vier Termine im Überblick:
Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.30 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1 (Sockelgeschoss)
Grußwort Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH
Für die (geschichtswissenschaftliche) Demokratie- und Diktaturforschung ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Freiheit konstituierend. Dies gilt für die deutsche Teilungsgeschichte in ganz besonderem Maße. Der Vortrag setzt sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit diesen Themen auseinander und diskutiert anhand aktueller Forschungen und Projekte darin enthaltene Freiheitskonzepte. Im Rahmen des Vortrages wird zudem die Ausstellung „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ im Leibniz Science Cube eröffnet.
„Cancel Culture“: Neue Form der Zensur oder altbekannte Panik?
Montag, 27. Mai, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Seit einigen Jahren wird, in den Medien wie im Universitätsbetrieb, das Gespenst einer „Cancel Culture“ beschworen. Dies ist nicht neu, sondern ein Dauerbrenner der Multikulturalismusdebatte. Der Referent zeigt auf, warum fehl liegt, wer unterstellt, heute herrsche eine Zensur wie in autokratischen Systemen. Der Vortrag zeichnet aus der Perspektive der Zensurforschung die Diskursgeschichte der aktuellen medialen Panik nach und versucht, diese Aufregung als identitätspolitische Verteidigungshaltung einer unter Druck geratenen Gruppe zu erklären.
Künstliche Intelligenz: Wegbereiter oder Risiko für Freiheit?
Mittwoch, 5. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einem zentralen Thema entwickelt, besonders seit dem Aufkommen von Tools wie ChatGPT. Diese Systeme können menschliche Gesprächspartner imitieren und in Sekunden Texte oder Programmiercode generieren. Der Referent gibt einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der KI und erörtert den Einfluss generativer KI-Technologien auf die demokratische Gesellschaft. Dazu beleuchtet er Potenziale und Limitierungen aktueller KI-Systeme und diskutiert deren Risiken sowie Möglichkeiten für die Freiheit in Deutschland und weltweit.
Freie Meinungsäußerung: Wie steht es um das Grundrecht?
Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Das Thema des Vortrags ist die Kommunikationsfreiheit, insbesondere geht es der Referentin um die Frage, in welchem Verhältnis die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht stehen. Daher setzt sich sie sich auch – und mit Bezug auf aktuelle Entwicklungen auf dem Universitätscampus und in den sozialen Medien – mit dem Kampf um die Diskurshoheit auseinander. Zum Schluss widmet sie sich der Frage, ob und, wenn ja, wie Abwägungsentscheidungen überhaupt noch möglich sind, wenn mit „Absolutismen“ argumentiert wird.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit
15.04.2024: Land und Bund eröffnen Niedersachsen Standort für die Quantentechnologie-Industrie
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Am 10. April 2024 wurde in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien eröffnet: Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI). Auf rund 500 Quadratmetern neuer Büro- und Laborfläche treffen Startups, exzellente Forschungseinrichtungen und künftig auch etablierte Unternehmen zu einem kontinuierlichen Ideenaustausch aufeinander. Für einen starken Impuls in die Region bündelt der QVLS-HTI Förderungen von Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Land (Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) sowie die wissenschaftliche Expertise der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).
Durch eine initiale Förderung für Niedersächsische Hightech-Inkubatoren in Höhe von über 4 Millionen Euro sind bereits 11 Startups mit dem QVLS-HTI verbunden. In den ehemaligen Rolleiwerken knüpft der QVLS-HTI an eine lange industrielle Tradition an: Wo vor fast 100 Jahren weltberühmte Kameras vom Band gingen, arbeiten jetzt junge Talente wie die Ausgründung QUDORA, einem Spin-Off der PTB und der LUH, am Chip des Niedersächsischen Quantencomputers. Damit Startups wie QUDORA ihre technologische Reife demonstrieren können, hat der HTI 1,5 Millionen in die technische Ausstattung des Standorts investiert. Neben einem DeepTech-Makerspace inklusive 3D-Druckern liegt dabei ein Schwerpunkt auf empfindlichen quantenoptischen Experimenten.
Am konstanten Erfolg des QVLS HighTech-Inkubator sind zwei Großprojekte der niedersächsischen Allianz Quantum Valley Lower Saxony beteiligt. Förderungen von Land- und Bund greifen hier ineinander, um in einer forschungs- und wirtschaftsstarken Region das Zukunftspotenzial der Quantentechnologien zu heben:
Mit insgesamt 25 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm von des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung, wird das Projekt QVLS-Q1 zur Realisierung eines Quantencomputers für fünf Jahre bis zum Jahr 2025 unterstützt. Seit 2022 und bis zum Jahresende 2024 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die notwendigen Mittel für den QVLS-HTI bereit. Mit 4,1 Millionen Euro unterstützt das Land die Gründung und Weiterentwicklung von insgesamt 11 Quantentechnologie-Startups, die die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt bringen. Der im Jahr 2022 gestartete Inkubator wurde von Anfang an darauf angesetzt, jungen Deep-Tech Unternehmen gemeinsam genutzte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die jetzt in den Rolleiwerken eröffnet werden. Eingebunden in das Ökosystem des Quantum Valley Lower Saxony steht hier anhaltender Technologietransfer im Mittelpunkt
Aus der gemeinsamen Anschubfinanzierung in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft durch das Land konnte jetzt eine Bundesförderung erzielt werden. Ab Januar 2025 ist der QVLS-HTI dann der neue Knotenpunkt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer ersten Phase mit rund 15 Millionen Euro geförderte Zukunftscluster QVLS iLabs. Im Zukunftscluster arbeiten Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um die enormen Chancen der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Der HighTech-Inkubator öffnet sich dann für weitere Startups und Unternehmen, die bis an die Grenzen der Physik gehen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Während Startups für innovative Ideen und Impulse stehen, braucht es für die Skalierung dieser Ideen häufig Unternehmen mit größeren Kapazitäten. Die iLabs sichern langfristig die Zusammenarbeit von der Entwicklung von Schlüsseltechnologien bis zur Anwendungs- und Produktentwicklung.
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Sabine Döring: „Quantentechnologien sind Schlüsseltechnologien der Zukunft mit enormem Potenzial für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen vom quantencomputergestützten Design neuer Wirkstoffe bis hin zu abhörsicherer Kommunikation. Damit dieses Potenzial und die großen Chancen der Technologie Wirklichkeit werden, stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen rund drei Milliarden Euro bereit. Das Quantum Valley Lower Saxony und der Zukunftscluster QVLS-iLabs sind hierfür außerordentlich wichtig. Gemeinsam bauen wir hier ein Innovationsökosystem mit glänzender Zukunft auf. Start-Ups spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Im neu eröffneten High Tech Inkubator erhalten sie die Unterstützung, die sie brauchen, um im internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen.“
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der QVLS HighTech-Inkubator ist ein toller Erfolg für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen: Dass aus der Anschubfinanzierung durch das Land diese wichtige Unterstützung durch den Bund resultiert, belegt die Relevanz unserer Forschung über Niedersachsen hinaus. Der QVLS HighTech-Inkubator zeigt beispielhaft auf, dass Grundlagenforschung und Start-ups im Bereich der Quantentechnologien ideal zusammenpassen und eine gezielte Zusammenarbeit große Perspektiven für den Transfer junger Wissenschaftsbereiche in Gesellschaft und Wirtschaft birgt.“
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15.04.2024: Wirtschaft verstehen, Wissen schaffen - Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der LUH wird 50 Jahre alt
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Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
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15.04.2024: Vizepräsidentin verleiht Lehrpreise
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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15.04.2024: LUH im Fach Philosophie sehr gut gerankt
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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02.04.2024: Forschungsteam entdeckt Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Salzwiesen im Übergangsbereich zwischen Land und Meer sind wertvolle Pufferzonen, die die Energie der Wellen abschwächen und somit die Erosion und Überflutung der Küstengebiete verringern können. Dadurch tragen Salzwiesen wesentlich zum Küstenschutz bei und sind außerdem ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, die nur in diesem Ökosystem vorkommen. Auch als Kohlenstoffspeicher erfüllen sie eine wichtige Funktion. Doch können Salzwiesen unter zukünftigen klimatischen Bedingungen überleben? Können sie unter den neuen Randbedingungen mit steigenden Meeresspiegeln und höherer CO2-Belastung weiterhin ihrer Küstenschutzfunktion nachkommen?
Das Forschungsvorhaben SALTGARDEN untersucht, inwieweit die Erhaltung und Förderung der Biodiversität in Salzwiesen ein wesentlicher Bestandteil einer Lösungsstrategie für die so genannte ökologische Dreifachkrise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung sein kann. In dem von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie dem Niederländischen Forschungsrat (NWO) geförderten Projekt haben sich deutsche, niederländische und dänische Forschungseinrichtungen zusammengetan. Die Projektleitung liegt beim Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der Leibniz Universität Hannover (LUH) (PhD Maike Paul und Dr. Dorothea Bunzel), die Co-Sprecherschaft hat die niederländische Universität Twente (Erik Horstmann). Die LUH war bereits an vorangegangenen Forschungsvorhaben zu Salzwiesen beteiligt, die bereits erste vielversprechende Ergebnisse zur Widerstandskraft dieser Ökosysteme geliefert haben.
Betrachtet man die Salzwiesen an der Schnittstelle zwischen Land und Meer genauer, wird deutlich, dass es sich bei den meisten Salzwiesenflächen um kultivierte und zumeist unterhaltene Landschaften handelt. Sie werden mit einem starken Fokus auf ihren weidewirtschaftlichen und küstenschutztechnischen Nutzen bewirtschaftet. Auch die künstliche Entwässerung des Deichvorlands – mit dem ursprünglichen Zweck der Landgewinnung – ist eine gängige Praxis. Zwar wurden viele Nutzungsformen in den letzten Jahrzehnten reduziert oder eingestellt, trotzdem sind viele der künstlichen Landschaftsstrukturen noch heute deutlich erkennbar. Dadurch ist die natürliche Biodiversität der Salzwiesen nachhaltig beeinträchtigt. Dabei sind es gerade die biologische Artenvielfalt und die Vegetationsdynamiken einer Salzwiese, die die wesentlichen Ökosystemprozesse steuern und somit die Grundvoraussetzung für die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit dieser Küstenökosysteme darstellen. Vor diesem Hintergrund erscheinen die kultivierten Salzwiesenlandschaften als anfällig gegenüber den zunehmenden Einflüssen der ökologischen Krise.
Das SALTGARDEN Konsortium will mit Laborversuchen und Felduntersuchungen sowohl die Grenzen der Belastbarkeit von Salzwiesen unter hydrodynamischen Einflüssen wie Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten bewerten als auch die Reaktion von Salzwiesenpflanzen auf veränderte klimatische Bedingungen wie Hitze- und Trockenstress untersuchen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt stellt zudem die Untersuchung der Anreicherung von Schadstoffen, zum Beispiel durch Mikroplastik- und Nährstoffeinträge, dar. Das Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der LUH hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Widerstandsfähigkeit von echten, im Wattenmeer extrahierten Salzwiesen unterschiedlicher Struktur und Qualität der Diversität im institutseigenen Wellenbecken zu untersuchen.
In enger Zusammenarbeit mit Landesbetrieben und Verwaltungen, NGOs und lokalen Interessenvertretern der drei Nordseeanrainerstaaten will das SALTGARDEN-Forschungsteam Strategien für ein nachhaltiges Salzwiesenmanagement entwickeln. Diese Strategien sollen auf den Grundprinzipien des so genannten naturnahen Gärtnerns (Nature-based Gardening, NbG) basieren. Ziel ist es, den Wert biodiverser und dynamischer Küstenökosysteme besser zu verstehen, Sensitivitäten zu quantifizieren und daraus zukunftsfähige Vorlandmanagementstrategien auf sozial-politischer Ebene zu etablieren.
SALTGARDEN ist eines von fünf geförderten Forschungsprojekten zum Thema „Internationale Wattenmeerforschung: Komplexe Belastungen des Wattenmeeres verstehen und Handlungsoptionen entwickeln“. Das SALTGARDEN Konsortium erhält 2,8 Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren.
Gender- und Diversitythemen haben an der Leibniz Universität Hannover (LUH) in vielen Disziplinen eine langjährige Tradition. Um aber die interdisziplinäre Perspektive zu stärken und eine breite Verankerung in den Fakultäten zu initiieren, gibt es seit 2011 die Gastprofessur Gender & Diversity. Die Gastprofessur vermittelt aktuelle Forschungsstandards der Geschlechter- und Diversityforschung, auch in den Fächern, die bisher keinen ausgewiesenen Schwerpunkt in diesem Bereich haben. Zum Sommersemester 2024 hat Prof. Dr. Berit Völzmann die Gastprofessur für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Geschlechter- und Diversityforschung an der Juristischen Fakultät angetreten.
Prof. Dr. Berit Völzmann ist habilitierte Rechtswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt auf Geschlechter- und Diversityforschung, insbesondere im Bereich des Öffentlichen Rechts. Ihre Forschungsinhalte umfassen Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Medienrecht und Recht der Digitalisierung, Rechtsphilosophie, Antidiskriminierungsrecht und Legal Gender Studies. Ihre Dissertation zum Thema „Geschlechtsdiskriminierende Wirtschaftswerbung“ wurde mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Preis des Deutschen Juristinnenbundes (djb) ausgezeichnet. Von 2016 bis 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Öffentliches Recht der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. h.c. Ute Sacksofsky veröffentlichte sie 2018 ein Gutachten zur Frauenförderung in der Wissenschaft durch Professorinnenprogramme.
Nach ihrer Habilitation im Jahr 2023 (mit einer Arbeit zum Funktionswandel des Verwaltungsprozesses) übernahm sie im Wintersemester 2023/2024 eine Vertretungsprofessur für den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie an der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Stefan Huster). Im März 2024 war sie als Sachverständige für eine Anhörung im Ausschuss für Verfassung und Recht, Europa, Demokratie und Gleichstellung des Sächsischen Landtags geladen. Berit Völzmann ist Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes (djb) und des Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2023 engagiert sie sich als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von GeStiK (GENDER UND QUEER STUDIES an der Universität zu Köln).
Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Gastprofessorin an der Leibniz Universität möchte Völzmann den Studierenden einen Einblick in den aktuellen Stand der Geschlechter- und Diversityforschung in der Rechtswissenschaft, insbesondere im Öffentlichen Recht geben und setzt sich dafür ein, dass interdisziplinäre Veranstaltungen angeboten werden, die auch für Studierende anderer Fachrichtungen zugänglich sind. Darüber hinaus ist es ihr ein Anliegen, den Austausch über Geschlechter- und Diversitybezüge des Rechts innerhalb der Fakultät aufrecht zu halten und diesen stärker in Forschungs- und Lehrgebieten zu berücksichtigen.
Prof. Dr. Berit Völzmann ist habilitierte Rechtswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt auf Geschlechter- und Diversityforschung, insbesondere im Bereich des Öffentlichen Rechts. Ihre Forschungsinhalte umfassen Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Medienrecht und Recht der Digitalisierung, Rechtsphilosophie, Antidiskriminierungsrecht und Legal Gender Studies. Ihre Dissertation zum Thema „Geschlechtsdiskriminierende Wirtschaftswerbung“ wurde mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Preis des Deutschen Juristinnenbundes (djb) ausgezeichnet. Von 2016 bis 2023 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Öffentliches Recht der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. h.c. Ute Sacksofsky veröffentlichte sie 2018 ein Gutachten zur Frauenförderung in der Wissenschaft durch Professorinnenprogramme.
