Gewinne, Gewinne
Heute nichts zu gewinnen.
Hochschul-News
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Studium parallel zur Ausbildung
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Jetzt in echt und aus Papier
Das neue Heft ist da!
Liebe Studentinnen und Studenten,
wir waren mitten in den Vorbereitungen für die 24. Ausgabe der NullFünfElf als uns Corona sehr plötzlich erwischt hat, eigentlich von einem Tag auf den anderen.
Eben noch gab es da irgendein Problem in China, gefühlt nur ein paar Tage später haben wir uns das letzte Mal in der Redaktion getroffen und uns ins Homeoffice verabschiedet. Für Mitte April war diese Ausgabe geplant, fast Mitte Juni ist es nun geworden. Und wir haben sie inhaltlich weitgehend neu aufstellen müssen. Wir haben den geplanten Titel verworfen und das Thema der aktuellen Lage angepasst, wir haben Umfrageseiten gestrichen, weil Umfragen auf der Straße mit Abstand und Maske ein Ding der Unmöglichkeit sind. Schön war das alles nicht. Aber nicht nur für uns. Auch nicht für die meisten von euch, die Studierenden in Hannover.
Viele von euch hat es ganz handfest und nicht nur theoretisch hart getroffen, weil ihr euren Lebensunterhalt neben dem Studium verdienen müsst, die Jobs in der Gastronomie und in anderen Branchen aber reihenweise von heute auf morgen weggefallen sind. Und in diesen Tagen geht es erst ganz allmählich wieder los, nur wer Glück hat, „darf“ wieder ein bisschen arbeiten. Aber die möglichen Stunden reichen vielfach noch längst nicht für die Miete.
Und hinzu kommt insgesamt das unschöne Gefühl, dass da jetzt etwas gehörig und ganz grundsätzlich anders ist als zuvor. Es herrscht eine vollkommen neue Unsicherheit, bei vielen steht nun ein sehr großes Fragezeichen hinter dem Wort Zukunft. Gerade noch waren die Pläne geschmiedet, die Lebensläufe planbar, die beruflichen Karrieren weitgehend vorhersagbar, jetzt stecken bereits diverse Branchen in einer tiefen Krise, uns droht eine harte Rezession, die Weltwirtschaft wird Jahre brauchen, um sich zu erholen – falls sie sich je ganz erholen kann. Viele Arbeitsplätze werden demnächst verloren gehen, viele Unternehmen, vor allem wohl die kleineren Unternehmen, werden die kommenden Monate nicht überstehen, auch weil die Hausbanken bei den KfW-Krediten nach wie vor auf der Bremse stehen. Wir werden wieder weitaus mehr Arbeitssuchende haben als in den vergangenen Jahren, es wird damit wieder sehr viel mehr Konkurrenz um die Arbeitsplätze geben. Das alles sind keine besonders gemütlichen Aussichten. Das alles macht eher Angst, und wenn nicht gleich Angst, so hat man doch zumindest ein sehr mulmiges Gefühl in der Magengrube in diesen Tagen und Wochen.
Trotzdem heißt es auf Seite 1 dieser Ausgabe „Hope!“ und „Zukunft bleibt machbar!“. Warum? Weil es durchaus, neben allen schlimmen Nachrichten, genug Anlass für Zuversicht und Hoffnung gibt. Wir lernen momentan, dass uns Gemeinschaft und Solidarität stärker machen. Wir lernen sehr viel über neoliberale Irrwege und über die Systemrelevanz einiger bisher sträflich unterbezahlter Berufsgruppen. Wir lernen, dass es gut und richtig ist, Menschenleben höher zu schätzen als Wachstum und Gewinn. Wir machen die Erfahrung, dass die Populisten, die unser postfaktisches Zeitalter an die Macht gebracht hat, überall scheitern und versagen, dass es eben nicht reicht, nur ein Großmaul zu sein. Wir erkennen (vielleicht), dass es andere und bessere Wege gibt als jene, die wir bisher eingeschlagen haben. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Trotz allem viel Spaß mit dieser Ausgabe!