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Hochschul-News
App ID-Pilze hilft bei der Bestimmung
Interdisziplinäres Forschungsteam aus Theorie und Praxis entwickelt digitale Hilfe für Pilzsammlerinnen und -sammler
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Neue Methode, um konventionelles Internet mit dem Quanteninternet zu vereinen
Forschende der Leibniz Universität Hannover senden erstmals verschränkte Photonen und Laserpulse derselben Farbe über eine einzige Glasfaser
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Gauß-Newton-Medaille geht an Prof. Dr.-Ing. Peter Wriggers
Großer Erfolg...
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Deutscher Studienpreis 2024
Berufsbildungsforscher der Leibniz Universität Hannover befasst sich damit, wie Facharbeit zur Nachhaltigkeit beitragen kann.
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Hölle auf Erden: Im falschen Käfig | Zurück

Stell dir mal vor, du bist so ein ganz friedliches Wesen. Du bist immer nett, du kannst gar nicht wirklich böse sein. Du magst grundsätzlich alle anderen, Ressentiments sind dir völlig fremd. Hautfarben sind dir egal. Sexuelle Präferenzen sind dir egal. Für dich sind alle gleich und alle gleich schön, von innen und außen. Und du freust dich, wenn es allen gut geht. Du teilst gerne. Besitz ist dir nicht so wichtig. Status ist dir nicht so wichtig. Äußerlichkeiten sind dir nicht so wichtig. Viel wichtiger ist dir der Zusammenhalt, die Gemeinschaft, das Miteinander. Du bist gesellig, zugewandt, humorvoll. Und du bist sehr frei. Niemand hat dir irgendwelche grotesken Ängste ins Hirn gepflanzt. Du hast keine Rollen, keine Muster verinnerlicht. Da ist auch kein Aberglaube als Religion verkleidet, der dich unterdrückt. Du lässt dir deine Sexualität nicht vermiesen. Du schämst dich nicht für deine natürlichen Lüste. Du bist einfach du.
Aber um dich herum sind all diese anderen. Diese neidischen, eifersüchtigen, habgierigen, verklemmten, machtbesessenen Wesen. Sie sind gemein und böse, sie hassen sich gegenseitig, sie misstrauen sich, sie gönnen sich nichts. Sie unterdrücken gerne, sie mobben, sie quälen, sie protzen, sie geben an, sie verurteilen, sie lehnen alles ab, was ihnen fremd ist, sie mögen nichts, was sie nicht verstehen können, sie spucken auf andere Kulturen, sie ersticken andere Meinungen, sie töten sogar. Sie erobern andere Länder, sie bekämpfen ihre Nachbarn, sie zerreißen dort die Kinder, vergewaltigen die Frauen. Sie sind kalt und widerwärtig.
Und sie sind wachsam. Denn du bist für sie die größte Bedrohung. Und darum verfolgen sie dich. Sie jagen dich. Und wenn sie dich kriegen, dann vernichten sie dich, dann reißen sie dich in Stücke. Und darum musst du dich verstecken. Du bist mitten unter ihnen, du hast dich getarnt, du hast dich verkleidet und dir ihre Maske aufgesetzt, die mit den spitzen, scharfen Zähnen. Damit sie dich nicht erkennen. Du bist auf der Hut, du spielst ihr Spiel, du läufst mit. Aber es ist eine Qual. Sich mit den anderen um die größten Stücke zu streiten, wohl wissend, dass alle satt werden könnten, wenn man nur gerecht teilen würde. Zu dominieren, obwohl du viel lieber zärtlich sein würdest. Abzulehnen, obwohl dich Fremdes brennend interessiert und du andere Kulturen spannend findest.
Du lachst, wenn sie lachen, du schreist, wenn sie schreien, du schlägst, wenn sie schlagen. Aber du findest es widerlich und erbärmlich. Sie sind so armselig, sie sind fürchterliche Kreaturen, verachtenswerte Geschöpfe, niederträchtig und hohl. Und du bist so allein und einsam. Denn es ist gefährlich, nach Deinesgleichen zu suchen, sie lauern ja überall und warten nur darauf, dass sich jemand offenbart. Dass jemand sich zu erkennen gibt, sein wahres Gesicht zeigt. Du sehnst dich nach Liebe, nach Freundschaft und du bist so traurig. Und dann stehst du manchmal an den Gitterstäben und guckst mit feuchten Augen hinaus in die andere Welt. Sie haben dich in den Käfig zu den scheiß Schimpansen gesperrt. Aber du bist ein Bonobo*. Verdammt, du bist ein Bonobo!
» JB
*Bonobos oder auch Zwergschimpansen sind die weitaus „netteren“ Schimpansen. Unter anderem haben sie eine ziemlich schöne Art, ihre Konflikte zu lösen…
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