Nach ihrer Habilitation im Jahr 2023 (mit einer Arbeit zum Funktionswandel des Verwaltungsprozesses) übernahm sie im Wintersemester 2023/2024 eine Vertretungsprofessur für den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie an der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Stefan Huster). Im März 2024 war sie als Sachverständige für eine Anhörung im Ausschuss für Verfassung und Recht, Europa, Demokratie und Gleichstellung des Sächsischen Landtags geladen. Berit Völzmann ist Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes (djb) und des Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2023 engagiert sie sich als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von GeStiK (GENDER UND QUEER STUDIES an der Universität zu Köln).
Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Gastprofessorin an der Leibniz Universität möchte Völzmann den Studierenden einen Einblick in den aktuellen Stand der Geschlechter- und Diversityforschung in der Rechtswissenschaft, insbesondere im Öffentlichen Recht geben und setzt sich dafür ein, dass interdisziplinäre Veranstaltungen angeboten werden, die auch für Studierende anderer Fachrichtungen zugänglich sind. Darüber hinaus ist es ihr ein Anliegen, den Austausch über Geschlechter- und Diversitybezüge des Rechts innerhalb der Fakultät aufrecht zu halten und diesen stärker in Forschungs- und Lehrgebieten zu berücksichtigen.
07.05.2024: Wirtschaftsempfang: WiDesign- und Medienstudiengänge der Hochschule Hannover veranstalten eine Werkschau
Vom 24. Mai bis 27. Mai öffnet die Hochschule Hannover die Türen des Design Centers auf der Expo Plaza und lädt herzlich ein. Die Ausstellung präsentiert über 200 Werke aller Design- und Medienstudiengänge auf einer Fläche von fast 5.000 Quadratmetern und ermöglicht so vielseitige Einblicke in das Studium an der Fakultät III – Medien, Information und Design.
Die Werkschau wird am Freitag, den 24. Mai, um 16 Uhr eröffnet: Neben der Ausstellung gibt es an diesem Tag einen Talk mit Philip Rudzinski, der sich nach seinem Modedesignstudium mit einem Denim-Label selbstständig gemacht hat sowie eine Modenschau des zweiten und dritten Semesters mit anschließender Party. Am Sonnabend und Sonntag sind die Türen von 10-19 Uhr geöffnet. Highlights sind unter anderem Workshops, experimentelle Performances, besondere Installationen, Kurzfilme im Kino sowie faszinierende Augmented Reality Projekte. Außerdem gibt es spannende Gastvorträge von Alumnis und etablierten Designer*innen, die wertvolle Einblicke in die Hochschul- und Arbeitswelt geben werden.
Am Montag, den 27. Mai dreht sich alles um die Studien- und Berufsinformation. Neben der Ausstellung und einem vielseitigen Workshopangebot wird von 10-16 Uhr zusätzlichen Schnupperunterricht angeboten, der Schüler*innen einen ersten Eindruck in den Hochschulalltag gibt. Um 11 und 13 Uhr werden die einzelnen Studiengänge und das Bewerbungsverfahren vorgestellt und anschließend durch die Werkstätten des Design Centers geführt.
Das Programm wächst täglich. Mehr unter www.f3.hs-hannover.de/werkschau.
03.05.2024: Ausstellung zeigt Bezüge zwischen Forschung und Freiheit
Im Leibniz Science Cube des Referats für Kommunikation und Marketing werden jeweils passend zum Thema des Wissenschaftsjahres Forschungsprojekte der Leibniz Universität Hannover (LUH) kommuniziert. Ab dem 15. Mai 2024 werden hier unter dem Titel „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ Forschungsthemen und -projekte präsentiert, die in inhaltlichen Bezügen zum Thema „Freiheit“ stehen. Auch die Gedanken von Gottfried Wilhelm Leibniz zur Freiheit und zum freien Willen werden thematisiert.
Gezeigt werden Exponate zu den Themen Cancel Culture, Demokratiebildung an Schulen, Energiespeicherung in Form von Wasserstoff, Erinnerung am Beispiel der innerdeutschen Grenze, freie Rede in Zeiten von Fake News und Populismus, Künstliche Intelligenz, neue Heilverfahren in der Biomedizintechnik und Leibniz‘ Gedanken zum freien Willen.
Der Leibniz Science Cube befindet sich im Sockelgeschoss des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1). Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie jederzeit zugänglich ist und individuell betrachtet werden kann.
Die Eröffnung der Ausstellung im Leibniz Science Cube findet statt im Rahmen des Vortrags „Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte“ am Mittwoch, 15. Mai 2024, um 18.30 Uhr. Um Anmeldung zu dieser Veranstaltung wird gebeten: www.uni-hannover.de/leibniz-science-cube. Unter diesem Link gibt es auch weiterführende Informationen zu den vorgestellten Forschungsprojekten.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit.
03.05.2024: CHE Hochschulranking: Spitzennoten für Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie
Mehrere Studiengänge an der Leibniz Universität Hannover (LUH) konnten im aktuellen CHE Hochschulranking eine hervorragende Bilanz erzielen. Die Ergebnisse des Rankings erscheinen heute im ZEIT Studienführer 2024/25 sowie unter heystudium.de/ranking. In den Fächern Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie konnten sich die LUH in zahlreichen Kategorien in der Spitzengruppe positionieren.
Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) beurteilen Studierende ihre Studienbedingungen an den Fakultäten. Zusätzlich werden Fakten zu Lehre und Forschung wie die Höhe der eingeworbenen Forschungsgelder oder die Ausstattung der Fakultät erfasst. Jedes Jahr wird ein Teil der Fächer neu bewertet. Für 2024 sind dies aus dem Studienangebot der LUH die Fächer Biochemie, Biologie/Biowissenschaften, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie und Sport/Sportwissenschaft. Erhoben wurden in dieser Runde außerdem die Fächer Medizin, Pflegewissenschaft, Pharmazie und Zahnmedizin, die aber nicht Teil des Studienangebots der LUH sind.
Herausragend in den Studierendenurteilen schneiden die Fächer Mathematik, Geographie und Geowissenschaften ab. Die Studierenden geben ihren Fakultäten Bestnoten mit sehr hohen Punktzahlen bei der Unterstützung im Studium, der Betreuung durch Lehrende, der Studienorganisation, beim Lehrangebot und bei der IT-Infrastruktur. Alle drei Fächer präsentieren sich zudem forschungsstark mit Spitzengruppenbewertungen bei den Veröffentlichungen pro Wissenschaftler/-in (Mathematik und Geographie) sowie der Anzahl der Promotionen pro Wissenschaftler/-in (Geographie und Geowissenschaften). Die Geowissenschaften sind außerdem besonders erfolgreich in der Drittmitteleinwerbung.
Auch die Studierenden der Fächer Biochemie und Biologie stellen ihrer Fakultät ein gutes Zeugnis aus. Bei den Studierendenurteilen landen die Fächer in der Studienorganisation und der Unterstützung im Studium in der Spitzengruppe. Die Biologie-Studierenden loben außerdem die gute Unterstützung bei Auslandsaufenthalten und die Möglichkeiten für Exkursionen.
Sehr erfreulich ist, dass sich die Studierenden der LUH über alle ausgewerteten Fächer hinweg mit der Studienorganisation und der Bibliotheksausstattung sehr zufrieden zeigen. Bei der Unterstützung am Studienanfang schneidet die LUH ebenfalls in allen Fächern gut ab (7-mal Spitzengruppe, 5-mal Mittelgruppe). Forschungsstark zeigen sich außerdem die Fächer Politikwissenschaft und Informatik mit sehr vielen Promotionen pro Professor/-in.
Im CHE Hochschulranking werden insgesamt mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum untersucht. Es ist mit rund 120.000 befragten Studierenden der umfassendste und detaillierteste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Alle Ergebnisse und weitere Informationen sind unter heystudium.de/ranking zu finden. Der ZEIT Studienführer 2024/25 ist ab Sonnabend, 4. Mai, für 11,95 Euro im Handel oder unter www.zeit.de/studienfuehrer erhältlich.
03.05.2024: Erfolg für die LUH im Programm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“
Mehrere Projekte unter Federführung beziehungsweise mit Beteiligung der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben den Zuschlag im Förderprogramm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“ des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung erhalten. „Wissenschaftsräume“ ist eine Förderlinie innerhalb des Programms zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der VolkswagenStiftung, bei der insgesamt 45,5 Millionen Euro an Kooperationsprojekte zwischen mindestens zwei niedersächsischen Hochschulen, zum Teil auch unter Beteiligung außeruniversitärer Einrichtungen, ausgeschüttet werden.
Die LUH hat die Sprecherschaft des Verbundprojekts „Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre“, gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Bei weiteren fünf bewilligten Kooperationsprojekten ist die LUH maßgeblich beteiligt.
Die geförderten Projekte:
Wissenschaftsraum Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre
Sprecherschaft: Leibniz Universität Hannover
Beteiligt: Technische Universität Braunschweig (kooperativ geführt: nach der Hälfte der Laufzeit wechselt die Sprecherschaft an die TU Braunschweig)
Fördersumme: 2,98 Millionen Euro
Die Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik und die damit verbundene stetige Steigerung der Leistungsfähigkeit hochintegrierter mikroelektronischer Komponenten sind essentiell für das Innovationspotenzial zukünftiger technologischer Entwicklungen. Mit der Einrichtung eines „Wissenschaftsraums“ mit dem Fokus auf Chiplet-basierte Systeme als Zukunftsthema der Mikroelektronik will der Verbund die Kompetenzen an den Standorten Hannover und Braunschweig bündeln. Ziel ist die gemeinsame Bearbeitung von Forschungsfragen zu Grundkomponenten heterogener Systeme sowie der Aufbau eines englischsprachigen Master-Studiengangs „Microelectronics“. Durch dieses Angebot will sich der „Wissenschaftsraum“ Mikroelektronik auch für Industrieunternehmen in Niedersachsen als starker Partner sowohl in Forschungsfragen als auch hinsichtlich der Qualifizierung von Fachkräften etablieren.
Weitere Verbundprojekte unter Beteiligung der LUH:
CoastAdapt – Wissens- und Innovationsökosystem Küsteningenieurwesen & Küstenforschung
Sprecherschaft: Technische Universität Braunschweig
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 3 Millionen Euro
Teaching Labs für die Analyse und Förderung von Core Teaching Practices
Sprecherschaft: Stiftung Universität Hildesheim
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, TU Braunschweig
Fördersumme: 2,97 Millionen Euro
Hannover-Hildesheim Urban Living Lab for Sustainability (HULLS)
Sprecherschaft: Hochschule Hannover
Beteiligt: HAWK, Universität Hildesheim, Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 2,81 Millionen Euro
Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation
Sprecherschaft: Leuphana Universität Lüneburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Universität Göttingen, Universität Vechta, TU Clausthal, Universität Osnabrück, Universität Oldenburg
Fördersumme: 2,43 Millionen Euro
ProSaDi – Provenienz- und Sammlungsforschung Digital
Sprecherschaft: Universität Oldenburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Leuphana Universität Lüneburg, Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg, Jade Hochschule, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Deutsches Schifffahrtmuseum, Bremerhaven
Fördersumme: 2,99 Millionen Euro
Mit dem Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ soll der Austausch in Forschung, Lehre und Transfer der niedersächsischen Hochschulen gestärkt werden. Ziel ist es, noch engere Formen der Zusammenarbeit zu finden und institutionelle Grenzen zu überwinden, um gemeinsam an entscheidenden Themen der Zukunft zu arbeiten. Bei der Auswahl spielten die Aktualität und der Innovationsgrad sowie die Verzahnung von Lehre, Forschung und die Praxistauglichkeit des vorgelegten Konzepts eine wichtige Rolle.
03.05.2024: Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Volkshochschule Hannover laden gemeinsam zur Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“ ein. An vier Abenden sprechen Professorinnen und Professoren aus der Philosophischen Fakultät, der Juristischen Fakultät sowie der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. Verbindendes Element ist das Thema des Wissenschaftsjahres „Freiheit“. Die Referentinnen und Referenten zeigen, wie sehr das Reflektieren über Freiheit in ihren verschiedenen Dimensionen ganz unterschiedliche Fachgebiete beeinflusst.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: www.uni-hannover.de/freiheit-im-wandel.
Die vier Termine im Überblick:
Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.30 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1 (Sockelgeschoss)
Grußwort Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH
Für die (geschichtswissenschaftliche) Demokratie- und Diktaturforschung ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Freiheit konstituierend. Dies gilt für die deutsche Teilungsgeschichte in ganz besonderem Maße. Der Vortrag setzt sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit diesen Themen auseinander und diskutiert anhand aktueller Forschungen und Projekte darin enthaltene Freiheitskonzepte. Im Rahmen des Vortrages wird zudem die Ausstellung „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ im Leibniz Science Cube eröffnet.
„Cancel Culture“: Neue Form der Zensur oder altbekannte Panik?
Montag, 27. Mai, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Seit einigen Jahren wird, in den Medien wie im Universitätsbetrieb, das Gespenst einer „Cancel Culture“ beschworen. Dies ist nicht neu, sondern ein Dauerbrenner der Multikulturalismusdebatte. Der Referent zeigt auf, warum fehl liegt, wer unterstellt, heute herrsche eine Zensur wie in autokratischen Systemen. Der Vortrag zeichnet aus der Perspektive der Zensurforschung die Diskursgeschichte der aktuellen medialen Panik nach und versucht, diese Aufregung als identitätspolitische Verteidigungshaltung einer unter Druck geratenen Gruppe zu erklären.
Künstliche Intelligenz: Wegbereiter oder Risiko für Freiheit?
Mittwoch, 5. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einem zentralen Thema entwickelt, besonders seit dem Aufkommen von Tools wie ChatGPT. Diese Systeme können menschliche Gesprächspartner imitieren und in Sekunden Texte oder Programmiercode generieren. Der Referent gibt einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der KI und erörtert den Einfluss generativer KI-Technologien auf die demokratische Gesellschaft. Dazu beleuchtet er Potenziale und Limitierungen aktueller KI-Systeme und diskutiert deren Risiken sowie Möglichkeiten für die Freiheit in Deutschland und weltweit.
Freie Meinungsäußerung: Wie steht es um das Grundrecht?
Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Das Thema des Vortrags ist die Kommunikationsfreiheit, insbesondere geht es der Referentin um die Frage, in welchem Verhältnis die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht stehen. Daher setzt sich sie sich auch – und mit Bezug auf aktuelle Entwicklungen auf dem Universitätscampus und in den sozialen Medien – mit dem Kampf um die Diskurshoheit auseinander. Zum Schluss widmet sie sich der Frage, ob und, wenn ja, wie Abwägungsentscheidungen überhaupt noch möglich sind, wenn mit „Absolutismen“ argumentiert wird.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit
15.04.2024: Land und Bund eröffnen Niedersachsen Standort für die Quantentechnologie-Industrie
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Am 10. April 2024 wurde in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien eröffnet: Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI). Auf rund 500 Quadratmetern neuer Büro- und Laborfläche treffen Startups, exzellente Forschungseinrichtungen und künftig auch etablierte Unternehmen zu einem kontinuierlichen Ideenaustausch aufeinander. Für einen starken Impuls in die Region bündelt der QVLS-HTI Förderungen von Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Land (Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) sowie die wissenschaftliche Expertise der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).
Durch eine initiale Förderung für Niedersächsische Hightech-Inkubatoren in Höhe von über 4 Millionen Euro sind bereits 11 Startups mit dem QVLS-HTI verbunden. In den ehemaligen Rolleiwerken knüpft der QVLS-HTI an eine lange industrielle Tradition an: Wo vor fast 100 Jahren weltberühmte Kameras vom Band gingen, arbeiten jetzt junge Talente wie die Ausgründung QUDORA, einem Spin-Off der PTB und der LUH, am Chip des Niedersächsischen Quantencomputers. Damit Startups wie QUDORA ihre technologische Reife demonstrieren können, hat der HTI 1,5 Millionen in die technische Ausstattung des Standorts investiert. Neben einem DeepTech-Makerspace inklusive 3D-Druckern liegt dabei ein Schwerpunkt auf empfindlichen quantenoptischen Experimenten.
Am konstanten Erfolg des QVLS HighTech-Inkubator sind zwei Großprojekte der niedersächsischen Allianz Quantum Valley Lower Saxony beteiligt. Förderungen von Land- und Bund greifen hier ineinander, um in einer forschungs- und wirtschaftsstarken Region das Zukunftspotenzial der Quantentechnologien zu heben:
Mit insgesamt 25 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm von des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung, wird das Projekt QVLS-Q1 zur Realisierung eines Quantencomputers für fünf Jahre bis zum Jahr 2025 unterstützt. Seit 2022 und bis zum Jahresende 2024 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die notwendigen Mittel für den QVLS-HTI bereit. Mit 4,1 Millionen Euro unterstützt das Land die Gründung und Weiterentwicklung von insgesamt 11 Quantentechnologie-Startups, die die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt bringen. Der im Jahr 2022 gestartete Inkubator wurde von Anfang an darauf angesetzt, jungen Deep-Tech Unternehmen gemeinsam genutzte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die jetzt in den Rolleiwerken eröffnet werden. Eingebunden in das Ökosystem des Quantum Valley Lower Saxony steht hier anhaltender Technologietransfer im Mittelpunkt
Aus der gemeinsamen Anschubfinanzierung in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft durch das Land konnte jetzt eine Bundesförderung erzielt werden. Ab Januar 2025 ist der QVLS-HTI dann der neue Knotenpunkt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer ersten Phase mit rund 15 Millionen Euro geförderte Zukunftscluster QVLS iLabs. Im Zukunftscluster arbeiten Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um die enormen Chancen der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Der HighTech-Inkubator öffnet sich dann für weitere Startups und Unternehmen, die bis an die Grenzen der Physik gehen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Während Startups für innovative Ideen und Impulse stehen, braucht es für die Skalierung dieser Ideen häufig Unternehmen mit größeren Kapazitäten. Die iLabs sichern langfristig die Zusammenarbeit von der Entwicklung von Schlüsseltechnologien bis zur Anwendungs- und Produktentwicklung.
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Sabine Döring: „Quantentechnologien sind Schlüsseltechnologien der Zukunft mit enormem Potenzial für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen vom quantencomputergestützten Design neuer Wirkstoffe bis hin zu abhörsicherer Kommunikation. Damit dieses Potenzial und die großen Chancen der Technologie Wirklichkeit werden, stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen rund drei Milliarden Euro bereit. Das Quantum Valley Lower Saxony und der Zukunftscluster QVLS-iLabs sind hierfür außerordentlich wichtig. Gemeinsam bauen wir hier ein Innovationsökosystem mit glänzender Zukunft auf. Start-Ups spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Im neu eröffneten High Tech Inkubator erhalten sie die Unterstützung, die sie brauchen, um im internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen.“
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der QVLS HighTech-Inkubator ist ein toller Erfolg für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen: Dass aus der Anschubfinanzierung durch das Land diese wichtige Unterstützung durch den Bund resultiert, belegt die Relevanz unserer Forschung über Niedersachsen hinaus. Der QVLS HighTech-Inkubator zeigt beispielhaft auf, dass Grundlagenforschung und Start-ups im Bereich der Quantentechnologien ideal zusammenpassen und eine gezielte Zusammenarbeit große Perspektiven für den Transfer junger Wissenschaftsbereiche in Gesellschaft und Wirtschaft birgt.“
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15.04.2024: Wirtschaft verstehen, Wissen schaffen - Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der LUH wird 50 Jahre alt
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Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
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15.04.2024: Vizepräsidentin verleiht Lehrpreise
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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15.04.2024: LUH im Fach Philosophie sehr gut gerankt
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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02.04.2024: Forschungsteam entdeckt Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Vom 24. Mai bis 27. Mai öffnet die Hochschule Hannover die Türen des Design Centers auf der Expo Plaza und lädt herzlich ein. Die Ausstellung präsentiert über 200 Werke aller Design- und Medienstudiengänge auf einer Fläche von fast 5.000 Quadratmetern und ermöglicht so vielseitige Einblicke in das Studium an der Fakultät III – Medien, Information und Design.
Die Werkschau wird am Freitag, den 24. Mai, um 16 Uhr eröffnet: Neben der Ausstellung gibt es an diesem Tag einen Talk mit Philip Rudzinski, der sich nach seinem Modedesignstudium mit einem Denim-Label selbstständig gemacht hat sowie eine Modenschau des zweiten und dritten Semesters mit anschließender Party. Am Sonnabend und Sonntag sind die Türen von 10-19 Uhr geöffnet. Highlights sind unter anderem Workshops, experimentelle Performances, besondere Installationen, Kurzfilme im Kino sowie faszinierende Augmented Reality Projekte. Außerdem gibt es spannende Gastvorträge von Alumnis und etablierten Designer*innen, die wertvolle Einblicke in die Hochschul- und Arbeitswelt geben werden.
Am Montag, den 27. Mai dreht sich alles um die Studien- und Berufsinformation. Neben der Ausstellung und einem vielseitigen Workshopangebot wird von 10-16 Uhr zusätzlichen Schnupperunterricht angeboten, der Schüler*innen einen ersten Eindruck in den Hochschulalltag gibt. Um 11 und 13 Uhr werden die einzelnen Studiengänge und das Bewerbungsverfahren vorgestellt und anschließend durch die Werkstätten des Design Centers geführt.
Das Programm wächst täglich. Mehr unter www.f3.hs-hannover.de/werkschau.
Im Leibniz Science Cube des Referats für Kommunikation und Marketing werden jeweils passend zum Thema des Wissenschaftsjahres Forschungsprojekte der Leibniz Universität Hannover (LUH) kommuniziert. Ab dem 15. Mai 2024 werden hier unter dem Titel „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ Forschungsthemen und -projekte präsentiert, die in inhaltlichen Bezügen zum Thema „Freiheit“ stehen. Auch die Gedanken von Gottfried Wilhelm Leibniz zur Freiheit und zum freien Willen werden thematisiert.
Gezeigt werden Exponate zu den Themen Cancel Culture, Demokratiebildung an Schulen, Energiespeicherung in Form von Wasserstoff, Erinnerung am Beispiel der innerdeutschen Grenze, freie Rede in Zeiten von Fake News und Populismus, Künstliche Intelligenz, neue Heilverfahren in der Biomedizintechnik und Leibniz‘ Gedanken zum freien Willen.
Der Leibniz Science Cube befindet sich im Sockelgeschoss des Hauptgebäudes der Leibniz Universität Hannover (Welfengarten 1). Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie jederzeit zugänglich ist und individuell betrachtet werden kann.
Die Eröffnung der Ausstellung im Leibniz Science Cube findet statt im Rahmen des Vortrags „Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte“ am Mittwoch, 15. Mai 2024, um 18.30 Uhr. Um Anmeldung zu dieser Veranstaltung wird gebeten: www.uni-hannover.de/leibniz-science-cube. Unter diesem Link gibt es auch weiterführende Informationen zu den vorgestellten Forschungsprojekten.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit.
03.05.2024: CHE Hochschulranking: Spitzennoten für Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie
Mehrere Studiengänge an der Leibniz Universität Hannover (LUH) konnten im aktuellen CHE Hochschulranking eine hervorragende Bilanz erzielen. Die Ergebnisse des Rankings erscheinen heute im ZEIT Studienführer 2024/25 sowie unter heystudium.de/ranking. In den Fächern Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie konnten sich die LUH in zahlreichen Kategorien in der Spitzengruppe positionieren.
Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) beurteilen Studierende ihre Studienbedingungen an den Fakultäten. Zusätzlich werden Fakten zu Lehre und Forschung wie die Höhe der eingeworbenen Forschungsgelder oder die Ausstattung der Fakultät erfasst. Jedes Jahr wird ein Teil der Fächer neu bewertet. Für 2024 sind dies aus dem Studienangebot der LUH die Fächer Biochemie, Biologie/Biowissenschaften, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie und Sport/Sportwissenschaft. Erhoben wurden in dieser Runde außerdem die Fächer Medizin, Pflegewissenschaft, Pharmazie und Zahnmedizin, die aber nicht Teil des Studienangebots der LUH sind.
Herausragend in den Studierendenurteilen schneiden die Fächer Mathematik, Geographie und Geowissenschaften ab. Die Studierenden geben ihren Fakultäten Bestnoten mit sehr hohen Punktzahlen bei der Unterstützung im Studium, der Betreuung durch Lehrende, der Studienorganisation, beim Lehrangebot und bei der IT-Infrastruktur. Alle drei Fächer präsentieren sich zudem forschungsstark mit Spitzengruppenbewertungen bei den Veröffentlichungen pro Wissenschaftler/-in (Mathematik und Geographie) sowie der Anzahl der Promotionen pro Wissenschaftler/-in (Geographie und Geowissenschaften). Die Geowissenschaften sind außerdem besonders erfolgreich in der Drittmitteleinwerbung.
Auch die Studierenden der Fächer Biochemie und Biologie stellen ihrer Fakultät ein gutes Zeugnis aus. Bei den Studierendenurteilen landen die Fächer in der Studienorganisation und der Unterstützung im Studium in der Spitzengruppe. Die Biologie-Studierenden loben außerdem die gute Unterstützung bei Auslandsaufenthalten und die Möglichkeiten für Exkursionen.
Sehr erfreulich ist, dass sich die Studierenden der LUH über alle ausgewerteten Fächer hinweg mit der Studienorganisation und der Bibliotheksausstattung sehr zufrieden zeigen. Bei der Unterstützung am Studienanfang schneidet die LUH ebenfalls in allen Fächern gut ab (7-mal Spitzengruppe, 5-mal Mittelgruppe). Forschungsstark zeigen sich außerdem die Fächer Politikwissenschaft und Informatik mit sehr vielen Promotionen pro Professor/-in.
Im CHE Hochschulranking werden insgesamt mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum untersucht. Es ist mit rund 120.000 befragten Studierenden der umfassendste und detaillierteste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Alle Ergebnisse und weitere Informationen sind unter heystudium.de/ranking zu finden. Der ZEIT Studienführer 2024/25 ist ab Sonnabend, 4. Mai, für 11,95 Euro im Handel oder unter www.zeit.de/studienfuehrer erhältlich.
03.05.2024: Erfolg für die LUH im Programm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“
Mehrere Projekte unter Federführung beziehungsweise mit Beteiligung der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben den Zuschlag im Förderprogramm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“ des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung erhalten. „Wissenschaftsräume“ ist eine Förderlinie innerhalb des Programms zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der VolkswagenStiftung, bei der insgesamt 45,5 Millionen Euro an Kooperationsprojekte zwischen mindestens zwei niedersächsischen Hochschulen, zum Teil auch unter Beteiligung außeruniversitärer Einrichtungen, ausgeschüttet werden.
Die LUH hat die Sprecherschaft des Verbundprojekts „Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre“, gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Bei weiteren fünf bewilligten Kooperationsprojekten ist die LUH maßgeblich beteiligt.
Die geförderten Projekte:
Wissenschaftsraum Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre
Sprecherschaft: Leibniz Universität Hannover
Beteiligt: Technische Universität Braunschweig (kooperativ geführt: nach der Hälfte der Laufzeit wechselt die Sprecherschaft an die TU Braunschweig)
Fördersumme: 2,98 Millionen Euro
Die Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik und die damit verbundene stetige Steigerung der Leistungsfähigkeit hochintegrierter mikroelektronischer Komponenten sind essentiell für das Innovationspotenzial zukünftiger technologischer Entwicklungen. Mit der Einrichtung eines „Wissenschaftsraums“ mit dem Fokus auf Chiplet-basierte Systeme als Zukunftsthema der Mikroelektronik will der Verbund die Kompetenzen an den Standorten Hannover und Braunschweig bündeln. Ziel ist die gemeinsame Bearbeitung von Forschungsfragen zu Grundkomponenten heterogener Systeme sowie der Aufbau eines englischsprachigen Master-Studiengangs „Microelectronics“. Durch dieses Angebot will sich der „Wissenschaftsraum“ Mikroelektronik auch für Industrieunternehmen in Niedersachsen als starker Partner sowohl in Forschungsfragen als auch hinsichtlich der Qualifizierung von Fachkräften etablieren.
Weitere Verbundprojekte unter Beteiligung der LUH:
CoastAdapt – Wissens- und Innovationsökosystem Küsteningenieurwesen & Küstenforschung
Sprecherschaft: Technische Universität Braunschweig
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 3 Millionen Euro
Teaching Labs für die Analyse und Förderung von Core Teaching Practices
Sprecherschaft: Stiftung Universität Hildesheim
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, TU Braunschweig
Fördersumme: 2,97 Millionen Euro
Hannover-Hildesheim Urban Living Lab for Sustainability (HULLS)
Sprecherschaft: Hochschule Hannover
Beteiligt: HAWK, Universität Hildesheim, Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 2,81 Millionen Euro
Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation
Sprecherschaft: Leuphana Universität Lüneburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Universität Göttingen, Universität Vechta, TU Clausthal, Universität Osnabrück, Universität Oldenburg
Fördersumme: 2,43 Millionen Euro
ProSaDi – Provenienz- und Sammlungsforschung Digital
Sprecherschaft: Universität Oldenburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Leuphana Universität Lüneburg, Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg, Jade Hochschule, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Deutsches Schifffahrtmuseum, Bremerhaven
Fördersumme: 2,99 Millionen Euro
Mit dem Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ soll der Austausch in Forschung, Lehre und Transfer der niedersächsischen Hochschulen gestärkt werden. Ziel ist es, noch engere Formen der Zusammenarbeit zu finden und institutionelle Grenzen zu überwinden, um gemeinsam an entscheidenden Themen der Zukunft zu arbeiten. Bei der Auswahl spielten die Aktualität und der Innovationsgrad sowie die Verzahnung von Lehre, Forschung und die Praxistauglichkeit des vorgelegten Konzepts eine wichtige Rolle.
03.05.2024: Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Volkshochschule Hannover laden gemeinsam zur Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“ ein. An vier Abenden sprechen Professorinnen und Professoren aus der Philosophischen Fakultät, der Juristischen Fakultät sowie der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. Verbindendes Element ist das Thema des Wissenschaftsjahres „Freiheit“. Die Referentinnen und Referenten zeigen, wie sehr das Reflektieren über Freiheit in ihren verschiedenen Dimensionen ganz unterschiedliche Fachgebiete beeinflusst.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: www.uni-hannover.de/freiheit-im-wandel.
Die vier Termine im Überblick:
Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.30 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1 (Sockelgeschoss)
Grußwort Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH
Für die (geschichtswissenschaftliche) Demokratie- und Diktaturforschung ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Freiheit konstituierend. Dies gilt für die deutsche Teilungsgeschichte in ganz besonderem Maße. Der Vortrag setzt sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit diesen Themen auseinander und diskutiert anhand aktueller Forschungen und Projekte darin enthaltene Freiheitskonzepte. Im Rahmen des Vortrages wird zudem die Ausstellung „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ im Leibniz Science Cube eröffnet.
„Cancel Culture“: Neue Form der Zensur oder altbekannte Panik?
Montag, 27. Mai, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Seit einigen Jahren wird, in den Medien wie im Universitätsbetrieb, das Gespenst einer „Cancel Culture“ beschworen. Dies ist nicht neu, sondern ein Dauerbrenner der Multikulturalismusdebatte. Der Referent zeigt auf, warum fehl liegt, wer unterstellt, heute herrsche eine Zensur wie in autokratischen Systemen. Der Vortrag zeichnet aus der Perspektive der Zensurforschung die Diskursgeschichte der aktuellen medialen Panik nach und versucht, diese Aufregung als identitätspolitische Verteidigungshaltung einer unter Druck geratenen Gruppe zu erklären.
Künstliche Intelligenz: Wegbereiter oder Risiko für Freiheit?
Mittwoch, 5. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einem zentralen Thema entwickelt, besonders seit dem Aufkommen von Tools wie ChatGPT. Diese Systeme können menschliche Gesprächspartner imitieren und in Sekunden Texte oder Programmiercode generieren. Der Referent gibt einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der KI und erörtert den Einfluss generativer KI-Technologien auf die demokratische Gesellschaft. Dazu beleuchtet er Potenziale und Limitierungen aktueller KI-Systeme und diskutiert deren Risiken sowie Möglichkeiten für die Freiheit in Deutschland und weltweit.
Freie Meinungsäußerung: Wie steht es um das Grundrecht?
Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Das Thema des Vortrags ist die Kommunikationsfreiheit, insbesondere geht es der Referentin um die Frage, in welchem Verhältnis die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht stehen. Daher setzt sich sie sich auch – und mit Bezug auf aktuelle Entwicklungen auf dem Universitätscampus und in den sozialen Medien – mit dem Kampf um die Diskurshoheit auseinander. Zum Schluss widmet sie sich der Frage, ob und, wenn ja, wie Abwägungsentscheidungen überhaupt noch möglich sind, wenn mit „Absolutismen“ argumentiert wird.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit
15.04.2024: Land und Bund eröffnen Niedersachsen Standort für die Quantentechnologie-Industrie
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Am 10. April 2024 wurde in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien eröffnet: Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI). Auf rund 500 Quadratmetern neuer Büro- und Laborfläche treffen Startups, exzellente Forschungseinrichtungen und künftig auch etablierte Unternehmen zu einem kontinuierlichen Ideenaustausch aufeinander. Für einen starken Impuls in die Region bündelt der QVLS-HTI Förderungen von Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Land (Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) sowie die wissenschaftliche Expertise der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).
Durch eine initiale Förderung für Niedersächsische Hightech-Inkubatoren in Höhe von über 4 Millionen Euro sind bereits 11 Startups mit dem QVLS-HTI verbunden. In den ehemaligen Rolleiwerken knüpft der QVLS-HTI an eine lange industrielle Tradition an: Wo vor fast 100 Jahren weltberühmte Kameras vom Band gingen, arbeiten jetzt junge Talente wie die Ausgründung QUDORA, einem Spin-Off der PTB und der LUH, am Chip des Niedersächsischen Quantencomputers. Damit Startups wie QUDORA ihre technologische Reife demonstrieren können, hat der HTI 1,5 Millionen in die technische Ausstattung des Standorts investiert. Neben einem DeepTech-Makerspace inklusive 3D-Druckern liegt dabei ein Schwerpunkt auf empfindlichen quantenoptischen Experimenten.
Am konstanten Erfolg des QVLS HighTech-Inkubator sind zwei Großprojekte der niedersächsischen Allianz Quantum Valley Lower Saxony beteiligt. Förderungen von Land- und Bund greifen hier ineinander, um in einer forschungs- und wirtschaftsstarken Region das Zukunftspotenzial der Quantentechnologien zu heben:
Mit insgesamt 25 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm von des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung, wird das Projekt QVLS-Q1 zur Realisierung eines Quantencomputers für fünf Jahre bis zum Jahr 2025 unterstützt. Seit 2022 und bis zum Jahresende 2024 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die notwendigen Mittel für den QVLS-HTI bereit. Mit 4,1 Millionen Euro unterstützt das Land die Gründung und Weiterentwicklung von insgesamt 11 Quantentechnologie-Startups, die die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt bringen. Der im Jahr 2022 gestartete Inkubator wurde von Anfang an darauf angesetzt, jungen Deep-Tech Unternehmen gemeinsam genutzte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die jetzt in den Rolleiwerken eröffnet werden. Eingebunden in das Ökosystem des Quantum Valley Lower Saxony steht hier anhaltender Technologietransfer im Mittelpunkt
Aus der gemeinsamen Anschubfinanzierung in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft durch das Land konnte jetzt eine Bundesförderung erzielt werden. Ab Januar 2025 ist der QVLS-HTI dann der neue Knotenpunkt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer ersten Phase mit rund 15 Millionen Euro geförderte Zukunftscluster QVLS iLabs. Im Zukunftscluster arbeiten Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um die enormen Chancen der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Der HighTech-Inkubator öffnet sich dann für weitere Startups und Unternehmen, die bis an die Grenzen der Physik gehen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Während Startups für innovative Ideen und Impulse stehen, braucht es für die Skalierung dieser Ideen häufig Unternehmen mit größeren Kapazitäten. Die iLabs sichern langfristig die Zusammenarbeit von der Entwicklung von Schlüsseltechnologien bis zur Anwendungs- und Produktentwicklung.
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Sabine Döring: „Quantentechnologien sind Schlüsseltechnologien der Zukunft mit enormem Potenzial für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen vom quantencomputergestützten Design neuer Wirkstoffe bis hin zu abhörsicherer Kommunikation. Damit dieses Potenzial und die großen Chancen der Technologie Wirklichkeit werden, stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen rund drei Milliarden Euro bereit. Das Quantum Valley Lower Saxony und der Zukunftscluster QVLS-iLabs sind hierfür außerordentlich wichtig. Gemeinsam bauen wir hier ein Innovationsökosystem mit glänzender Zukunft auf. Start-Ups spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Im neu eröffneten High Tech Inkubator erhalten sie die Unterstützung, die sie brauchen, um im internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen.“
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der QVLS HighTech-Inkubator ist ein toller Erfolg für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen: Dass aus der Anschubfinanzierung durch das Land diese wichtige Unterstützung durch den Bund resultiert, belegt die Relevanz unserer Forschung über Niedersachsen hinaus. Der QVLS HighTech-Inkubator zeigt beispielhaft auf, dass Grundlagenforschung und Start-ups im Bereich der Quantentechnologien ideal zusammenpassen und eine gezielte Zusammenarbeit große Perspektiven für den Transfer junger Wissenschaftsbereiche in Gesellschaft und Wirtschaft birgt.“
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15.04.2024: Wirtschaft verstehen, Wissen schaffen - Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der LUH wird 50 Jahre alt
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Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
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15.04.2024: Vizepräsidentin verleiht Lehrpreise
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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15.04.2024: LUH im Fach Philosophie sehr gut gerankt
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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02.04.2024: Forschungsteam entdeckt Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Mehrere Studiengänge an der Leibniz Universität Hannover (LUH) konnten im aktuellen CHE Hochschulranking eine hervorragende Bilanz erzielen. Die Ergebnisse des Rankings erscheinen heute im ZEIT Studienführer 2024/25 sowie unter heystudium.de/ranking. In den Fächern Mathematik, Geographie, Geowissenschaften, Biologie und Biochemie konnten sich die LUH in zahlreichen Kategorien in der Spitzengruppe positionieren.
Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) beurteilen Studierende ihre Studienbedingungen an den Fakultäten. Zusätzlich werden Fakten zu Lehre und Forschung wie die Höhe der eingeworbenen Forschungsgelder oder die Ausstattung der Fakultät erfasst. Jedes Jahr wird ein Teil der Fächer neu bewertet. Für 2024 sind dies aus dem Studienangebot der LUH die Fächer Biochemie, Biologie/Biowissenschaften, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie und Sport/Sportwissenschaft. Erhoben wurden in dieser Runde außerdem die Fächer Medizin, Pflegewissenschaft, Pharmazie und Zahnmedizin, die aber nicht Teil des Studienangebots der LUH sind.
Herausragend in den Studierendenurteilen schneiden die Fächer Mathematik, Geographie und Geowissenschaften ab. Die Studierenden geben ihren Fakultäten Bestnoten mit sehr hohen Punktzahlen bei der Unterstützung im Studium, der Betreuung durch Lehrende, der Studienorganisation, beim Lehrangebot und bei der IT-Infrastruktur. Alle drei Fächer präsentieren sich zudem forschungsstark mit Spitzengruppenbewertungen bei den Veröffentlichungen pro Wissenschaftler/-in (Mathematik und Geographie) sowie der Anzahl der Promotionen pro Wissenschaftler/-in (Geographie und Geowissenschaften). Die Geowissenschaften sind außerdem besonders erfolgreich in der Drittmitteleinwerbung.
Auch die Studierenden der Fächer Biochemie und Biologie stellen ihrer Fakultät ein gutes Zeugnis aus. Bei den Studierendenurteilen landen die Fächer in der Studienorganisation und der Unterstützung im Studium in der Spitzengruppe. Die Biologie-Studierenden loben außerdem die gute Unterstützung bei Auslandsaufenthalten und die Möglichkeiten für Exkursionen.
Sehr erfreulich ist, dass sich die Studierenden der LUH über alle ausgewerteten Fächer hinweg mit der Studienorganisation und der Bibliotheksausstattung sehr zufrieden zeigen. Bei der Unterstützung am Studienanfang schneidet die LUH ebenfalls in allen Fächern gut ab (7-mal Spitzengruppe, 5-mal Mittelgruppe). Forschungsstark zeigen sich außerdem die Fächer Politikwissenschaft und Informatik mit sehr vielen Promotionen pro Professor/-in.
Im CHE Hochschulranking werden insgesamt mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum untersucht. Es ist mit rund 120.000 befragten Studierenden der umfassendste und detaillierteste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Alle Ergebnisse und weitere Informationen sind unter heystudium.de/ranking zu finden. Der ZEIT Studienführer 2024/25 ist ab Sonnabend, 4. Mai, für 11,95 Euro im Handel oder unter www.zeit.de/studienfuehrer erhältlich.
Mehrere Projekte unter Federführung beziehungsweise mit Beteiligung der Leibniz Universität Hannover (LUH) haben den Zuschlag im Förderprogramm „Wissenschaftsräume: Institutionelle Grenzen überwinden“ des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung erhalten. „Wissenschaftsräume“ ist eine Förderlinie innerhalb des Programms zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der VolkswagenStiftung, bei der insgesamt 45,5 Millionen Euro an Kooperationsprojekte zwischen mindestens zwei niedersächsischen Hochschulen, zum Teil auch unter Beteiligung außeruniversitärer Einrichtungen, ausgeschüttet werden.
Die LUH hat die Sprecherschaft des Verbundprojekts „Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre“, gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Bei weiteren fünf bewilligten Kooperationsprojekten ist die LUH maßgeblich beteiligt.
Die geförderten Projekte:
Wissenschaftsraum Mikroelektronik: Heterogene Chiplet-basierte Systeme in Forschung und Lehre
Sprecherschaft: Leibniz Universität Hannover
Beteiligt: Technische Universität Braunschweig (kooperativ geführt: nach der Hälfte der Laufzeit wechselt die Sprecherschaft an die TU Braunschweig)
Fördersumme: 2,98 Millionen Euro
Die Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik und die damit verbundene stetige Steigerung der Leistungsfähigkeit hochintegrierter mikroelektronischer Komponenten sind essentiell für das Innovationspotenzial zukünftiger technologischer Entwicklungen. Mit der Einrichtung eines „Wissenschaftsraums“ mit dem Fokus auf Chiplet-basierte Systeme als Zukunftsthema der Mikroelektronik will der Verbund die Kompetenzen an den Standorten Hannover und Braunschweig bündeln. Ziel ist die gemeinsame Bearbeitung von Forschungsfragen zu Grundkomponenten heterogener Systeme sowie der Aufbau eines englischsprachigen Master-Studiengangs „Microelectronics“. Durch dieses Angebot will sich der „Wissenschaftsraum“ Mikroelektronik auch für Industrieunternehmen in Niedersachsen als starker Partner sowohl in Forschungsfragen als auch hinsichtlich der Qualifizierung von Fachkräften etablieren.
Weitere Verbundprojekte unter Beteiligung der LUH:
CoastAdapt – Wissens- und Innovationsökosystem Küsteningenieurwesen & Küstenforschung
Sprecherschaft: Technische Universität Braunschweig
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 3 Millionen Euro
Teaching Labs für die Analyse und Förderung von Core Teaching Practices
Sprecherschaft: Stiftung Universität Hildesheim
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, TU Braunschweig
Fördersumme: 2,97 Millionen Euro
Hannover-Hildesheim Urban Living Lab for Sustainability (HULLS)
Sprecherschaft: Hochschule Hannover
Beteiligt: HAWK, Universität Hildesheim, Leibniz Universität Hannover
Fördersumme: 2,81 Millionen Euro
Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation
Sprecherschaft: Leuphana Universität Lüneburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Universität Göttingen, Universität Vechta, TU Clausthal, Universität Osnabrück, Universität Oldenburg
Fördersumme: 2,43 Millionen Euro
ProSaDi – Provenienz- und Sammlungsforschung Digital
Sprecherschaft: Universität Oldenburg
Beteiligt: Leibniz Universität Hannover, Leuphana Universität Lüneburg, Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg, Jade Hochschule, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Deutsches Schifffahrtmuseum, Bremerhaven
Fördersumme: 2,99 Millionen Euro
Mit dem Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ soll der Austausch in Forschung, Lehre und Transfer der niedersächsischen Hochschulen gestärkt werden. Ziel ist es, noch engere Formen der Zusammenarbeit zu finden und institutionelle Grenzen zu überwinden, um gemeinsam an entscheidenden Themen der Zukunft zu arbeiten. Bei der Auswahl spielten die Aktualität und der Innovationsgrad sowie die Verzahnung von Lehre, Forschung und die Praxistauglichkeit des vorgelegten Konzepts eine wichtige Rolle.
03.05.2024: Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“
Die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Volkshochschule Hannover laden gemeinsam zur Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“ ein. An vier Abenden sprechen Professorinnen und Professoren aus der Philosophischen Fakultät, der Juristischen Fakultät sowie der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. Verbindendes Element ist das Thema des Wissenschaftsjahres „Freiheit“. Die Referentinnen und Referenten zeigen, wie sehr das Reflektieren über Freiheit in ihren verschiedenen Dimensionen ganz unterschiedliche Fachgebiete beeinflusst.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: www.uni-hannover.de/freiheit-im-wandel.
Die vier Termine im Überblick:
Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.30 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1 (Sockelgeschoss)
Grußwort Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH
Für die (geschichtswissenschaftliche) Demokratie- und Diktaturforschung ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Freiheit konstituierend. Dies gilt für die deutsche Teilungsgeschichte in ganz besonderem Maße. Der Vortrag setzt sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit diesen Themen auseinander und diskutiert anhand aktueller Forschungen und Projekte darin enthaltene Freiheitskonzepte. Im Rahmen des Vortrages wird zudem die Ausstellung „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ im Leibniz Science Cube eröffnet.
„Cancel Culture“: Neue Form der Zensur oder altbekannte Panik?
Montag, 27. Mai, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Seit einigen Jahren wird, in den Medien wie im Universitätsbetrieb, das Gespenst einer „Cancel Culture“ beschworen. Dies ist nicht neu, sondern ein Dauerbrenner der Multikulturalismusdebatte. Der Referent zeigt auf, warum fehl liegt, wer unterstellt, heute herrsche eine Zensur wie in autokratischen Systemen. Der Vortrag zeichnet aus der Perspektive der Zensurforschung die Diskursgeschichte der aktuellen medialen Panik nach und versucht, diese Aufregung als identitätspolitische Verteidigungshaltung einer unter Druck geratenen Gruppe zu erklären.
Künstliche Intelligenz: Wegbereiter oder Risiko für Freiheit?
Mittwoch, 5. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einem zentralen Thema entwickelt, besonders seit dem Aufkommen von Tools wie ChatGPT. Diese Systeme können menschliche Gesprächspartner imitieren und in Sekunden Texte oder Programmiercode generieren. Der Referent gibt einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der KI und erörtert den Einfluss generativer KI-Technologien auf die demokratische Gesellschaft. Dazu beleuchtet er Potenziale und Limitierungen aktueller KI-Systeme und diskutiert deren Risiken sowie Möglichkeiten für die Freiheit in Deutschland und weltweit.
Freie Meinungsäußerung: Wie steht es um das Grundrecht?
Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Das Thema des Vortrags ist die Kommunikationsfreiheit, insbesondere geht es der Referentin um die Frage, in welchem Verhältnis die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht stehen. Daher setzt sich sie sich auch – und mit Bezug auf aktuelle Entwicklungen auf dem Universitätscampus und in den sozialen Medien – mit dem Kampf um die Diskurshoheit auseinander. Zum Schluss widmet sie sich der Frage, ob und, wenn ja, wie Abwägungsentscheidungen überhaupt noch möglich sind, wenn mit „Absolutismen“ argumentiert wird.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit
15.04.2024: Land und Bund eröffnen Niedersachsen Standort für die Quantentechnologie-Industrie
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Am 10. April 2024 wurde in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien eröffnet: Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI). Auf rund 500 Quadratmetern neuer Büro- und Laborfläche treffen Startups, exzellente Forschungseinrichtungen und künftig auch etablierte Unternehmen zu einem kontinuierlichen Ideenaustausch aufeinander. Für einen starken Impuls in die Region bündelt der QVLS-HTI Förderungen von Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Land (Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) sowie die wissenschaftliche Expertise der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).
Durch eine initiale Förderung für Niedersächsische Hightech-Inkubatoren in Höhe von über 4 Millionen Euro sind bereits 11 Startups mit dem QVLS-HTI verbunden. In den ehemaligen Rolleiwerken knüpft der QVLS-HTI an eine lange industrielle Tradition an: Wo vor fast 100 Jahren weltberühmte Kameras vom Band gingen, arbeiten jetzt junge Talente wie die Ausgründung QUDORA, einem Spin-Off der PTB und der LUH, am Chip des Niedersächsischen Quantencomputers. Damit Startups wie QUDORA ihre technologische Reife demonstrieren können, hat der HTI 1,5 Millionen in die technische Ausstattung des Standorts investiert. Neben einem DeepTech-Makerspace inklusive 3D-Druckern liegt dabei ein Schwerpunkt auf empfindlichen quantenoptischen Experimenten.
Am konstanten Erfolg des QVLS HighTech-Inkubator sind zwei Großprojekte der niedersächsischen Allianz Quantum Valley Lower Saxony beteiligt. Förderungen von Land- und Bund greifen hier ineinander, um in einer forschungs- und wirtschaftsstarken Region das Zukunftspotenzial der Quantentechnologien zu heben:
Mit insgesamt 25 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm von des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung, wird das Projekt QVLS-Q1 zur Realisierung eines Quantencomputers für fünf Jahre bis zum Jahr 2025 unterstützt. Seit 2022 und bis zum Jahresende 2024 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die notwendigen Mittel für den QVLS-HTI bereit. Mit 4,1 Millionen Euro unterstützt das Land die Gründung und Weiterentwicklung von insgesamt 11 Quantentechnologie-Startups, die die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt bringen. Der im Jahr 2022 gestartete Inkubator wurde von Anfang an darauf angesetzt, jungen Deep-Tech Unternehmen gemeinsam genutzte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die jetzt in den Rolleiwerken eröffnet werden. Eingebunden in das Ökosystem des Quantum Valley Lower Saxony steht hier anhaltender Technologietransfer im Mittelpunkt
Aus der gemeinsamen Anschubfinanzierung in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft durch das Land konnte jetzt eine Bundesförderung erzielt werden. Ab Januar 2025 ist der QVLS-HTI dann der neue Knotenpunkt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer ersten Phase mit rund 15 Millionen Euro geförderte Zukunftscluster QVLS iLabs. Im Zukunftscluster arbeiten Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um die enormen Chancen der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Der HighTech-Inkubator öffnet sich dann für weitere Startups und Unternehmen, die bis an die Grenzen der Physik gehen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Während Startups für innovative Ideen und Impulse stehen, braucht es für die Skalierung dieser Ideen häufig Unternehmen mit größeren Kapazitäten. Die iLabs sichern langfristig die Zusammenarbeit von der Entwicklung von Schlüsseltechnologien bis zur Anwendungs- und Produktentwicklung.
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Sabine Döring: „Quantentechnologien sind Schlüsseltechnologien der Zukunft mit enormem Potenzial für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen vom quantencomputergestützten Design neuer Wirkstoffe bis hin zu abhörsicherer Kommunikation. Damit dieses Potenzial und die großen Chancen der Technologie Wirklichkeit werden, stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen rund drei Milliarden Euro bereit. Das Quantum Valley Lower Saxony und der Zukunftscluster QVLS-iLabs sind hierfür außerordentlich wichtig. Gemeinsam bauen wir hier ein Innovationsökosystem mit glänzender Zukunft auf. Start-Ups spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Im neu eröffneten High Tech Inkubator erhalten sie die Unterstützung, die sie brauchen, um im internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen.“
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der QVLS HighTech-Inkubator ist ein toller Erfolg für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen: Dass aus der Anschubfinanzierung durch das Land diese wichtige Unterstützung durch den Bund resultiert, belegt die Relevanz unserer Forschung über Niedersachsen hinaus. Der QVLS HighTech-Inkubator zeigt beispielhaft auf, dass Grundlagenforschung und Start-ups im Bereich der Quantentechnologien ideal zusammenpassen und eine gezielte Zusammenarbeit große Perspektiven für den Transfer junger Wissenschaftsbereiche in Gesellschaft und Wirtschaft birgt.“
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15.04.2024: Wirtschaft verstehen, Wissen schaffen - Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der LUH wird 50 Jahre alt
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Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
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15.04.2024: Vizepräsidentin verleiht Lehrpreise
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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15.04.2024: LUH im Fach Philosophie sehr gut gerankt
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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02.04.2024: Forschungsteam entdeckt Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Die Leibniz Universität Hannover (LUH) und die Volkshochschule Hannover laden gemeinsam zur Vortragsreihe „Freiheit im Wandel“ ein. An vier Abenden sprechen Professorinnen und Professoren aus der Philosophischen Fakultät, der Juristischen Fakultät sowie der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. Verbindendes Element ist das Thema des Wissenschaftsjahres „Freiheit“. Die Referentinnen und Referenten zeigen, wie sehr das Reflektieren über Freiheit in ihren verschiedenen Dimensionen ganz unterschiedliche Fachgebiete beeinflusst.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten: www.uni-hannover.de/freiheit-im-wandel.
Die vier Termine im Überblick:
Deutsche Teilungsgeschichte: Zwischen historischer Aufarbeitung und erinnerungskultureller Debatte
Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.30 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Welfengarten 1 (Sockelgeschoss)
Grußwort Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH
Für die (geschichtswissenschaftliche) Demokratie- und Diktaturforschung ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff der Freiheit konstituierend. Dies gilt für die deutsche Teilungsgeschichte in ganz besonderem Maße. Der Vortrag setzt sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive mit diesen Themen auseinander und diskutiert anhand aktueller Forschungen und Projekte darin enthaltene Freiheitskonzepte. Im Rahmen des Vortrages wird zudem die Ausstellung „In Freiheit forschen, für Freiheit forschen“ im Leibniz Science Cube eröffnet.
„Cancel Culture“: Neue Form der Zensur oder altbekannte Panik?
Montag, 27. Mai, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Seit einigen Jahren wird, in den Medien wie im Universitätsbetrieb, das Gespenst einer „Cancel Culture“ beschworen. Dies ist nicht neu, sondern ein Dauerbrenner der Multikulturalismusdebatte. Der Referent zeigt auf, warum fehl liegt, wer unterstellt, heute herrsche eine Zensur wie in autokratischen Systemen. Der Vortrag zeichnet aus der Perspektive der Zensurforschung die Diskursgeschichte der aktuellen medialen Panik nach und versucht, diese Aufregung als identitätspolitische Verteidigungshaltung einer unter Druck geratenen Gruppe zu erklären.
Künstliche Intelligenz: Wegbereiter oder Risiko für Freiheit?
Mittwoch, 5. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einem zentralen Thema entwickelt, besonders seit dem Aufkommen von Tools wie ChatGPT. Diese Systeme können menschliche Gesprächspartner imitieren und in Sekunden Texte oder Programmiercode generieren. Der Referent gibt einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte der KI und erörtert den Einfluss generativer KI-Technologien auf die demokratische Gesellschaft. Dazu beleuchtet er Potenziale und Limitierungen aktueller KI-Systeme und diskutiert deren Risiken sowie Möglichkeiten für die Freiheit in Deutschland und weltweit.
Freie Meinungsäußerung: Wie steht es um das Grundrecht?
Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr
VHS Hannover, Burgstraße 14 (Ada-und-Theodor-Lessing-Saal)
Das Thema des Vortrags ist die Kommunikationsfreiheit, insbesondere geht es der Referentin um die Frage, in welchem Verhältnis die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht stehen. Daher setzt sich sie sich auch – und mit Bezug auf aktuelle Entwicklungen auf dem Universitätscampus und in den sozialen Medien – mit dem Kampf um die Diskurshoheit auseinander. Zum Schluss widmet sie sich der Frage, ob und, wenn ja, wie Abwägungsentscheidungen überhaupt noch möglich sind, wenn mit „Absolutismen“ argumentiert wird.
Das Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung steht 2024 unter dem Thema „Freiheit“. Aufhänger sind vor allem zwei Jubiläen: Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt, die Friedliche Revolution liegt 35 Jahre zurück. Das Wissenschaftsjahr beschäftigt sich mit den verschiedenen Dimensionen von Freiheit, von heute, morgen und weltweit. Die Leibniz Universität Hannover lädt 2024 zu einem vielfältigen Programm zum Thema „Freiheit“ im Kontext ihrer Forschung ein: www.uni-hannover.de/freiheit
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Am 10. April 2024 wurde in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien eröffnet: Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI). Auf rund 500 Quadratmetern neuer Büro- und Laborfläche treffen Startups, exzellente Forschungseinrichtungen und künftig auch etablierte Unternehmen zu einem kontinuierlichen Ideenaustausch aufeinander. Für einen starken Impuls in die Region bündelt der QVLS-HTI Förderungen von Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Land (Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) sowie die wissenschaftliche Expertise der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).
Durch eine initiale Förderung für Niedersächsische Hightech-Inkubatoren in Höhe von über 4 Millionen Euro sind bereits 11 Startups mit dem QVLS-HTI verbunden. In den ehemaligen Rolleiwerken knüpft der QVLS-HTI an eine lange industrielle Tradition an: Wo vor fast 100 Jahren weltberühmte Kameras vom Band gingen, arbeiten jetzt junge Talente wie die Ausgründung QUDORA, einem Spin-Off der PTB und der LUH, am Chip des Niedersächsischen Quantencomputers. Damit Startups wie QUDORA ihre technologische Reife demonstrieren können, hat der HTI 1,5 Millionen in die technische Ausstattung des Standorts investiert. Neben einem DeepTech-Makerspace inklusive 3D-Druckern liegt dabei ein Schwerpunkt auf empfindlichen quantenoptischen Experimenten.
Am konstanten Erfolg des QVLS HighTech-Inkubator sind zwei Großprojekte der niedersächsischen Allianz Quantum Valley Lower Saxony beteiligt. Förderungen von Land- und Bund greifen hier ineinander, um in einer forschungs- und wirtschaftsstarken Region das Zukunftspotenzial der Quantentechnologien zu heben:
Mit insgesamt 25 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm von des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung, wird das Projekt QVLS-Q1 zur Realisierung eines Quantencomputers für fünf Jahre bis zum Jahr 2025 unterstützt. Seit 2022 und bis zum Jahresende 2024 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die notwendigen Mittel für den QVLS-HTI bereit. Mit 4,1 Millionen Euro unterstützt das Land die Gründung und Weiterentwicklung von insgesamt 11 Quantentechnologie-Startups, die die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt bringen. Der im Jahr 2022 gestartete Inkubator wurde von Anfang an darauf angesetzt, jungen Deep-Tech Unternehmen gemeinsam genutzte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die jetzt in den Rolleiwerken eröffnet werden. Eingebunden in das Ökosystem des Quantum Valley Lower Saxony steht hier anhaltender Technologietransfer im Mittelpunkt
Aus der gemeinsamen Anschubfinanzierung in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft durch das Land konnte jetzt eine Bundesförderung erzielt werden. Ab Januar 2025 ist der QVLS-HTI dann der neue Knotenpunkt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer ersten Phase mit rund 15 Millionen Euro geförderte Zukunftscluster QVLS iLabs. Im Zukunftscluster arbeiten Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um die enormen Chancen der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Der HighTech-Inkubator öffnet sich dann für weitere Startups und Unternehmen, die bis an die Grenzen der Physik gehen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Während Startups für innovative Ideen und Impulse stehen, braucht es für die Skalierung dieser Ideen häufig Unternehmen mit größeren Kapazitäten. Die iLabs sichern langfristig die Zusammenarbeit von der Entwicklung von Schlüsseltechnologien bis zur Anwendungs- und Produktentwicklung.
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Sabine Döring: „Quantentechnologien sind Schlüsseltechnologien der Zukunft mit enormem Potenzial für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen vom quantencomputergestützten Design neuer Wirkstoffe bis hin zu abhörsicherer Kommunikation. Damit dieses Potenzial und die großen Chancen der Technologie Wirklichkeit werden, stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen rund drei Milliarden Euro bereit. Das Quantum Valley Lower Saxony und der Zukunftscluster QVLS-iLabs sind hierfür außerordentlich wichtig. Gemeinsam bauen wir hier ein Innovationsökosystem mit glänzender Zukunft auf. Start-Ups spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Im neu eröffneten High Tech Inkubator erhalten sie die Unterstützung, die sie brauchen, um im internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen.“
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der QVLS HighTech-Inkubator ist ein toller Erfolg für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen: Dass aus der Anschubfinanzierung durch das Land diese wichtige Unterstützung durch den Bund resultiert, belegt die Relevanz unserer Forschung über Niedersachsen hinaus. Der QVLS HighTech-Inkubator zeigt beispielhaft auf, dass Grundlagenforschung und Start-ups im Bereich der Quantentechnologien ideal zusammenpassen und eine gezielte Zusammenarbeit große Perspektiven für den Transfer junger Wissenschaftsbereiche in Gesellschaft und Wirtschaft birgt.“
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Am 10. April 2024 wurde in den ehemaligen Rolleiwerken Braunschweigs Niedersachsens neuer Standort für Technologietransfer in den Quantentechnologien eröffnet: Der HighTech-Inkubator des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS-HTI). Auf rund 500 Quadratmetern neuer Büro- und Laborfläche treffen Startups, exzellente Forschungseinrichtungen und künftig auch etablierte Unternehmen zu einem kontinuierlichen Ideenaustausch aufeinander. Für einen starken Impuls in die Region bündelt der QVLS-HTI Förderungen von Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Land (Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) sowie die wissenschaftliche Expertise der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover (LUH).
Durch eine initiale Förderung für Niedersächsische Hightech-Inkubatoren in Höhe von über 4 Millionen Euro sind bereits 11 Startups mit dem QVLS-HTI verbunden. In den ehemaligen Rolleiwerken knüpft der QVLS-HTI an eine lange industrielle Tradition an: Wo vor fast 100 Jahren weltberühmte Kameras vom Band gingen, arbeiten jetzt junge Talente wie die Ausgründung QUDORA, einem Spin-Off der PTB und der LUH, am Chip des Niedersächsischen Quantencomputers. Damit Startups wie QUDORA ihre technologische Reife demonstrieren können, hat der HTI 1,5 Millionen in die technische Ausstattung des Standorts investiert. Neben einem DeepTech-Makerspace inklusive 3D-Druckern liegt dabei ein Schwerpunkt auf empfindlichen quantenoptischen Experimenten.
Am konstanten Erfolg des QVLS HighTech-Inkubator sind zwei Großprojekte der niedersächsischen Allianz Quantum Valley Lower Saxony beteiligt. Förderungen von Land- und Bund greifen hier ineinander, um in einer forschungs- und wirtschaftsstarken Region das Zukunftspotenzial der Quantentechnologien zu heben:
Mit insgesamt 25 Millionen Euro aus zukunft.niedersachsen, dem Förderprogramm von des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung, wird das Projekt QVLS-Q1 zur Realisierung eines Quantencomputers für fünf Jahre bis zum Jahr 2025 unterstützt. Seit 2022 und bis zum Jahresende 2024 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die notwendigen Mittel für den QVLS-HTI bereit. Mit 4,1 Millionen Euro unterstützt das Land die Gründung und Weiterentwicklung von insgesamt 11 Quantentechnologie-Startups, die die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt bringen. Der im Jahr 2022 gestartete Inkubator wurde von Anfang an darauf angesetzt, jungen Deep-Tech Unternehmen gemeinsam genutzte Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die jetzt in den Rolleiwerken eröffnet werden. Eingebunden in das Ökosystem des Quantum Valley Lower Saxony steht hier anhaltender Technologietransfer im Mittelpunkt
Aus der gemeinsamen Anschubfinanzierung in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft durch das Land konnte jetzt eine Bundesförderung erzielt werden. Ab Januar 2025 ist der QVLS-HTI dann der neue Knotenpunkt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer ersten Phase mit rund 15 Millionen Euro geförderte Zukunftscluster QVLS iLabs. Im Zukunftscluster arbeiten Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um die enormen Chancen der Quantentechnologien in Niedersachsen zu entfalten. Der HighTech-Inkubator öffnet sich dann für weitere Startups und Unternehmen, die bis an die Grenzen der Physik gehen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Während Startups für innovative Ideen und Impulse stehen, braucht es für die Skalierung dieser Ideen häufig Unternehmen mit größeren Kapazitäten. Die iLabs sichern langfristig die Zusammenarbeit von der Entwicklung von Schlüsseltechnologien bis zur Anwendungs- und Produktentwicklung.
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Sabine Döring: „Quantentechnologien sind Schlüsseltechnologien der Zukunft mit enormem Potenzial für unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Ihre Anwendungsmöglichkeiten reichen vom quantencomputergestützten Design neuer Wirkstoffe bis hin zu abhörsicherer Kommunikation. Damit dieses Potenzial und die großen Chancen der Technologie Wirklichkeit werden, stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen rund drei Milliarden Euro bereit. Das Quantum Valley Lower Saxony und der Zukunftscluster QVLS-iLabs sind hierfür außerordentlich wichtig. Gemeinsam bauen wir hier ein Innovationsökosystem mit glänzender Zukunft auf. Start-Ups spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Im neu eröffneten High Tech Inkubator erhalten sie die Unterstützung, die sie brauchen, um im internationalen Innovationswettbewerb zu bestehen.“
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Der QVLS HighTech-Inkubator ist ein toller Erfolg für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen: Dass aus der Anschubfinanzierung durch das Land diese wichtige Unterstützung durch den Bund resultiert, belegt die Relevanz unserer Forschung über Niedersachsen hinaus. Der QVLS HighTech-Inkubator zeigt beispielhaft auf, dass Grundlagenforschung und Start-ups im Bereich der Quantentechnologien ideal zusammenpassen und eine gezielte Zusammenarbeit große Perspektiven für den Transfer junger Wissenschaftsbereiche in Gesellschaft und Wirtschaft birgt.“
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15.04.2024: Wirtschaft verstehen, Wissen schaffen - Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der LUH wird 50 Jahre alt
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Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
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15.04.2024: Vizepräsidentin verleiht Lehrpreise
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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15.04.2024: LUH im Fach Philosophie sehr gut gerankt
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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02.04.2024: Forschungsteam entdeckt Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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Sie begeistern die Studierenden und vermitteln fundiertes Wissen so, dass es Spaß macht: Sechs Lehrende sind jetzt für ihre Arbeit mit dem Lehrpreis 2023 der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Julia Gillen, LUH-Vizepräsidentin für Bildung, übergab die Preise während des Tages der Lehre am 9. April an Prof. Dr. Jana Gohrisch, Dr. Lennard Zyska, Dr. Tina Otten, Prof. Dr. Jutta Papenbrock, Prof. Dr. Sophia Rudorf und Prof. Dr. Thomas Seel. Die Lehrpreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr in den Kategorien Motivation und Inspiration, Strategie und Transfer sowie Professionalisierung und Lehrkultur verliehen.
Kategorie 1: Motivation und Inspiration
Prof. Dr. Jana Gohrisch ist seit 2006 Professorin für Englische Literaturwissenschaft am Englischen Seminar der LUH. Die Rückmeldung der Studierenden zu ihren Lehrveranstaltungen sind positiv. „Die außerordentliche Bandbreite an Schwerpunkten, vornehmlich im Rahmen anglophoner und postkolonialer Literatur- und Kulturwissenschaft, reizt die Studierenden immer wieder aufs Neue ihr persönliches Bewusstsein und wissenschaftlich-forschendes Interesse zu hinterfragen.“, heißt es in einer Begründung für die Nominierung.
Seit November 2022 ist Dr. Lennard Zyska als PostDoc am Institut für Öffentliche Finanzen beschäftigt. Seine Lehrveranstaltung bewerten die Studierenden ausgesprochen positiv: Dr. Zyska sei ein exzellenter, enthusiastischer Lehrer, der innovative und anspruchsvolle Kurse anbiete, einen offenen, kooperativen Umgang und aktive Beteiligung und Zusammenarbeit fördere, die unterschiedlichen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Studierenden sehr gut berücksichtige, und eine inklusive Lernatmosphäre und positive Lernerfahrung für alle Studierenden schaffe.
Dr. Tina Otten arbeitet seit 2021 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Literaturdidaktik und im Bereich Sprachdidaktik am Deutschen Seminar. Ihre Lehrveranstaltungen bewerten die Studierenden durchgängig positiv: „Frau Otten ist eine super Dozentin. Man hat das Gefühl, dass einem auf Augenhöhe begegnet wird und dass ihr viel daran liegt, dass wir etwas für unsere berufliche Laufbahn lernen. Tolles Seminar mit wertvollem Inhalt.“
Kategorie 2: Strategie und Transfer
Prof. Dr. Jutta Papenbrock ist seit 2010 Professorin an der LUH. Darüber hinaus ist sie Studiendekanin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Austauschkoordinatorin für Biologie und Pflanzenwissenschaften und EULiST-Beauftrage der Fakultät. Die Studierenden schätzen die Einbindung von internationalen Aspekten in die Lehre: „Prof. Papenbrock bietet nicht nur ein geeignetes Umfeld für ihre Studierenden, sondern vermittelt auch Themen von internationaler Relevanz und fördert den Technologietransfer auf verschiedenen Ebenen. Sie hat weniger industrialisierte Länder beim Wissenstransfer zu Themen von nationaler und internationaler Bedeutung unterstützt.“
Kategorie 3: Professionalisierung und Lehrkultur
Seit April 2021 ist Prof. Dr. Sophia Rudorf Professorin am Institut für Zellbiologie und Biophysik. „Ich nominiere Frau Prof. Dr. Sophia Rudorf aufgrund ihres vom MWK im Rahmen von InnovationPlus geförderten und in 2023 sehr erfolgreich durchgeführten Lehrprojekts zur Einführung der hoch leistungsfähigen Programmiersprache „Julia“ in der Lehre. In einem eng verzahnten, vielschichtigen Lehrkonzept wurden Studierenden Programmierkenntnisse vermittelt und sie zu Projektleitenden ihres eigenen, praxisnahen open-source-Projekts ausgebildet,“ heißt es in einem Feedback zu ihrer Arbeit.
Im April 2023 hat Prof. Dr. Thomas Seel die Leitung des Instituts für Mechatronische Systeme übernommen. Ein Student schreibt über seine Veranstaltungen: „Innovatives Lehrkonzept durch unter anderem Einbau von interaktiven Fragen per eduvote in den Veranstaltungen, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit anregen. In den Vorlesungen wird ein tiefes Verständnis der Materie durch viele Beispiele und Fragen unter Anwendung von Transferwissen geschaffen.“
Alle Mitglieder der LUH durften jemanden von den Professorinnen, Professoren und Beschäftigten aus dem Wissenschaftlichen Mittelbau für die Auszeichnung vorschlagen. Insgesamt wurden 190 Lehrende der LUH für den Preis nominiert. Über die Vergabe entschieden hat ein Auswahlbord, dem vier Studierende, zwei Lehrende und zwei Mitarbeitende aus lehrunterstützenden Bereichen angehören. Den Vorsitz hat der Präsident der LUH, Prof. Dr. Volker Epping. Die Vizepräsidentin für Bildung, Pof. Dr. Julia Gillen, berät das Gremium.
Mehr unter https://www.uni-hannover.de/de/studium/lehre/lehrpreis/.
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15.04.2024: LUH im Fach Philosophie sehr gut gerankt
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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02.04.2024: Forschungsteam entdeckt Schlüssel-Gen für giftiges Alkaloid in Gerste
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Heute ist das QS World University Ranking by Subject 2024 veröffentlicht worden. In dem internationalen Fächerranking platziert sich die Leibniz Universität Hannover mit dem Fach Philosophie in der Ranggruppe 101 bis 150. Der Bildungsdienstleister QS (Quacquarelli Symonds) hat dieses Jahr rund 5.000 Universitäten in insgesamt 55 Fächern bewertet und die Ergebnisse von über 1.500 Universitäten veröffentlicht.
„Das starke Abschneiden des Fachgebietes Philosophie bestätigt unseren Weg: In den vergangenen Jahren haben wir die Philosophie durch herausragende Berufungen konsequent weiterentwickelt und somit die internationale Sichtbarkeit der LUH in diesem Fachgebiet deutlich gestärkt“, sagt LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping. Diese Stärke fließt ein in den Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion, der aktuell einen eigenen Forschungsbau erhält: Das Forum Wissenschaftsreflexion entsteht in der Nordstadt und feiert im Juni 2024 sein Richtfest. Es wird künftig die beteiligten Institute und Zentren unter einem Dach zusammenführen und die Weichen stellen, den Forschungsschwerpunkt zu einem europäischen Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung auszubauen.
Das Ranking betrachtet für die Bewertung der Hochschulen im Fach Philosophie vier Indikatoren, von denen der „Academic Reputation“ mit 75 Prozent die stärkste Gewichtung zukommt. Das gute Ergebnis der LUH im Fach Philosophie ist somit insbesondere auf die hohe Punktzahl in diesem Indikator zurückzuführen, wo sie über 60 Punkte erreicht. Auch in den beiden bibliometrischen Indikatoren schneidet die LUH hervorragend ab: Im Indikator „Citations“, der den Einfluss wissenschaftlicher Veröffentlichungen betrachtet, erreicht sie über 70 Punkte. Hinter den Punktzahlen der bibliometrischen Indikatoren stehen stark beachtete Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus dem Institut für Philosophie und dem Leibniz Center für Science and Society (LCSS).
Die gesamten Ranking-Ergebnisse: https://www.topuniversities.com/subject-rankings.
Mehr Informationen zum Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsreflexion: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/wissenschaftsreflexion.
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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Gerste ist weltweit eine der wichtigsten Getreidekulturen. Viele Sorten produzieren ein giftiges Alkaloid namens Gramin. Dies schränkt die Nutzung als Futtermittel ein, schützt Gerste aber vor Krankheitserregern und Insekten. Bisher war die genetische Grundlage der Gramin-Biosynthese nicht geklärt, daher konnte die Produktion nicht gesteuert und diese Möglichkeit nicht für die Züchtung genutzt werden. Nun ist es Forschungsgruppen des IPK Leibniz-Instituts und der Leibniz Universität Hannover gelungen, den kompletten Biosyntheseweg von Gramin zu entschlüsseln. Damit wird nicht nur die Produktion in Modellorganismen möglich, sondern kann umgekehrt auch in Gerste unterbunden werden. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
Alle Pflanzen vermitteln ihre Interaktionen mit der Umwelt über chemische Signale. Ein Beispiel dafür ist das Alkaloid Gramin, das von Gerste, einer der weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten, produziert wird. Gramin bietet Schutz vor pflanzenfressenden Insekten und Weidetieren und hemmt das Wachstum anderer Pflanzen. Trotz langjähriger Forschung war das Schlüsselgen für die Bildung von Gramin aber bislang nicht bekannt.
Die Forscherinnen und Forscher entdeckten in der Gerste nun ein Cluster von zwei Genen für die Gramin-Biosynthese. Das erste Gen (HvNMT) war bereits vor 18 Jahren gefunden worden. In ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom IPK und der Leibniz Universität Hannover jetzt ein zweites Schlüsselgen (AMI-Synthase, HvAMIS) für die Biosynthese identifiziert, das auf dem selben Chromosom liegt. Damit ist jetzt der gesamte Stoffwechselweg von Gramin beschrieben.
„Wir haben entdeckt, dass AMIS ein Oxidase-Enzym ist, das eine ungewöhnliche kryptische oxidative Umlagerung von Tryptophan durchführt. Damit können wir die bisherige Theorie zur Gramin-Biosynthese aus den 1960er Jahren revidieren", sagt Dr. John D'Auria, Leiter der IPK-Arbeitsgruppe „Metabolische Diversität“. Prof. Dr. Jakob Franke, Leiter der Arbeitsgruppe „Biochemie sekundärer Pflanzenstoffe“ an der Leibniz Universität Hannover, ergänzt: „Der bisher unbekannte Enzym-Mechanismus, über den Gramin gebildet wird, hat uns sehr überrascht. Gleichzeitig bietet sich dadurch nun die Möglichkeit, biologisch aktive Alkaloide mit nachhaltigen biotechnologischen Methoden zu produzieren.“
Die Forscherinnen und Forscher konnten damit Gramin in Hefe und Modellpflanzen (Nicotiana benthamiana, Arabidopsis) herstellen. „Anders als bei vielen anderen pflanzlichen Abwehrstoffen sind zur Bildung von Gramin nur zwei Gene erforderlich. Dadurch lassen sich unsere Erkenntnisse relativ leicht praktisch nutzen“, hebt Ling Chuang von der Leibniz Universität Hannover, eine der Erstautoren, hervor. „Zudem ist es uns durch gentechnische Veränderung auch gelungen, Gramin in einer nicht graminproduzierenden Gerstensorte herzustellen und umgekehrt, die Graminproduktion in einer graminproduzierenden Gerstensorte durch Genom-Editierung zu unterbinden“, sagt Sara Leite Dias, ebenfalls Erstautorin der Studie und von der International Max Planck Research School geförderte Wissenschaftlerin am IPK.
„Die Ergebnisse ermöglichen die Herstellung von Gramin in Organismen, die eigentlich nicht die Fähigkeit haben, es selbst zu synthetisieren“, erklärt John D‘Auria. „Umgekehrt kann Gramin nun aus Gerste und anderen Gräsern eliminiert werden, um die Toxizität für Wiederkäuer zu verringern“, sagt der IPK-Wissenschaftler. „Unter dem Strich bilden die Ergebnisse die Grundlage für die Verbesserung der Gerste, um ihre Resistenz gegen Schädlinge künftig weiter zu erhöhen, ihre Toxizität für Wiederkäuer zu verringern und einen Beitrag zur nachhaltigen Unkrautbekämpfung zu leisten.“
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25.03.2024: Mit salztoleranten Pflanzen gegen die Folgen des Klimawandels
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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11.03.2024: Naturtrübe Apfelsäfte fördern die Darmgesundheit
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Gourmets schätzen die Spitzen der Pflanze, sie schmecken nach Meer. Doch bislang fristete Queller – auch Meeresspargel genannt – eher ein Nischendasein. Für die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln wird die Pflanze, die auf Salzwiesen oder im Watt wächst, bislang nicht genutzt. Dabei haben Pflanzen wie der Europäische Queller (lat. Salicornia europaea) viele Qualitäten – das ist das Ergebnis des europaweiten Forschungsprojekts Aquacombine, in dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr als vier Jahre lang mit dem Potenzial von Halophyten, das heißt von weitgehend salztoleranten Pflanzen, befasst haben. So dient Queller nicht nur als Nahrung, sondern verfügt über wertvolle Polyphenole, kann als Filter in salzhaltigem Wasser eingesetzt werden und trägt darüber hinaus durch sein Wurzelwerk maßgeblich zum Küstenschutz bei.
Die Europäische Union hat das Forschungsvorhaben innerhalb des Programms Horizon 2020 mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Institut für Botanik an der Leibniz Universität Hannover (LUH) war unter Leitung von Prof. Dr. Jutta Papenbrock als einer von 17 Projektpartnern dabei. Die Gesamtleitung lag bei der Aalborg University, Dänemark. Das Ziel: herauszufinden, ob und inwiefern sich die Eigenschaften der Pflanze nutzen lassen, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, und ob es möglich ist, eine Nutzungskette mit hoher Wertschöpfung aufzubauen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist die Deckung des weltweiten Bedarfs an nachhaltig erzeugter Biomasse, sowohl für die Ernährung von Mensch und Tier als auch für den immer wichtiger werdenden Sektor der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Unmittelbar damit verbunden sind ein steigender Süßwasserbedarf für die Landwirtschaft und der Verlust von Ackerland aufgrund von Versalzung.
Salicornia europaea und verwandte Arten werden in der EU wegen ihrer frischen Spitzen, die als Gemüse gegessen werden, bislang nur in einigen wenigen Regionen in kleinem Maßstab kommerziell angebaut. Sie zählt – genau wie die ebenfalls untersuchten Pflanzenarten Strandaster (Tripolium pannonicum) und Meeresfenchel (Crithmum maritimum) – zu den sogenannten Halophyten, das bedeutet, diese Pflanzen sind tolerant gegenüber Salzwasser. Aufgrund dieser besonderen physiologischen Eigenschaften und biochemischen Zusammensetzung sind Halophyten eine für verschiedene Studien und biologische Anwendungen interessante Pflanzengruppe.
Das Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der LUH galt zunächst dem Potenzial der Pflanzen als Kulturpflanze. Der Vorteil gegenüber nicht salztoleranten Arten liegt dabei auf der Hand: Halophyten brauchen kein Süßwasser und wachsen an Küsten oder in Salzwüsten, also auch dort, wo andere Pflanzen nicht gedeihen. Dabei benötigt die Pflanze wenig Platz. Versuche am Institut für Botanik der LUH mit einer eigens aufgebauten Pilotanlage zeigten, dass die Aufzucht auch in einem Gewächshaus mit Kunstlicht möglich ist und dass sich der Ertrag unter günstigen Bedingungen, wie einer optimalen Salzkonzentration in der Nährlösung, erheblich steigern lässt, was langfristig für die Produktion von Queller in großem Umfang wichtig wäre. Hinzu kommt, dass gerade Salicornia nicht nur schmackhaft ist, sondern auch gesund: Die Pflanze ist reich an Polyphenolen, diese wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
Aber Halophyten können noch mehr. Im Institut für Botanik hat Andre Fussy, Doktorand im Team von Prof. Dr. Papenbrock, mithilfe molekularbiologischer Techniken das Geheimnis der außergewöhnlichen Salztoleranz des Europäischen Quellers näher untersucht. Wie so oft liegt die Antwort in den Genen der Pflanze. Einerseits könnten sie es in Zukunft ermöglichen, andere Pflanzen wie Tomaten so zu verändern, dass sie besser mit salzigen Böden zurechtkommen. Andererseits können die Untersuchungen auf molekularer Ebene dazu beitragen, Queller schneller als Nutzpflanze zu etablieren.
Daneben untersuchten andere an Aquacombine beteiligte Partner, ob es machbar ist, die Bewässerung an eine Fischkultur zu koppeln, da die Pflanzen auf diese Weise die Nährstoffe aus der Fischkultur filtern und wiederverwenden können. Auch die Phytoremediation – das heißt ein möglicher Einsatz zur Regeneration salzhaltiger Böden – war Thema des Projekts. Insgesamt hat Aquacombine dazu beigetragen, neue stresstolerante Pflanzen im Sinne der Bioökonomie nutzbar zu machen.
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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Der Darm ist ein zentrales immunogenes Organ des Menschen und beeinflusst das gesamte Immunsystem des Körpers. Er muss einerseits Nährstoffe aufnehmen, anderseits als Barriere wirken und pathogene Bakterien abwehren. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Darmbarriere. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien zeigt nun, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt.
Eine intakte Darmbarriere ist nicht nur für die Gesundheit des Darms, sondern auch für den gesamten Organismus von zentraler Bedeutung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass sowohl die sportliche Aktivität als auch die Zufuhr von Nahrungsstoffen einen Einfluss auf die Darmbarriere haben. So belegen Studien eine Beeinflussung der Darmbarriere bei extremen körperlichen Belastungen, wie z. B. Marathon und Ultraläufen. Ähnliches wurde bei fettreicher Diät sowie einer fruktosereichen Ernährung festgestellt. Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken nach intensiver körperlicher Belastung ist in einer Vielzahl von Studien als regenerationsfördernd beschrieben worden. Daher wird der Konsum kohlenhydrathaltiger Sportgetränke nach körperlicher Belastung empfohlen. Viele Sportler greifen hier auch zu der natürlichen Alternative in Form von Fruchtsäften oder Fruchtsaftschorlen.
Im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF, Projekt AIF 21925 N) hat nun eine Arbeitsgruppe der Deutschen Sporthochschule Köln, der Leibniz Universität Hannover und der Universität Wien gemeinsam untersucht, inwieweit diese Getränke im Zusammenwirken mit körperlicher Belastung die Darmbarriere beeinflussen. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vorgestellt.
Die wesentliche Erkenntnis der Studie war, dass sich das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen positiv auf die Funktion der Darmbarriere auswirkt, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Intensive körperliche Aktivität vermindert die Barrierefunktion im Darm. Hinzu kommt, dass die Aufnahme von Zuckern nach körperlicher Belastung die Regeneration des Darms verlangsamen kann. Werden die Zucker jedoch eingebettet in einer Fruchtsaftmatrix aufgenommen, wie bei naturtrüben Apfelsäften, können diese negativen Effekte deutlich abgemildert werden.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung. Neben der rehydrierenden Wirkung begünstigen sie auch die Regeneration des Darms nach körperlichen Aktivitäten.
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11.03.2024: Neuer Forschungsschwerpunkt Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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04.03.2024: Bessere Rahmenbedingungen für das Jobben von internationalen Studierenden
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Wie kann der Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem gelingen? Wie heizen wir in Zukunft, welche Antriebstechnologien benutzen wir zur Fortbewegung, und mit welchen Energieträgern versorgen wir unsere Industrie? Können wir unser Energiesystem dabei stabil und kostengünstig halten, und wie reduzieren wir die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten? An der Leibniz Universität Hannover (LUH) arbeiten und forschen etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fakultäten hinweg gemeinsam an diesen Themen. Die Energieforschung wird jetzt sechster Forschungsschwerpunkt an der LUH. Er ergänzt die fünf bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Biomedizinforschung und –technik, Optische Technologien, Produktionstechnik, Quantenoptik und Gravitationsphysik sowie Wissenschaftsreflexion.
Gegenstand der Arbeiten im neuen Forschungsschwerpunkt sind dabei die Weiterentwicklung von ausgewählten Technologien zur Bereitstellung, Speicherung, zum Transport und zur Nutzung von Energie sowie die Betrachtung von systemischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Die LUH verfügt über eine lange Historie im Bereich der Energieforschung, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik, der elektrischen Energietechnik sowie in der Wind- und Solarenergie. Diese Kompetenzen wurden in den letzten Jahren durch Neuberufungen gezielt verstärkt. Die LUH hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschungskompetenz die Transformation des Energiesystems auf nachhaltige Energieträger zu unterstützen. Bereits 2013 wurde das Leibniz Forschungszentrum Energie 2050 (LiFE) gegründet, um die Forschungsaktivitäten in Forschungslinien zu bündeln, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen sowie Kompetenzpartner für Gesellschaft und Industrie zu sein. „Ich freue mich sehr, dass unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserem nun offiziellen neuen Forschungsschwerpunkt an diesen gesellschaftlich hochrelevanten Themen arbeiten. Herausragende Forschung wird hier auf vorbildliche Weise disziplinübergreifend gebündelt“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping.
An unterschiedlichen Standorten der LUH laufen viele hochaktuelle Forschungsprojekte. So arbeiten etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Großen Wellenkanal im Forschungszentrum Küste und im Testzentrum Tragstrukturen daran, Offshore-Windenergieanlagen noch standfester zu machen. Nachnutzungsstrategien für alte Windenergieanlagen sind ein weiterer Fokus im Bereich der Windenergieforschung. Schwerpunkte der Solarenergieforschung an der LUH sind die Entwicklung hocheffizienter Solarzellen und die Verringerung von Produktionskosten. In der Luftfahrt von morgen und vielen anderen Bereichen spielt grüner Wasserstoff als sauberer Energieträger eine entscheidende Rolle. Daran und an weiteren Themen des energieeffizienten und nachhaltigen Fliegens wird an der LUH geforscht. Im Bereich Photovoltaik laufen in Kooperation mit dem Institut für Solarforschung in Hameln (ISFH) Forschungsarbeiten zur Integration von Photovoltaik-Anlagen in Gebäudefassaden, die die Nutzung von Dachflächen ergänzen soll.
Zudem geht es im Forschungsschwerpunkt darum, Energietransport, -wandlung und -speicherung zu erforschen, besonders mit biologischen, chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren. Im Forschungsbau Dynamik der Energiewandlung werden Systeme zur Energieerzeugung erprobt, beispielsweise um Schwankungen bei der Wind- und Solarenergie abfedern zu können. Zur Energiewandlung werden Techniken wie Wärmepumpen und Elektrolyseure eingesetzt, auch zur Kopplung von Energiesektoren wie Strom, Gas und Wärme.
All dies ist nur dann erfolgreich, wenn die Wege zur Transformation von allen getragen werden. Dafür werden Aspekte der Akzeptanz erforscht. Beispielsweise wird im Immersive Media Lab die Akustik von Windenergieanlagen reproduziert und simuliert und die Wahrnehmung von Schallimmissionen erforscht. Um den gesellschaftlichen und politischen Diskurs anzuregen, entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem digitale Planspiele für Bürger-, Verwaltungs-, Politik- und Interessensgruppendialoge.
Weitere Informationen zum Forschungsschwerpunkt unter: https://www.uni-hannover.de/de/forschung/profil/schwerpunkte/energieforschung.
Einen anschaulichen Überblick über die Forschungsaktivitäten im Bereich Energieforschung an der LUH bietet dieser Film: https://www.youtube.com/watch?v=4STs0Y4feYk.
Ausführliche Texte zu Projekten im Bereich Energieforschung an der LUH sind in einem Unimagazin zum Thema online nachzulesen: https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/aktuelles/veroeffentlichungen/unimagazin/ausgaben/3-4-2022.
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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Internationale Studierende stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Finanzierung ihres Studiums geht. Sie haben in Deutschland in der Regel keinen Anspruch auf Sozialleistungen wie das BAföG, und die Unterhaltszahlungen der Eltern aus dem Heimatland reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Zumal die Lebenshaltungskosten in Deutschland in der Regel um ein Vielfaches höher sind als in ihren Herkunftsländern. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sind sie daher oft auf das Jobben angewiesen.
Zum 1. März 2024 wird das jetzt einfacher: durch eine Neuregelung im Fachkräfteeinwanderungsgesetz gibt es erweiterte Beschäftigungsmöglichkeiten: Internationale Studierende dürfen jetzt 140 volle Tage bzw. 280 halbe Tage neben dem Studium jobben. Bislang galt das nur für 120 bzw. 240 halbe Tage.
»Wir wissen, wie wichtig das Jobben für internationale Studierende in Hannover ist«, sagt Michael Knüppel, Geschäftsführer des Studentenwerks Hannover. »Deshalb freuen wir uns über diese Neuregelung. Studierende, die Fragen zu den neuen Bestimmungen oder allgemein zur Studienfinanzierung haben, können sich jederzeit an unsere Sozialberatung wenden.«
Die Landeshauptstadt Hannover und das Studentenwerk haben aufgrund der neuen Regelungen auch das Erklär-Video: »Internationale Studierende und Jobben« aktualisiert. Es informiert auf der Mediathek wissen.hannover.de der Initiative Wissenschaft Hannover über die gesetzlichen Regelungen zum Jobben und gibt Tipps zur Jobsuche. Die Aktualisierung des Films stellt sicher, dass internationale Studierende sich stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und ihre Jobchancen optimal nutzen können.
Das Video ist eine Koproduktion der Landeshauptstadt Hannover mit dem Studentenwerk Hannover und liegt auf Deutsch und Englisch vor. Erklärvideos sind für Oberbürgermeister Belit Onay ein wichtiger Beitrag zur Willkommenskultur in Hannover: »Internationale Studierende brauchen Service sowie Unterstützung. Sie sind eine Bereicherung für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover und sollen sich in unserer Stadt wohlfühlen. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele der internationalen Absolvierenden ihren beruflichen Start in Hannover beginnen. Jobben neben dem Studium kann da ein guter Anfang sein. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt darin auch eine Chance für die Arbeitgeber*innen in der Region Hannover.«
Zum Video auf www.wissen.hannover.de/jobben.
Kontakt Sozialberatung Studentenwerk Hannover auf https://www.studentenwerk-hannover.de/beratung/sozialberatung.
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04.03.2024: Licht ins Dunkel der Fotosynthese
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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20.02.2024: Ernährungsstudie untersucht schlechten Schlaf
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Für das Leben auf der Erde ist es unerlässlich, dass Pflanzen Fotosynthese betreiben und mithilfe von Sonnenlicht schließlich Sauerstoff und chemische Energie produzieren. Forschenden aus Göttingen und Hannover gelang nun erstmals, die Kopiermaschine von Chloroplasten, die RNA-Polymerase PEP, hochaufgelöst in 3D sichtbar zu machen. Die detaillierte Struktur bietet neue Einblicke in die Funktion und Evolution dieser komplexen zellulären Maschine, die eine Hauptrolle beim Ablesen der genetischen Bauanleitungen von Fotosynthese-Proteinen spielt.
Ohne Fotosynthese gäbe es keine Luft zum Atmen – sie ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Durch diesen komplexen Prozess können Pflanzen Kohlenstoffdioxid und Wasser mittels Lichtenergie der Sonne in chemische Energie und Sauerstoff umwandeln. Die Umwandlung geschieht in den Chloroplasten, dem Herzstück der Fotosynthese. Chloroplasten entstanden im Laufe der Evolution, als Vorgänger der heutigen Pflanzenzellen ein fotosynthetisches Cyanobakterium in sich aufnahmen. Mit der Zeit wurde das Bakterium immer abhängiger von seiner „Wirtszelle“, behielt aber einige wichtige Funktionen wie die Fotosynthese sowie Teile des bakteriellen Genoms bei. Der Chloroplast besitzt daher noch eigene DNA, in der unter anderem die Baupläne für wichtige Proteine der „Fotosynthese-Maschinerie“ gespeichert sind.
„Eine einzigartige molekulare Kopiermaschine, eine RNA-Polymerase namens PEP, liest die genetischen Anweisungen vom Erbgut der Chloroplasten ab“, erklärt Prof. Dr. Hauke Hillen, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Professor an der Universitätsmedizin Göttingen sowie Mitglied des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC). Sie sei insbesondere unentbehrlich, um die für die Fotosynthese benötigten Gene zu aktivieren, betont Hillen. Ohne funktionierende PEP können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und bleiben weiß anstatt grün zu werden.
Nicht nur der Kopiervorgang ist komplex, sondern auch die Kopiermaschine selbst: Sie besteht aus einem mehrteiligen Basis-Komplex, dessen Protein-Untereinheiten im Chloroplasten-Genom kodiert sind, sowie mindestens zwölf angelagerten Proteinen, PAPs genannt. Für diese steuert das Kern-Genom der Pflanzenzelle die Baupläne bei. „Bislang konnten wir zwar ein paar wenige Einzelteile der Chloroplasten-Kopiermaschine strukturell und biochemisch charakterisieren, aber ein präziser Einblick in ihre Gesamtstruktur und die Funktionen der einzelnen PAPs fehlte“, erläutert Prof. Dr. Thomas Pfannschmidt, Professor am Institut für Botanik der Leibniz Universität Hannover. In enger Zusammenarbeit gelang es Forschenden um Hauke Hillen und Thomas Pfannschmidt nun erstmals, einen 19-teiligen PEP-Komplex mit einer Auflösung von 3,5 Ångström – 35 Millionen Mal kleiner als ein Millimeter – in 3D sichtbar zu machen.
„Wir haben hierfür intakte PEP aus Weißem Senf, einer typischen Modellpflanze in der Pflanzenforschung, isoliert“, erzählt Frederik Ahrens, Teammitglied in Pfannschmidts Gruppe und einer der Erstautoren der jetzt im Fachjournal Molecular Cell veröffentlichten Studie. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie erstellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann ein detailliertes 3D-Modell des 19-teiligen PEP-Komplexes. Dafür wurden die Proben ultraschnell schockgefroren. Tausendfach und bis auf Atomebene fotografierten die Forschenden anschließend die Kopiermaschine aus unterschiedlichsten Winkeln und fügten sie mittels komplizierter Computerberechnungen zu einem Gesamtbild zusammen.
Der strukturelle Schnappschuss zeigte, dass zwar der PEP-Kern denen anderer RNA-Polymerasen, wie etwa in Bakterien oder im Zellkern höherer Zellen, ähnelt. Aber er enthält Chloroplasten-spezifische Merkmale, die die Wechselwirkungen mit den PAPs vermitteln. Letztere finden sich nur in Pflanzen und sie sind in ihrer Struktur einzigartig“, sagt Paula Favoretti Vital do Prado, Doktorandin am MPI, Mitglied des Hertha Sponer College am MBExC und ebenfalls Erstautorin der Studie. Forschende hatten bereits angenommen, dass die PAPs individuelle Funktionen beim Ablesen der Fotosynthese-Gene erfüllen. „Wie wir zeigen konnten, ordnen sich die Proteine in besonderer Weise um den RNA-Polymerase-Kern an. Anhand ihrer Struktur lässt sich vermuten, dass die PAPs auf unterschiedlichste Art mit dem Basis-Komplex wechselwirken und beim Ableseprozess der Gene mitwirken“, ergänzt Hillen.
Die Forschungskollaboration ging mittels Datenbanken auch auf evolutionäre Spurensuche. Sie wollte herausfinden, ob sich die beobachtete Architektur der Kopiermaschine auf andere Pflanzen übertragen lässt. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Struktur des PEP-Komplexes in allen Landpflanzen gleich ist“, so Pfannschmidt. Die neuen Erkenntnisse zum Kopiervorgang der Chloroplasten-DNA tragen dazu bei, grundlegende Mechanismen der Biogenese der Fotosynthese-Maschinerie besser zu verstehen. Sie könnten sich möglicherweise zukünftig auch biotechnologisch nutzen lassen.
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, doch viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Diese können langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gewichtszunahme und psychischen Störungen führen. Obwohl verschiedenen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Safran, eine positive Wirkung auf den Schlaf nachgesagt wird, fehlt es an wissenschaftlichen Belegen. Das Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität Hannover (LUH) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn nimmt sich dieses Themas an. Im Rahmen einer vierwöchigen deutschlandweiten Studie soll die Wirkung von Safranpräparaten bei schlechtem Schlaf untersucht werden. Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unter Schlafstörungen leiden und bereit sind, vier Wochen lang ein Safranpräparat einzunehmen. Die Schlafqualität wird mit Hilfe einer Sportuhr und von Fragebögen gemessen.
Die Studienteilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhält das Safranpräparat in niedriger Dosierung, die zweite Gruppe in höherer Dosierung und die dritte Gruppe ein Placebo. Die Teilnehmenden der Kontrollgruppe erhalten am Ende der Studie das Safranpräparat und profitieren somit auch von dessen Wirkung. Die Teilnahme an der gesamten Studie ist bequem von zu Hause aus möglich. Ein Besuch vor Ort ist nicht erforderlich.
An der Studie Interessierte können direkt den Screeningfragebogen ausfüllen (Dauer ca. 10 Minuten), um zu erfahren, ob sie als Teilnehmende geeignet sind: https://survey.uni-hannover.de/423598.
Kontakt für Fragen betreffend der Studie und/oder der Studienteilnahme per E-Mail an schlafstudie@nutrition.uni-hannover.de oder unter Tel. 0177 5617911.
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20.02.2024: Leibniz Universität Hannover und Leuphana erhalten rund 1,3 Millionen Euro für Recyclingforschung an Fahrzeugteilen
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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11.03.2024: Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg ist neue Dekanin der Fakultät III an der Hochschule Hannover
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Haltegriffe, Kofferraumabdeckungen und Mittelkonsolen: Viele Fahrzeugteile sind aus Kunststoff gefertigt. Gegenüber Metall hat dies viele Vorteile – unter anderem ist Kunststoff deutlich leichter, was sich nicht zuletzt auf den Treibstoff- und Energieverbrauch von Autos positiv auswirkt. Die Entsorgung bzw. die Rückführung von Kunststoffen in den Wertstoffkreislauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger, nicht zuletzt, weil die einzelnen Fahrzeugteile aus unterschiedlich zusammengesetzten Kunststoffkomponenten bestehen.
Ein neues Forschungsvorhaben am IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (LUH) strebt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres erstmals einen Vergleich der gängigen Recycling-Methoden an. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „REMOTIVE - Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ vier Jahre lang mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Projektpartner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für nachhaltige Chemie (INSC), Leuphana Universität Lüneburg, unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Kümmerer.
Aktualität gewinnt das Forschungsvorhaben zudem durch die Pläne der Europäischen Union zu einer Verordnung, die die Verwertung von Altfahrzeugen neu regeln soll. Demnach sollen ab dem Jahr 2030 bei neuen Fahrzeugen mindestens 25 Prozent aller Kunststoffbauteile aus Rezyklat bestehen – davon sollen wiederum mindestens 25 Prozent aus Alt-Fahrzeugen stammen. Künftig bestehen also mehr als sechs Prozent aller Kunststoffbauteile eines Autos aus alten Automobilbauteilen.
Beim Recycling von Kunststoffen gibt es drei übergeordnete Verfahren: die chemischen, die lösungsmittelbasierten und die mechanischen. Allen drei Recyclingmethoden ist gleich, dass die Kunststoffe vorher möglichst sortenrein getrennt werden müssen, um qualitativ hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Dies ist vergleichsweise aufwendig, aber notwendig, denn viele Bauteile, wie etwa eine Mittelkonsole, bestehen nicht nur aus unterschiedlichen Kunststoffen, sondern aus vielen verschiedenen Kunststoffkomponenten und zusätzlich noch aus anderen Materialien wie Metall, Faserverbundwerkstoffen oder Klebstoff. Da die Kunststoffe in Fahrzeugen meist schwarz sind, fällt eine Trennung per gängigen spektroskopischen Verfahren aus, denn aufgrund der eingesetzten Farbstoffe werden die Teile nicht richtig erfasst. Stattdessen ist eine Demontage von Hand notwendig, andernfalls kann es bei der Weiterverarbeitung leicht zu Schäden kommen – etwa durch metallische Kontaminationen wie Klammern, die das Spritzgießwerkzeug beschädigen oder aber auch durch die giftigen Dämpfe, die entstehen können, wenn bestimmte Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) bei höherer Temperatur zusammen mit anderen Kunststoffen verarbeitet werden.
REMOTIVE führt nun erstmals an automobilen Bauteilen einen Vergleich aller drei Recyclingmöglichkeiten durch, um unter anderem deren Effizienz und Effektivität, Umweltbilanz und Kosten gegenüberzustellen. Am IKK stehen mechanische Recyclingmethoden im Mittelpunkt, die im Wesentlichen auf der mehrstufigen Reinigung in einem sogenannten Recycling-Extruder und anschließender Weiterverarbeitung des so entstandenen Granulats für Spritzgießanwendungen basieren. Das Forschungsteam am INSC betrachtet nachhaltige und grüne Ansätze für chemische und lösungsmittelbasierte Verfahren. Das Ziel ist es, die Grenzen, Möglichkeiten und Synergien der Recyclingansätze zu untersuchen und daraus Erkenntnisse für ein funktionales Produktdesign abzuleiten, um in Zukunft ein optimiertes und nachhaltiges Recycling zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum IKK gibt es unter https://www.ikk.uni-hannover.de/de/.
Die Volkswagenstiftung fördert REMOTIVE innerhalb des Profilbereichs Gesellschaftliche Transformation. In diesem Bereich geht es um Forschung, die mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung Wissensbestände zu Transformationsprozessen erweitert und kritisch reflektiert.
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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Prof. Dr.-Ing. Monika Steinberg hat zum 1. März das Amt der Dekanin an der Fakultät III – Medien, Information und Design der Hochschule Hannover übernommen. Sie folgt damit auf Prof. Timo Schnitt.
Dr.-Ing. Monika Steinberg ist seit 2013 Professorin für Medieninformatik im Studiengang Informationsmanagement der Hochschule Hannover. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Informatik, Information und Design. Mit Monika Steinberg als Dekanin gewinnt die Fakultät III eine erfahrene Führungskraft: Bereits 2021 übernahm sie in der Fakultät das Amt der Studiendekanin für die Abteilung Information und Kommunikation.
Die knappen Ressourcen sowie die krisendominierten letzten Jahre haben die Fakultät vor große Herausforderungen gestellt. Als Dekanin möchte Monika Steinberg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die Zukunftsfähigkeit der Fakultät gestalten: „Über kompetenzorientierte Ansätze in der Lehre können wir Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Synergien in Lehre und Hochschulalltag entdecken, wo wir sie vielleicht nicht vermuten. Mit der Besinnung darauf, was wirklich zählt und fehlt, werden wir nun eine zukunftsfähige Strategie für die Fakultät entwickeln. Studienqualität mit all ihren Facetten, wie Lehrqualität, Ausstattung, Studierendenzufriedenheit, Bindung und Aufenthaltsqualität, hat für uns Priorität. Hier sind wir auf einem guten Weg und werden diesen Kurs beibehalten.“
Monika Steinberg studierte Architektur und promovierte in der Informatik an der Leibniz Universität Hannover. Sie war über 17 Jahre in der freien Wirtschaft tätig und mit Web-, Medien- und Digitalisierungsprojekten betraut. Seit 2006 lehrt sie auf dem Gebiet der angewandten Informatik, digitale Medien, Datenbanken, Informationsmanagement und Webentwicklung. Durch ihr umfangreiches Netzwerk konnte sie bereits mehr als 100 studentische Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor, Master) betreuen - oft in Zusammenarbeit mit großen Unternehmen und Institutionen wie Volkswagen, RTL, Sennheiser, MHH, TUI oder Continental. Zu ihren aktuellen Forschungs- und Lehrgebieten gehören die Informatik mit dem Schwerpunkt Web-Technologie, Datenmanagement, Digitale Medien und Lernen, insbesondere Informationsdesign und Datenmodellierung.
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